Wem gehört die Nordwestpassage


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Neuester Beitrag: 15.09.07 21:08
Eröffnet am:22.01.07 23:24von: grazerAnzahl Beiträge:42
Neuester Beitrag:15.09.07 21:08von: Happy EndLeser gesamt:23.831
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15130 Postings, 8409 Tage Pate100gibst du mir was ab?

 
  
    #26
1
01.08.07 22:50
hättst was gut!!:-)  

8541 Postings, 7099 Tage kleinlieschenoke -

 
  
    #27
01.08.07 23:04
darfst mal durch paddeln - kostenlos ;-)

Gruß ka-el  

15130 Postings, 8409 Tage Pate100Auch Kanada nimmt den hohen Norden ins Visier

 
  
    #28
2
09.08.07 20:23
Auch Kanada nimmt den hohen Norden ins Visier

Die Nordwest-Passage soll bald eine wichtige Seeroute sein, außerdem locken Rohstoffe in der Arktis. Grund genug für alle Anrainer, ihre Ansprüche zu betonen. Nach Russlands PR-Tauchgang am Nordpol legt nun Kanada nach - auch gegen Dänemark. Umstritten ist ein kleiner Felsen am Ende der Welt.

Die Russen tauchen, die Kanadier reisen: Im Streit um die rohstoffreiche Arktis hat Kanadas Ministerpräsident Stephen Harper den Nutzungsanspruch seines Landes mit einem dreitägigen Besuch der Nordpolarregion bekräftigt. "Unsere Regierung verfolgt eine energische Arktis-Politik", sagte ein Sprecher Harpers. Obwohl der Besuch des kanadischen Regierungschefs seit Monaten geplant war, hat er aktuelle Bedeutung erlangt, nachdem Russland vergangene Woche symbolisch den Nordpol für sich in Anspruch genommen hatte (mehr...).



Die fünf Arktis-Anrainer - Dänemark, Kanada, Norwegen, Russland und die USA - ringen um Nutzungsrechte. Einer US-Studie zufolge liegt hier mehr als ein Viertel der noch unentdeckten Erdöl- und Gas-Vorkommen der Erde. Und zumindest Kanada beabsichtigt, zur Verteidigung seiner Ansprüche Milliarden auszugeben.

Patrouille der Passage

Ministerpräsident Harper plant, einen ersten Arktis-Hafen bauen zu lassen, allen Anzeichen nach an der Nordseite von Baffin Island. Der Hafen würde zwar Wasserschwankungen durch Ebbe und Flut von bis zu fünf Metern ausgesetzt sein, wäre aber von Juli bis Ende September eisfrei, berichtete die kanadische Zeitung "Toronto Star". An der Südseite der Insel hält Kanada derzeit eine Übung mit 600 Soldaten und Polizisten ab. Auch die Kanadier wissen eben, die Klaviatur der Symbolik zu spielen.

Ein weiterer Streitpunkt ist die Nordwest-Passage: Im Juli kündigte Harper an, sechs bis acht Patrouillenschiffe bauen zu lassen, die den Seeweg nördlich um den amerikanischen Kontinent sichern sollen. Der US-Botschafter in Kanada, David Wilkins, kritisierte diesen Vorstoß und nannte die Nordwest-Passage "neutrale Gewässer". Da die Passage durch die globale Erwärmung künftig leichter zu befahren sein könnte, wird ihr eine zunehmende wirtschaftliche Bedeutung beigemessen.

Streit um eine winzige Insel Namens Hans

Auch Dänemark gehört zu den Streithähnen. Zankapfel ist ein nur gut einen Quadratkilometer großer Felsbrocken: die Hans-Insel. Sie liegt zwischen der kanadischen Ellesmere Island und Nordgrönland. Seit mehr als 20 Jahren streiten die Nato-Alliierten Kanada und Dänemark bereits um diese kleine, unbewohnte Insel.

1984 hatte der damalige dänische Grönland-Minister Tom Hoeyem dort eine dänische Flagge aufgestellt. Zuletzt kochte der Konflikt vor zwei Jahren hoch, als der ehemalige kanadische Verteidigungsminister Bill Graham auf der Hans-Insel die Flagge mit dem Ahornblatt hisste.

Russland hatte in der vergangenen Woche Besitzrechte für Teile der Arktis angemeldet und will noch in diesem Jahr eine zweite Expedition an den Nordpol entsenden (mehr...). Dabei sieht sich Kanada spätestens seit einer Rede seines damaligen Außenminister Joe Clark im Jahr 1985 als "rechtmäßiger Wächter des Nordens".

hkr/dpa/AP  

15130 Postings, 8409 Tage Pate100Kanada verteidigt Arktis gegen Russland

 
  
    #29
1
10.08.07 16:48
Kanada verteidigt Arktis gegen Russland
von Andrea Rungg und Christine Lagorio (Berlin)
Im Streit um die rohstoffreiche Arktis hat Kanadas Premierminister Stephen Harper seine Ansprüche auf die Nordpolregion geltend gemacht. Da das internationale Interesse an der Region steige, werde er Maßnahmen ergreifen, um energisch die kanadische Souveränität in der Arktis zu verteidigen, sagte Harper bei einer Rede in Fort Simpson.

Der Premier hatte sich am Donnerstag zu seiner so genannten "Arktis-Souveränitätstour" nach Nordkanada aufgemacht und dort zunächst die Erweiterung des Nahanni Nationalparks von 5400 auf 10.000 Quadratkilometer angekündigt. Sein Sprecher hatte bereits vor Reiseantritt gesagt, dass Kanada eine aggressive Arktis-Politik verfolge.

Mit der Äußerung Harper dürfte die Auseinandersetzung um die Arktis eskalieren. In der Region vermuten US-Geologen noch rund 25 Prozent der weltweit unentdeckten Ölvorkommen. Vergangene Woche hatte ein russisches Forscherteam auf dem Meeresgrund eine Flagge verankert. Die Wissenschaftler wollten damit die Ansprüche Russlands auf einen Großteil der Region verdeutlichen. Die USA, Norwegen und Dänemark nennen Teile des Nordpols ebenfalls ihr Eigen.

Die Erderwärmung taut die Arktis auf und weckt so die Begehrlichkeiten der Länder. Das rohstoffreichste Gebiet befindet sich nach Angaben von Forschern im Nordwesten. Wenn durch die globale Erderwärmung das Eis schmilzt, öffnet sich auch noch ein Seeweg durch die arktischen Inselgruppen. Schiffe könnten dann anstatt der Route durch den Panamakanal, künftig einen 6500 Kilometer langen Seeweg zwischen Nordamerika und Asien kommerziell nutzen. International sind die Rechte über die Arktis eigentlich über das Uno-Seerechtsabkommen vereinbart. Demnach wird jedem Staat eine Wirtschaftszone von 200 Seemeilen vor der eigenen Küste zugestanden. Darüber hinaus hängen die Rechte von der Ausdehnung des jeweiligen Festlandssockels ab.

Bis auf die USA haben dieses Abkommen alle Streitparteien unterzeichnet. Die Position der USA ist daher kompliziert. Sie machte es etwa für die Regierung schwierig, die russischen Ansprüche in Frage zu stellen. Die Expedition der Russen diente neben dem symbolischen Akt des Flaggesetzens vor allem dazu, die Grenzen des russischen Festlandssockels zu bestimmen.

Kanada ordert neue Kriegsschiffe

Kanada will da nicht zurückstecken. Vor einem Monat machte Harper deutlich, dass er im Kampf um die Arktis nicht klein beigeben wird. Er orderte sechs bis acht neue Kriegsschiffe für die kanadische Marine. Die Kosten der Aufrüstung betragen mehr als 2 Mrd. $. Für die sonst eher friedliche Nation hatte der Premier damals harte Töne angeschlagen. "Wir können uns entscheiden, ob wir unsere Souveränität über die Arktis verteidigen wollen oder nicht", fragte er. Um seine Haltung zu untermauern, gab er gleich die Antwort: Die Notwendigkeit, "unsere territoriale Integrität im Norden zu verteidigen, war nie drängender". Um Kanadas Landeshoheit am Nordpol zu demonstrieren, will Harper nun einen ersten Arktis-Hafen an der Nordseite der Insel Baffin bauen lassen.

Die Russen demonstrieren ihrerseits aber ebenfalls deutlich ihre Ansprüche. Noch bevor die Fahne auf dem Meeresgrund überhaupt verankert war, waren nach Ansicht des russischen Expeditionsleiters die Besitzverhältnisse schon geklärt. "Wir werden die Ersten sein, die hier eine Fahne platzieren. Die Arktis gehört uns und wir wollen unsere Anwesenheit demonstrieren", sagte Artur Tschilingarow. Der Mann genießt in Russland einen legendären Ruf als Arktisforscher. Außerdem ist er stellvertretender Sprecher des russischen Parlaments.

Eher still, aber nicht minder erfolgversprechend, kämpfen gerade auch die Dänen um die Besitzrechte in der Packeis-Region. Die Regierung in Kopenhagen hat soeben mehr als 500 Mio. $ in ein Forschungsprojekt investiert. Das soll beweisen, dass die Arktis eigentlich zu Grönland gehört - und damit den Dänen.

http://www.ftd.de/politik/international/...ffe%20Russland/237287.html
 

8541 Postings, 7099 Tage kleinlieschenDie ham doch alle nen Knall -

 
  
    #30
10.08.07 16:58
Ant- und Arktis sollten der Weltgemeinschaft gehören -
vertreten durch die UNO oder so - jedenfalls nicht zerstückelt werden - und dann noch für Milliarden zum Kampf rüsten - tocktocktock!

Gruß ka-el  

15130 Postings, 8409 Tage Pate100kl

 
  
    #31
1
10.08.07 21:41
man hat schon für viel weniger Krieg geführt.

Man könnte die Gebiete doch auch versteigern. Der Erlös wird dann von der Uno
für was vernünftiges eingesetzt.

Aber wenn da wirklich so große Rohstoffvorkommen liegen werden es sich die
stärksten schnappen. Die Milliarden sind einfach zu verlockend!  

6257 Postings, 7065 Tage mecanomir, weil mir gehört alles

 
  
    #32
10.08.07 21:44





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Angst frisst Gier  

2460 Postings, 6600 Tage fritz01quatsch, mir !

 
  
    #33
11.08.07 02:02

2302 Postings, 7548 Tage grazerohne ausdehnen gehts denen schlecht..die Dänen

 
  
    #34
2
11.08.07 09:21
Alle wollen ins Ewige Eis
Moskau, Ottawa und Kopenhagen erheben Ansprüche auf Wirtschaftszonen in der Arktis.Mit einer Schiffsexpedition will Dänemark seine Territorialansprüche am Nordpol untermauern.

Der Eisbrecher "Odeon" soll am Sonntag vom nordnorwegischen Tromsö aus in See stechen und einen Monat lang als Basis zum Sammeln wissenschaftlicher Daten in der Polregion dienen, bestätigte das Kopenhagener Wissenschaftsministerium.


Unterseeische Gebirge untersucht
Das skandinavische Land will so beweisen, dass unterseeische Gebirge am Nordpol mit der halbautonom zu Dänemark gehörenden Polarinsel Grönland verbunden sind.


Die bereits seit längerem geplante Expedition beginnt eine Woche nachdem russische Wissenschaftler von einem Mini-U-Boot aus die eigene Landesflagge zur Untermauerung von Moskauer Ansprüchen in gut 4.000 Metern Tiefe unter dem Pol aufgerichtet hatten.


Kanada "rechtmäßiger Wächter"?
Kurz darauf war Kanada ins Wettrennen um das Gebiet eingestiegen und hatte seinen Premierminister auf eine "Arktis-Souveränitätstour" geschickt.


Mit seinem dreitägigen Besuch will Premier Stephen Harper die Ansprüche seines Landes betonen: Kanada sei "rechtmäßiger Wächter" des Poles, erklärte er. "Die Russen haben ein U-Boot geschickt - wir entsenden unseren Premierminister, um unsere Ansprüche zu unterstreichen", sagte ein kanadischer Regierungsvertreter.


UNO-Komitee entscheidet bis 2014
Fünf Länder - Kanada, Russland, die USA, Dänemark und Norwegen - streiten um die Souveränitätsrechte. Einer US-Studie zufolge befindet sich in der Arktis allein ein Viertel aller weltweiten - unentdeckten - Öl- und Gasreserven. Mit dem Abschmelzen der Polarkappe dürften diese künftig leichter erreichbar sein.


Alle Ansprüche müssen dem UNO-Komitee für internationales Seerecht vorgelegt werden. Dessen Entscheidung über die von mehreren Ländern beanspruchten Polargebiete wird nicht vor 2014 erwartet.


Fogh Rasmussen: Eigentum der Weltgemeinschaft
Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen bemühte sich am Freitag, die Expedition der "Odeon" zu relativieren.


Fogh Rasmussen sagte der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge, er sei zwar kein Experte, neige jedoch zu der Ansicht, dass der Nordpol im gemeinsamen Eigentum der Weltgemeinschaft stehe. Es führe wohl "zu nichts Gutem", wenn verschiedene Länder Anspruch auf den Nordpol stellten, sagte der dänische Regierungschef.


Jeder gegen jeden
Dänemark streitet seit Jahren mit Kanada um die kleine Hans-Insel, die sich am strategisch wichtigen Eingang zur Nordwestpassage befindet.


Kanada liegt in Sachen Arktis auch mit den USA im Clinch, da Washington Kanadas Souveränitätsansprüche auf die Nordwestpassage nicht anerkennen will.


Kanada baut Patrouillenschiffe
Kanadas Premier Harper kündigte in diesem Zusammenhang vor einem Monat den Bau von acht Patrouillenschiffen an, die das arktische Eis brechen können und die Passage überwachen sollen.


Kanada habe die Wahl, sagte Harper damals: "Entweder wir nutzen die Arktis oder wir verlieren sie. Und Sie können sich sicher sein: Diese Regierung wird sie nutzen."


 

8541 Postings, 7099 Tage kleinlieschen@fritz + mecano

 
  
    #35
11.08.07 09:47
Ihr seid zu spät - siehe #25 :-)))

Moin+Gruß ka-el  

15130 Postings, 8409 Tage Pate100Kalter Krieg um den Nordpol

 
  
    #36
2
11.08.07 14:07
Kalter Krieg um den Nordpol

Tomasz Konicz 11.08.2007

 

Russland, USA und Kanada im Streit um die Bodenschätze der Arktis

 

Es gehe darum, die "Grenzen des russischen Festlandsockels" zu erkunden, so die [extern] offizielle Mission der russischen Nordpolexpedition "Artkis-2007". In Begleitung des atomgetriebenen Eisbrechers "Rossija" erreichte das Forschungsschiff "Akademik Fjodorow" am Mittwoch, den 1. August den Nordpol, um am folgenden Donnerstag eine technische Meisterleistung zu vollbringen: Zwei bemannte U-Boote, Mir-1 und Mir-2, tauchten in die Tiefe von über 4200 Metern und hinterließen auf dem polaren Meeresgrund eine russische Flagge aus Titan. Während Polarforscher den russischen Coup weltweit bejubelten, provozierte dieses Flaggenhissen auf dem Meeresgrund unter dem Nordpol harsche Reaktionen der anderen Anrainerstaaten der Arktis, insbesondere der USA und Kanadas.

 

 

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"Hier gibt es keine Diskussion. Das ist schlicht und einfach kanadisches Territorium", so die überdeutliche [extern] Reaktion des kanadischen Außenministers Peter MacKay, der sich an vormoderne Eroberungspraktiken erinnert fühlte: "Man kann heutzutage nicht einfach irgendwo eine Fahne hissen, wir leben nicht mehr im 14. oder 15. Jahrhundert".

 

Mit dieser Assoziation liegt MacKay eigentlich genau richtig, schließlich handelt es sich bei dem fraglichen Gebiet gewissermaßen um eine "Terra Incognita", um eins der letzten Territorien (neben der Antarktis) unseres Planeten, die noch nicht einer staatlichen Souveränität unterstellt sind. Russland gab somit den Startschuss zu einem Prozess, der wohl ähnlich konfliktreich den Eroberungen im Zuge der "Europäischen Expansion" verlaufen dürfte. "Im Kampf um die Ressourcen könnte die Arktis zum Schauplatz eines erbitterten Krieges werden", [extern] rührte die Berliner Morgenpost schon mal vorsorglich die Kriegstrommeln. Die kanadische Regierung reagierte auch ganz im Stil imperialer Kanonenbootpolitik und kündigte die Entsendung von acht Patrouillenschiffen zur Unterstützung ihrer Ansprüche auf die Arktis an.

 

Der Sprecher des amerikanischen Außenministeriums Tom Casey [extern] erklärte am 2. August, dass die von Russland zurückgelassene Flagge nach Ansicht der USA keinerlei berechtigten Ansprüche nach sich ziehe: "Ich weiß nicht genau, was sie dort auf dem Meeresgrund deponiert haben - eine Flagge aus Metall, eine Flagge aus Gummi oder eine Platte. All das hat aber keine juristische Bedeutung." Zudem sagte Casey, dass Russland schon seit 2001 bestrebt sei, nach dem [extern] UN-Seerechtsabkommen, dem die USA noch nicht beigetreten sind, einen Teil der Arktis unter seine territoriale Kontrolle zu bringen. Danach können Staaten die Ressourcen im Meeresboden normalerweise bis zu maximal 200 Seemeilen von der Küste aus nutzen. Ausnahmen gibt es, wenn der Festlandssockel weiter in das Meer hinausreicht. Um solche Ansprüche geht es Russland. Heftige Kritik an der russischen Expedition übte auch die dänische Regierung, die ebenfalls Ansprüche auf Teile der Arktis erhebt, da Grönland ein Teil des Königreichs Dänemark ist, sowie Norwegen ([local] Dänemark will sich den Nordpol aneigenen).

 

 

Die Leiterin der Seerechtsabteilung der Nationalen Ozeanographischen Zentrums in Großbritannien [extern] erklärte gegenüber dem US-Radiosender "Radio Liberty", worum sich die fünf Anrainerstaaten der Arktis – Russland, USA, Kanada, Dänemark und Norwegen - so erbittert streiten:

 


Im Moment gibt es eine exklusive Wirtschaftszone von 200 Seemeilen, die jedem der fünf Staaten zugestanden wird. Und deswegen entsteht in der Mitte ein riesiges, halb eingeschlossenes Meer, um die alle 200-Meilen-Zonen herum führen. Was sich also mitten in diesem, durch die 200-Meilen-Zone begrenzten Gebiet befindet, steht derzeit in Frage. Das sind um die 300.000 oder 400.000 Quadratkilometer. Und das ist das Gebiet, das von dem einen oder anderen der Küstenstaaten beansprucht werden könnte.

 

Doch geht es den Anrainern der Arktis nicht um die Souveränität über Wasserflächen und Eiswüsten, sondern um die Kontrolle der Rohstoffvorkommen, die unter dem alles andere als ewigen Eis vermutet werden. An die zehn Milliarden Tonnen Erdöl und Erdgas sollen sich in dieser Region befinden, die schon Heutzutage einen Marktwert von einer Billion US-Dollar hätten. Zudem werden in der Arktis große Mengen an Gold und Diamanten vermutet. Anderen Schätzungen zufolge sollen hier sogar bis zu 25 Prozent der weltweiten Vorkommen an Öl und Gas zu finden sein.

 

 

Derzeit gilt eine Förderung dieser Bodenschätze als unrentabel, da das Polarmeer selbst mit Eisbrechern nur an drei Monaten im Jahr befahrbar ist. Doch sollten angesichts zu neige gehender Reserven die Rohstoffpreise weiterhin steil nach oben klettern, könnte sich das rasch ändern. Überdies würde eine ungebremste Erderwärmung zur Ausdünnung der Eisdecke innerhalb weniger Dekaden führen, so dass eine Rohstoffförderung selbst in der Arktis langfristig durchaus realisierbar scheint. Wirklich beunruhigend, ja deprimierend ist aber vor allem die Tatsache, dass alle an diesem arktischen Gerangel beteiligten Mächte das Polarmeer als ein zukünftiges Rohstoffreservoir ansehen – den fortschreitenden Klimawandel also als gegeben hinnehmen und ihn nutzen wollen, um weitere fossile Energieträger in bisher unzugänglichen Gebieten zu fördern.

 

Als besonders rohstoffreich gilt der Lomonossow-Rücken, ein nahezu 2.000 Kilometer langes Unterwassergebirge, welches von Sibiriern bis Grönland verläuft. Die von den Mir-U-Booten entnommenen Sediment- und Gesteinsproben sollen unter Beweis stellen, dass dieser Gebirgszug eine Fortsetzung des russischen Landmasse ist und eine Gesteinsstruktur aufweist, wie sie im nördlichen Sibiriern zu finden ist. Schon 2009 will Russland die Ergebnisse dieser Studien präsentieren und bei der UNO die Ansprüche auf das Unterwassergebirge stellen.

 

Die russische Führung kann zudem diesen erfolgreichen polaren Tauchgang auch als einen PR-Coup innenpolitisch gut gebrauchen, da im Dezember die russische Duma neu gewählt wird. Der russische Präsident Wladimir Putin beglückwünschte die Expeditionsteilnehmer persönlich per Telefon zum erfolgreichen Abschluss der Tauchfahrt, die zugleich einen neuen Tiefenrekord in arktischen Gewässern aufstellte. Die russischen Medien berichteten ausführlich über diese "Beflaggung" des Polarmeeres, bei dem auch eine Flagge der Putin-Partei "Einheitliches Russland" hinterlassen wurde. http://de.rian.ru/science/20070803/70298913.html

Artikel-URL: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25935/1.html

 

15130 Postings, 8409 Tage Pate100und jetzt sind die Amis dran...

 
  
    #37
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14.08.07 20:41
Neue Expedition soll US-Ansprüche auf Arktis untermauern

Langsam wird's eng am Nordpol: Nun erforschen neben Russland und Dänemark auch die USA den Meeresboden nördlich von Alaska. Norwegen und Kanada stellen ebenfalls Ansprüche auf Teile der Arktis. Doch die USA haben bisher nicht einmal die notwendige Uno-Konvention unterschrieben.

Washington - Ein Vermessungsschiff der US-Küstenwache ist zu einer vierwöchigen Expedition in die Arktis aufgebrochen. Es handelt sich dabei um den Eisbrecher "Healy". Nach dem PR-tauglichen Tauchgang russischer Forscher und Parlamentarier zum Nordpol und den Reaktionen der Arktis-Anrainer Dänemark, Norwegen und Kanada sind die USA damit der letzte Staat mit Grenzen zur Arktis, der seine Ansprüche symbolisch untermauert.


Wissenschaftler betonten zwar, die Fahrt sei seit drei Jahren geplant gewesen und ein Teil eines umfangreicheren Kartierungsprogramms. Sie räumten jedoch ein, dass die Vermessung der Grenzen des Kontinentalschelfs auch für die etwaige Gewinnung von Bodenschätzen von Bedeutung sein würde. Die USA hatten bereits 2003 und 2004 Teile des Meeresbodens im Polargebiet vermessen. Sie sind nur im äußersten Westen ihres Staatsgebiets Arktis-Anrainer - entlang der Nordgrenze des Bundesstaats Alaska.

Die Vereinigten Staaten haben bisher aber nicht die Uno-Seerechtskonvention von 1982 unterzeichnet. Gemäß dieser Regelung dürfen Staaten von ihrem Festland aus 200 Seemeilen - etwa 370 Kilometer - als Wirtschaftszone nutzen. Für zusätzliche Ansprüche müssen Regierungen einen Erweiterungsantrag bei den Vereinten Nationen stellen. Dieser Vertrag gilt als alleinige Basis für Ansprüche wie die Russlands. Andy Armstrong, ein Wissenschaftler der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und Teilnehmer der "Healy"-Expedition, stellte aber einen möglichen Beitritt in Aussicht. Die Bush-Regierung wirbt derzeit im Senat für eine Unterschrift unter der Seerechtskonvention.

Fünfer-Mix aus Forschung, Strategie und Diplomatie

Das US-Schiff werde "Strukturen kartieren, die eine Rolle für die Ausweitung des US-Kontinentalschelfs" haben könnten. Die "Healy" werde den Meeresboden per Echolot erfassen. "Wir können so einen breiten Fächer unter dem Schiff in relativ hoher Auflösung erfassen."

Auch wenn die US-Forscher einen direkten Zusammenhang bestreiten, so darf die Expedition durchaus als Antwort auf die Aktion der Russen gelten, die vor nicht einmal zwei Wochen auf dem Meeresboden am Nordpol ihre Nationalflagge aufgestellt hatten (mehr...):

   * Ende vergangener Woche kündigte Kanada nicht nur den Bau eines neuen Tiefwasserhafens für Marine- und Handelsschiffe an (mehr...). Der kanadische Premierminister Stephen Harper ging zudem demonstrativ auf Tour durch die arktischen Gebiete im hohen Norden des Landes. "Unsere Regierung verfolgt eine energische Arktis-Politik", sagte sein Sprecher. Auch der alte Streit mit den Nachbarn im dänisch verwalteten Grönland könnte wieder aufflammen. Die beiden Staaten streiten sich um einen Felsen am Ende der Welt.
   * Auch Dänemark startete am Wochenende eine bereits angekündigte Polar-Expedition. An Bord des schwedischen Eisbrechers "Thor" unternehmen 45 dänische Geologen und Ozeanographen gerade eine fünfwöchige Forschungsreise. Sie wollen - analog zu den russischen Ansprüchen - herausfinden, ob der Lomonossow-Rücken sich nicht vielleicht von Grönland aus Richtung Nordpol fortsetzt, statt von Sibirien aus. Die dänische Regierung hatte sich über Moskaus Nordpol-Show lustig gemacht (mehr...).
   * Die USA hatten bisher stets betont, dass sie das Polarmeer als "neutrales Gewässer" betrachten - und sich damit gegen kanadische Überlegungen gestellt, die eigene Wirtschaftszone nach Norden auszuweiten.
   * Norwegen hat wegen seiner arktischen Inselgruppe Spitzbergen Wirtschaftsinteressen im hohen Norden. Russische Medien berichteten von einer Anfang Juli gestarteten norwegisch-amerikanischen Expedition zur Erforschung des Gakkel-Rückens im Nordpolarmeer.

Russland selbst plant bereits die nächsten Forschungsfahrten. Es seien weitere geologische Erkundungen mit U-Booten vorgesehen, sagte Wladimir Strugazki, Vizepräsident der Vereinigung russischer Polarforscher, der Nachrichtenagentur Itar-Tass. Mit Spezialgeräten sollten die Bodenstrukturen im Eismeer intensiver untersucht werden (mehr...). Für das Jahr 2010 peilt das Land eine Uno-Entscheidung über die Ausweitung der Hoheitsgebiete um den Nordpol an.

"Dabei geht es nicht um eine russische Souveränität in der Arktis, sondern um das Recht darauf, die dort vermuteten Rohstoffe wie Öl und Gas zu erkunden und zu fördern", sagte Anatoli Kolodkin, Präsident der Russischen Vereinigung für Internationales Seerecht. Russland werde alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um die Rohstoffe in der Arktis zu nutzen. "Die Arktis gehört keinem Staat allein", sagte Kolodkin, der im Uno-Tribunal für Seerechtsfragen mitarbeitet. Das Eismeer sei ein "besonderes Gebiet" und ein "gemeinsames Erbe der Menschheit".

Russische Ansprüche seit der Oktoberrevolution

Kolodkin wies auf Russlands lange arktis-wissenschaftliche Tradition hin, die bis in die Zeiten vor der Oktoberrevolution von 1917 zurückreiche. "Es entsteht jetzt manchmal der Eindruck, wir haben uns das gerade erst ausgedacht." Dass Russland am Meeresboden eine Nationalfahne aufgestellt habe, sei aber ohne juristische Bedeutung.


Für die kommenden Jahre erwarten Klimaforscher neue Wärmerekorde in der Arktis. Voraussichtlich 2009 werde der bisherige Spitzenwert aus dem Jahr 1998 eingestellt, prognostizierten US-Forscher vor wenigen Tagen im Wissenschaftsmagazin "Science". Wenn das Meereis in der Arktis dementsprechend weiter schmilzt, werden Schiffswege wie die Nordost- und die Nordwestpassage künftig besser und länger befahrbar sein. Auch die Ausbeutung von Rohstoffen wie Kohle und Gas würden durch die globale Erwärmung erleichtert. Experten fürchten daher schon einen neuen kalten Krieg um die Schätze des hohen Nordens (mehr...).

stx/AFP/dpa/Reuters  

2302 Postings, 7548 Tage grazeres ist so weit

 
  
    #38
15.09.07 20:53
Eisfläche dramatisch geschrumpft
Nun wird der Zugang zu Erdöl- und Gasreserven frei.Die arktische Nordwestpassage vom Atlantik zum Pazifik ist nach Angagen der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) nach einer Rekordschmelze erstmals völlig eisfrei und somit für Schiffe befahrbar.

Die Route durch die kanadische Arktis war bisher wegen des Eises für gewöhnliche Schiffe weitgehend unpassierbar. In diesem Jahr sei die Eisfläche in der Nordpolregion aber auf ihre geringste Ausdehnung seit Beginn der Satellitenbeobachtung vor 30 Jahren geschrumpft, teilte die ESA jetzt mit.


Gesamte Route schiffbar
Aktuelle Aufnahmen zeigten, dass die gesamte Route gegenwärtig schiffbar sei. Die Eisentwicklung an der Nordwestpassage wird von Reedereien aufmerksam verfolgt, denn sie könnte eine billigere Alternative zum Panamakanal werden.


"Extremer Rückgang"
Leif Toudal Pedersen vom Dänischen Raumfahrtzentrum bezeichnete den Rückgang des Eises als extrem. Die Eisfläche im Nordpolargebiet sei bis auf drei Millionen Quadratkilometer geschrumpft.


Das seien eine Million Quadratkilometer weniger als die bisher geringsten Ausdehnungen in den Jahren 2005 und 2006, und auch damals war dieser Seeweg nicht vollkommen frei gewesen. Die weiteste Ausdehnung wird jeweils im März und die geringste im September registriert.


Nordpol 2040 eisfrei?
Die Arktis reagiert offenkundig sehr stark auf Klimaveränderungen. Einige Wissenschaftler haben vorhergesagt, dass der Nordpol bereits 2040 eisfrei sein könnte.


Es ist inzwischen weitgehend unbestritten, dass die Klimaerwärmung zu einem großen Teil vom Menschen verursacht wird. In der Arktis sind die Auswirkungen nach Ansicht von Experten doppelt so stark wie in anderen Regionen. Wenn das Poleis schmilzt, wird die Fläche kleiner, die die Sonnenenergie reflektiert. Als Folge beschleunigt sich die Aufheizung der Atmosphäre.


Der Streit um die Arktis
Die Arktis-Anrainer sehen im Abschmelzen des Nordpols aber durchaus Vorteile. Neben der Nordwestpassage wird der Zugang zu Erdöl- und Gasreserven in dem Gebiet frei. Das hat bereits zu neuen Rangeleien um die Souveränitätsrechte in der Arktis geführt.


So stellten russische Forscher kürzlich demonstrativ die Nationalflagge in 4.000 Metern Tiefe auf dem Meeresboden unter dem Nordpol auf, um den Anspruch des Landes auf das Gebiet zu unterstreichen.

www.orf.at

 

1620 Postings, 6307 Tage nochmalGerade die Dänen freuen sich doch!

 
  
    #39
15.09.07 20:55
Bekommen ein riesiges Land wenn das mal alles abschmilst und riesige Öl-, Gold- und diamantenfelder

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Der User kiiwii wird gebeten keine beleidigenden Boardmails mehr an mich oder andere User zu schicken.

 

1620 Postings, 6307 Tage nochmalKennt eigentlich jemand Häfen in Kanada wo man

 
  
    #40
15.09.07 20:59
investieren kann?

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Der User kiiwii wird gebeten keine beleidigenden Boardmails mehr an mich oder andere User zu schicken.

 

129861 Postings, 7626 Tage kiiwiiSchmelskäse

 
  
    #41
15.09.07 21:04
.oder Schneeschmelse ?




MfG
kiiwiipedia  

95441 Postings, 8671 Tage Happy End"aussen"?

 
  
    #42
1
15.09.07 21:08

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