Weltwirtschaftspolitik - Einführung ....
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 05.08.03 00:52 | ||||
Eröffnet am: | 05.08.03 00:52 | von: terz | Anzahl Beiträge: | 1 |
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Zu den eindrucksvollsten Entwicklungen der Weltwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg gehört die Expansion des Welthandels und die zunehmende Vernetzung der nationalen Ökonomien. Kaum ein Land ist in der Lage, sich von den weltweiten wirtschaftlichen Entwicklungen abzuschotten. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1997 hat sich das reale Weltexportvolumen schätzungsweise versiebzehnfacht, wobei das reale Exportvolumen pro Kopf erheblich stärker wuchs als das Weltsozialprodukt. Das Weltsozialprodukt hat sich schätzungsweise versechsfacht. Die heute beobachtbare ökonomische Vernetzung aller Volkswirtschaften nahm mit der industriellen Revolution ihren Anfang im 19. Jahrhundert. Diese führte nicht nur zur Erhöhung der Produktion, des Rohstoffverbrauchs und zu Fortschritten in der Agrarwirtschaft, sondern auch zu einem starken Anwachsen der Bevölkerung und damit zur Schaffung neuer Märkte. Die Erfindung von Dampfschiffahrt und Eisenbahn verhalf sowohl zu einer Integration nationaler Gütermärkte als auch zu internationalen Weltmärkten. Eine eigenständige Weltwirtschaftspolitik wird durch Besonderheiten der internationalen Wirtschaftsbeziehungen begründet, die in der Wirtschaftspolitik nicht immer berücksichtigt werden. Internationale Wirtschaftstransaktionen überschreiten Grenzen souveräner Staaten mit eigenständigen wirtschaftspolitischen Institutionen. Gemeinsamkeiten zwischen Weltwirtschaftspolitik und Wirtschaftspolitik liegen in den gleichen Grundfragen und -zielen und in der gleichen Analysemethode. Im Gegensatz zur praktizierten Wirtschaftspolitik, die die Produktion im Inland gegenüber Importen vorzieht, begründet die Wirtschaftstheorie die Vorteile des Außenhandels und leitet daraus Effizienz- und Wohlfahrtsgewinne ab. Eine weltwirtschaftliche Integration kann positive Folgen haben, wie eine stärkere Konvergenz der Wirtschaftsentwicklungen aufgrund stärkerer Globalisierung. Aber auch negative Folgen, wie eine Destabilisierung der Wirtschaftsentwicklung oder interne Konflikte auf dem Arbeitsmarkt, sind möglich. Die vorteilhaften Auswirkungen von Freihandel auf das Wohlfahrtsniveau werden jedoch durch protektionistische Maßnahmen wieder zunichte gemacht. Weltwirtschaftsbeziehungen haben die Struktur des aus der Spieltheorie bekannten Problems des "Gefangenendilemmas". Zu dessen Überwindung bieten sich internationale Verhandlungen an, die eines internationalen Ordnungsrahmens mit einer internationalen Politikkoordination bedürfen. Da vollständige weltwirtschaftliche Integration wegen der nationalen Folgen kaum möglich ist, versuchen Staaten, durch regionale Integrationen einen Teil der Vorteile des Welthandels zu erreichen, ohne ihre Volkswirtschaften allen Staaten zu öffnen. Bekannte Beispiele sind die Europäische Union und die Nordamerikanische Freihandelszone. Gerade anhand der europäischen Wirtschaftspolitik lassen sich einige Problemfelder der Integrationsbestrebungen gut analysieren. |