Weg mit dem Kopftuch!!!
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 08.10.03 10:51 | ||||
Eröffnet am: | 24.09.03 15:50 | von: unhappy | Anzahl Beiträge: | 41 |
Neuester Beitrag: | 08.10.03 10:51 | von: Depothalbiere. | Leser gesamt: | 4.881 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 1 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | 2 > |
Das Urteil. Am Anfang stand eine Verheißung. Wir wollen „das Grundgesetz in die Zeit stellen“, verkündete der Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, Winfried Hassemer, im Juni. Vor der Karlsruher Richterbank stritt man gerade heftig darüber, ob einer deutschen Muslimin afghanischer Herkunft die Einstellung als Lehrerin in den Staatsdienst verweigert werden darf, weil sie darauf besteht, auch im Unterricht ein Kopftuch zu tragen.
Am Ende steht eine bittere Enttäuschung. Die sechs Männer und zwei Frauen des Zweiten Senats haben in dieser Woche mit fünf gegen drei Stimmen ein ängstliches, kleinmütiges – und unzeitgemäßes Urteil gefällt. Fereshda Ludinhat zwar Recht bekommen, aber nur, weil die baden-württembergischen Gesetze – dort spielt der Streit – für ein vorbeugendes Kopftuchverbot nicht ausreichen. Dieses Versäumnis kann das Landesparlament in Stuttgart aber schnell nachholen. Und dann steht einem strikten Nein zum Kopftuch nichts mehr im Weg.
Die Richter waren zu feige, den Streit zu entscheiden. Schlimmer noch: Sie haben der Muslimin die Klärung ihrer Rechte verweigert. Was nun schwerer wiegt, die Religionsfreiheit von Ludin oder die Neutralitätspflicht der Schule, das Elternrecht und das Recht der Kinder, von Missionierungen verschont zu bleiben – das bleibt im Dunkeln. Soll doch bitte schön das Parlament entscheiden! So wenig Richtermut war nie.
Für die roten Robenträger in Karlsruhe scheint jede Lösung möglich. Mal hü, mal hott, sagen sie: Natürlich dürfe man die religiöse Vielfalt, also auch das Kopftuch, in der Schule aufnehmen, um Toleranz zu fördern. Und im nächsten Satz sagen sie das Gegenteil: Ebenso gern dürfe man das Kopftuch in der Schule verbieten, damit es erst überhaupt nicht zu Konflikten mit Schülern und Eltern komme. Vorgaben? Wegweiser? Nein, die Bundesländer dürfen es künftig halten wie die Dachdecker. Jeder soll nach seiner Façon glücklich werden.
Die Stimmungslage. Von wegen „das Grundgesetz in die Zeit stellen“. Das höchste Gericht hinkt der Wirklichkeit hinterher, die Gesellschaft ist längst fortgeschritten.
Natürlich erzürnt das Kopftuch immer noch. Aber die große Mehrheit mag sich nicht mehr darüber erregen. Aus Desinteresse gegenüber der Religion, wie einige meinen? Aus Apathie oder Gleichgültigkeit gegenüber gesellschaftlichen Veränderungen? Die Zahlen sprechen dagegen. Fünf Jahre öffentlicher Streit, fünf Jahre Gerichtsprozesse haben die Meinung gewandelt. Sagten die meisten noch 1998, als der Fall Ludin aufkam, nein zum Kopftuch in der Schule, antworten sie heute mehrheitlich mit Ja. Und zwar knapp 85 Prozent, allerdings nicht repräsentativ, wie eine Umfrage der ARD vom August ergab.
Selbst die großen christlichen Kirchen plädieren für Gelassenheit und ergreifen sogar Partei für die Muslimin Ludin. Helga Trösken, evangelische Pröpstin für Rhein-Main, schrieb bereits 1998: „Hätte eine muslimische Lehrerin mit Kopftuch in der öffentlichen Schule nicht die Möglichkeit, das Signal so positiv zu deuten, dass ein aufgeklärter Dialog möglich wird, wie er gerade den öffentlichen Institutionen in unserem Land gut täte? Im weltanschaulich neutralen Staat würde dann vielleicht auch deutlich, dass neben den großen christlichen Kirchen und der jüdischen Gemeinschaft inzwischen die drittgrößte Religionsgemeinschaft zwar da und sichtbar ist, tatsächlich aber im Namen der Neutralität diskriminiert wird.“ Solche deutlichen Worte hätte man sich auch aus Karlsruhe gewünscht.
Das Kopftuch. Zwei Schritte vor, einen zurück – die Richter trauen sich nicht, das Stück Stoff zeitgemäß zu deuten. Sonst hätten sie sich am Ende noch entscheiden und die fromme Tracht im Fall von Fereshda Ludin akzeptieren müssen.
Es stimmt alles, was gegen das Kopftuch gesagt wird. In vielen islamischen Ländern ist der Verhüllungszwang auch ein politisches Kampfmittel und ein Symbol der Unterdrückung. Selbst in Deutschland werden Mädchen und junge Frauen von ihren Vätern, von ihren Brüdern, von Geistlichen genötigt, ihr Haar zu bedecken. Setzen sie sich zur Wehr, werden sie schikaniert, eingesperrt, geschlagen. Es gibt schreckliche Schicksale. Das ist die eine, die dunkle Seite des Kopftuchs. Sie verstößt gegen die Menschenwürde.
Es gibt aber ebenso die andere, die helle Seite – und sie ist Ausdruck der Menschenwürde: Eine wachsende Zahl von Muslimen legt die Tracht freiwillig an, weil sie sich wie Christen mit dem Kreuz oder Juden mit der Kippa offen zu ihrer Religion bekennen wollen. Weil die Haarbedeckung Identität stiftet und die Selbstachtung stärkt. Viele muslimische Frauen glauben, sich mit verhülltem Haar in fremder Umgebung freier bewegen zu können. Kopftuchträgerinnen sind hierzulande längst nicht mehr bloß eingeschüchterte, eingepferchte, unterdrückte Kreaturen. Viele von ihnen sind gebildete, aufgeklärte, moderne Frauen. Sie arbeiten als Computerexpertinnen, bei der Post, in Versicherungen oder, wenn sie dürfen, auch als Lehrerinnen.
Ohne Zweifel – das Kopftuch ist auch in Deutschland ein mehrdeutiges Symbol. Aber allein deshalb wiegt die dunkle Seite nicht schwerer. Schon gar nicht im Fall Ludin. An ihrer freiheitlichen Gesinnung hegt niemand Zweifel, nicht einmal im baden-württembergischen Kultusministerium. Die platte Formel „Kopftuch gleich Unterdrückung der Frau gleich Islamismus gleich Bedrohung von Freiheit und Demokratie“ greift nicht mehr. Es kommt nicht auf das Tuch an, sondern darauf, was darunter steckt. Maßgeblich sind der Einzelfall und seine Beweggründe – und nicht allein, wie es das Gericht sagt, die Wirkung auf den Betrachter.
Die Schule. Die Karlsruher Richter haben ein veraltetes Bild davon, was Schule und Lehrer heute leisten müssen. Im Kern halten sie daran fest, was das Bundesverwaltungsgericht Mitte der achtziger Jahre festlegte: Gerade in einer bekenntnisfreien staatlichen Schule dürften Lehrer im Unterricht ihre persönliche Weltanschauung nicht demonstrieren. Zum einen, weil die Schüler wegen der Schulpflicht dieser Demonstration nicht entrinnen könnten. Zum anderen, weil die Erziehung der Kinder Elternrecht sei. Die Schule als keimfreier Raum, immun gegen äußere Einflüsse? Da ist sie wieder, die verflixte Schattenseite des frommen Tuchs, die tief sitzende Angst vor dessen suggestiver Kraft. Warum existiert sie nur beim Kopftuch und nicht beim Kreuz an der Halskette, bei der Kippa des Juden, dem Rauschebart eines Muslims? Sind diese äußeren Zeichen über jeden Zweifel erhaben?
Wären wir wie Frankreich ein laizistischer Staat, wären alle religiösen Symbole aus dem staatlichen Raum verbannt, gäbe es den Kopftuch-Streit nicht. Das Neutralitätsgebot der Schule und ihrer Lehrer aber geht nicht so weit – und das ist auch gut so, denn das Gebot ist viel zeitgemäßer als der strenge Laizismus. Neutralität, das hätten die Richter sagen müssen, bedeutet lediglich angemessene Zurückhaltung: Sie verbietet Missionierung, Indoktrination und Bevorzugung eines Glaubensbekenntnisses. Mehr nicht. Ansonsten lässt sie den vielfältigen Glaubensformen und Meinungen freien Lauf. Sie aus dem Klassenzimmer zu verbannen erzeugt nicht Neutralität, sondern Sterilität. Außerdem: Zum Bildungsprozess gehört nicht nur die abstrakte Debatte über Religionen, sondern ebenso die konkrete Auseinandersetzung mit der gelebten Religiosität der Erziehenden. Je intensiver, je offener, desto besser. Die Kinder sollen den Anderen nicht anstarren, weil er fremd ist, sondern lernen, dass er mitten unter ihnen lebt. Auch die Lehrerin mit dem Kopftuch gehört dazu. Vor möglichen Grenzüberschreitungen schützen Schulaufsicht und Disziplinarrecht.
Die Herausforderung. Multikulturalität ist das Schicksal aller modernen Länder – und sie ist unumkehrbar. Will sich die liberale Gesellschaft nicht selbst aufgeben, muss sie sich vor falscher Duldsamkeit schützen. Gleichgültigkeit kann gefährlich sein. Nur ist das Kopftuch dafür nicht der richtige Streitpunkt. Der wirkliche Konflikt bricht an anderen Stellen auf: dort, wo man verdrängt, dass Mädchen nicht mit auf Klassenreise gehen dürfen und zwangsweise verheiratet werden. Dass unter türkischen Jugendlichen unverhältnismäßig viele Schulabbrecher und Gewalttäter sind. Dass sich in vielen Städten bedenkliche Parallelgesellschaften entwickeln, die sich abschotten, nach eigenen Gesetzen leben und für Grundwerte wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau bloß Verachtung übrig haben.
Die Kopftuchträgerin Fereshda Ludin verkörpert das genaue Gegenteil. Sie ist bereits Teil der aufgeklärten Gesellschaft und will in ihr als Lehrerin mitwirken. Die Chance sollte sie haben – überall und ohne jeden Vorbehalt.
(c) DIE ZEIT 25.09.2003 Nr.40
wehret den anfängen!
Oder was für uns deutsche zutrifft:der klügere gibt so lange nach bis er der dümmere ist!Unsere toleranz geht sowieso zu weit,wir könnten uns in einem islamischen staat nicht einmal 1% von dem erlauben was die sich rausnehmen .Man stelle sich vor die islamis hätten die militärische macht seit 200 jahren wie die christen?
gäbe es uns noch ?weil sie sind ja soooo tolerant!
Hier einige Anmerkungen:
- Osmanen hatten lange Zeit z.B. Griechenland besetzt gehalten!
- In Jerusalem stehen alle alten Kirchen und Synagogen!
Der Islam basiert auf Christentum und Judentum!
Du solltest Dich mal besser über den Islam informieren.
Die sog. muslimischen Länder haben deutlich weniger Greueltaten
angerichtet als z.B. die sog. christlichen Länder. Vor 6 Jahren
hatte schon USA die Moslems als die Gefahr der Zukunft deklariert.
Also woher wussten die es denn?
Radikale Moslems gibt es. Das will ich nicht abstreiten. Ich leide
auch unter diesen Menschen, aber ich weiss, dass diese Menschen zum
Glück in der Minderheit sind...
HAMSI
wo Ihr gerade bei Toleranz gewesen seid:
hat schon mal jemand versucht, mit Schuhen oder für die Damen im Rock/Hose in eine Moschee zu gehen? Das ist ein Ausdruck unserer Freiheit (nicht unbedingt Religionsfreiheit) und die möchten wir auch gerne in anderen Ländern ausleben!
So long (oder doch besser short?)
Kalli
Warum sollten Lehrkräfte islamische Symbole in die Schulklassen tragen dürfen, wenn gleichzeitig christliche Symbole wie z.B. das Kreuz über der Klassenzimmertüre abgehängt werden müssen, weil sich dadurch eventuel Moslems und Juden glaubensmässig beeinträchtigt fühlen könnten.
Gleichheit für alle. Wenn christliche Symbole offiziel nix in der Schule zu suchen haben, dann muß das auch für jüdische , islamische und ... gelten. Privat getragene Symbole (bei Schülern und Eltern) sind ok, Lehrer/innen
sind aber nicht privat in der Klasse sondern als Amtsträger.
Pieter
Toleranz heißt für mich, einen Weg zu suchen, mit dem verschiedene Kulturen nebeneinander auskommen können. Dieser kann nur ein Kompromiss sein.
Diese Kopftuch-Schlampe versucht die Deutschen vorzuführen in dem sie allen zeigen will, dass sie anders ist. Auf der einen Seite Staatsknete beanspruchen und gleichzeitig die Eltern von den Kindern in der Schule provozieren wollen, die das Kopftuch strikt ablehnen. Wo leben wir eigentlich? Dass es hier einige Deppen gibt, die das nicht erkennen wollen kommt den Islamisten gerade recht.
Wenn diese Ludin ihr Kopftuch aufbehalten will kann sie das von mir aus in der Schule Afghanistan tun, oder in Deutschland beim Teppichklopfen.
Ich finde es schon untragbar, wenn diese vermummten Gestalten bei uns Auto fahren und durch ihre Scheuklappen kaum sehen was sich rechts oder links von ihnen bewegt, denn es steht zweifelsfrei fest, dass ihr Sichtfeld eingeschränkt ist.
so long
Der Trend zur Individualisierung und Zersplitterung zumindest in den Gesellschaften Westeuropas hält an: Dauerhafte Bindungen an Familie, generell an Gemeinschaft werden als „Hemmschuh“ empfunden. Das bekommen auch die Kirchen zu spüren: Die Zahl der Mitglieder und Gottesdienstbesucher nimmt fast kontinuierlich ab. Umfragen scheinen zu belegen, dass Kirche, wenn es um gesellschaftliche Maßstäbe und Werte geht, zunehmend an Einfluss verliert. Es lässt sich ein immer stärkerer Schwund des Glaubenswissens beobachten, eine erschreckende Unkenntnis der Bibel und der christlichen Glaubensinhalte, wohl auch deshalb, weil die früher selbstverständlichen Räume der Glaubenstradierung – das heißt: die Familie und die konfessionellen Milieus – heute weitgehend wegfallen.
Die modernen Gesellschaften Westeuropas sind plurale Gesellschaften. Somit sieht sich das Christentum in zunehmender Konkurrenz mit anderen weltanschaulichen und religiösen Strömungen. Die Migrationsbewegungen seit den sechziger und siebziger Jahren haben dazu geführt, dass eine immer größere Zahl Menschen mit unterschiedlichem kulturellem und religiösem Hintergrund nach Westeuropa einwanderte.
Der Austausch, auch die Auseinandersetzung mit anderen Religionsgemeinschaften – seien es Muslime, sei es die größer werdende Gruppe der Buddhisten in Deutschland – ist Herausforderung und Chance zugleich. Die wachsende „Konkurrenz“ kann durchaus eine Profilschärfung der christlichen Kirchen bewirken. Christen sind herausgefordert, sich öffentlich zu exponieren und zu bekennen, woran sie glauben.
Das gilt übrigens nicht nur in der Auseinandersetzung mit anderen Religionsgemeinschaften, sondern auch mit säkularen Gruppen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Dazu müssen Christen schwierige Vermittlungs- und Übersetzungsprozesse leisten. Denn wenn sie an wesentlichen gesellschaftlich-politischen Entscheidungsprozessen teilhaben wollen, müssen sie die Diskussion auf der säkularen und der biblisch-christlichen Ebene führen und zwischen beiden Ebenen vermitteln.
Ein gelungenes Beispiel ist das Sozialwort der Kirchen von 1997: Dort finden sich sowohl sachlich-ökonomische und sozialpolitische als auch juristische Argumentationslinien. Zugleich gibt es Rückbezüge auf spezifisch christliche Motivationen, deren Quellen in der Bibel und der sozialethischen Tradition der Kirche liegen.
Der Soziologe Heiner Bielefeldt, Direktor des neu gegründeten Deutschen Instituts für Menschenrechte in Berlin, sagt: „Eine Religionsgemeinschaft, die mehr sein will als eine kleine Nische der Gesellschaft, die mehr sein will als eine Sekte, mehr als eine Binnengruppe, muss genau diesen Übersetzungsprozess leisten.“ Der spezifische Beitrag der Christen in der heutigen Gesellschaft ist vor allem ihre eigene Praxis: Wenn sie eine Lebenspraxis, einen Lebensstil entwickeln, der zeigt, was christliche Botschaft als gelebte Botschaft bedeutet, wenn sie dann – aufgrund dieser Praxis – in ihrem Glauben angefragt werden und in der Lage sind, diesen Glauben nachvollziehbar und überzeugend zu erklären, dann hat das Christentum zweifellos eine Zukunftsperspektive.
Kirchliches Leben hat seit den Anfängen, als Paulus die ersten Gemeinden außerhalb der Jerusalemer Urgemeinde gründete, stets auf drei Säulen beruht: Verkündigung des Evangeliums, Zeugnis und Karitas, das heißt Fürsorge für den Nächsten. Und dieses ganzheitliche Modell wird auch heute in vielen Gemeinden praktiziert: da, wo es zum Beispiel Besuchsdienste für Alte und Kranke oder praktische Hilfen für Obdachlose gibt, wo in Gemeindegruppen aktuelle Probleme wie Umweltzerstörung und Arbeitslosigkeit „angepackt“ werden.
Der Religionssoziologe Karl Gabriel, Professor an der Universität Münster, warnt ausdrücklich vor Forderungen an die Kirchen wie: Zurück zum „Kerngeschäft“! Die Kraft des Christentums liege gerade darin, dass es „Kompaktlösungen“ biete, sich also nie auf den rein religiösen Bereich zurückziehe oder auf diese Richtung hin definiert werde. Deshalb, so Gabriel, dürften sich Christen nicht „in die Sakristei“ abdrängen lassen, „damit das Christentum nicht nur überleben, sondern damit es leben kann: Das gelebte Christentum ist eines, das sich nicht auf eine enge religiöse Praxis beschränken lässt.“
„Der ganze Mensch, mit Leib und Seele, Herz und Gewissen, Vernunft und Willen steht im Mittelpunkt“, heißt es in „Gaudium et spes“, einem der wichtigsten Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils. Es hat eine Öffnung der Kirche gegenüber der Welt, ihren Problemen und Fragestellungen eingeleitet. Und dieser Prozess dauert an: Nur wenn Christen sich immer wieder neu den je unterschiedlichen Herausforderungen in einer sich wandelnden Gesellschaft stellen, wenn sie immer neu versuchen, am Heute orientierte Lebenslösungen zu finden, bleibt die Lebenskraft des christlichen Glaubens erhalten.
"Die Touristin .. verschwindet ja nach spätestens 4 Wochen wieder. Außerdem unterstützt
sie durch ihre Anwesenheit das Land finanziell".
Das ist natürlich Grund genug, das diese Menschen solche Anblicke ertragen müssen und Empfindungen verletzt werden, weil diese "Gäste" alle Regeln von Sitte und Anstand mißachten.
Merkst Du eigentlich nicht, wer hier dämlich daherlabert?
Jeder Gast in Deutschland hat sich anzupassen,sei äußerlich oder innerlich! Klar nicht überall klappt das,was aber nicht sein sollte!
Leute aber Hauptsache es wird im Irak weiter schön abgeschlachtet und missioniert.
Fundis gibt es auf allen Seiten! Nur der Herrscher aus dem weißen Haus profitiert von diesen Diuskussionen hier,nicht vergessen! Der Euro soll ja schließlich nicht mehr bestehnen!
eigentlich immer um ein Kopftuch.
Die Tusse um die es hier geht ist doch bekanntermaßen Afghanin. Also; warum trägt die keine Burqa?????
Der Schleier (arabisch: Hidschab) wird traditionell von Frauen und jungen Mädchen außerhalb des Hauses und in Anwesenheit von fremden Männern getragen. Der Koran enthält keine Hinweise auf ein Verschleierungsgebot, doch sollen Frauen ihre Reize nicht offen zur Schau stellen, um den Männern keine Gelegenheit zu unzüchtigen Gedanken zu geben und nicht belästigt zu werden.
Der Grad der „Züchtigkeit“, beziehungsweise der Verhüllung, unterliegt traditionellen Bedingungen. Manche Gesellschaften machen den Gesichtsschleier zur Bedingung für das Auftreten der Frau in der Gesellschaft. In Pakistan tragen die Frauen die so genannte Burqa, die nur die Augen frei lässt. In Afghanistan geht man sogar noch weiter, die Frauen können nur durch ein engmaschiges Stoffgitter schauen und sind ansonsten vollständig von den blauen oder gelben Gewändern verhüllt. Im Iran trägt man den Tschador, ein weites Tuch, das Haare und Körper einhüllt und nur das Gesicht freilässt. In der Türkei und einigen arabischen Staaten tragen viele Frauen nur ein lockeres Kopftuch.
Infolge der Veränderung der Kleidungssitten werden seit dem 19. Jahrhundert kontroverse Debatten um den Schleier geführt. Vertreter des Reformislams und Frauenrechtlerinnen wenden sich unter Verweis auf das Fehlen entsprechender Vorschriften im Koran gegen die Verschleierung, in der sie ein Symbol der Rückständigkeit und der Unterdrückung der Frau sehen. Die Befürworter des Schleiers verstehen ihn als Ausdruck von Bescheidenheit und Anstand, Schutz der persönlichen Würde sowie als Merkmal kultureller Eigenständigkeit.
In Deutschland und Frankreich hat die Frage des Rechts auf Verschleierung von muslimischen Schülerinnen und Lehrerinnen zu Auseinandersetzungen geführt.
focus.de
Falls du das allerdings so meinst, dass man sich in seinem Gastland dem Gastgeber anpassen sollte, dann gebe ich dir vollkommen recht.
Genau so wenig, wie den Einheimischen in Agadir die freizügigen Touristinnen passen, gefallen mir die Kopftuchträger in ihren Allwettermänteln bei uns.
Ich habe nichts gegen Nationalitäten, die sich bei uns aufhalten, sofern sie sich an die hier vorherrschenden Sitten und Gebräuche halten. Das gilt erst recht für den öffentlichen Dienst, der eine Signalwirkung für die Bevölkerung hat.
Trotzdem ein Versuch (seufz):
Es sollte eigentlich auch für Dich erkenntlich gewesen sein, dass nicht meine, sondern die Empfindungen der Einheimischen verletzt werden, wenn Touristinnen im Bikini über den Bazar flanieren.
Nebenbei: Auf "hübsch" oder nicht, kommt es nicht im Geringsten an.
Den Anblick sonnenverbrannter, rosa Haut über Speckschwarten würde ich trotzdem auch mir lieber ersparen.
Ich meine allerdings, dass man sich im Gastland dem Gastgeber in gewisser Weise anpassen sollte.
Damit meine ich genausowenig, dass Touristen in arabischen Ländern sich verschleiern sollten, wie ich einer Türkin bei uns auf der Strasse ihre Kleidung übelnehme.
Bei einer Lehrerin hier ist das allerdings eine andere Sache.