Zur Hochzeit mit Allah
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Eröffnet am: | 10.12.04 15:40 | von: verdi | Anzahl Beiträge: | 23 |
Neuester Beitrag: | 10.12.04 20:12 | von: zombi24 | Leser gesamt: | 1.931 |
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51/2004
Zur Hochzeit mit Allah
Wie tschetschenische Attentäterinnen von Hintermännern getäuscht und in den Tod getrieben werden
Von Julia Jusik
Als Sura vom Sonderkommando erschossen wurde, war sie 22 Jahre alt, genauso alt wie ich jetzt. Aber ich möchte überhaupt nicht sterben ? nicht für den Frieden auf der Welt, nicht für einen geliebten Menschen, nicht für Gott. Ich will leben. In diesem Alter schalten sich gerade erst die Geschmacksrezeptoren ein, man beginnt zu fühlen, wie es schmeckt, das Leben. Warum es also abbrechen, wo es einem nur einmal gegeben ist?
Sura war nicht der Auffassung, dass mit dem Tod alles vorbei sei. Sie dachte, dass mit dem Tod erst allesrichtig losgehe. In paradiesischen Gärten und einem Schlaraffenland. Um das Leben, das sie führte, tat es ihr nicht leid. Armut, TeenagerKomplexe, eine unerwiderte Liebe. Eine ewige innere Anspannung und draußen ? der Tschetschenien-Krieg, nächtliches Klopfen an der Tür und die Gesichter betrunkener Soldaten. Dieses Leben hier ist ein nicht enden wollender Dreck, Sura aber sucht nach Reinheit. Nach dem Licht am Ende des Tunnels. Und sie meint, dass sie es gefunden hat, es ist bei Allah. (...)
Die Begleitperson bei Selbstmordattentaten ist fast immer ein Mann. Er kontrolliert die Situation, und sobald ein Störfaktor auftritt, der die Aktion gefährden könnte, wählt er die entscheidende Tastenkombination und schickt die Frau zu Allah, zur »Hochzeit«. Diese Tatsache wird von den Geheimdiensten sorgsam verschwiegen. Fata lerweise. Denn wie sich herausstellt, sind die Schahidinnen (Selbstmordattentäterinnen) keine Mörderinnen, sondern selbst Opfer von Mördern. Nicht sie sprengen sich in die Luft, sondern sie werden in die Luft gesprengt. Sie werden entführt, indoktriniert, mit dem Sprengsatz behängt, zum Ort des Geschehens gebracht, in die Menge geschickt, und dann zerreißt es sie in Stücke (...)
Um zu verstehen,warum Sura nicht an das Gute auf Erden glauben konnte, fahre ich nach Samaschki, in das tschetschenische Dorf, in dem sie geboren wurde. Das Polizeirevier erinnert eher an einen landwirtschaftlichen Speicher. Am Eingang stehen drei Milizionäre mit Gewehren über der Schulter. Als sie von »Nord-Ost« hören (dem 2002 von tschetschenischen Attentätern besetzten Moskauer Theater), erschrecken sie, wechseln einen Blick und bringen mich zum »Dorfsheriff«. Der betagte Tschetschene Ljoma seufzt, als ich ihn nach der Familie frage. »Sie wohnen hier schon seit vielen Jahren nicht mehr, sie sind ins Dorf Assinowskaja gezogen. Von dort aus hat sich Sura auch auf den Weg zum »Nord-Ost« gemacht.« ? »Warum sind sie dorthin umgezogen?«
»Sie konnten sich hier nicht einleben. Verstehen Sie, sie hatten sehr schwierige Familienverhältnisse. 1988 war der Vater bei einer Schlägerei gestorben. Er war betrunken, sein Bruder auch, sie zankten sich, stürzten sich mit Messern aufeinander. Und das war tödlich. Seitdem hat die Mutter die beiden Mädchen allein aufgezogen ? Sura und ihre ältere Schwester. Sie zogen erst in ein anderes Dorf, dann nach Assinowskaja. Sie waren wie Flüchtlinge, hatten keine eigene Wohnung, mieteten nur einen Winkel an. Sie waren arm.«
»Waren sie religiös?«
»Davon weiß ich nichts. Sura war ganz klein, als sie von hier wegzogen. Ihre Mutter war eine Arbeiterfrau. Was dann aus ihnen wurde, weiß ich ehrlich nicht, fahren Sie nach Assinowskaja.« In Tschetschenien keinen Vater zu haben ist ein Vorbote einer trostlosen Zukunft. Als »Vaterlose« hat man sich ein für alle Mal zu merken, dass niemand da ist, der einen verteidigt, wenn man angegriffen wird. Und Sura hatte nicht einmal einen älteren Bruder: Die Familie bestand ausschließlich aus Frauen, wehrlos und schwach. Und das in einer muslimischen Republik zu Kriegszeiten. Diese Tatsache dürfte keine geringe Rolle dabei gespielt haben, dass Sura zunächst bei den Wahhabiten und später auch im Kader der Geiselnehmer des »Nord-Ost« war. In Assinowskaja gibt es kein Café, keine normalen Geschäfte, nicht einmal ein Polizeirevier.
Endlich erscheint Leila, die Sekretärin des Vorsitzenden des Dorfsowjets. Sie hat Sura gekannt: »Der FSB war auch bei uns, wir haben für sie alle Papiere vorbereitet, also wird es nun für mich leichter sein, das alles zu erzählen. Also ? Sura. Ich habe das Mädchen persönlich gekannt. Mein Eindruck: nicht sonderlich sympathisch, trug ständig ein geschlossenes Tuch. Soweit ich weiß, war sie äußerst religiös. Und außerdem machte sie einen niedergedrückten Eindruck. Ein junges Mädchen, sie hätte erblühen müssen, lächeln, sich am Leben freuen. Doch sie lief immer in schwarzer oder dunkler Kleidung herum und war völlig verhüllt. Man konnte einen ganzen Tag mit ihr zusammen sein, ohne auch nur ein Wort von ihr zu hören. Können Sie sich das vorstellen? Sie hörte einem nur zu, den Blick gesenkt, und antwortet kein einziges Mal. Sie war wie vernagelt und unterwürfig. Wenn man anfing, ihr Fragen zu stellen, und nicht locker ließ, presste sie nur ein »Ja« oder »Nein« heraus. Das war alles. Mehr war nicht aus ihr herauszubekommen, da konnte man machen, was man wollte. Ich weiß, dass sie in Grosnyj auf irgendeinem College für Sekretärinnen und Referentinnen gelernt hat. Ich muss gestehen, ich kann mir nicht vorstellen, wie sie in diesem Beruf gearbeitet hätte. So ein Trauerkloß!«
»Wo kann ich ihre Mutter finden?«
»Hier ist niemand mehr von denen zu finden«, sagt Leila, spöttisch lächelnd. »Ihre Mutter hat sich sofort aus dem Staub gemacht, als das passierte. Ich weiß nicht, wohin, in solche Dinge werden wir nicht eingeweiht.«
Am 17. Oktober besteigt Sura den Überlandbus Chassawjurt?Moskau. Es ist Mitte Oktober, regnerisch, aber noch warm. Im Bus wird sie nicht allein sein ? neben ihr sitzt noch jemand aus dem Kommando, welches das Theaterzentrum in Moskau besetzen wird. Wie immer spricht Sura kaum ein Wort während der Fahrt. Den ganzen Weg über wird sie schweigen und aus dem Fenster sehen, oder sie wird beten und die Suren des Korans vor sich hin sprechen. Sie weiß, dass sie dort, in Moskau, einen wichtigen Auftrag ausführen muss ? die ganze Welt glauben machen, dass sie Schahidinnen sind. Schahid zu sein ist eine hohe Bestimmung, doch nicht jeder kann sich, ohne zu zaudern, umbringen. Wird sie es können?
Etwas gibt ihr die Kraft, keine Angst zu haben, nicht zu fliehen, weder zu weinen noch zu zittern. Es ist nicht nur der Glaube an Allah. In Suras Handtasche liegt eine Rückfahrkarte Moskau?Chassawjurt. Eine kleine Falle für naive Mädchen! Sura ist sich absolut sicher, dass sie in genau zehn Tagen wieder zurückkehrt. Und deswegen ist sie ruhig.
Aufmerksam sehe ich mir die Videoaufzeichnung an, die von den Rebellen im Theaterzentrum gemacht worden ist. Sura habe ich dort auch gesehen. Sie hatte sich zum Ausruhen auf die breiten Treppenstufen am Ende des Saales gelegt. Unter ihrem schwarzen Kleid lugen eine hellblaue Jeans und ein Sweater hervor. Sie rechnete damit, zurückzukehren, deswegen war sie auch so gekleidet, damit sie im Falle einer Erstürmung das schwarze Gewand leicht abwerfen und in einfacher Kleidung untertauchen konnte, die Mädchen in ihrem Alter tragen ? in Russland und überall auf der Welt.
Sura hat den Menschen geglaubt, die sie für ihre Nächsten hielt. Jenen, die sie davon überzeugen wollten, dass alles gut ausgehen würde, dass der Krieg aufhört. Die Menschen, die Sura in den Tod schickten, berücksichtigten eine feine psychologische Nuance: Sie kauften ihr eine Hin- und Rückfahrkarte und gaben ihr die Hoffnung auf eine Wiederkehr. »Am 27. Oktober«, denkt Sura, »werde ich zu Hause sein, und all das wird hinter mir liegen.« In gewisser Weise hat sie Recht behalten ? am 27. Oktober hatte Sura tatsächlich alles hinter sich.
Julia Jusik ist Journalistin in Moskau und arbeitet für die russische Ausgabe von »Newsweek«. Dieser Artikel ist ein Vorabdruck aus:
Julia Jusik: Die Bräute Allahs. SelbstmordAttentäterinnen aus Tschetschenien Aus dem Russischen von Franziska Seppeler und David Drevs; NP Buchverlag, St. Pölten-Wien-Linz 2005, 173 S., 17,90
Schon deshalb sollte man etwas Rücksicht auf die Befindlichkeiten anderer nehmen.
Was natürlich nicht automatisch die moralische Legitimation bedeutet, sich auf dasselbe Niveau herabzulassen.
"da gibt es massenvernichtungswaffen..."
"wir müssen sie alle töten..."
nee ist schon klar...
boah wie erniedrigend muss es sein als frau über wochen mit anzusehen wie ihr kerl sich von der praktikantin einen blasen lässt
naja das war ja einer vom auserwählten volk, da ist es natürlich was ganz anderes...
:-)))
Wußte allerdings nicht, dass die "überwiegende Mehrheit der Moslems .. ihre Frauen quält/tötet."
Die Inkarnation des Teufels für Dich kann ich mir gut vorstellen:
Ein kommunistischer Moslem.
Allah, Gott, Jehova, Odin, Zeus oder sonst ein Gott ineressiert sich ein Scheiß was hier passiert.
Es ist nach dem Prinzip des Karma völlig Wurscht, ob man in dieser Welt lebt oder stirbt! Jeder hat seinen vorbestimmten Auftrag in diesem Leben zu erfüllen, egal ob dieser gut oder böse ist.
Der Mensch ist in dieser Welt ein Spielball oder Marionette der Mächte, Kräfte und Gewalten u. a. gesteuert von Engel und Teufel, die auch in den Menschen sichtbar verkörpert sind.
Es ist eine große Sünde, etwas "Heiliges in einer Religion" zu schmähen. Die Beleidigung Allahs oder Jesu, wird nicht ungestraft bleiben, ganz einfach deshalb, weil kräftige Energien dahinter stehen.
Gesprochen von Eichi (Meisteresoteriker).
Pascha des Monats: Michael Ballack
Stellen wir uns doch mal vor, die deutsche Fußballnationalmannschaft der Männer wäre zu einem Länderspiel in ein, sagen wir: afrikanisches Land gefahren. Stellen wir uns weiter vor, in diesem Land wäre die Hälfte der Bevölkerung schwarz und würde von der weißen Hälfte rassistisch unterdrückt. Den Schwarzen ist der Zutritt ins Stadion verboten. Und nun stellen wir uns vor: Hätte Michael Ballack den Zuschauern dann auch so fröhlich zugewunken, wie er das beim Länderspiel gegen den Iran getan hat? Hätte der 28-jährige neue Mannschaftskapitän auf die Reporterfrage „Wie finden Sie es, dass keine Schwarzen ins Stadion dürfen?“ auch geantwortet: „Es gibt eben verschiedene Kulturen. Hier ist es so – bei uns ist es anders“? Wohl kaum. Aber: Bei der Hälfte der Bevölkerung, die das Teheraner Fußballstadion nicht betreten durfte, handelte es sich ja nicht um Schwarze, sondern „nur“ um Frauen. Und deshalb hat der in Görlitz geborene Vater zweier Söhne wohl auch nicht protestiert, als er nach dem Frauenverbot gefragt wurde. Stattdessen hat er nur freundlich gelacht. Wirklich komisch, Herr Ballack. Totenkomisch.
Du hast ja so recht und ich kann Dir wirklich helfen:
http://www.ariva.de/board/208493/...amp;jump=1731665&#jump1731665
Absoluter Neuling
Ist das ein schlechtes Zeichen, wenn da einer mit Hörner, qualmenden Mund und Dreizack an meinem Fenster klopft?
wer war denn das schon wieder--ich habe Ariva nicht genervt weil ich drausen bin.
ich bin sprachlos---sorry verdi das ich in dein Thread missbraucht habe
Gruß Jacki
Es gibt Dämonen, die sehen so scheusslich aus, das dein Herz bei einem solchen Anblick still steht. Während es auf der anderen Seite Engelwesen gibt, die so schön sind, dass du umfällst und vor lauter Glücksgefühle ebenfalls dein Herz aufhört zu schlagen.
Aber keine Angst, beide Existenzen sind von Gott erschaffen und leben in der Region des Karma von Geburt und Tod.
Also wenn einer da mit Hörner, qualmenden Mund und Dreizack an dein Fenster klopft, dann sprich mit deinen Gedanken zu ihm, "bedauernswertes Geschöpf, ich bin unsterblich und erfülle in diesem Leben nur mein Karma, egal was ich tue, Gott ist dafür verantwortlich, nicht ich!"
ok, dann würde es wohl ne halbe milliarde menschen weniger geben, aber wär das nicht schön?