AMS-OSRAM - Neuanfang
Seite 4 von 4 Neuester Beitrag: 30.07.25 09:41 | ||||
Eröffnet am: | 21.01.25 09:43 | von: wamufan-the. | Anzahl Beiträge: | 84 |
Neuester Beitrag: | 30.07.25 09:41 | von: dlg. | Leser gesamt: | 34.575 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 65 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | 2 | 3 | > |
https://www.finanznachrichten.de/...-april-verdoppelt-was-nun-486.htm
Mein erster Gedanke bei der Überschrift der Adhoc: liest sich super, nichts Negatives, Bestätigung der Jahresprognose, AMSO kann auch weiterhin FK-Instrumente platzieren. Vor dem Hintergrund der heutigen STM Zahlen ist auch das Zahlenwerk als OKish zu bewerten.
Aber auf den zweiten Blick kam mir zum Glück gleich Folgendes in den Sinn, was mich aktiv hat werden lassen:
- Die Kupons sind weiterhin enorm hoch, was zeigt, dass AMSO immer noch im Krisenmodus ist, zumindest so betrachtet wird von (FK) Investoren
- Damit weiterhin hohe Zinskosten und negativer FCF Impact für die nächsten Jahre fixiert
- Da erzählt uns AMSO jahrelang, dass die Andienung weiterer Osram Aktien kein Risiko darstellt, weil man ja den RCF für diese Zwecke hat (und dafür Bereitstellungsprovision zahlt), nur um dann kurz vor dem Event für ca. 12% Anleihen zu platzieren?
- Warum sollte AMSO die Anleihen genau JETZT platzieren, wenn eine mögliche Kulim-Lösung oder >500 Mio Euro PF Veräußerungserlöse anstehen, gerade vor dem Hintergrund des bestehenden RCF? Für mich war das gestern ein Zeichen, dass Kulim/PF-Verkauf eher ein Thema für die nächsten Monate/Quartale ist, denn eines für die nächsten Wochen; also eher inkrementell negativ
- Für Q3 lag die Umsatz-Erwartung bei 880 Mio Umsatz, die Guidance kam jetzt in der Mitte bei 840 Mio rein, während die Margenguidance ungefähr der Erwartung entsprach; also definitiv kein „beat & raise“ gewesen
- In Q2 lag die adj. Marge bei 18,8% und für das laufende Quartal wird gerade einmal 70bps mehr geguidet, obwohl doch der hoch-margige Apple Design Win über zusätzliche Plattformen sichtbar werden sollte (hätte nicht auch der FX Effekt Rückenwind bringen müssen + weitere ‚Re-Establish the Base‘ Effekte?); also da hätte ich mir persönlich mehr als die 19,5% erwünscht (oder besser: erhofft?)
- Kein Update zu Kulim und/oder PF Verkauf, aber das ist eher ein Thema für die offiziellen Zahlen und sicherlich wird da ein „weitere Fortschritte in den Verhandlungen…“ Kommentar kommen
Also: bitte das obige nicht falsch verstehen, das gestrige war insgesamt keine große negative Überraschung. Aber nach einer Kursverdopplung innerhalb eines halben Jahres war das einfach zu wenig und die Kursreaktion ist für mich nachvollziehbar. Mal schauen, was die Analysten daraus machen; ich erwarte eigentlich kaum geänderte Einschätzungen, aber vllt kommt ja Oddo mal von seinem Underperform und dem Mini-Kursziel runter :-)
https://www.kapitalmarktexperten.de/...eckruf-erschuettert-vertrauen/
Wie dem auch sei : nach dem rasanten Anstieg habe ich mich von 30 % meiner Aktien getrennt.
In "diesen Zeiten" muss man (ich) auch mal Kasse machen.
@dlg: wie immer sehr fundiert und mit viel Hintergrund Wissen kommentiert!
https://www.eqs-news.com/de/news/corporate/...01-8903-9e58e889a67f_de
1) AMSO Konzern-EBIT Marge in 2025e liegt im Konsensus bei ca. 5%. Wie gestern geschrieben, lag das verkaufte Portfolio in 2022 bei zweistelligen EBIT-Renditen (vor „Re-Establish the Base“ Effekten); mE. dürfte der verkaufte Bereich weiterhin deutlich über dem Konzerschnitt gelegen haben.
2) Natürlich verkauft AMSO auch solche profitableren Bereiche, weil man in der Notsituation als erstes die Verschuldungssituation in den Griff bekommen muss. „Verkauf des Tafelsilbers“ trifft hier mE zu. Am Rande: in 2022 wurde dieser Bereich noch als „behaltenswert“ eingestuft.
3) Der wichtigste Punkt: AMSO MarketCap ca. 1,2 Mrd. Euro, AMSO Nettoverschuldung bei 1,9 Mrd. per März, damit EV von ca. 3,1 Mrd. Wie man in der Berechnung einfach mal die 1,9 Mrd. „vergessen“ kann oder einfach nicht berücksichtigt, ist wild! Das verfälscht das Ergebnis komplett und der über dem Konzernschnitt profitable Bereich wurde zu unter dem Umsatz-Multiple des Gesamtkonzerns verkauft. Damit hat die UBS mit seinem "von dem beim Verkauf zugrunde liegenden Bewertungsmultiplikator enttäuscht sein" absolut Recht. N.B. von gestern: "Der Transaktionswert in Höhe von EUR 114 Mio. ist ohne Schulden und Kassenbestand".
4) Man darf gespannt sein, wie gut AMSO bei den anderen geplanten PF Verkäufen oder JVs verhandelt. Wenn das mit solchen Bewertungen weitergeht, dann bleibt am Ende für den Aktionär nichts übrig...