centrotherm photovoltaics
So heißt heute die Überschrift des Regionalteils der Ulmer Südwest Presse. Der Artikel bringt sehr gut rüber wie der Sanierungsplan bzw. Unternehmensfinanzierung auf neue Füsse gestellt werden soll:
"Dem Vernehmen nach sieht der Insolvenzplan vor, die Ansprüche für wenige Jahre befristet als Eigenkapital im Unternehmen zu belassen. Später würden die Anteile verkauft und der Erlös ausbezahlt."
Das bedeutet, dass es wohl mittelfristig, also die nächsten 12 Monate, zu keiner Kapitalerhöhung kommen soll und einige Finanzverbindlichkeiten in Eigenkapital z.B. über eine Hypridanleihe umgewandelt werden sollen. Dem müssen die Gläubiger aber natürlich noch zu stimmen, wobei aber mal ganz sicher die großen Kreditgeber von Centrotherm dafür schon positive Signale gesendet haben dürften.
Weiteres Problem sind die die beiden Großaufträge Katar und Algerien, denn da gibt es zwar Nachverhandlungen, aber noch keine positive Ergebnisse:
"Auf dem Weg zu einer Sanierung gibt es weitere Unsicherheiten. Dazu gehören zwei Großaufträge für Solarfabriken im Ausland. Eine soll in Algerien errichtet werden, eine zweite in Katar. Beide Verträge müssten nachverhandelt werden, weil sich die Bedingungen geändert haben. Werden sich Centrotherm und die Vertragspartner vor Ort einig und kann Centrotherm die Anlagen bauen, kommt wieder Geld in die Firmenkasse. ...... Derzeit verhandelt Centrotherm in beiden Ländern fieberhaft, um die Verträge zu modifizieren."
Die Auftragslage ist nach wie vor schlecht und das wird sich auch so schnell nicht ändern und mit Upgrades-Aufträge kommt man halt auch nicht allzu weit:
"Die Auftragslage von Centrotherm ist nach wie vor bescheiden. Der Absatzmarkt in Asien ist zusammengebrochen und noch nicht wieder in Schwung gekommen. Zudem gebe es einige Defizite, so müsse der Service für die Anlagen im Ausland ausgebaut werden."
Hier der Link dazu:
http://www.swp.de/ehingen/lokales/ulm_neu_ulm/...t;art1158544,1659691
Man kann wirklich nur hoffen, dass durch die eklatanten Fehler des Centrothermsmanagments:
- viel zu spät reagiert auf die zu erwartende Auftragsflaute bzw. es wurde ja eigentlich erst reagiert als der Warenversicherer die Reißleine gezogen hat
- Finanzierungsprobleme von Anlagenkäufer wurden großteils ignoriert was zu hohen Lagerbstände führte und somit zu einem Cashmittelabfluss
- im chinesischen Markt wurde sehr unglücklich agiert in 2011 durch plötzlich gestoppte Projekte und unfertige Erzeugnisse und einem sehr schlecht aufgestellten chinesischen Service
- kein zweites Standbein neben der Solarbranche gesucht
- Bau des sehr teuren Solar Innovation Center in Konstanz mit Luxus Büros - Kosten 25 Mio. €,
Centrotherm gerettet werden kann und nicht sinn/planlos zerschlagen wird. Wäre sehr schade, wenn überforderte Manager ein solch (ehemals) gut aufgestelltes Unternehmen von der Bildfläche verschwinden würde. Selbst wenn Centrotherm gerettet wird, dann muss man sich auch im Klaren sein, dass mittlerweile andere Solaranlagenbauer wie z.B. die Freudenstadter Schmid-Gruppe enorm aufgeholt haben im Bereich Zellfertigungslinien. Aber auch Rena ist mit ihren Inline-Texturungsmaschinen für die Zellfertigung und der Standartisierung ihrer Produkte ein große Konkurrenz zu Centrotherm geworden (Umsatz 1. Hj 2012; 118,5 Mo. €/EBIT 1.Hj. 2012: 10,5 Mio. €). Auch einige chinesische Solaranlagenbauer wie z.B. das 48th Research Institut haben durchaus technologisch anspruchvolles zu bieten (Umsatz in 2011: 260 Mio. $). Dazu kommt noch, dass Centrotherm durchaus mit einem Imageschaden bei einigen Kunden leben muss.
Mein "gutes Bauchgefühl" rührt aber eigentlich mehr daher, dass offenbar Konsenz mit den Gläubigern besteht. Das wiegt in einem bevorstehen Insolvenzverfahren mehr als eine positive Fortsetzungsprognose für das Unternehmen.
All das setzt natürlich voraus, dass das stimmt was man so hört und liest. Man wird sehen.
Mein Bauch sagt: Wenn sich Leute wie Augustin und Autenrieth, die die Verhältnisse bei Centrotherm gut kennen müssen, in den Vorstand berufen lassen, dann dürfte da begründete Hoffnung auf Restrukturierungserfolg bestehen.
1,70
Generell wird der Maschinenbauch pessimistischer, Auftragseingang geht deutlich zurück. Investitionsbereitschaft wird weiter abnehmen. Wir stehen hier erst am Anfang.
In der PV-Branche ist dies alles überpropotional. Nahezu alle Solaris machen Verluste. Überkapazitäten sind enorm.
Frage ist, wie lange ist der Atem um durchzuhalten. Es wird noch knüppelhart kommen.
Ich denke mal der Plan, dass Kredite temporär in Eigenkapital umgewandelt wird dürfte wohl umgesetzt werden und die Gerichtsentscheidung am Freitag dürfte wohl nur noch Formsache sein. Der Hörmann ist schon ein richtiger Fuchs und der kann auch super vermitteln. Einen viel besseren Insolvenzveralter hätte Centrotherm gar nicht bekommen können.
Das wäre jetzt dann der erste Schritt. Zweiter Schritt muss sein die beiden Großaufträge Algerien und Katar neu zu verhandeln, so dass man dabei auch Gewinn macht. Der dritte Schritt muss sein, dass neue Aufträge ins Haus kommen und da sieht es halt mal richtig übel aus. Wir haben aktuelle Fertigungskapazitäten von 60 bis 70 GW und die Nachfrage ist gerade mal bei rd. 30 GW. Bevor da jemand neue Zell/Modulfertigungslinien kauft werden Fertigungslinien von anderen PV-Unternehmen gekauft. So hat es z.B. Renesola gemacht. Die haben von einem insolventen chinesischen Modulbauer Fertigungslinien mit einer Kapazität von 400 MW gekauft. Von Schott Solar könnte man z.B. die kompletten Zell- (in Bayern mit 200 MW) und Modulfertigungslinien (in Tschechien mit 250 MW) kaufen. Auch REC oder Q-Cells hätten noch Zellfertigungslinien von jeweils 250 MW rum stehen. Im Wafer- und Polysiliziumanlagengeschäft wird in den nächsten 18 Monaten wohl gar nichts mehr laufen.
Es wird für Centrotherm eine ganz schwierige Zeit werden um die Zeit überbrücken zu können bis die Auftragslage wieder spürbar anziehen wird.
Bin aber echt mal gespannt wie es mit dem Kurs weiter geht, dafür dürfte entscheidend sein wie die Kredite in Eigenkapital umgewandelt werden. Geht es rein über eine Kapitalerhöhung, also einem Debt Equity Deal, dann kommt es auf dem derzeitigen Kursniveau zu einer riesen Verwässerung. Mal sehen wann Centrotherm bescheid geben wird wie das ganze geplant ist.
https://web.s-investor.de/app/nachrichten/...Cfa&fromProgram=news
S.A.G. Solarstrom AG entwickelt in Joint-Venture 440 MWp Projekt in Spanien
Freiburg i. Br., 10. Oktober 2012. Die S.A.G. Solarstrom AG (WKN: 702 100, ISIN: DE0007021008), Freiburg, hat über eine Tochtergesellschaft mit den Solarunternehmen Valsolar 2006, S.L. und Cavalum SGPS, S.A. vereinbart, in Badajoz, in der spanischen Region Extremadura, im Rahmen eines Joint Ventures insgesamt vier Photovoltaik-Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von rund 440 MWp zu entwickeln und zu bauen. Das Projekt hat ein Gesamtinvestitionsvolumen in dreistelliger Millionenhöhe.
Ein Projekt mit 165 MWp soll in der Gemeinde Bienvenida entstehen, drei weitere mit 55 MWp, 132 MWp und 88 MWp in der Gemeinde Calzadilla de la Serena. Mit dem in Badajoz erzielbaren spezifischen Ertrag der Sonneneinstrahlung von 1.550 kWh/kWp können die Kraftwerke nach Fertigstellung 660.000 MWh jährlich erzeugen, das entspricht in etwa dem Bedarf von 150.000 Vier-Personen-Haushalten.
Die S.A.G. Solarstrom AG wird über ihr Tochterunternehmen insgesamt 51 % an dem Joint Venture-Unternehmen halten. Die Vereinbarung steht unter Vorbehalt verschiedener vertraglicher Bedingungen. Unter Voraussetzung eines positiven Verlaufs sämtlicher Genehmigungsverfahren, wäre Baubeginn voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2013.
Geplant ist eine Veräußerung des produzierten Stroms über Stromabnahmeverträge mit lokalen Energieversorgern. Die Regierung der spanischen Region Extremadura hat dem Projekt offiziell ihre Unterstützung hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Behörden, den Energieversorgern und dem Netzbetreiber REE (RED Eléctrica España) vertraglich zugesichert.
Im Rahmen der Joint-Venture-Vereinbarung baut die S.A.G. Solarstrom Gruppe bereits ein 2,8 MWp Freiflächenprojekt in Badajoz in der Region Extremadura.
In Sachen CT bin ich mit Dir weitgehend einer Meinung! Bis auf die Analyse des dritten Schrittes; da bin bin ich völlig einer anderen Meinung! Denn gerade in der jungen Solartechnik ist die Entwicklung noch lange nicht ausgereift und genau so innovativ wie in der Telekommunikationstechnik, so dass das man zwar billige Produktionslinie am Markt erhält, aber nur um Produkte von gestern herzustellen! Hierin siehe die Zukunftschancen von CT mit der neuen Führung!
Denn, wenn der Gesundungsprozess in der Solarbranche nach Beendigung der Marktbereinigung beginnt – was schon im Werden ist - dann sind die Maschinenbau auf diesem Gebiet gerade die ersten Gefragten und Profiteure der neuen Entwicklung zugleich! Siehe hier zu die letzten Berichte des Konkurrenten Manz!
11.10.2012/00:42:43
USA legen Strafzölle auf chinesische Solarzellen fest
Washington, 11. Okt (Reuters) - Im Handelsstreit mit China über Dumpingpreise haben die USA die endgültige Höhe der Strafzölle auf Solarzellen festgelegt. Die Strafabgaben bewegen sich zwischen 18,32 und 249,96 Prozent, wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Damit solle die ungerechte Preisgestaltung bekämpft werden. Zudem würden chinesische Hersteller und Exporteure mit Anti-Subventionszöllen von 14,78 bis 15,97 Prozent belegt. Diese liegen damit deutlich über den Anfang des Jahres zunächst verkündeten Raten.
Im Herbst vergangenen Jahres hatte die US-Tochter von Solarworld zusammen mit sechs anderen Firmen eine Petition bei der US-Regierung gegen die zunehmenden Billig-Importe aus China eingereicht.
Sicher wird man noch Zell/Modulfertigungslinien verkaufen in den nächsten 12 Monate, aber allzu viel werden es nicht sein und gute Gewinnmargen wirds auch nicht geben, denn jeder Solaranlagenbauer lechzt nach Aufträgen.
Es wird für alle Solaranlagenbauer sehr schwierig werden die nächsten 12/18 Monate überbrücken zu können, so lange wirds mindestens dauern bis eine Ende der Konsolidierung abzusehen ist. Aber so clever sind die jetzt bei Centrotherm wohl auch, weil die Banken das Sagen übernommen haben, um Centrotherm finanziell so auszustatten um über diese zu erwartende saure Gurkenzeit rüber zu kommen.
Was die Zukunftsperspektiven der Solarmaschinenbauer angeht befinden wir uns nun mit unseren gegenteiligen Analysen im neutralen Tara, so dass uns nichts anderes übrig bleibt, als die eigentliche Entwicklung abzuwarten.
Ein anderer genau so wichtiger Punkt hätte gerne Deine Ansicht dazu:
Dass Griechenland bankrott ist wissen doch schon alle. Hierzu fehlt lediglich das politische Statement. Lediglich durch die Drohung dies vorzeitig zu erklären, bewegte den Gläubigern (hier Banken) und zwar so weit, dass diese auf die Hälfte ihrer Kredite verzichteten. Jetzt der Sprung und die Verbindung zu CT besteht darin, dass m. M. n. das Management dort sich bewusst für Verhandlungen mit den Banken (Hauptgläubiger) und zwar im Schutze des SSV entschieden hat, um in die Rolle des Erpressers zu schlüpfen und nicht in die des Erpressten! Sollte sich diese Überlegen tatsächlich bewahrheiten, dann wären die Handlungskompetenzen und Besitztümer viel weniger in die Hände der Gläubiger gewandert als den Umfang, den Du in Deinem zweiten Beitrag geschildert hast! Anzeichen für diese Überlegung/Vermutung finde ich den Statements zum Thema und zwar vom Anfang an.
Man kann ja auch davon ausgehen, dass nicht alle Finanzverbindlichkeiten jetzt in Eigenkapital umgewandelt wird. Außerdem muss es ja nicht unbedingt durch einen Debt Equity Deal zwingend zu einer Kapitalerhöhung kommen, denn es könnte ja z.B. sein, dass Finanzverbindlichkeiten in eine Hypridanleihe umgewandelt werden. Ist ja auch eine Möglichkeit Finanzverbindlichkeiten in Eigenkapital zu wandeln. Jedoch müsste dann Centrotherm dafür Zinsen bezahlen (ca. 8 bis 10% im Jahr).
Es gibt also schon viele Variationen wie das bei Centrotherm ablaufen könnte, die man dann auch noch zusammen kombinieren könnte. Mal sehen ob Centrotherm nach dem Gerichtsentscheid am Freitag die Pläne im Detail erläutert oder ob man tatsächlich bis zur Gläubigerversammlung warten wird.
Die Verschuldung war ja eigentlich gar nicht das große Problem von Centrotherm bei einer Nettoverschuldung von etwas unter 50 Mio. €. Das ganze Fiasko hat ja eigentlich erst angefangen als der Warenversicherer bei Centrotherm ausgestiegen ist und von da an musste Centrotherm ihr Working Capital selbst finanzieren und dann ist halt der Cash ausgegangen bzw. es war absehbar, dass er bald ausgeht. Da ja das Arbeitsamt die Löhne in den letzten drei Monate bezahlte und Centrotherm einen Massekredit von 50 Mio. € bekam, sollte die Liquidität zumindest für ein paar Quartale reichen.
Enscheidend für den kommenden Kursverlauf wird sein wie diese Umwandlung von Finanzverbindlichkeiten in Eigenkapital von statten gehen wird und um welche Größenordnung sich es da handelt.
Laut ulm000 "Mal sehen ob Centrotherm nach dem Gerichtsentscheid am Freitag die Pläne im Detail erläutert oder ob man tatsächlich bis zur Gläubigerversammlung warten wird "
Bitte was wird am Freitag entschieden ?...gar nichts. Es wird eine Gläubigerversammlung in den nächsten Wochen geben wo es um die Zukunft des Unternehmens geht und wo auch eine entgültige Entscheidung geben wird. Die Frage wird sein was für eine Rolle die Aktionäre spielen werden. In erster Linie geht es um langfristige Arbeitsplätze. Unter anderem auch um meinen falls es jemand interresiert .
LG vergeigt
vergeigt so weit ich Bescheid weiß sind keine weitere Kündigungen zu erwarten. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass in Konstanz nichts unternommen wird. Der 25 Mio. € teuere Schuppen ist für Centrotherm ganz einfach viel zu kostspielig.
muss dem Gericht ein mit den Gläubigern abgestimmtes Konzept zur Sanierung vorgelegt werden.
Die Genehmigung durch das Gericht halte ich für eine Formsache, sodass wir in den nächsten Tagen mit der Meldung von der Aufhebung des Verfahrens rechnen können.
ich dachte bis Freitag muß der Plan bei Gericht eingereicht sein ( rein aus terminlichen Gründen ) und entschieden wird dann entsprechend später bei der Gläubigerversammlung. Also müsste ja die Tage schon eine Info kommen.
Hoffen wir alle das Beste.....meine Güte..meine Nerven !!
LG vergeigt
Jetzt muss man halt hoffen, dass bei den Neuverhandlungen der zwei Großaufträge etwas Gutes raus kommt und dass das Geschäft irgendwann im nächsten Jahr anziehen wird. Dann sehe ich da null Probleme für Centrotherm, denn eines ist doch klar, wir stehen erst ganz Anfang bei Solar. In Lateinamerika, in Afrika oder im Mittleren Osten gibt es so gut wie keine Solaranlagen bis jetzt und das wird sich in den nächsten Jahren rasch und drastisch verändern. Dann lacht man darüber, dass es in 2012 nur eine Nachfrage von um die 30 GW gegeben hat.
C30, Centrotherm, First Solar oder Phoenix Solar - am Besten in allen investiert sein. ;-)
Ich denke auch, dass die Zukunft für Solarfirmen rosig ausschaut.
Nur ist der Zeitpunkt jetzt schon gekommen ? Sind dies die günstigsten Kurse ?
Fragen die leider keiner beantworten kann.
Mein bisheriger relativer Optimismus für die letzten Entwicklungen bei CT wird nun doch durch folgende Erkenntnisse überschattet:
Die Tatsache, dass der bisherige Großaktionär trotz seines jungen Alters (< 50 Jahre) vom Ort des Geschehens (Vorstand) auf die Zuschauerbühne (Aufsicht) geschickt wird,ist für mich nichts anderes als als die Erkenntnis, dass dieser in der künftigen Aktionärsstruktur nicht mehr der Großaktionär mit dem größten Anteil sein würde!
2.Der Anteil der Kredite, auf dem die Gläubiger/Banken vorerst verzichten müssten, würde in entsprechende Anteile am Unternehmen umgewandelt. Dieser wird (wegen Ausführung unter dem Punkt 1) Sicherlich mehr sein als der Anteil, den der bisherige Großaktionär haben würde.
Wie groß der Anteil des bisherigen Großaktionärs in der künftigen Aktionärsstruktur sein wird, wissen wir zwar noch nicht, aber so viel, dass dieser nicht mehr im Kreis des Vorstandes zu sein berichtigt würde.
Ein Rechen Beispiel der Fall Conergy und Commerzbank!
Darstellung der entstandenen mathematischen Gleichung für ein erfolgreiches Handeln liegt sowohl in der Wahl der Parameter als auch an deren Positionierung!
Wie eine solche Insolvenz für die Aktionäre ausgeht kann kein Außenstehender beantworten und man kann sich eigentlich nur Beispiels dafür anschauen wie Conergy oder Q-Cells.
Bei Q-Cells war ein Debt Equity Deal, also Umwandlung von Krediten in Eigenkapital, von 95% geplant und das würde dann abgesagt, weil es bei Pfleiderer zu einem Gerichtsentscheid kam, dass man nicht so einfach Wandelanleihen in Eigenkapital umwandeln darf, außer es stimmen alle zu und das war bei Q-cells ja nicht der Fall. Bei Conergy kam es durch den Debt Equity Deal, dass die Kreditgeber 70% vom Unternehmen bekamen und damit wurden die Altaktionäre quasi enteignet. Bei Conergy wurden die Altaktionäre eigentlich zweimal enteignet. Erst durch einen Kapitalschnitt 1 zu 8 und dann mit dem Debt Equity Deal. Nach alter Rechnung bzw. ohne Kapitalschnitt und Debt Equity Deal hätte die Conergy-Aktie aktuell noch einen Wert von 0,044 €.
Keine Ahnung ob hier die Altaktionäre mit einer Verwässerung von 95% wie bei Q-Cells geplant war, 70% wie es bei Conergy der Fall war oder mit einer 30%igen Verwässerung rechnen müssen. Wir wissen eigentlich nur, dass Kredite in Eigenkapital umgewandelt werden und das führt halt mit 90%iger Wahrscheinlichkeit zu einer Verwässerung. Da die Verschuldung von Centrotherm Ende Q1 bei weitem nicht so hoch war wie bei Q-Cells (Nettoverschuldung bei über 400 Mio. €) oder Conergy (Nettoverschuldung bei über 300 Mio. €), ist mit einer Verwässerung von über 50 bis 60% wohl nicht auszugehen. Aber wer weiß das schon ?
Aber wie geschrieben, man weiß im Prinzip eigentlich gar nichts und man muss mal sehen ob Centrotherm in der kommenden Woche seinen Aktionären erzält was geplant ist, denn der Insolvenzplan ist ja jetzt auch formell dem Ulmer Amstgericht zugestellt worden, so dass der jetzt eigentlich publik gemacht werden kann, da der jetzt auch allen Gläubiger zugesand werden kann.
Wie du schon richtig schreibst paioner, es hängt viel von den Parameter ab und da vor allem von der Summe an Krediten, die in Eigenkapital umgewandelt werden müssen, welche Schulden in den letzten Monaten bei Centrotherm weiter angfallen sind und von welchem Geldbedarf für die nächsten 12/18 Monate ausgegangen wird. Wenn das alles klar ist, dann weiß man auch welchen Anteil die Centrotherm-Keditgeber an Centrotherm halten werden. Alles unter 30% würde mich sehr überraschen, denn die aktuelle Marktkapitalisierung liegt ja gerade mal noch bei 36 Mio. € und die Kreditgeber werden den Altaktionären ganz sicher nichts schenken.
Man muss jetzt aber auseinanderhalten Unternehmen und Aktien. Das Unternehmen Centrotherm ist nach der Insolvenz finanziell sicher besser aufgestellt wie vor der Insolvenz, aber die Aktionäre halten nach den vom Insolvenzplan geforderten Finanzmaßnahmen sicher weniger am Unternehmen Centrotherm wie vorher.
Man geht hier halt eine Wette ein in wie weit die Altaktionäre verwässert bzw. enteignet werden.