achtung analytik jena
Hört sich jetzt witzig an, aber genau so ist es wirklich. Charttechnik bedeutet nicht, Kurse vorauszussagen, sondern auf Signale zu achten.
Natürlich heißt das nicht, das man die Charts allein betrachten sollte. Ganz im Gegenteil, die fundamentale Seite macht m.E. etwa 50% aus, 30% sind Psychologie und Gesamtmarkt und die restlichen 10% sind andere Dinge u.a. Charttechnik.
Du darfst vor allem bei den beiden Charts nicht die unterschiedlichen Zeitebenen vergessen. Im 2.Chart siehst du einen 7-Jahres-Chart, wo das Dreieck ungalublich klein wirkt, aber es reicht noch etwa ein Jahr. Das heißt es ist theoretisch möglich, das der Kurs noch 6-9 Monate zwischen 7 und 8,5 € seitwärts laufen kann, ohne das sich am Chartbild etwas ändert.
Ich persönlich rechne nach den nächsten Quartalszahlen mit einem erneuten Anstieg auf 8,4 €, dann wieder mit einer Konsolidierung, und erst im Herbst mit dem endgültigen Durchbruch. Dann kann es aber sehr schnell nach oben laufen, was mansowohl charttechnisch aber vor allem fundamental begründen kann, denn die Skaleneffekte dürften ab dem 3.Kalenderquartal (4.Geschäftsquartal) immer offensichtlicher wrden, da dann das Projektgeschäft läuft und vor allem die Japan-Investitionen wegfallen. Von daher würde mich auch ein Bruch des Aufwärtstrends nicht aus der Ruhe bringen, falls durch einen schlechten Gesamtmarkt im Sommer (muss ja nicht so kommen) auch AJA betroffen wäre. Das beste Mittel für eine Fortsetzung des Aufwärtstrend sind gute Quartalszahlen am 15.5. und möglicherweise auch mal wieder eine interessante Auftragsmeldung zwischen den Quartalszahlen 2#3.
"Das heißt es ist theoretisch möglich, das der Kurs noch 6-9 Monate zwischen 7 und 8,5 € seitwärts laufen kann, ohne das sich am Chartbild etwas ändert."
Falls ich das richtig interpretiere, ist es andererseits auch möglich, dass er nicht seitwärts läuft. Was letztendlich passiert, bleibt mithin abzuwarten. Also stellt die Chartanalyse, wie ich glaube schon einmal geschrieben zu haben, in meinen Augen ein nachlaufender Indikator dar. Wobei ich nicht abstreite, das ein Signal sehr wohl längerfristige Signalwirkung haben kann und man viel Geld machen kann, wenn man sie richtig deutet.
Gruß, weitweg
Nehmen wir zum Beispiel an, der Kurs läuft auf 8,4 € und konsolidiert relativ eng ein paar Wochen zwischen 8,0 und 8,4 €. Dann wäre die Wahrscheinlichkeit eines bald bevorstehenden Ausbruchs und damit stark steigender Kurse sehr hoch. Man kann also durchaus darauf spekulieren, was bald passiert. Bei Nemetschek hab ich damals zum Beispiel schon relativ früh darauf spekuliert, das der Abwärtstrend gebrochen wird, weil die Unterbeertung einfach zu krass wurde und gleichzeitig der Trend zu steil abwärts gerichtet war. Gerade die ersten schnellen 20% nach dem Ausbruch haben so andere Leute verpasst. Andererseits haben sie es auch wieder richtig gemacht, weil sie keine Zeit verschwendet haben, als ich noch auf den Bruch gewartet habe, und sie haben durch das Abwarten und damit prozyklischen Signals immernoch hohe Gewinne gemacht. Reine Charttechniker würden eben eher nur auf Signale achten, während ich da andere Dinge kombiniere. Muss halt jeder selbst wissen. Ist ne Erfahrungsfrage.
Charttechnik ist letztlich in der reinen Lehre daher natürlich das Warten auf Signale, aber sie funktioniert m.E. eben nicht nebenher (da hast du wohl meine prozentuale Auflistung falsch verstanden), sondern sie funktioniert nur im Zusammenspiel mit Fundamentaldaten und Psychologie. Auch das Timing bezüglich des Gesamtmarkts oder dem Finanzkalender des Unternehmens spielt dabei natürlich ein Rolle.
Nehmen wir zum Beispiel an, der Kurs von AJA würde im Oktober in einem möglicherweise schlechtem Gesamtmarkt unter den Aufwärtstrend fallen und einige Leute mit StopLoss würden den Kurs dann auf 6,0-6,5 € schicken. Würdest du dann verkaufen, nur weil der Chart es anzeigt? Sicherlich nicht. Ich würde es deswegen nicht, weil das kurz vor den Q4-Zahlen von AJA passiert und ich da ein Rekordquartal erwarte. Ich würde höchstens als Trader darauf spekulieren, das es zu diesem Kursverfall kommt, falls der Chart es anzeigt, und dann möglicherweise schnell traden. Als Investor geht mir das aber am Allerwertesten vorbei. Im Gegenteil, wäre wohl eher das Signal, das die letzten nervösen Anleger rausgeschüttelt werden.
Im Großen und Ganzen ist AJA eh stark unterbewertet. Die Frage ist halt, ob sie das jetzt langsam bemerken oder erst nach den m.E. super Quartalen Q4 diesen GJ und Q1 nächsten GJ. Nur dann könnte der Kurs schon zweistellig sein. Hoffe ich jedenfalls.
Dein vorletztes Posting (776):
"Es gibt 2 Möglichkeiten. Entweder es geht rauf oder runter, je nachdem wohin man ausbricht. Man muss es halt abwarten. :)"
Dein letztes Posting (778):
"Nehmen wir zum Beispiel an, der Kurs läuft auf 8,4 € und konsolidiert relativ eng ein paar Wochen zwischen 8,0 und 8,4 €. Dann wäre die Wahrscheinlichkeit eines bald bevorstehenden Ausbruchs und damit stark steigender Kurse sehr hoch."
According zu Deiner 1. Aussage hätten wir eine 50/50 Chance (????) auf steigende/fallende Kurse und ich müßte warten, was passiert, und kann mich hinterher entsprechend positionieren. Deine 2. Aussage klingt anders. Hier liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Ausbruch nach oben erfolgt, eher bei 80%-90% (???), oder was bedeutet sehr hoch?. Ich könnte mich also mit einiger Sicherheit vor dem Ausbruch positionieren und nehme alle Prozente mit.
Ich finde diese beiden Aussagen ziemlich konträr. Wahrscheinlich stimmt meine Unterstellung nicht, dass ich die Wahrscheinlichekit in Deiner ersten Aussage auf 50/50 beziffere, sondern Du meintest wahrscheinlich nur, dass es überhaupt 2 Möglichkeiten gibt.
Etwas verwirrt. Gruß, weitweg
Bei meiner 2.Aussage bezieht sich das doch ganz klar darauf, was passieren würde, wenn der Kurs auf 8,4 € steigen würde und dann dort oben relativ eng am Widerstand seitwärts geht. Dann ist die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch sehr hoch. Ja 80-90% würd ich sagen, wobei es aber überhaupt nicht um Wahrscheinlichkeiten geht. Ein wirklicher Charttechniker würde nämlich auch dort erst den Ausbruch abwarten. Ein Investor möglicherweise mit StopBuy agieren, wobei das genauso gefährlich ist wie ein StopLoss.
Die beiden Aussagen sind absolut nicht konträr, sondern beschreiben nur andere Situationen.
Mehr muss man doch gar nicht wissen, wenn man rein charttechnisch orientiert ist. Durch diese Vorgehensweise ergibt sich in ein paar Monaten sowieso ein völlig anderes Bild.
Habe und werde wohl nie charttechnisch agieren, lerne aber wirklich gerne was dazu. Wer aufhört zu lernen, hört auf zu leben (oder so ähnlich). Ich interessiere mich z.B. auch für alle Länder der Erde, die dortigen Kulturen, Gebräuche etc., obwohl ich in ca. 80-90% der Länder dieser Erde nie hinkommen werde und auch wenn mein Anfangswissenstand zunächst oft bei 0 liegt. Deshalb kommen auch schon manchmal "doofe" Fragen, sorry.
Thanks again, Gruß, weitweg
Wer Weizen nicht hat wenn er fällt der hat ihn auch nicht wenn er steigt.
Alles andere ist Schabenack.
hier mal die erste: schaut sich von euch eigentlich auch jemand die jahresabschluesse der toechter an? der konzernabschluss is ja nur eine art fiktives abbild in form eines konsolidierungskreises..ich denke die einzelnen abschluesse wuerden da schon noch einen gewaltigen einblick liefern...
und die zweite:
bei der kapitalflussrechnung berechne ich ja qasi dienettozúnahme der liquiden mittel, über JÜ, zufluss aus operativen cashflow, investitions-cf und finanzierungs-cf...es geht um zu- und abfluesse...
man kann sich das alles ja auch sehr bildlich vorstellen:
abgang eine maschine bringt mehr cash in die kasse
weniger FLL bringen mehr cash in die kasse
dividendenauszahlung leert kasse usw. usw.
ABER: wie is das mit abschreibungen z.b. auf Sachvermoegen?
eine maschine wird also teilweise abgeschrieben, verliert an wert, das sachvermoegen wird geringer....aber über den kapitalfluss werden die liquiden mittel groesser, alsdo mehr cash in der kasse? aber durch die abschreibung werden doch keine liquiden mittel frei wie z.b. beim verkauf einer maschine? was versteh ich hier nicht?
Es ist nur dann für uns möglich, die Finanzberichte der Töchter einzusehen, wenn sie auch veröffentlicht werden, was ja im Normalfall nur dann der Fall ist, wenn diese Unternehmen ebenfalls börsennotiert sind. Wobei die anderen Unternehmen natürlich auch Jahresabschlüsse erstellen, aber es wird sie nicht in der Form geben, das wir sie bekommen können, und sie müssen sie uns ja auch nicht aushändigen. Mich würde es aber freuen, wenn das möglich wäre.
Letztlich reicht mir aber auch die Segmentberichterstattung bei AGs mit vielen Töchtern, wie es bei AJA der Fall ist. Man bekommt ja zumindest UMsatz und Ebit der Segmente geliefert, und ob da in der Buchhaltung geschlampft wird, kann man nie nachvollziehen. Ein Restvertrauen in die Vorstände und Wirtschaftsprüfer muss jeder Anleger letztlich mitbringen.
Zu deiner 2.Frage
Du vergisst, das die Abschreibungen zwar im Kapitalfluss zu Cash führen, aber in gleicher Höhe gehen ja die Abschreibungen vom Gewinn ab. Da dieser Gewinn auch in der Kapitalflussrechnung aufgeführt wird, gleicht sich dieser Effekt wieder aus. Man kann also pauschal sagen, das sich Abschreibungen nicht auf die liquiden Mittel auswirken. Es ist nur eine Umbuchung in der Bilanz.
Hoffe damit deinen Fragen beantwortet zu haben. Wenn nicht, frag nochmal nach!
Umsatz
- Wareneinsatz
= Rohertrag
- Personalkosten
- sonstige Kosten etc.
= EBITDA
- Abschreibungen
= EBIT
- Zinsen
- Steuern
= Überschuss / Konzernergebnis
CashFlow-Rechnung
Überschuss
+ Abschreibungen
= operativer CashFlow
(alles jetzt nur sehr vereinfacht dargestellt !)
Da die Anschreibungen ja nicht "bezahlt" werden, sind sie nur eine rechnerische Größe. In der GuV werden sie aber zum Gewinn abgezogen und vermindern damit EBIT und Überschuss. Ist einfach so.
In der CashFlow Rechnung müssen sie daher wieder draufgerechnet werden, weil die Ausgangsgröße für die Berechnung als erstes der Überschuss ist (manchmal auch das EBIT, aber hierfür jetzt mal egal).
Der Gewinn einer GuV ist also nur die "halbe Wahrheit". Man kann theoretisch einen Verlust in der GuV ausweisen, aber einen positiven operativen CashFlow von zig Mio. einnehmen. Da sind die Abschreibungen nur ein Beispiel. Es geht auch, wenn Du die Bezahlung der Kunden erst mit größerer Verzögerung erhältst (z.B. Umsatz in 2006 in GuV verbucht, Zahlungsziel von 3 Monaten, damit Cash-Eingang erst in 2007). Wäre dann eine Veränderung im Bereich der Forderungen.
Zur Abrundung:
Der CashFlow aus der Finanzierungtätigkeit ist wieder ein ganz anderes Thema. Wenn z.B. neue Aktien ausgegeben werden nimmst bekommt die Fa. dadurch Kohle, die nicht aus dem opertiven Geschäft stammt.
Der CashFlow aus der Investitionstätigkeit beinhaltet z.B. Unternehmenskäufe, wodurch Kohle aus der Kasse abfliesst, aber erstmal noch kein Gewinn für die GuV entsteht (der kommt dann erst in den Folgejahren, wenn dort die Umsätze und Erträge mit ausgewiesen werden.
Ist alles nicht so einfach und man braucht Jahre dafür, um alles so einigermassen zu begreifen ...
manche ag`s geben anscheinend bei anfrage die jahreabschluesse der toechter raus..ich kanns mir auch nicht wirklich vorstellen...aber grad in so diffizilen bereichen wie dem engineering-bereich (projektgeschaeft) von AJ wuerd mich schon mal genauer interessieren wie weit die projekte schon sind, was schon realisiert wurde bzw was es da mit diesem PoC (percentage-of-completion-methode) auf sich hat?
auch wuerde mich immer interessieren wie sich z.b. die firmenwerte aufschluesseln, oder wie sich die immatriellen vermoegen zusammensetzen (kann man natuerlich auch in muehevoller kleinarbeit aller vergangenen GB`s machen)
bei AJ hab ich natuerlich auch das entsprechende vertrauen in vorstand und pruefer (obwohl z.B. der jahresabschluss von aj engineering nicht prüfpflichtig ist)und kann auch ohne dieses wissen ruihg schlafen....bei anderen AG`s im freiverkehr wäre mir schon wohler, wenn ich da mehr einblick haette
aber vielleicht muss ich einfach mal bei den diversen iR`s ausprobieren...
dann hab ich auch deshalb gefragt:
"Der Einzelabschluss dient vor allem als Ausschüttungsbemessungsgrundlage. Die Ausschüttungsbemessung (Dividende) knüpft nicht an den Konzern-GuV an, sondern richtet sich nach dem Ergebnis des Einzelabschlusses. Darüber hinaus knüpft in Deutschland auch das Steuerrecht an den Einzelabschluss an. Man spricht dabei von dem Prinzip der Maßgeblichkeit (§ 5 EStG). Im Mittelpunkt des Konzernabschlusses steht die Informationsfunktion, die den Konsolidierungskreis als fiktive rechtliche Einheit behandelt."
mir war das bisher noch nicht so klar, dass es da dann auch noch den Einzelabschluss der analytik jena AG gibt. warum ist der nicht im GB? wird der wo veröffentlicht? verlier ich was, wenn ich den nicht habe?
und dieser fiktive konsolidierungskreis bedeutet wohl auch, dass z.B. steuern bei den toechtern anfallen in realitaet und nicht zentral beim konzern (im konzernabschluss sind also nur die SUMME der steuern aufgezeigt)...dass man dann auch sowas wie steuersatz etc. im vorhinein schwer abschaetzen kann, da sie ja bei den toechtern anfallen...stimmt das?
aber diese fragen gehen hier ein bisserl am thema vorbei und ich bin nicht boes wenns keine antwort findet...
Ich hab auch nie sowas irgendwo gelernt, sondern mir selbst beigebracht, weil ich bis 2001 natürlich auch auf die Schauze gefallen bin, gerade bei Unternehmen, die hohe Positionen bei immateriellem Vermögen hatten, und das dann abschreiben musste. Oder aber man hat das Fremdkapital unterschätzt, wenn es zu einer Konjunkturabkühlung kommt etc.! Daher hab ich dann die Finanzberichte durchgeackert und mir einfach selbst angelernht, wie die Zusammenhänge zwischen GUV, Bilanz und Kapitalfluss sind. Perfekt bin ich da vielleicht immernoch nicht, aber grundsätzlich ist es ziemlich einfach.
Am besten du nimmst dir ein kaufmännisches Buch zur Hand, und liest dir einfach die Kapitel zur Bilanzanalyse durch. Da gibt wichtige Begriffe wie die Liquiditätskennzahlen (1.Grades, 2.Grades etc.) oder Kapitalumschlag, Arbeitsintensivität und vieles mehr.
Dauert halt ein paar Wochen bis du durchgestiegen bist, aber die Arbeit lohnt sich. Profitiere seit 2002 sehr stark davon, das ich mich jetzt auf Unternehmen konzentriere, die neben ihrem Wachstum und den niedrigen Bewertungen auch bilanziell sauber aussehen. Man schläft einfach ruhiger. 'Fundamental, komm mir jetzt nicht mit der Speku auf Amitelo!' :)
Grüße
Die sind eigentlich ganz aufgeschlossen. Kannst ja dann die Antwort hier ins Board stellen.
Kursziel rumposaunt. Löblich löblich !
P.S.:
Amitelo ?! Nie gehört ... :-)
Bilanz: Eigenkapital, Fremdkapital anschauen, Entwicklung längjährig ist hier wichtig
GUV: EBIT und Jahresüberschuss, EBITDA ist zu branchenabhängig und sagt nicht viel aus
Cashflow: operativer Cashflow ist wichtig: Abschreibungen sollten unter den Investitionen liegen: Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist nicht so wichtig ;-)
der operqtive Cashflow muss positiv sein das ist wichtig. Wenn einmalige hohe Investitionen getätigt werden kann der Cashflow insgesamt schon mal negativ sein aber das sollte dann nicht dramatisch sein.
Zur Konsolidierung kannich nur sagen. AJ hat zwar viele Töchter aber fast alle mit 100 % das heisst in jedem Fall werden die schon mal voll konsolidiert und daher ist es auch nicht so wichtig in die einzelnen Bücher zu schauen. Wenn AJ geprüft ist, dann sind auch die Töchter geprüft. Und die Wirtschaftsprüfer sollten eigentlich nicht schlampen. Kommt zwra immer mal wieder vor aber wenn der Vorstand so investiert und angagiert ist wie bei AJ würde ich mir keine grossen Sorgen machen.
"Der Einzelabschluss dient vor allem als Ausschüttungsbemessungsgrundlage. Die Ausschüttungsbemessung (Dividende) knüpft nicht an den Konzern-GuV an, sondern richtet sich nach dem Ergebnis des Einzelabschlusses. Darüber hinaus knüpft in Deutschland auch das Steuerrecht an den Einzelabschluss an. Man spricht dabei von dem Prinzip der Maßgeblichkeit ( 5 EStG). Im Mittelpunkt des Konzernabschlusses steht die Informationsfunktion, die den Konsolidierungskreis als fiktive rechtliche Einheit behandelt."
ISA verlangt hingegen, bzw. lässt zu, dass immatrielle Vermögenswerte aktiviert werden. HGB lässt das natürlich auch zu, sieht dafür aber eine kontinuierliche Abschreibung vor(bzw. eine periodengerechte). Das heisst bei HGB verschwinden die Immatriellen Vermögenswerte über kurz oder lang. Bei IAS besteht dieses Recht nicht. Hier gilt es, jedes Geschäftsjahr einen Impairmenttest zu machen. Das bedeutet die Werthaltigkeit des imma Vermögens zu prüfen. Grundsätzlich soll das einen an die wirtschaftliche Situation des Unternehmens angepasteren Überblick geben. Das gilt also für die Konzernabschluss. In den Einzelabschlüssen sind natürlich die imma Vermögenswerte in dieser Form nicht enthalten, somit würde ein rein Addition der Einzelabschlüsse ein anderes Bild abgeben als das, was nach der Konsoliedierung ensteht.
Ich willes mal am Beispiel von Analytik Jena auf den Punkt bringen. AJ hat Roboscreen übernommen und dafür einen Gegenwert bezahlt, der das bilanzielle Eigenkapital von Roboscreen überstiegen hat. Der Mehrwert resultiert natürlich aus den erwartungen von höheren Gewinnen in Zukunft, von Synergieeffekten und anderen Erwartungen. Kurz um der Mehrwert resultiert aus der Erwartung, dass Roboscreen als Unternehmen mehr wert ist als nur sein Eigenkapital.
Nach HGB würde dieser Wert (Geschäfts - und Firmenwert) kontinuierlich abgeschrieben werden. Nach IAS geschieht das nicht. Das AJ konsavativ bilanziert sieht man daran, dass sie den Wert nicht erhöht sondern belassen haben. Sollte Roboscreen nun aus irgend einem Grund schlagartig an Wert verlieren oder starke Verluste machen kommt zu den operativen Verlusten des Einzelabschlusses noch die Abschreibung des Geschäfts-und Firmenwertes hinzu. Es knn dann also doppelt hart werden. Dieser Verlust schlägt natürlich nur auf das Eigekapital durch. Daher ist es eben wichtig zu wissen, was die Unternehmen mit Ihrer Kohle machen und worin sie investieren.
Eine andere Möglichkeit wäre ein Lucky Buy. Man Kauft also ein bestimmtes Eigenkapital unter seiner bilanziellen Höhe und generiert einen sogenannten Badwill. (das ist in sofern paradox da es ja nicht schlecht ist) Dieser Bedwill landet ebenfalls in der Bilanz und erhöht de Gewinn. Zumindest in der Konzernbilanz. Im Einzelabschluss erhöht sich ja nichts, und damit auch nicht die höhe der Steuern. Wenn also der Konzernabschluss als Grundlage zur Zahlung von Dividenden genommen würde, könnte der Fall eintreffen das das Unternehmen nur einen Gewinn erzielt hat, weil sie glücklicherweise eine Unternehmen günstig eingekauft haben oder sich der Wert eines konsolidierten Unternehmens drastisch erhöht hat. Aber dennoch ist ja kein Cash ins Unternehmen geflossen.
Was du mit obiegen Steuern meintest weiss ich jetzt nicht genau.
Aber grundsätzlich Zahlen Unternehmen dann Dividenden wenn alle Verlustvorträge aufgebraucht sind. Also Wenn bei AJ die Gewinnrücklagen positiv werden kann man mit einer Dividende rechnen. Vorher macht es weniger Sinn weil das zur Ausschüttung kommende Geld ja versteuert werden muss. Und wenn man es reinvestieren würde, gäbe es keine Besteuerung. Das wiederum sollte also eine höhere Rendite garantieren.
Ich hoffe ich habe hier keine Unsinn erzählt, Wenn es einen Bilanzexperten gibt bitte um Äusserung. Mein Wissen ist nämlich nicht ganz frisch zumindest nicht das in Bezug auf Bilanzrichtlinien.
Es ist letztlich auch egal, ob diese Abschreibungen jährlich nach Impairment-Test vorgenommen werden oder linear nach HGB schon im Quartal abgeschrieben werden. Wichtig dabei ist nur die Transparenz.
Zumindest seh ich das so. Dummerweise achten aber viele Anleger nur auf aktuelle EPS-Zahlen, anstatt sich überhaupt mit Sonderfaktoren, die aus aktuellen Bilanzdaten ergeben, zu beschäftigen.
Die Einzelabschlüsse der AJA-Töchter würde ich eher unter dem Aspekt interessant finden, um auch genau heraus zu finden, welche Tochter am stärksten wächst und die höchsten Margen hat. Gerade dort ergibt sich dann ja ein Ansatzpunkt, um die weiteren Möglichkeiten, um dem Vorstand auf Optimierungsmöglichkeiten der Konzernstruktur hinzuweisen. Wobei die letztlich selber wissen müssten, was für die Gewinnsteiegerung am besten ist. Nur gibt es halt Vorstände, denen Mitarbeiter und mittelfristiges Wachstum wichtiger ist (wie bei AJA), und es gibt Vorstände, die lieber auf kurzfristige Gewinnmaximierung aus sind, um damit auch langfristig eine bessere Kostenstruktur zu schaffen. Ich bin eher für den ersten Ansatz, aber sicherlich wird sich auch AJA irgendwann nicht dagegen wehren können, auch Töchter mit schlchten Margen oder gar Verlusten zu verkaufen, wenn sie keine weiteren Entwicklungsmöglichkeiten bieten,spätestens wenn einige Töchter Margen von 15-20% erreichen und andere bei niedrigen Margen kaum wachsen.
worauf ich mich mit obigen zitat uebrigens bezogen habe, sind übrigens der konzernabschluss einerseits und der EINZELABCHLUSS DER AJ AG anderersets (also nicht die abschluesse der toechter)... das ist eine sache, die fuer mich ueberhaupt nicht greifbar und begreifbar ist, warum da noch so ein einzelabschluss der AG vorhanden ist (der bei AJ z.B. gar nicht veröffentlicht ist, bei cancom aber am ende des GB`s steht...)
weisst du da was...zumal dieser einzelabschluss eben ueber eine reine informationsebene hinausgeht und fuer dividende und steuer massgeblich ist?
Grundsätzlich beobachte ich Cancom schon lange; habe aber nie den Draht zu diesem Unternehmen gefunden. Die machen im Vergleich zum Börsenwert riesen Umsätze habe aber sehr dünne Margen die in Zeiten schlechter Konjunktur schnell umschlagen können. Bei stehe Unternehmen hoch im Kurs die ein Mischung aus soliden Margen und innovativr Technologie bieten.
Klar, ansich Peanuts, solang keine charttechnischen Marken rasiert werden passiert hier nix großes, aber es könnte nun durchaus mal wieder Richtung 8,20 gehen.
Wenn nicht wieder Druck aufkommt, wenn ich das Posting abgeschickt hab...! ;)