Wenn Arbeit arm macht
Verdienen oft nicht mehr als zwei Euro pro Zimmer: Reinigungskräfte in Hotels
Von Susanne Amann
5,80 Euro für die Sicherheit am Flughafen, 2 Euro für die Reinigung eines Hotelzimmers. Mehr als sechs Millionen Menschen sind in Deutschland im so genannten Niedriglohnbereich beschäftigt - und arbeiten, ohne davon leben zu können.
Franz Müntefering ist bekannt dafür, nicht viele Worte zu machen. Und mit kurzen Sätzen zu sagen, was Sache ist. "Löhne von 3,18 Euro sind sittenwidrig, das sollte nicht so sein." So kündigte der Vize-Kanzler und SPD-Arbeitsminister am Donnerstag an, im nächsten Koalitionsausschuss das Thema Mindestlohn wieder anzusprechen. Und kürzer kann man die Debatte um Dumpingpreise und Niedriglöhne wohl nicht zusammenfassen.
Tatsächlich gib es in 18 EU-Ländern einen gesetzlichen Mindestlohn. Neben Deutschland verzichten nur Dänemark, Finnland, Italien, Österreich, Schweden und Zypern auf eine solche Regelung. Selbst in den USA wurde der gesetzliche Mindestlohn kürzlich deutlich erhöht.
Sechs Millionen Menschen im Niedriglohnbereich
Tatsächlich arbeiten inzwischen nach Angaben des Instituts für Arbeit und Technik in Gelsenkirchen (IAT) rund 21 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland im Niedriglohnbereich, das sind mehr als sechs Millionen Menschen. Vor allem seit Mitte der 90er-Jahre nehme der Anteil der gering Beschäftigten in Deutschland zu, heißt es beim IAT.
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Wie das in der Praxis aussieht kann man vor allem im Dienstleistungssektor sehen. "Im Sicherheitsgewerbe, bei Call-Centern, im Reinigungs- und Gesundheitsbereich oder im so genannten Facility-Management werden Löhne gezahlt, mit der Sie keine Familie ernähren und keine Miete bezahlen können", sagt Cornelia Haß von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.
3,86 Euro pro Stunde sieht zum Beispiel der Tarifvertrag für Bewachungsunternehmen in Thüringen vor - und längst nicht alle Unternehmen sind tariflich gebunden. "Gerade Sicherheitsfirmen werden inzwischen auch in hoch verantwortungsvollen Jobs eingesetzt, etwa an Flughäfen oder in Atomkraftwerken", sagt Haß. "Wir staunen da schon manchmal, wie wenig die Arbeitgeber sich das kosten lassen wollen."
Pendelei von billigeren in teurere Bundesländer
Dazu kommt die muntere Pendelei von billigeren in teurere Bundesländer, etwa von Sachsen nach Berlin oder von Thüringen nach Bayern. Die Beschäftigen werden am Montagmorgen mit dem Bus abgeholt, bleiben die Woche über an ihrem Einsatzort, und am Freitag geht es zurück nach Hause. Obendrein trägt der Arbeitnehmer die Kosten für die Unterbringung und Verpflegung selbst.
Und das, obwohl das Geschäft mit der Sicherheit boomt: Von 2000 bis 2005 steigerte sich der Umsatz der Branche von gut drei auf über vier Mrd. Euro, rund 180.000 Mitarbeiter sind inzwischen beschäftigt - allerdings nur 115.000 davon sozialversicherungspflichtig. Die Folge sind Löhne, die sich zum Teil zwischen 4,70 Euro und 5,10 Euro bewegen und Arbeitszeiten, die weit über die 40 Stunden-Woche hinausgehen. Weil sich immer mehr Anbieter auf dem Markt tummeln, ist in der Branche ein heftiger Konkurrenzkampf entbrannt - der auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgefochten wird.
Niedrigere Löhne finden sich wahrscheinlich nur noch im Hotelgewerbe. Jede Nacht stehen eine Million Hotelbetten in Deutschland leer, die Profitabilität der deutschen Hotels liegt nach Angaben des Marktforschungsinstituts Deloitte am unteren Ende in Europa.
Reinigungskräfte unter besonderem Druck
Gleichzeitig hat in den letzten Jahren eine deutliche Konzentration des Marktes stattgefunden, was immer höheren Druck auf das Management der Hotels, immer knappere Budgets und immer neue Kostensparungsstrategien bedeutet. Und dieser Druck trifft vor allem die, die am unteren Ende stehen: die Reinigungskräfte.
Laut IAT beziehen schon heute deshalb 70 Prozent der Beschäftigten Löhne, die unterhalb der OECD-Niedriglohnschwelle von zwei Dritteln des Durchschnittslohns liegen. Die Regionalisierung der Tarifverhandlungen hat außerdem dazu geführt, dass ein Zimmermädchen in Bayern 1490 Euro verdient, ihre Kollegin in Mecklenburg-Vorpommern aber nur 887 Euro.
Vor allem aber wird die Reinigung immer häufiger an Fremdfirmen vergeben, gezahlt wird dann oft nicht mehr als zwei Euro pro Zimmer. Zur sowieso schon schlechten Bezahlung kommt außerdem, dass auch Wartezeiten, zum Beispiel wenn Gäste zu spät abreisen, oder der Arbeitsausfall wegen mangelnder Auslastung des Hotels nicht ausgeglichen werden. Ein Großteil der Reinigungskräfte sind Frauen - in den großen Städten oft mit Migrationshintergrund. Die beschweren sich nicht und organisieren sich schon gar nicht gewerkschaftlich.
"Es ist grundsätzlich relativ schwierig, an die Beschäftigten heranzukommen", sagt Haß. "Es herrscht eine zu große Fluktuation." Immerhin gebe es allmählich das Bewusstsein, dass es eine "arbeitende Armut" gebe, dass Menschen trotz eigener Arbeit nicht genug verdienten, um ihr Leben selbst zu finanzieren. "Das ist dem Standort Deutschland nicht angemessen."
Zwar sind es vor allem Personen ohne Berufsausbildung, Frauen, jüngere Arbeitnehmer und Ausländer, die von den niedrigen Löhnen betroffen sind. Aber auch vor klassischen Ausbildungsberufen wie dem Friseurhandwerk macht der Trend nicht halt. Inzwischen gibt es dort Arbeitnehmer, die mit einem so genannten Minus-Konto anfangen: Wer eine Stelle antritt, muss erst mal bis zu 1000 Euro "abarbeiten" - um Arbeitsgeräte und Materialien nutzen zu dürfen. Wer hier von Münteferings Vorschlägen von einem Mindestlohn von etwa sechs Euro hört, der fängt wohl an zu träumen.
Quelle: Stern.de
hier wird nur noch beschissen und den kleinen immer mehr die hose ausgezogen.
@skyline
so ist es... :-((
Dazu weiss ich nur, dass dies bei uns
nicht so ist, es werden auch an die
Hilfskräfte anständige Löhne bezahlt.
Im Klartext, wir kennen in der Schweiz keine 1 Euro Jobs!
Mehr sage ich jetzt nicht, ansonsten
werde ich nur wieder polemisch angegangen.
Gruss an Dich
quantas
herzliche grüße nach Z :-)
Die CDU möchte eigentlich garnichts was das Volk will.
Die CDU möchte nur vom Volk gewählt werden und dann haben wir die schnautze zuhalten,das ist die CDU.
Bevor ich die jemals wählen würde,würde ich mir beide Hände abhacken.
Wurde vor kurzem im morgenmagazin gezeigt.
Die verschönern doch nur Ihre Zahlen.
http://www.ariva.de/board/279711
Die CDU macht sicher Fehler. Aber glaubst du die von der SPD sind besser! Ich glaub nicht!!
Diese ganzen hohen Politiker sind meines Erachtens einfach zu weltfremd, die kennen den Mann von der Straße und seine Sorgen einfach nicht mehr. Die erfreuen sich an ihrer Glaskugel-Welt und sind stolz asuf ihre "tolle" Arbeit".
Bestes Beispiel Ulla Schmidt, wenn ich die seh, dann würd ich ihr am liebsten gleich eine ...**Ü*#lö
Aber es gibt aber auch keine Partei die Ihr Volk so belügt,betrügt und verblödet hält wie die CDU.
Es gab mal eine Zeit, da habe ich die Parteien noch auseinander gehalten wer wirklich etwas für sein Land hergibt.
Ich habe abgewogen und auch der CDU mal recht gegeben,aber immer SPD gewählt,was ich heute auch nicht mehr mache werde.
Aber als ich mal vor Jahren ein Interview im Fernsehen gesehen habe,was von dem ehemaligen Generalssekretär vom H.Kohl geführt wurde,da ginge es schon um den Volksentscheid,und dieser Generalsekretär Hintze darauf antwortete"die Deutschen und Volksentscheide,nein bitte nicht mehr man hat ja gesehen wo das 1933 hingeführt hat",in dem Moment war für mich klar diese Partei ist für mich unten durch.
Und ich hetze nicht sondern bin immer stinkig wenn es um diese CDU geht weil ich weis was sie vom Volk hält,und das dulde ich nicht.Wir sind keine Menschen wo man mal so mit rumspringen kann wie man möchte.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Das aber beide nicht der Kracher sind, da sind wir uns ja einig!!
Wolf von Ariva kauft sich für 1 Mio. Euro eine Yacht. Heimatloser von Ariva hat sich für 50 Euro ein Schlauchboot gekauft. Statistisch gesehen - sofern tatsächlich nur zwei User von Ariva ein Boot gekauft haben, hast Du ein Schlauchboot für knapp etwas über eine halbe Mio. erworben. ;-)
es interressiert keinen (oder nur wenige und die haben nicht die Macht).
Gruß
slash
Aber das ist ja das Coole an der Sache,diese Politiker sitzen Sonntagsabend bei der Christiansen heulen uns was vor was sie alles gegen die Arbeitslosigkeit unternehmen müssen,und das sind genau die die den Montag darauf zig Tausende auf die Strasse setzen.
Aber solange wir nichts unternehmen machen die immer weiter.
Das geilste überhaupt ist dieser Spruch "WIR MÜSSEN DEN GÜRTEL ENGER SCHNALLEN",und geben sich tags drauf 1,8% Diäten erhöhung.
Du bist Deutschland hieß und heißt der Slogan,aber ich sage Du bist Deutschland und Du schläfst.
Wenn man den Mensch in die Ecke treibt spart er.Wenn man was gibt dann gibt er auch,so einfach erklärt.