Zehn Volkswirtschaftliche Regeln


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Neuester Beitrag: 11.02.09 21:04
Eröffnet am:04.02.09 18:59von: Marlboroman.Anzahl Beiträge:14
Neuester Beitrag:11.02.09 21:04von: aberhelloLeser gesamt:10.842
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6741 Postings, 5666 Tage MarlboromannZehn Volkswirtschaftliche Regeln

 
  
    #1
3
04.02.09 18:59

 

Zehn Volkswirtschaftliche Regeln:

  1. Alle Menschen stehen vor abzuwägenden Alternativen.

  2. Die Kosten eines Guts bestehen aus dem, was man für den Erwerb eines Gutes aufgibt.

  3. Rationale entscheidende Leute denken in Grenzbegriffen.

  4. Die Menschen reagieren auf Anreize.

  5. Durch Handel kann es jeden besser gehen.

  6. Märkte sind gewöhnlich gut für die Organisation des Wirtschaftslebens.

  7. Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern.

  8. Der Lebensstandard eines Landes hängt von der Fähigkeit ab, Waren und Dienstleistungen herzustellen.

  9. Die Preise steigen, wenn zu viel Geld in Umlauf gesetzt wird.

  10. Die Gesellschaft hat kurzfristig zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit zu wählen.

 

 

6741 Postings, 5666 Tage MarlboromannKomparativer Vorteil und Handeln

 
  
    #2
04.02.09 19:15

 

Komparativer Vorteil und Handeln

Die Vorteile aus der Spezialisierung auf bestimmte Güter oder einem Gut und dem Handel basieren auf den komparativen Vorteil. Der komparative Vorteil ist der Opportunitätskostenvorteil - was aufgegeben werden muss, um etwas anderes zu erlangen- eines Produzenten bei der Erzeugung eines bestimmten Gutes. Sofern sich jede Volkswirtschaft spezialisiert hat, auf die Güter mit komparativen Vorteil, sollte die Gesamtproduktion der Volkswirtschaft ansteigen.

So kann man erklären warum Globalisierung zu einem allgemeinen Weltwirtschaftswachstum führt. Dies ist auch der Grund warum der Protektionismus ein Weltwirtschaftswachstumkiller ist. Herr Obama mehr also die Wohlfahrt der USA, wenn nicht protektionistisch handelt.

 

 

6741 Postings, 5666 Tage MarlboromannDer US-Immobilienmarkt hatte kein Marktversagen

 
  
    #3
04.02.09 19:51

 

Wann liegt Marktversagen vor?

Eine Situation, in der es einem sich selbst überlassenen Markt nicht gelingt, die Ressourcen effizient zuzuteilen.

 

Der US-Immobilienmarkt ist ein Wettbewerbs- bzw. Konkurrenzmarkt, d.b. ein Markt mit sehr vielen Anbietern und Nachfragern, sodass der Einzelne einen verschwinden kleinen und ihn selbst unbekannten Einfluss auf den Marktpreis hat.

Auf diesen Markt liegt kein Marktversagen vor.

Marktnachfrage und individuelle Nachfrage werden durch folgende Faktoren beeinflusst:

  • Einkommen

  • Preise verwandter Güter

  • Geschmack, Vorlieben

  • Erwartungen

  • Anzahl der Käufer

Was hier aber der entscheidende Grund ist, warum wir kein Marktversagen vorliegen haben, ist die Tatsache das der US-Immobilienmarkt im Februar 2008 sich erholte. Viele haben damals über Herrn Ackermann gelacht, der damals das Ende der Finanzkrise ausrief. Herr Ackermann hat sicherlich auf den US-Immobilienmarkt geguckt. Die Selbstheilungskräfte wurden, erst als der Fall Bear Stearns bekannt wurde, abgewürgt. Der Markt wollte nach oben, aber es gab kein Kapital.

 

Man kann auch sagen, der Markt wurde von den Banken abgewürgt. Was wir jetzt sehen ist eine Erholung wie Anfang 2008, nur das die Preise niedriger sind und deshalb wird verstärkt zugelangt werden. Alles was man tun muss, sind die Kapitaltore zu öffnen und den Markt mit Kapital zu fluten.

 

Bitte bedenken sie, das Immobilien ein normales Gut sind, d.b. ein Gut, dessen nachgefragte Menge bei einem Einkommenszuwachs ansteigt.

 

Unnormale Auswüchse gab es nicht in den USA, sondern eher in Spanien, wo Anlagen verkauft worden in denen Keiner wohnt oder in Japan in den 80ger. Damals war in der japansichen Immobilienblase der japanische Kaiserpalast mehr wert als der US-Bundesstaat Kalifornien.

 

 

6741 Postings, 5666 Tage MarlboromannUS-Immomarkt ist gesund, weil er elastisch ist.

 
  
    #4
04.02.09 20:21

 

Ein gesunder Markt ist elastisch und der US-Immobilienmarkt ist elastisch. Nur konnte er nie elastisch sein, weil er sich nicht frei bewegen konnte. Die gestiegen US-Zahlen zum Immobilienmarkt, die Hypothekenanträge, sprechen eine deutliche Sprache für diese gesunde Elastizität. Ergo ist der US-Markt eigentlich gesund. Ich werde jetzt versuchen es zu beweisen.

 

Die Preiselastizität der Nachfrage misst, wie die Nachfragemenge auf eine Preisänderung reagiert.

Die Preiselastizität der Nachfragemenge ist ein Maß der Reagibilität (Eigenschaft, Fähigkeit, sehr sensibel zu reagieren) der Nachfragemenge eines Guts auf Änderungen seines Preises – berechnet als Quotient von prozentualer Mengenänderung und prozentualer Preisänderung. Man bezeichnet die Nachfrage als elastisch, wenn Preisänderungen relativ große Mengenänderungen bewirken.

 

Wichtige Faktoren die man dabei berücksichtigen muss sind:

  • die Verfügbarkeit substitutiver Güter

  • Lebensnotwendiges und Luxusgüter

  • Marktabgrenzung

  • Zeithorizont

 

Nehmen wir also an der Hauspreis fällt um 10% und dies führt zu einem Kaufanstieg um 20%. In diesem Fall ist die Preiselastizität der Nachfrage gleich 2. Senke ich jetzt den Hauspreis um 30% dann führt das zu einem Kaufanstieg von 60%. Das nenne ich die Selbstheilungskraft.

 

Es ist also nicht im geringsten wunderlich, wenn wir uns in diesem Jahr rasch auf den US-Immobilienmarkt erholen werden, da es sich hier um überwiegend um Wertanlagen mit Eigennutzung handelt und nicht um Spekulationsobjekte wie Bürogebäude.

 

 

6741 Postings, 5666 Tage MarlboromannWarum gelang es der OPEC nicht, den Ölpreis hochzu

 
  
    #5
04.02.09 20:43

 

Warum gelang es der OPEC nicht, den Ölpreis hochzuhalten?

 

Kurzfristig sind sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach Öl unelastisch. Das hat damit zu tun, weil die bestehenden Verarbeitungskapazitäten und Ölvorräte nicht sehr schnell veränderbar sind. Sie können also keine Elastizität kurzfristig aufbauen. Auf der Nachfrageseite wollen wir nicht unsere Kaufgewohnheiten sofort dem Preisdruck unterliegen lassen. Also kaufen wir, obwohl die Preise gestiegen sind.

 

Dies hat aber auf die Volkswirtschaften eine höchst zerstörerische Wirkung. Die Produktionskosten steigen. Der Staat wird jetzt alles versuchen, damit die Spritschlucker von den Strassen verschwinden. Langfristig gesehen werden die Verbraucher sich dem anpassen, hier liegt eine langfristig Elastizität vor. Jetzt ist es das die Ölproduzenten die nicht in der OPEC sind mit höheren Fördermengen und Kapazitätsausbau reagieren. Siehe Brasilien deep offshore Bohrungen.

 

Der OPEC kann es also nur kurzfristig gelingen den Ölpreis hochzuhalten. Langfristig gesehen werden wir nur einen geringen Preisanstieg sehen, wegen dem Mengenrückgang.

Langfristig gesehen hat sich die OPEC mehr geschadet, als sie kurzfristig davon profitiert hat.

 

Vor allem die Tatsache, dass die ölfördernden Staaten einen Ölpreis von 60 (Rußland) bis 70 Dollar pro Barrel (Saudi Arabien und Co) benötigen um ihren Break-Even-Punkt zu erreichen zeigt das Disaster dieser Staaten. Man kann auch sagen, sie lebten auf einer Blase und wurden vom Winde verweht. Ich hoffe das die Ölspekulanten, die auf steigende Ölpreise setzten, sich dieser Sachlage bewusst sind.

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend

Marlboromann

 

 

92 Postings, 5645 Tage lupuswolfMarlboromann, dir auch einen schönen Abend

 
  
    #6
04.02.09 21:01
und Dank für deine Ausführungen, die ich überaus interessant finde.

Mein wirtschaftswissenschaftliches Studium liegt zwar schon einige Jahre zurück. Und der Beruf fordert mich doch recht nachhaltig. Aber wenn ich es zeitlich schaffe, werde ich gern auf deine ausführlichen Ausführungen zurück kommen.

Ich bin mit AA1B7M short. Wo siehst du den DJ und DAX diese Woche und den Ölpreis in den nächsten Tagen?  

6741 Postings, 5666 Tage Marlboromann@Lupuswolf DJ-Analyse

 
  
    #7
05.02.09 09:14

6741 Postings, 5666 Tage Marlboromann@Lupuswolf, DJ-Analyse

 
  
    #8
1
05.02.09 09:41
Guten Morgen Lupuswolf,

leider ist mir oben ein Fehler passiert, ich wollte die Vorschau anklicken um das Bild zusehen und nicht einfügen.
Naja, nobody is perfect.
Zum Dax möchte ich keine Analyse abgeben, weil ich der Meinung, man sollte sich dem wichtigsten Index der Welt zuwenden, gerade weil hier ja die Finanzkrise ihren Anfang genommen hat.

Ich halte nicht sehr viel von Charttechnik, für mich ist sie wie die Butter auf dem Brot, ganz nett, aber für wissenschaftliche Aussagen ist sie nicht zu gebrauchen. Trotz alledem habe ich mal die Trendkanäle eingezeichnet und die Fibonacci-Niveaus. Was mir auffällt ist der doppelte Boden und das wir uns im mittelfristigen Abwärtstrend auf dem kurzfristigen Aufwärtstrend befinden. Wir haben eine wichtige Kreuzung der beiden Trends vor uns. Viele sprechen daher von einem Dreieck. Was ich aber für am interessantesten halte, ist die Tatsache das dort eine Fibonacci verläuft. Sollten wir es schaffen über diese Fibonacci von plus 23% zu überschreiten, dann sollten wir wirklich in einem mittelfristigen Aufwärtstrend uns befinden.

Was auf der Unternehmensseite dafür spricht, ist die Tatsache, das wir im Verhältnis zu den Aktienkurse hohe Dividenden haben und das die Aktien durch Kosteneinsparungsprogrammen der Betriebe immer attraktiver werden.
Wir haben zwei Faktoren die uns den Doppelboden bescheren. Wir haben immerhin uns schon um über 30Jahre mit den Kursen zurückentwickelt, einige Kurse sogar um über 80 Jahre. Bei dem gemischten Verhältnis ist es besonders interessant zu verfolgen was der Kapitalfluss macht. Volkswirtschaftlich sehr interessant war Anfang der Woche die Meldung von der Citigroup über 36 Mrd an TARP-Auktionen vorzunehmen und sie zum Großteil in den Immobilienmarkt fließen zu lassen und auch Unternehmen, Studenten und Kreditkarten zur Verfügung zu stellen. Ich nehme an das bald eine zweite Bank dem folgen wird und dann haben wir das Zeichen einer Lockerung im Kapitalfluss. Auch wichtig ist die Tatsache das nur 1/3 aller Firmen schlechte Nachrichten vermelden und diese sind überschaubar. Auf der Immobilienseite verwundet mich, das hier kein Raunen durch den Markt fährt, wo es doch heißt, die Banken haben 2,1 Billionen an toxischen Werten und die Hausbesitzer sollen 3,3 Billionen an Werte schon verloren haben. Für mich ist das eine Differenz von 1,2 Billionen und das ist ein ganz schön überdimensionaler großer Fisch. Das ist doch sehr lecker für Investoren. Den wichtigen Bereich habe ich mit einen roten Kreis markiert. Hier wird sich alles entscheiden, aber ich denke ins positive.  
Angehängte Grafik:
dow_trend_5_feb_09_verkl.jpg (verkleinert auf 61%) vergrößern
dow_trend_5_feb_09_verkl.jpg

6741 Postings, 5666 Tage Marlboromann@Lupuswolf, zur Ölanalyse

 
  
    #9
2
05.02.09 10:03

Ich behaupte, die aktuellen Ölpreise werden sich mittelfristig kaum verändern.

Für meine Ölanalyse gehe ich erstmal geschichtlich in die 70ger Jahre zurück. In den 70ger Jahren verringerten die OPEC-Staaten durch eine gleichzeitige Reduktion die Angebotsmenge. Von 1973 bis 1974 stieg der Ölpreis um mehr als 50%. Später unternahm die OPEC noch mehrmals derartige Schritte. Im Jahr 1979 stieg der Ölpreis um 14%, danach nochmals 1980 um 34% und 1981 um 34%. Für die OPEC war es sehr schwer den Preis hochzuhalten, denn jetzt arbeiteten die Ölabnehmerstaaten an Programmen weniger Öl zu verbrauchen. Von 1982 bis 1985 sank der Ölpreis um 40%. Unzufriedenheit und Verwirrung entstand unter den OPEC-Staaten, so wie heute. Resultat war das 1986 die Zusammenarbeit der OPEC zusammenbrach. Jeder brauchte mehr Geld, hatte man doch einen viel höheren Break-Even-Point (siehe Warum gelang es der OPEC nicht, den Ölpreis hochzuhalten?). Dieser Zusammenbruch wurde begleitet mit einen Ölpreisrückgang von 45%. Damit hatten wir schon 85% Preisrückgang und lagen 1990 inflationsbereinigt auf dem Niveau von 1970.

Nun ist es aber so, das wir keinen Kaltenkrieg mehr haben, damit steht auf dem Weltmarkt ein viel größeres Angobt von Öl zur Verfügung. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn der Ölpreis demnächst um 30 bis 40 Dollar rumpendeln würde. Sieht man sich den Benzinpreis an, dann sehen wir das die Nachfrage sich dem hohen Preis angepasst hat und das der hohe Preis noch in den Köpfen der Verbaucher ist, die bei Neuanschaffungen deswegen besonderen Wert auf Sparsamkeit legen.

Das Resultat sehen wir auch hier. Die Ölresven nehmen wieder zu. Der Preidruck nimmt zu.

Zum bessern Vergleich der inflationsbereinigte Chart ab 1970

Ich denke wir werden einen Ölpreis haben der zwischen 30 und 40 Dollar pro Barrel sich einpendeln wird. Ein Preisrückgang bis maximal 24 Dollar pro Barrel ist dabei auch vorstellbar, aber man sollte auch der steigenden Nachfrage gerecht werden.

Ich hoffe die Analyse war hilfreich.

Marlboromann

 

92 Postings, 5645 Tage lupuswolfherzlichen Dank, Marlboromann, für deine

 
  
    #10
05.02.09 10:36
Fleißarbeit.

Ich würde dir gern ausführlicher antworten, schaffe es aber zeitlich nicht.

Ich wünsche dir einen erfolgreichen Tag.  

6741 Postings, 5666 Tage MarlboromannÖllagerbestände legen zu, Ölpreis fällt, ganz so

 
  
    #11
11.02.09 18:48
wie ich in meiner oben beschriebenen Ölanalyse ,,Warum gelang es der OPEC nicht den Ölpreis hochzuhalten?" beschrieben habe.

US-Öllagerbestände legen deutlich zu
Washington (aktiencheck.de AG) - Die Energy Information Administration (EIA) veröffentlichte am Mittwoch für die Woche zum 6. Februar 2009 einen Anstieg bei den Öllagerbeständen.

Demnach wiesen die Rohöllagerbestände ein Plus von 4,7 Millionen Barrel aus. Bei den Mitteldestillaten wie Diesel wurde ein Minus von einer Million Barrel ermittelt. Bei Benzin wurde ein Rückgang von 2,6 Millionen Barrel verzeichnet.

Aktuell verliert der Kurs für ein Barrel der Sorte Light Crude an der Terminbörse NYMEX 0,45 Dollar auf 37,10 Dollar, während der Kurs für eine Gallone Heating Oil derzeit nahezu unverändert bei 1,30 Dollar steht. (11.02.2009/ac/n/m)

Kein Wunder, die Ölstaaten brauchen halt auch Geld.  

657 Postings, 5843 Tage Marketmanda aht wohl jemand den Mankiw ausgepackt!

 
  
    #12
1
11.02.09 18:58
aber das ist leider zu theoretisch und nicht anwendbar!!  

6741 Postings, 5666 Tage MarlboromannIch habe einen Wöhe kein Mankiw

 
  
    #13
11.02.09 20:46
Ist der Mankiw denn gut?  

281 Postings, 6023 Tage aberhellodazu gibts was ganz Nettes

 
  
    #14
11.02.09 21:04

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