Wir stehen vor einem monatelangen Anstieg.
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 27.12.01 21:43 | ||||
Eröffnet am: | 13.11.01 22:36 | von: Expropriateu. | Anzahl Beiträge: | 20 |
Neuester Beitrag: | 27.12.01 21:43 | von: Expropriateu. | Leser gesamt: | 5.012 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
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Grund für meine These ist ganz einfach, daß ich der Meinung bin, daß das Konjunkturtief zumindest nahezu durchschritten ist. Dies erkennt man vor allem an der Börse selbst - ohne sich gesamtwirtschaftliche Gedanken zu machen. Anzeichen gibt es aber auch da genug. Ich denke aber, man sollte sich nicht zu viele Gedanken machen - das schadet nur.
Viele werden sagen, daß der jüngste Anstieg ungerechtfertigt sei, weil die aktuelle Lage eigentlich viel schlechter ist. Weit gefehlt - die Börse hat immer Recht! Man schaue sich einmal die sogenannten Frühzykliker an:
Explizit will ich hier mal Infineon und Thyssen herausnehmen. Diese laufen historisch gesehen dem Rest voraus. Was also hat der Kurs in den letzten Wochen gemacht?
Ich denke, hier kann man die baldige Entwicklung der Gesamtbörse ablesen. Also: raus aus den sicheren Häfen und rein in konjunktursensitive Werte.
Gruß
EXPRO
US Trackbox - Godmode-Trader.de
Wir berichteten über das starke Upvolume im Nasdaq. Die gehandelten Volumina insgesamt sind heute überdurchschnittlich. Möglicherweise wird ein Bruch der genannten charttechnischen Widerstandszonen vorbereitet.
© Godmode-Trader.de
Vielleicht gehts noch paar Tage rauf aber dann runter(20-30%).
Nur meine Meinung
Erzi
blaubärgrüsse
Mit dem gestrigen Anstieg hat es die NASDAQ geschaft die 100Tagelinie nach oben zu durchbrechen und ist gleichzeitig in ihren kurzfristigen Aufwärtstrend zurückgekehrt!
Das sollte ihr erst mal Luft bis ca.2100 Punkte geben, wo zur Zeit die obere begrenzung des Aufwärtstrends und eine Wiederstandslinie sich befinden.
Danach rechne ich wie Du mit einer Seitwärtsbewegung so zwischen 2100 und 1950 Punkten.
Also warten wir mal ab!
Euch allen einen schönen Tag!
Luft wird damit zunehmends dünner.
Meiner Meinung nach möglich:
Nasd.: ca. 2100 +/- 100
Dax: ca. 5100-5300
Dow: ca. 10200
Nemax: keine Anhnung - vielleicht 1300
aber spätenstens dann erwarte ich eine kräftige Korrektur. s.o.
na dann, schaummal
Erzi
Na so ähnlich hab ich mich ja auch ausgedrückt! Ist nur die Frage was mann unter einer schärferen Korrektur versteht!
Ich rechen nicht damit das wir die 100 Tagelinie wieder nach unten durchbrechen, aber wie du schon sagtest.
schaummal*g*
sag mal kannst du mir vieleicht sagen warum der chart nicht angezeigt wird?
Danke
ABER
Ob man das Konjunkturtief als nun "nahezu durchschritten" bezeichnen kann, nachdem so viele wichtige Frühindikatoren erst im Oktober 2001 (z.B. NAPM-Index) dramatisch eingebrochen sind, ist wohl auch mehr als fragwürdig. Und daß die Börse "immer Recht" hat, haben uns ja die Übertreibungen am NEMAX zwischen Oktober 1999 und März 2001 deutlich gezeigt: Da sagte die Börse nämlich, daß das Internet eine Goldgrube für selbstbewußte dummschwätzer ist. Und damit hatte sie doch wohl sicherlich recht, mein Nachbar z.B. hat dank der internetgestärkten Wirtschaftswunderkonjunktur schon 13 Porsche und 28 Mercedes ;-)
Sorry wegen meinem Sarkasmus, aber die drei grünen Sterne ganz oben mußte ich einfach mal rhetorisch relativieren.
cu, seth
Aber: mit den Übertreibungen und der Kaufpanik (und dem gleichen Phänomen nach unten) liegst Du richtig, wenn es aber um Trendwenden geht, nicht. Die Börse antizipiert nunmal die Lage, wie sie sich in roundabout 9 bis 18 Monaten darstellen wird. Wenn man jetzt wieder in Aktien investiert - in dem Glauben, daß die Konjunktur wieder anziehen wird - wird das irgendwann zum Selbstläufer. Schießlich kommt die Tatsache, daß Geld an den Markt kommt nicht nur dem gemeinen Börsianer mit seinen long-Positionen entgegen, sondern natürlich auch den Unternehmen selbst (billiges Geld durch Aktienausgabe, eigene Aktien als Akquisitionswährung etc.). Die wieder anziehenden Buchgewinne des kleinen Mannes erhöhen dessen Kaufbereitschaft, was wiederum dem Konsum zugute kommt. Die Hausse nährt die Hausse. Das gegenseitige Aufschaukeln der Mechanismen kennt man ja.
Kurzum: Ich bin der festen Überzeugung, daß die Hausse nicht (nur) liquiditätsgetrieben ist, sondern tatsächlich ein neuer Zyklus beginnt. Ich persönlich werde genau beobachten, welche Werte steigen. Geschieht dies nicht nach dem Motto "steigen Milch und Butter, steigt auch Käse", sondern sieht man einen klaren Trend weg von den sicheren Häfen (defensiven Werten, z.B. Versorger), so sollte sich ein Einstieg in die konjunktursensitiven Werte lohnen.
Die Stimmung an den Börsen erscheint mir auch noch schlecht genug, da ich mir vorstellen kann, daß es noch gigantische short-positionen gibt, welche noch eingedeckt werden müssen (wissen tue ich dies jedoch nicht!).
Ferner hört man allenthalben, daß der jüngste Anstieg übertrieben sei + es wieder runtergehen muß! Dies ist ein gutes Zeichen...
Gruß
EXPRO
P.S.: Muß jetzt Fußball schauen... bis morgen!
Also ichdenkmal Instis die das rausgehen verpennt haben wollen diesmal nicht das wiederreinkommen verpennen wollen+dann gehts los Opa Greenspan bläst mächtig in die Segel und die Ankerkette hält nich ewig dann gibbet Vorschub,dannach bin ich ja ein Anhänger der Schwanzwackelt mit dem Hund Theorie=Aktien gut=Ivestitionen(Aktienkurse verleiten Ceos davon auszugehen datt Konjunktur dawär--tja dann kommen dann auch die Privaten
Achsoo die Fetten Börsenschieber haben ein vitales Interesse an nem 2002er Börsenboom(Banken+Versicherubgen wollen sich steuerfrei von den Beteiligungen trennen+dabei Reibach machen)dann mit der RiesterEnte,datt verkauft sich mit BörsenBoom einfach besser als mit BörsenBumm....
blaubärgrüsse
Guck Dir heute mal wieder Thyssen und die Siemens-Familie an...
Kann man eigentlich noch schwärzer malen, als es im Moment schon getan wird (konjunkturmäßig)? Laufend neue downgrades...
Die private Altersrente ist für unsere heimische Börse auch meiner Meinung nach ein zusätzlicher, nicht zu unterschätzender Faktor. Sollte den Kapitalabfluß (in die angelsächsischen Länder) aufgrund der neuen MSCI-Zusammensetzung (Stichwort: Streubesitz) ausgleichen - womöglich ist die Umschichtung sogar
schon gelaufen?!
Alle warten auf den Einbruch - eigentlich kann der gar nicht kommen, denn diese Stimmungsmache deutet doch wohl stark darauf hin, daß da einige einsteigen wollen. Wer meint, daß die Instis uns warnen, um uns vor Schaden zu bewahren, der... naja.
Wie sagte schon Kosto: Wenn ich essen gehe, frage ich immer den Chef, was er empfehlen kann - und nehme dann was anderes. Denn das, was er empfiehlt, will er loswerden...
Gruß
Expro
Kaufen, wenn die Öffentlichkeit Aktien meidet – Verkaufen, wenn die Wirtschaft brummt
Börse ist der beste Frühindikator für Rezession und Aufschwung
von ULF SOMMER
Die Konjunktur bricht ein, doch die Aktienkurse steigen. Spielt die Börse deshalb verrückt? Keineswegs. Das zeigt ein Blick in die Geschichte. Er hilft Anlegern, künftige Auf- und Abschwünge an den Märkten frühzeitig zu erkennen. Jede Rally beginnt mit Pessimismus und jede Talfahrt mit Euphorie.
DÜSSELDORF. Bislang ist es den Börsen gelungen, jeden Konjunkturaufschwung vorwegzunehmen. In den vergangenen sechs Rezessionen erreichten die Aktienkurse vier bis acht Monate vor Beginn der neuen Wirtschaftsbelebung ihren Tiefststand. Das zeigt die Börsenhistorie und die Auswertung entsprechender Aufzeichnungen. Nach diesen Erfahrungen müsste in den USA frühestens im Januar 2002, spätestens aber im April, die Wirtschaft wieder an Schwung gewinnen – vorausgesetzt, dass die Kurse am 21. September dieses Jahres ihren tiefsten Stand erreicht haben und die bisherige Rally keine Falle der Bären ist.
Jedem Kurssturz geht eine Boomphase voraus. Dem Ende der „Golden Twenties“ folgte der Bankenkrach samt „Schwarzen Freitag“ und Weltwirtschaftskrise; dem Ende des Wirtschaftswunders in Deutschland der Börseneinbruch Anfang der 60er Jahre; und der Internet-Euphorie der jüngste Kurssturz an den Technologiemärkten.
Schwierig ist es, den Zeitpunkt für Börsenwenden zu erkennen. Doch auch hier hilft ein Blick in die Geschichte. Grob lässt sich der Kreislauf von Hausse und Baisse lässt sich in sechs Phasen einteilen.
(1) Jeder Börsenaufschwung beginnt nicht nach, sondern vor und zu Beginn der Rezession. Konjunkturdaten samt Frühindikatoren weisen nach unten, das Zinsniveau ist niedrig. Die Gewinne und Umsätze der Unternehmen gehen zurück. Zwar wagt sich kaum jemand an Aktien heran, doch angesichts einer vorangegangenen langen Börsenfalfahrt wird noch weniger verkauft. Die Folge: Die Aktienkurse steigen bei geringen Umsätzen. Wer Aktien hält, rechnet mit weiteren schlechten Nachrichten. Viel Pessismismus hat wenig Wirkung. Fast täglich warnen Analysten und Journalisten vor Rückschlägen und neuen Tiefstständen. Medien schreiben abfällig von der „Liquiditätshausse“, da nicht die Fundamentaldaten, sondern hohe „Cash“-Reserven die Kurszuwächse bestimmen.
So trieb während der Rezession 1993 allein die expansive Geldpolitik sowie die mangelnde Attraktivität festverzinslicher Wertpapiere die Anleger in Aktien zurück. Eine Studie des Investmenthauses Prudential zeigt, dass in Rezessionsphasen in den vergangenen 40 Jahren US-Aktienkurse in den ersten zwölf Monaten vor Beginn des Abschwungs um durchschnittlich 14 % einbrachen – in den darauf folgenden Monaten stiegen sie um 24 %.
(2) Die Unternehmensgewinne fallen nicht weiter, erste Frühindikatoren drehen ins Plus. Parallel zu der sich aufhellenden Stimmung steigen die Kurse – allerdings langsamer und weniger schwungvoll als in der vorangegangenen Phase.
(3) Erst wenn der Optimismus größer wird, die Unternehmensgewinne wieder steigen und Risiken nicht mehr offensichtlich sind, legen die Kurse kräftig zu. Jetzt geben Investmenthäuser die meisten Kaufempfehlungen heraus. Weniger als 15 % der Ratschläge lauten, eine Aktie zu halten oder zu verkaufen. Die meisten Aktien wechseln jetzt in „zittrige Hände“, wie Altmeister André Kostolany sagte. Gemeint sind die Aktienkäufe vieler Anfänger. Die Banken gewähren gern Kredite für Aktien-Engagements. In Boulevardzeitungen und an Stammtischen genießt das Thema Aktien fast die gleiche Aufmerksamkeit wie Fußball. Hinzu kommt eine Flut von Neuemissionen, deren Börsenwert sich rasch vervielfacht.
(4) Obwohl die Unternehmensgewinne deutlich steigen und die Quartalabschlusses besser werden, erhöhen sich die Aktienkurse nicht weiter. Charttechnisch bilden sich bei vielen Werten „Doppelspitzen“, das heißt, die Kurse erreichen in zeitlichen Abständen gleich hohe Niveaus. Lediglich (Technologie-)Werte der zweiten und dritten Reihe legen noch zu. Den Markt erreicht jetzt nur noch wenig frisches Geld, denn fast alle sind investiert. Die Umsätze werden dünner. Die Kurse bröckeln ab, weil sehr wenigen Käufern etwas mehr Verkäufer gegenüberstehen. Analysten und Börsenmagazine raten zum Nachkaufen, weil sich die fundamentalen Bedingungen – Konjunktur und Firmenergebnisse – verbessern.
(5) Verfehlen einige Unternehmen die hohen Gewinnerwartungen, brechen die entsprechenden Aktienkurse und die der gesamten Branche ein. Geringe Anlässe führen zu prozentual zweistelligen Kursverlusten. Der Markt reagiert sensibel auf Äußerungen von Firmenchefs und Volkswirten, die eine vorübergehende Abschwächung der Konjunktur für möglich halten. Anleger haben das Gefühl, die Börse reagiert viel schlechter als es die Nachrichtenlage her gibt.
(6) Wenn die ersten Mutigen das Wort Rezession aussprechend, weil Frühindikatoren darauf hindeuten, sind die Börsen längst auf Talfahrt. Dem Abschwung folgt häufig der Ausverkauf und die Panik. Anlass sind herausragende Ereignisse wie Bankenzusammenbrüche, Unternehmenspleiten und (welt-)politische Entwicklungen.
So klar viele Kennzeichen sind, so schwierig ist es, das Ende jeder Etappe zu erkennen. So stieg der Neue Markt Ende 1999 und Anfang 2000 in Phase drei innerhalb weniger Monate um gut 5 000 Punkte. Auf der anderen Seite schienen im Jahr 2001 die Phasen vier und fünf mehrmals beendet und die „Panik“ oft erreicht zu sein. Schon im Januar 2001 waren sich viele Experten sicher, dass die Kurse weit genug gefallen seien. Doch zu den größten Verlusten kam es erst, als zusätzlich zu den Konjunktursorgen die Terroranschläge die Welt schockierten. Fast jeder Anleger erlag 2001 der Versuchung und stieg zu früh ein.
Der Artikel entstand mit Hilfe der Analyse zeitgenössischer Berichte, Aufzeichnungen des Börsenaltmeisters André Kostolany und der Charttechnik.
HANDELSBLATT, Donnerstag, 27. Dezember 2001
Dresdner warnt vor Technologie-Aktien
HANDELSBLATT, 27.12.2001
tmo DÜSSELDORF. Die Technologie-Branche, die den Kursaufschwung seit Ende September anführte, könnte bald wieder zum Verlierer an den Börsen werden. Das befürchten zumindest zwei Bankstrategen, die beide für ihren Börsenpessimismus bekannt sind.
„Die Spekulationsblase bei Tech-Aktien ist wieder da“, sagt Barton Biggs, zuständig für die weltweite Anlagestrategie bei der US-Investmentbank Morgan Stanley. Er warnte Ende der 90er Jahre frühzeitig vor der Überbewertung der Börsen. Philip Isherwood, verantwortlich für Branchenempfehlungen bei der Investmenttochter der Dresdner Bank, Kleinwort Wasserstein, meint: „Früher oder später muss der Kurstrend sich wieder den Fundamentaldaten annähern.“ Und die fundamentalen Aussichten für die Technologiebranche seien schlecht.
„Die hohe Bewertung von Technologie-Aktien kann nur durch ein enormes Gewinnwachstum gerechtfertigt werden“, sagt Isherwood, „und dieses Wachstum erscheint derzeit gefährdet“. Denn die Gewinne der Hightech-Firmen hängen stark von den Investitionen anderer Unternehmen in Informationstechnologie ab. Und in einer Zeit der Sparprogramme und Ausgabenkürzungen bei fast allen Firmen sieht der Dresdner-Stratege die Hoffnung auf steigende Erträge bei den Technologie-Anbietern als „prekär“ an.
Isherwood verweist darauf, dass die Unternehmen an der technologielastigen US-Börse Nasdaq aktuell mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 225 gehandelt werden. Insgesamt sind die US-Börsen vom KGV her ähnlich bewertet wie auf dem Höhepunkt des Hightech-Booms der späten 90er Jahre. Hohe KGV’s reflektieren die Hoffnung der Investoren auf steigende Gewinne in der Zukunft. Zum Vergleich: Im langjährigen Durchschnitt waren in der Vergangenheit eher KGV’s von 15 üblich.
Morgan-Stanley-Experte Biggs nennt drei Gründe für seine skeptische Einstellung gegenüber Aktien im Allgemeinen und der einstigen Boombranche Technologie im Besonderen: Zum einen sind nach Einschätzung von Biggs Aktien nicht mehr günstig bewertet. „Aktien sind wieder teuer“, meint Biggs. Zweitens seien die Erwartungen an das Gewinnwachstum im nächsten Jahr übertrieben optimistisch. Und schließlich macht die allgemeine Zuversicht den Altmeister des US- Investmenthauses misstrauisch.
„Bürger, Politiker und Investoren glauben, dass die Geldpolitik und höhere Staatsausgaben alle unsere Konjunkturprobleme lösen können. Aber das stimmt diesmal nicht“, meint Biggs. Die Politiker könnten zwar einen allzu harten Einbruch verhindern, aber dadurch „wird der Schmerz nur über einen längeren Zeitraum verteilt“, so der langjährige Wall-Street-Beobachter.
Dresdner-Stratege Isherwood nennt noch einen weiteren Risikofaktor für Hightech-Aktien: Die Spannweite der Ertragsschätzungen für die Firmen der Branche ist im abgelaufenen Jahr stark gestiegen. „Das sollte sich eigentlich in einem Bewertungsabschlag widerspigeln “, meint Isherwood. Doch bislang hätten Investoren einen solchen Abschlag noch nicht berücksichtigt.
HANDELSBLATT, Donnerstag, 27. Dezember 2001