Wer kriegt deine Erststimme?


Seite 2 von 3
Neuester Beitrag: 19.09.17 07:06
Eröffnet am:31.08.17 21:34von: Val VenisAnzahl Beiträge:73
Neuester Beitrag:19.09.17 07:06von: boersalinoLeser gesamt:7.689
Forum:Talk Leser heute:2
Bewertet mit:
10


 
Seite: < 1 |
| 3 >  

25196 Postings, 8587 Tage modBond

 
  
    #26
5
01.09.17 14:28
Für mich ist die staatliche Leitidee der Sozialstaat nach Artikel 20 GG
und die Idee der  "Sozialen Marktwirtschaft" (neben dem Rechtsstaat-Gedanken).

Z.B. (um kurz auf # 24 einzugehen)
hat man in den USA als Grundstückseigentümer weniger Belastungen
und mehr Rechte, aber die Sozialstaatlichkeit dort ist kaum vorhanden bzw.
privater Natur.
Ich versuche alle diese Einzelaspekte zu subsumieren, d.h.
in eine Kategorie einzuordnen,  einem Oberbegriff zuordnen.
Danach lautet mein Urteil:
Wir leben als Normalbürger noch in einem relativ sozialen, wohlhabenden, freien
und rechtsstaatlichen Land, das es zu erhalten gilt.
Die meisten Nationen beneiden uns deshalb.
Wir können - nach Nazi-Deutschland - stolz darauf sein,
müssten es nur erhalten bzw. ausbauen.

6794 Postings, 2781 Tage 007_BondDa ich seit einigen Jahren ehrenamtlich

 
  
    #27
4
01.09.17 15:01
Arbeitslose unterstütze, kann ich nur sagen: Die Behörden halten sich dort meist nicht an bestehende Gesetze, sondern gehen willkürlich gegen Bürger vor. Und wenn man als Ehrenamtlicher einen Arbeitslosen ins Amt mit begleitet, merkt und fühlt man direkt, wie nervös die Mitarbeiter dort werden. Verlangt man beispielsweise Akteneinsicht, wird hieraus gleich ein "Staatsakt" gemacht. Und selbst darf man nicht nachschauen, sondern ein Beamter zeigt dann gezielt nur das, was man sehen darf! Unter Akteneinsicht verstehe zumindest ich etwas anderes. Nach etlichen Besuchen bei der Agentur für Arbeit kann ich inzwischen viele Arbeitslose verstehen, die meinen, dass man dort wie ein Verbrecher behandelt wird. Amtswillkür und Rechtsbeugung gehören dort heute leider meist zur Tagesordnung! Zumindest kann ich das so bestätigen. Und wenn man als Vermittler versucht, eine Einigung zu erzielen, wird man i. d. R. einfach angelogen und merkt dann sehr schnell, wie bösartig und feige die Mitarbeiter dort agieren.

Von Behörden und deren Mitarbeitern erwarte ich korrektes, d. h. gesetzeskonformes Verhalten! Was nicht heißt, dass auch hier und da einmal Fehler passieren können. Frustrierend wird es immer dann, wenn ein offensichtlicher Fehler von den dortigen Mitarbeitern weiterhin als korrektes Verhalten dargelegt wird. Verlangt man beispielsweise für willkürliche Handlungsweisen oder Entscheidungen die Nennung einer Rechtsgrundlage, wird hierauf einfach nicht geantwortet oder unter unbekannter Rufnummer angerufen und einem fernmündlich mitgeteilt, dass das dort eben so üblich wäre und auch immer so war ... man könne ja auch noch dagegen klagen, "wenn man es unbedingt nötig hat".

Also ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Mitarbeiter einfach von sich aus so agieren. Für mich stinkt der Fisch immer zuerst am Kopf!  

22261 Postings, 4974 Tage The_Hopever irre mich nicht

 
  
    #28
1
01.09.17 15:04
gehe mit offenen Augen durch die Welt :-)

Bin auch eher wissenschaftlich technisch orientiert.

Es zählen Belege  und empirische Daten, nicht "persönliche" Fakten

Glückauf  

25196 Postings, 8587 Tage modjo, Bond, zu # 27

 
  
    #29
4
01.09.17 15:10
nix ist perfekt, und wird es nie sein.
... das Wesen des Menschen.
Aber es ist suboptimal in einer Welt von Bekloppten.

Missstände in unserer suboptimalen Welt wird es immer geben,
deswegen "ausbauen".

23896 Postings, 8200 Tage lehna#24 Bond....

 
  
    #30
3
01.09.17 15:14
Der Deutsche wählt meist sozial-- also die Wohltatenverteiler. Wer aktuell nix verspricht, wird vom Wähler abserviert.
Und das kostet halt ne Menge und muss durch Steuern wieder rein.
So einfach ist das- und wird sich nie ändern...  

22261 Postings, 4974 Tage The_Hope#27 das ist zu pauschal

 
  
    #31
1
01.09.17 15:19
Die Kollegen bei der ARGE stehen unter einen extremen Arbeitsdruck.

Die haben Fallzahlen und da wird die Zeit knapp.
Der gesetzliche Rahmen wird immer enger und nicht einfacher.

Kenne selbst einige Kollegen, auch im mittleren Dienst, welche sich versetzen ließen.
Weil das kein schönes Arbeiten war.
Die Diskussion führe ich schon seit den 90er Jahren.

Ich will auch nicht tauschen. Also, die Medaille hat zwei Seiten.
Behörden haben Informations.- und Auskunftspflicht per Gesetz.

Wichtige Sachen macht man eh schriftlich, und holt sich ggfls. Rechtsbeistand.
Was auch gern getan wird, macht die Arbeit auch nicht leichter.
 

6794 Postings, 2781 Tage 007_BondHier einige Beispiele:

 
  
    #32
2
01.09.17 15:25
http://www.ardmediathek.de/tv/REPORT-MAINZ/...amp;documentId=16592284

„Wir haben schon einiges erlebt, aber das schlägt dem Fass den Boden aus“, sagte Rechtsanwalt Jan F. Strasmann im Gespräch mit der Autorin. Deshalb habe er recherchiert, ob das wirklich real ist. Nun ist für ihn klar: Das Schreiben ist so absurd wie authentisch. „Das Jobcenter hat hier sämtliche rechtliche und moralische Grundsätze missachtet“, so Strasmann. Der Anwalt werde den Fall weiterverfolgen. Auskunft geben muss seine Mandantin nach seiner Einschätzung nicht, ein ja oder nein auf die Frage, ob sie den Vater kenne, sei gerade noch an der Grenze dessen, was eine Behörde zu interessieren habe.

https://de.sott.net/article/...erfolgung-bis-ins-Schlafzimmer-moglich

Dichtung und Wahrheit der Bundesagentur für Arbeit – Ein „wutschnaubender“ Ausfall
http://www.nachdenkseiten.de/?p=17638

Beim ALG II sieht es nicht anders aus:

"Als Druckmittel auf Lohnabhängige eignen sich die Arbeitsmarkt-Reformen jedoch ausgezeichnet. Auf der Strecke bleiben als "Kollateralschäden" die Menschen, die in die Maschinerie des Hartz-IV-Betriebes geraten und am Existenzminimum ihr Dasein fristen müssen. Mit der ökonomischen ist auch eine juristische Entrechtung verbunden: Hartz IV-Bezieher sind der Willkür ihrer Sachbearbeiter ausgeliefert, werden mit der permanenten Drohung von möglichen Sanktionen (welche eine erhebliche Existenzgefährdung der Bezieher bedeuten) gefügig gehalten,..."

https://www.heise.de/tp/features/...tistikverschoenerung-3390618.html

Und manchmal muss es erst bis zum Verfassungsgericht gehen, bis einer Amtswillkür Einhalt geboten wird:
https://www.justiz.sachsen.de/esaver/internet/...8_IV/2009_108_IV.pdf
 

22261 Postings, 4974 Tage The_HopeEin Anwalt freut sich über jeden Fall

 
  
    #33
1
01.09.17 15:30
bringt doch Geld.

Und wenn Du schon mal den Dienstbetrieb kennst, wunder Dich nicht über Sicherheitstüren, Sicherheitspersonal und die Polizei, welche öfter mal im Haus ist.

Über Vorfälle kannste in der Presse lesen, und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Leider darf ich mehr nicht schreiben.  

6794 Postings, 2781 Tage 007_BondAlso ich kann behaupten,

 
  
    #34
2
01.09.17 15:35
dass von inzwischen ca. 30 von mir betreuten Arbeitslosen etwa 80 % zu Opfern von willkürlichen und widerrechtlichen Handlungen durch die Agentur für Arbeit wurden. In 2 von 3 der Fälle besuchte ich gemeinsam mit den Mandanten einen Anwalt für Sozialrecht. Der hat stets nur mit dem Kopf geschüttelt und meinte, dass das ca. 2 bis 3 Jahre vor dem Sozialgericht dauern könnte, weil sich dort wohl schon Hunderttausende Klagen "stapeln" würden, und zwar von Menschen, die Ähnliches erlebt haben. Der Anwalt ergänzte dazu, dass es sich hierbei auch nur um die "Spitze eines Eisberges" handeln würde. Von etwa 100 falschen Entscheiden der Agentur für Arbeit würden seiner Schätzung nach nur 1 bis  2 Prozent dann auch tatsächlich beim Sozialgericht dagegen Klage einreichen. Die meisten würden diese bitteren Pillen einfach nur schlucken.  

22261 Postings, 4974 Tage The_HopeDie Anwälte reiben sich die Hände

 
  
    #35
2
01.09.17 15:46
weil jeder zweite Bescheid angefochten wird.
Du bekommst die Akten nicht mehr vom Tisch.
Man könnte viele Sachen in Ruhe klären.
Das setzt aber voraus, dass man auch gewillt ist zuzuhören.
Die Atmosphäre ist dann vergiftet und der Anwalt hat eigene Interessen.
Selbstverständlich soll dem Antragssteller und Leistungsbezieher Hilfe zukommen.
Gemeinnützige sind mir da aber lieber als Anwälte, welche ich zu genüge kenne.
Man müsste mehr Beratungsstellen haben, da fehlt es aber an Leuten,
welche ehrenamtlich (was ich sehr lobe) mit Tat und Verstand helfen.
Man sollte beide Seiten kennen.


 

25196 Postings, 8587 Tage modIch frage mich,

 
  
    #36
3
01.09.17 15:56
wieso ist jemand heutzutage noch arbeitslos
... ausser z.B. älterer AN,  Behinderter,  Dauerkranker oder ähnlich?

Irgendwelche Möglichkeiten zu arbeiten, gibt es doch zu Hauf.

.... bin ich weltfremd und naiv?
Ich glaube nicht.

14542 Postings, 6496 Tage gogolDu bist nicht naiv,

 
  
    #37
4
01.09.17 16:06
aber immer weniger Menschen können von Ihrer Arbeit leben !!!

462 Postings, 3037 Tage CincinnatusJap...aber man kann ja immer noch 3-4 Jobs machen

 
  
    #38
5
01.09.17 16:11

14542 Postings, 6496 Tage gogoloder glaubst du

 
  
    #39
1
01.09.17 16:12
diese Leute haben alle eine feuchte Wohnung oder schlechten Fernsehempfang ! ( nicht böse gemeint )

http://www.stuttgarter-zeitung.de/...7547-40a8-b632-b80e56e85ff9.html

22261 Postings, 4974 Tage The_Hope#38 ein Spinner vor dem Herrn

 
  
    #40
2
01.09.17 16:17
nicht Du @Cinci.

Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, wie viele Leute mich nach einem Zweitjob fragen.
Und das sind Leute mit Berufsausbildung.

Da macht man sich Gedanken.

Der Narr hat seinen Standpunkt verkündet, der Narr geht mit guter Laune
und der Gewissheit, dass die Welt ungerecht ist.
 

25196 Postings, 8587 Tage modIch weiss schon, gogol,

 
  
    #41
4
01.09.17 16:18
es gibt Leute (vor allem Handwerker), die melden sich bewusst arbeitslos,
um nebenbei schwarz zu arbeiten. Bringt netto mehr.

Daneben wenn ich z.B. 2000 € netto verdiene und fürs Rauchen und Saufen  alleine
im Monat ca. 500 Euro brauche, dann wirds mit der Miete eng.
Da muss ein Nebenjob her.  

14542 Postings, 6496 Tage gogolsehr gutes Stichwort,, Handwerker" Schwarzarbeit

 
  
    #42
2
01.09.17 16:43
an dieser Berufsgruppe kannst du sehr leicht sehen, wie der Finanzminister sich das Volk zum ,,Spitzel" erzogen hat.
Beispiel ganz einfach und überspitz

Handwerkerrechnung, 20% der Handwerkerleistung können in der EST angegeben werden , warum nun 20% und nicht 15 oder 25% ??
ganz einfach

dieser Trick kostet dem Staat nur 1% Netto, denn

die Umsatzsteuer beträgt 19% und geht bei Schwarzarbeit komplett verloren und nun soll der Normalbürger auf eine Rechnung bestehen und wird für seine Kontrolle noch belohnt , deshalb ist die ,,neue" Pauschale Preis - 20% = Schwarzarbeit
denn Klein Otto kann sich die Steuer nicht als Vorsteuer ziehen

6794 Postings, 2781 Tage 007_Bond@mod

 
  
    #43
1
01.09.17 16:49
Du lebst in der Vergangenheit. Schon seit Jahren haben auch Bewerber mit sehr guten Uni-Abschlüssen (Master) Probleme, einen einigermaßen gut bezahlten neuen Job zu finden. Und ich spreche hier vom Rhein-Main-Gebiet! Da kenne ich einige Mandanten, die suchten intensiv deutlich länger als 6 Monate - manch einer von denen hatte richtig Stress in ALG-II zu fallen! Dass Bewerber selbst mit Masterabschluss, also mit sehr guter Qualifikation, gerade einmal 2.500 Euro Bruttogehalt erhalten, ist heute leider auch keine Seltenheit - sogar eher schon die Regel. Was das für sie bedeuten wird, wenn sie später einmal in Rente gehen, muss ich an dieser Stelle wohl nicht näher erörtern.  

38404 Postings, 6167 Tage börsenfurz1Warum gibt es wohl soviele Aufstocker....

 
  
    #44
1
01.09.17 16:53

38404 Postings, 6167 Tage börsenfurz1Ja man kann den Lebensstandart runterfahren.....

 
  
    #45
01.09.17 16:55
nur reichen sollte es trotzdem.....dem ist wohl nicht so......ein Hartzer steht da zuweilen besser da....

38404 Postings, 6167 Tage börsenfurz1Mal reinschauen....so ist die Realität

 
  
    #46
01.09.17 16:57

38404 Postings, 6167 Tage börsenfurz1sorry

 
  
    #47
1
01.09.17 16:58
http://www.ardmediathek.de/tv/Hier-und-heute/Am-Ende-arm-%C3%9Cberleben-mit-kleiner-Rent/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=13618324&documentId=37686340

25196 Postings, 8587 Tage modGejammer

 
  
    #48
4
01.09.17 17:05
Seit ca. 1969 hat fast jeder gute Schul- und Ausbildungsmöglichkeiten.

Das Problem ist das hohe Anspruchsdenken vieler Menschen.
Leider leben wir nicht im Paradies.

Aussnahmen gibt es natürlich:
Kranke, Behinderte, Obdachlose, Alte usw.

(Fast) Jeder ist seines Glückes Schmied.

25196 Postings, 8587 Tage modBond

 
  
    #49
3
01.09.17 17:10
Viele mit dem "Master" wären auch mit einer Lehre besser gefahren.

Was man an der Uni lernt, ist bekanntlich abgehobene Theorie.
Die fangen als Lehrling an.
Deshalb auch "Trainee".
Man investiert erst in diese hirnverdorbenen Akademiker.

38404 Postings, 6167 Tage börsenfurz1Ja die weisen Sprüche

 
  
    #50
2
01.09.17 17:12
mögen schon einen wahren Kern haben.....nur ganz so einfach ist es wohl doch nicht.....warum haben wir sonst so viele Hartzer.....ja jeder ist selber schuld.....Vollbeschäftigung.....

Seite: < 1 |
| 3 >  
   Antwort einfügen - nach oben