em.tv das totale chaos
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Eröffnet am: | 04.12.01 15:59 | von: Hörny | Anzahl Beiträge: | 1 |
Neuester Beitrag: | 04.12.01 15:59 | von: Hörny | Leser gesamt: | 2.982 |
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Die Telebörse-online
Die Analysten von "Die Telebörse-online" empfehlen die Aktie der EM.TV AG (WKN 568480) zu verkaufen.
Bevor Ex-Vorstandschef Thomas Haffa dem Größenwahn verfiel, sei EM.TV ein kleines, aber feines Merchandising-Unternehmen rund um Trickfilmfiguren gewesen. Die Gesellschaft habe ihr Geld damit verdient, Kinder zum Lachen zu bringen. Mittlerweile sei EM.TV selbst zur Lachnummer geworden - selbstverständlich nur für jene Börsianer, die dem zwielichtigen Medienkonzern nicht ihr Geld anvertraut hätten. Diese Entscheidung erweise sich im Nachhinein als goldrichtig.
Am letzten Freitag habe EM.TV seine tiefrote Neunmonatsbilanz publiziert. Vor allem die Zinslast von fast 280 Millionen Mark habe das Ergebnis verhagelt. Zudem habe ein Vorjahresvergleich gefehlt. Der Konzern habe das Fehlen mit der "Sondersituation" begründet, die bei der Darstellung der Ergebnisse im letzten Jahr vorgelegen habe. Indes würden in solchen Fällen für gewöhnlich pro forma-Abschlüsse erstellt - nur nicht bei EM.TV.
Die nächste Peinlichkeit sei dann am Montag gefolgt: EM.TV habe seinen Quartalsbericht korrigieren müssen. Eine Summe von über 60 Millionen Mark sei in einem falschen Segment gebucht worden - ein Anfängerfehler, der in der Buchhaltung eines börsennotierten Unternehmens nicht passieren dürfe.
Finanzvorstand Marius Schwarz sei schon am letzten Dienstag gefeuert worden. Pikant: Schwarz habe erst im September Rolf Rickmeyer abgelöst, der seinerseits im vergangenen Dezember Florian Haffa beerbt habe. Kein Wunder, dass es in EM.TV's Controlling-Abteilung drunter und drüber gehe.
Nun wolle sich Vorstandschefs Werner Klatten aufs Kerngeschäft konzentrieren und die Beteiligungen an Jim Henson ("Muppet Show"), Tele München und der Formel 1 abstoßen. Der Verkauf der Jim Henson Company sollte laut ursprünglicher Planung längst über die Bühne gegangen sein. Doch der Deal sei gescheitert. Neuer Termin: Frühjahr 2002.
Klattens Begründung sei noch skurriler als die EM.TV-Hauptversammlungen während des Börsen-Hypes: Die Terroranschläge seien für die Verzögerung verantwortlich. Was die tragischen Ereignisse vom 11. September aber mit dem gescheiterten Verkauf einer Beteiligung zu tun haben, wisse wohl nur Klatten allein.
Das Schauspiel, dass sich aktuell im Hause EM.TV abspiele, sei noch lächerlicher als die Muppet-Show. Schwer nachvollziehbar, dass ein solches Unternehmen noch immer einen Börsenwert von fast 300 Millionen Euro aufweise.
Aus diesem Grund lautet das Anlageurteil der Analysten von "Die Telebörse-online" die EM.TV-Aktie zu verkaufen.