Wochenrückblick: Kurseinbruch bei Bayer und...


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Eröffnet am:12.08.01 14:46von: JensolinoAnzahl Beiträge:1
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507 Postings, 9042 Tage JensolinoWochenrückblick: Kurseinbruch bei Bayer und...

 
  
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12.08.01 14:46
...Deutsche Telekom

Die Börsenwoche in Frankfurt war hauptsächlich geprägt von massiven Kursverlusten der beiden DAX-Unternehmen Bayer und Deutsche Telekom. Bayer rissen nach schlechten Geschäftszahlen und dem Rückruf eines umsatzstarken Medikaments die gesamte europäische Pharma- und Chemieindustrie mit sich in die Tiefe.

Der Vermarktungsstopp des Cholesterinmittels Baycol/Lipobay wird in der Bayer-Bilanz 2001 tiefe Spuren hinterlassen. Auf bis zu 650 Mio. Euro bezifferte Finanzvorstand Werner Wenning am Mittwoch in Leverkusen die Ergebnisbelastung durch den Rücknahme von Baycol. Die möglichen Schadensersatzforderungen nach diversen Todesfällen in dreistelliger Millionenhöhe durch Sammelklagen in den USA könnten die Erträge zusätzlich belasten. Am Donnerstag-Vormittag hatte das Unternehmen zudem mit seinen Bilanzzahlen zum ersten Halbjahr die Erwartungen der Analysten enttäuscht. Die traditionell wenig bewegten Aktien reagierten auf die Häufung der negativen Nachrichten mit massiven Kursabschlägen. Die Papiere des Chemiekonzerns brachen am Mittwoch um 17,64 Prozent auf 37,35 Euro ein. Mit 36,07 Euro ging die Aktie ins Wochenende.

Die Deutsche Bank verkaufte im Namen nicht genannter Kunden mehr als 44 Millionen Aktien der Deutsche Telekom AG und brachte deren Kurs stark unter Druck. Der Kurs sank am Mittwoch um 9,07 Prozent auf 21,25 Euro. Zuvor hatten die Analysten der Bank die Aktie noch mit "Buy" empfohlen. Kleinanleger reagierten auf die Aussicht, dass zum Ende der Haltefrist für die VoiceStream-Aktionäre am 30. August weitere T-Aktien auf den Markt geworfen werden könnten, mit Panikverkäufen. Am Freitag durchbrach die Aktie bei hohem Handelsvolumen, die optische wichtige Marke von 20 Euro. Ein Ende des Sinkfluges ist nach Einschätzung von Händlern noch nicht in Sicht.

Börsencrash blieb aus - Beige Book belastete Aktienmärkte

Zu dem vom Chefstrategen der Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein für Dienstag angekündigten Börsencrash ist es jedoch nicht gekommen. Jedoch stand der breite Aktienmarkt stark unter Druck. Es waren Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten, die die Kurse belasteten. Zwar hatte das Wachstum der Arbeitsproduktivität die Markterwartungen übertroffen, aber das am Mittwoch vorgelegte "Beige Book" der US-Notenbank zur Lage der Nation lieferte nur einen pessimistischen Ausblick. Das wirtschaftliche Wachstum sei anhaltend schwach und die Umsatzentwicklung im Einzelhandel bleibe hinter den Erwartungen zurück, beklagten die Notenbanker.

Deutschland wartete mit steigenden Arbeitslosenzahlen und einer erneut schwächeren Industrieproduktion auf. Die Analysten von Merrill Lynch gingen davon aus, dass bis zu einer Trendwende in Europa noch sechs Monate ins Land ziehen könnten.

Technologiewerte leiden unter Herabstufungen und gesenkten Absatzprognosen

Zahlreiche Investmentbanken stuften Telekom- und Technologiewerte herunter. Marktforscher wie die International Data Corporation senkten ihre Prognosen für die PC-Absatzzahlen. Darunter litt insbesondere die Siemens-Familie , deren Tochter Infineon in hohem Maße vom Absatz von DRAM-Speicherelementen für PCs abhängig ist. Die Analysten von Goldman Sachs reduzierten den Anteil der Technologiewerte in ihrem europäischen Musterdepot zu Gunsten von Versicherern.

Das Rekordergebnis von BMW im ersten Halbjahr wurde dagegen kaum wahrgenommen. "Das Unternehmen ist gut aufgestellt, auch der Mini scheint in Großbritannien gut anzulaufen", sagte ein Händler. Auch wenn die Autokonjunktur am Boden liege, sei BMW "allererste Sahne".

Profitieren von den schlechten Nachrichten über die US-Konjunktur konnte der Euro , der sich zum Wochenende über 89 US-Cent festigte.  

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