AMS OSRAM Thread (Kauft dlg AMS?)
Die Auswahl von Value-Titeln bleibt umstritten.
Ein Grund für die schlechte Performance von günstigen Aktien könnte sein, dass der Buchwert immer weniger Aussagekraft besitzt.
Wie viel ist ein Unternehmen für einen Aktionär wert? Bei der Bewertung mit dem Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) wird das bilanzierte Eigenkapital herangezogen. Doch das steht in der Kritik: Die immateriellen Vermögenswerte werden oft nur ungenügend abgebildet – und sie haben immer mehr Gewicht in der Wirtschaft. Anhand des KBV erscheinen statt Softwarefirmen immer noch Industrietitel mit viel Kapitaleinsatz besonders attraktiv.
Ein Ausweg: Bewertungskriterien ändern. Statt des Buchwerts kann der Cashflow als wichtigste Grösse verwendet werden. Tatsächlich zeigt eine Auswertung für US-Aktien, dass die Auswahl gemäss KBV keine gute Performance erreicht. Besonders gut ist der Unternehmenswert (Enterprise Value, EV) im Verhältnis zur Gewinngrösse Ebitda (Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisation). Beim EV wird der Marktwert von Eigen- und Fremdkapital berücksichtigt.
Yun Bai von Vontobel Asset Management sieht das KBV im Nachteil, da es Finanzwerte bevorzugt: «Den Unternehmenswert, Enterprise Value, zu nutzen, hat den Vorteil, dass man den Leverage berücksichtigt.» Aber die Änderung der Kriterien schliesst die grossen Performancetreiber der letzten Jahre – die Technologieriesen – weiterhin aus: «Sie würden nie als Value klassifiziert werden», betont Bai.
Eine von Noël Amenc, Professor an der französischen EDHEC, mitverfasste Studie kommt zum Schluss, dass man nicht Bewertungskriterien ändern sollte. Besser sei es, beim Buchwert direkt die immateriellen Vermögenswerte anzupassen. «Andere Bewertungskriterien bringen keinen zusätzlichen Anlagewert, als andere Faktoren statt Value implizit einzuschliessen.» Anstelle einer Prämie für günstige Aktien bekommt man also einen anderen Performancetreiber, wenn man andere Bewertungskriterien verwendet.
Dass der Buchwert immer weniger Aussagekraft hat, zeigt eine Studie von Ökonomen der University of North Carolina. Sie haben statt des Buchwerts einen «Fundamentalwert» für Firmen geschätzt: Er soll den Eigenkapitalwert darstellen, der tatsächlich in Zukunft Geldflüsse bringt. Die Korrelation zwischen Fundamental- und Buchwert ist über die vergangenen Jahrzehnte stark gesunken. Die Aussagekraft der Bilanz für die Bewertung hat also nachgelassen.
Die Auswahl nach günstigen Titeln könne so verbessert werden, meinen die Ökonomen. Verwende man den Fundamentalwert zur Selektion der Value-Aktien, bleibe die Performanceprämie für solche Titel auch in den letzten Jahren intakt, heisst es in der Studie.
Yun Bai ist skeptisch, dass die Anpassung des Buchwerts eine Patentlösung zur Auswahl von Value-Aktien ist: «Unternehmen mit grossen immateriellen Vermögenswerten zeigten über die vergangenen Jahre eine gute Performance. Aber das als Argument zu nutzen, um die Value-Auswahl nun zu ändern, scheint sich zu sehr an der Vergangenheit zu orientieren.»
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Grafiken kann ich leider nicht Einfügen...
Quelle: fuw.ch/article/die-auswahl-von-value-titeln-bleibt-umstritten/
Bankhaus Lampe war der Dialog Semiconductor PMIC-Loss Aufdecker ;-)
Mir wäre allerdings lieber gewesen, wenn nicht Taze, sondern Iltgen der für AMS zuständige Analyst wäre ;-)
Dass mir soetwas mal über die Tastatur kommt, nachdem ich die Autospiegel von Karsten alle abgerissen hatte :-))
Zum guten Veysel: mal unabhängig ob der jetzt bei Bankhaus Lampe ist - den Main PMIC Design out bei Dialog hat er damals auch nicht kommen sehen trotz der zig Anzeichen. Das kann man jetzt in zwei Richtungen deuten: a) er hatte damals schon nicht gut agiert, was nicht unbedingt Vertrauen schafft oder b) da er sich schon mal die Finger verbrannt hat, muss er sich schon sehr sicher sein.
@darker, danke für den Text. Auf das KBV habe ich mich noch nie verlassen...früher hieß es mal, dass ein KBV von 1 so eine Art Mindestbewertung sein könnte (habe ich aber zu Corona Zeiten mit 8.000 Punkten im DAX wieder gehört). Dann schaut man sich die DB und CoBa mit 0,2 an und weiß, dass das auch nicht immer gelten muss. EV/EBIT bzw. EV/EBITDA ist auch mein Favorit, als Kleinanleger kommt man nur leider nicht so leicht an die Daten heran. Die GjA Zahlen sieht man beim marketscreener, onvista, etc. aber Schätzungen für Nettoverschuldung und EBITDA-Zahlen gibt es für uns leider kaum.
Dies AMS Osram Zahlen bereits am 29.7.
Die Verschiebung der Iphones wird bei Apple relativ wenig zum Q4 (also AMS Q3) beitragen ( ist ja standardmäßig nur ein Anteil von 1-2 Wochen zum ganzen Quartal.
Wo es allerdings merklich intensiver wird es für die Zulieferer sein, da dort in aller Regel bereits komplett das Geschäft schon das Ganze Q3 (also Apples Q4) rollt.
Wieviel dort bereits eingepreist ist, wage ich nicht zu beurteilen, aber von der Verschiebung geht sicher jeder Experte bereits zu 100% aus ( seit der Broadcom-Mitteilung spätestens)
Dass der Apple-Kurs „zu hoch“ ist, steht auf einem anderen Blatt. Da kann ein Schmetterlingsschlag ausreichen ;-)
sonst widmet mir der Dicke in seinem eigenen Forum weitere Beiträge :-))
@Jack: Ich gehe bewusst ins Risiko...
https://boerse-social.com/2019/02/27/ams-sensor_misst_blutdruck
Moderation
Zeitpunkt: 13.07.20 11:32
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Zeitpunkt: 13.07.20 11:32
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
ams (SIX: AMS), ein weltweit führender Anbieter von hochwertigen Sensorlösungen, hat heute das Angebot von zusätzlichen EUR 200 Millionen Gesamtnennbetrag auf Euro lautende 6 % Senior Notes mit Fälligkeit 2025 (die "Zusätzlichen Notes"), im Zusammenhang mit dem Erwerb von OSRAM Licht AG bekannt gegeben. Diese Bekanntmachung folgt auf den erfolgreichen Vollzug von Senior Notes mit einem Gesamtnennbetrag von EUR 650 Millionen mit Fälligkeit 2025 zu einem Coupon von 6,00 % pro Jahr sowie einem Gesamtnennbetrag von USD 400 Millionen mit Fälligkeit 2025 zu einem Coupon von 7,00 % pro Jahr durch die ams AG am 6. Juli 2020.
ams beabsichtigt, den Erlös aus dem Angebot der Zusätzlichen Notes für allgemeine unternehmerische Zwecke (einschließlich der Refinanzierung bestimmter bestehender Verschuldung) und zur Zahlung bestimmter Gebühren und Ausgaben im Zusammenhang mit dem Angebot der Zusätzlichen Notes, zu verwenden.
https://aktien-portal.at/...0-Millionen-mit-F%E4lligkeit-2025-bekannt
Kann man das nicht mal an einem Stück machen, Everke ?
Weiß allerdings nicht, ob das wirklich in der Praxis auch so gehandhabt wird ... ist nicht mein Spezialgebiet...
Soll aber sicherlich keine Rechtfertigung für einen Kursverlauf sein, denn heute gab es auch eine ziemlich harte Bewertung von Andrew Gardiner, der zwar von 10 auf 11 Euro erhöht hat, jedoch das ganze Konzept mit der Osram-Übernahme (nochmals) in Frage stellte.
Sicherlich auch eine Ansicht, die man teilen kann. Die Analysen von Gardiner treffen zwar nicht immer zu, aber er ist grundsätzlich in dem Bereich ein angesehener Experte (auch wenn er bei Dialog anfangs falsch lag)
Weil in UCITS Fonds ist es schwer Derivate mit entsprechenden MIFID - Bestimmung zu bekommen...
Liquitität, Handel, Faire Preisgestaltung um nur ein paar Überschriften zu nennen! #
Für Banken und PK sind Puts auch eher Teufelszeug als Werkzeug ;-)...
hier der Artikel zu welchen Jack sich bezieht:
https://www.ariva.de/news/...r-ams-auf-11-franken-underweight-8576138
Am Rande: Hr. Gardiner von Barclays ist am 17. Dezember bei Kursen von 42 CHF auf „underweight“ gegangen…also per Stand heute müsste man ihm dazu gratulieren – zumindest lag er wesentlich besser als der Großteil der Analysten. Und nicht vergessen: vor dem Osram-Deal war er lange Jahre super-bullish auf AMS.
@mjj, danke für die zusätzlichen Infos!
@Mark, ich hoffe, Du weißt was Du da machst. Klar, die Chancen sind enorm und das kann sich richtig gut auszahlen – dabei wünsche ich Dir und dem Rest des Forums viel Erfolg!
Aber vor dem bekannten Hintergrund…
- Möglicher Design Loss beim Face-ID
- 5 Mrd. USD Brutto / 4 Mrd. USD Nettoverschuldung bei 100% Übernahme Osram
- Größte Unternehmensintegration ever bei AMS, noch nie in so einer Dimension gemacht
- Gewerkschaften nicht unterstütztend bei der Integration, Synergien fraglich
- Laufende Untersuchungen gegen Management und/oder nahestehenden Personen
- Ungelöste Fertigungs-Überkapazitäten in Asien
- Fraglich, ob bzw. zu welchem Preis man DI und/oder einen Teil des Aumotive-Bereichs verkaufen kann
- Fraglich, wie weit sich der Automotive Bereich erholen wird
- Unsicher zu welchen Kursen und wann sich AMS die restlichen 30% von Osram holen kann
- GuB noch nicht eingetütet (sollte aber funktionieren)
…eine solche Aktie zur größten Depotposition zu machen, ist schon sehr riskant in meinen Augen.
Das ist jetzt keine Verkaufsempfehlung und ich will hier keinen aus der Aktie jagen, da ich selber davon ausgehe, dass das zu einem hohen Prozentsatz gut geht. Aber ich hoffe, dass die hier Investierten ein vernünftiges Risiko-Management betreiben und die Gewichtung nicht zu hoch ansetzen…ich habe jetzt leider wieder bei anderen Aktien sehen müssen, dass das oftmals nicht erfolgt. Also: nur ein gut gemeinter, klugsch. Hinweis von meiner Seite. Und dass das obige nur die Risiken zeigt und nicht die Chancen versteht sich von selbst.
Will AMS aber kurzfristig die restlichen 31% an Osram erwerben, dann verschlingt das weitere ca. 1,35 Mrd. USD an Liquidität. Dann würde es mich nicht wundern wenn AMS versucht weitere 500-1.000 Mio USD einzusammeln (Rest durch bestehende Liquidität?).
Apple wird heute von mehreren Analysten wegen der trade-Geschichte mit den alten gegen neue 5G Modelle in unbezahlbare Höhen gehievt, deren eh schon unglaublich hoher Kurs geht nochmals 4 % hoch und einer der Hauptprofiteure im Zuliefererbereich geht runter..