Euromicron, langfristig aufwärts
"Am Ende wird Blackrock die geliehenen Aktien, die m. E. von einem der Großaktionäre abgestossen werden, übernehmen."
Er will damit sagen, dass Blackrock derzeit Aktien leerverkauft und nur deswegen später wieder billiger eindecken kann, weil Großaktionöre zu tieferen Kursen verkaufen werden.
Da stellt sich mir halt die Frage, wieso Shorties wie Backrock mal locker davon ausgehen können, Großaktionäre würden zu tieferen Kursen verkaufen, wenn doch Euromicron so günstig bewertet ist wie ihr alle schreibt.
Und das ist halt das Grundproblem bei diesen Theorien über Shorties. Ihr vergesst immer, dass es sich für Shorties nur dann lohnt, wenn man die gesamten leerverkauften Aktien zu günstigeren Kursen eindecken kann. Nur wer garantiert das denn?
Das ist ja nur dann wahrscheinlich, wenn es irgendwelche News gibt, die den Kurs weiter gen Süden schicken. Wenn die ausbleiben, geht der Kurs wieder hoch und die Shorties machen Verluste. Also muss man sich doch die Frage stellen wieso sich Blackrock so sicher ist, hier bei Euromicron mit Shorts Gewinne machen zu können.
Einfach mal davon asuzugehen, Shorties können hier hundertausende Aktien leerverkaufen und haben dann sichere Gewinne, ist sogar äußerst unlogisch. Ich würd jedenfalls keine Aktien shorten, die ich für fundamental unterbewertet halte. Das macht keinen Sinn.
Das ist doch ein Klacks, der sicher nicht für den Kursverfall verantwortlich ist. Allein an dem Tag als der Kurs so stark abwärts ging, wurden 350T Aktien nur auf Xetra gehandelt. Offensichtlich also nicht alles Shorties, sondern Leute, die vielleicht einfach nur an der Unterbewertung der Aktie nach den News zweifelten.
Euromicron ist halt vor allem anorganisch gewachsen und das sieht man auch in der Bilanz. Ich hab ja schon beschrieben, dass ich die Aktie rein ertragsseitig für unterbewertet halte. Solange die Märkte also stabil bleiben, ist Euromicron für mich ein Kauf. Aber sollten die Märkte mal schwächeln, sowohl die operativen Märkte als auch der Finanzmarkt, dann hat Euromicron deutlich höhere Risiken als vergleichbare Aktien. Sowohl wegen der negativen Skaleneffekte, die dann operativ auf die Gewinne und Cashflows wirken, als auch wegen den enormen Bilanzrisiken. Und ich nehme an, der Kurs steht genau deshalb jetzt bereits so niedrig, obwohl man ein niedriges KGV hat, weil der Markt der Konjunktur und den Risiken in der Eurozone und anderswo nicht traut. Die Aussage zur Dividende hat das sicherlich verstärkt oder ausgelöst, aber viel wichtiger war die Aussage zur Marge, die sich zuletzt errechnen ließ. Das lässt vermuten, dass Euromicron bezüglich Margen den Zenit schon überschritten hat. Und das ist psychologisch für die Aktie Gift, erst recht falls man davon ausgeht, dass das Jahr 2013 auch das Hoch des Konjunkturzyklus ist. Dann haben wir 2013 auch am Finanzmarkt mit einer ähnlichen Entwicklung zu rechnen wie 2007. Es könnte eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau geben, aber als Vorstufe einer Abwärtsbewegung in 2014. Und das preist man bei Nebenwerten gewöhnlich etwas eher ein, wie man 2007 oder auch 2000 gesehen hat. Bluechips hielten sich in beiden Jahren noch halbwegs gut, bevor 2001 als auch 2008 dann alle fast Aktien abstürzten.
Gibt sicher genauso viele positive Punkte zu Deutschland zu nennen, aber die aktuell gute Lage kann auch ein Nachteil sein, weils nicht mehr viel besser werden kann.
ich wundere mich aufs Neue wie du die heutigen T&S derartig interpretieren kannst. ich seh keinerlei Anhaltspunkte für deine Theorie.
Schönes Wochenende an die Gemeinde