Was ist eigentlich DAX?
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 02.04.04 16:41 | ||||
Eröffnet am: | 01.04.04 15:47 | von: petki | Anzahl Beiträge: | 11 |
Neuester Beitrag: | 02.04.04 16:41 | von: masteruz | Leser gesamt: | 3.391 |
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Oder herschen hier doch die marktspäzifischen Tränds?
Einführung
Der Europäische Dachs (Meles meles), auch als "Grimbart" bekannt, ist der einzige Vertreter der Echten Dachse und wird mit den Gattungen Schweinsdachse, Stinkdachse, Silberdachse und Sonnendachse zur Unterfamilie der Dachse (Melinae) zusammengefasst.
Der Europäische Dachs hat einen langen keilförmigen Körper, der bis zum Schwanzende 90 cm messen kann. Der stumpfe Schwanz hat dabei eine Länge von etwa 10 cm und ist hell gefärbt. Verglichen mit ihrer Größe sind Dachse erstaunlich schwer: Im Sommer werden etwa 7-13 kg gemessen, im Winter 12-22 kg, im Extremfall sogar bis 25 kg. Die Dachsweibchen (Fähen) liegen dabei immer in unteren Bereich der Gewichtsbandbreiten.
Der im Vergleich zum Körper recht kleine Kopf hat eine auffällige Fellzeichnung: Von der Nase über die Augen bis zum Rumpf verlaufen schwarze Streifen, während er darüber (Nasenrücken, Stirn) und darunter (Wangen) weiße Streifen hat. Die Ohren sind am oberen Rand ebenfalls weiß gefärbt. Aus der Ferne sehen Dachse eher grau aus, weil das Körperfell am Rücken aus Haaren besteht, die oben weiß, in der Mitte schwarz und an der Basis wieder weiß sind. Da ihr Rücken eine hellere Färbung als ihr Bauch aufweist, werden Dachse auch zu den "verkehrt gefärbten" Säugetieren gezählt.
Die Beine sind kurz aber sehr kräftig. Der Dachs ist ein Sohlengänger und läuft auf der gesamten Sohlenfläche, einschließlich der Ferse. Dadurch hat der Dachs ein sehr charakteristisches Trittsiegel, das sich sehr stark z.B. vom Fuchs unterscheidet. Die Abdrücke der Vorderläufe (4,5-5,0 cm breit) sind etwas größer als die der Hinterläufe (4,0-4,5 cm). Die langen Krallen der Vorderläufe machen den Dachs zu einem geschickten Gräber.
Glaubt man vielen Geschichten über den Dachs, dann ist er nur schwer zu töten. Gegen Knüppelschläge auf seinen Schädel soll er fast immun sein. Ob diese Geschichten nun stimmen oder nicht, Tatsache ist, dass der Dachs einen beachtlich starken Knochenkamm auf der Hauptfläche seines Schädels besitzt, der wirklich einiges aushalten dürfte. Allerdings reicht der Schutz nicht bis zur Nase: Hier ist der Dachs sehr empfindlich.
Das Gebiss des Dachses ist ein typisches Raubtiergebiss mit leichten Abwandlungen, die ihn als Allesfresser kennzeichnen. So sind beispielsweise die Backenzähne stark abgestumpft, sodass er sehr gut pflanzliche Nahrung zerreiben kann. Der Unterkiefer des Dachses ist über das Kiefergelenk so fest mit dem Oberkiefer verbunden, dass man die Gelenkpfannen zerstören muss, um den Unterkiefer am präparierten Schädel abzunehmen. Dieses Merkmal ermöglicht es den Mardern, auch erheblich größere Beutetiere zu überwältigen. Beim Dachs ist dies aber bedeutungslos geworden, da er fast nur noch weiche Nahrung frisst.
Der Dachs ist in Europa und Asien weit verbreitet, er praktisch fehlt praktisch nur im Norden Russlands. Nach Osten hin wird er z. T. durch andere Unterarten ersetzt. In Europa gibt es ihn überall dort, wo das Land hügelig und waldig ist. Auch in Deutschland ist er fast flächendeckend vertreten, kommt allerdings nicht mehr ganz so häufig vor wie früher. Er bevorzugt hier größere Laub-, Nadel- und Mischwälder, z. T. auch Feldgehölze und Parks. Wichtig sind plastische Böden mit nicht zu hohem Grundwasserstand, damit er gut bauen kann. Die Marschen des Nordens, Flussniederungen, Bruchwälder und Moore werden daher eher vom Dachs gemieden. In den Alpen ist der Dachs bis zur Baumgrenze und knapp darüber (2000 m) anzutreffen. Konkrete Zahlen über Dachsbestände gibt es nur wenige, meist werden sie aus den Jagdstrecken hochgerechnet. Im Jagd-Jahr 1971/72 wurden in der Bundesrepublik (alte Länder) ca. 4000 Dachse erlegt. Der Gesamtbestand in der alten Bundesrepublik wurde auf 10 000 bis 20 000 Tiere geschätzt. Für einzelne Gebiete z. B. in Westfalen gibt es genauere Zahlen. 1955 wurden im Kreis Lippe 300 Baue gezählt (0,25 Baue/km2), 1976 im Altkreis Lippstadt 25 Baue (0,05 Baue/ km2).
Dachse sind recht gesellige Tiere, die in Familiengruppen zusammenleben. Die Gruppengröße ist stark vom jeweiligen Nahrungsangebot abhängig und kann bis zu 15 Tiere betragen. Manchmal schließen sich auch mehrere Gruppen zusammen. Jede Gruppe bewohnt einen unterirdischen Bau, um den herum ein Revier mit einen Radius von 1-2 km besteht. Bei Nahrungsmangel kann dieses Gebiet aber auch viel größer sein. Dachse legen also relativ lange Strecken zurück und können im Notfall auch sehr schnell rennen.
Dachs in seinem Bau |
© Il mondo degli animali - Mondadori, Mailand |
Die Dachsbaue werden meist in Gewässernähe und auf abschüssigem Gelände in allen Arten von Erde und Sand angelegt. Da die Baue oft viele Generationen lang benutzt werden, entstehen dabei Tunnellabyrinthe, die sich über 100 m erstrecken können oder in drei Stockwerken übereinander liegen und dadurch Tiefen von 5 m erreichen. Von den vielen Wohnkammern, Gängen und Ausgängen werden allerdings immer nur wenige zur gleichen Zeit benutzt. Die Ausgänge liegen versteckt unter Büschen oder Brennnesseln. Charakteristische Rutschrinnen, die durch die Krallen beim Hineingleiten der Dachse entstehen, machen die Dachsbaue gut identifizierbar. In größeren Bauen werden nicht selten auch Füchse, Kaninchen oder Ratten angetroffen. Ausgestattet werden die Wohnkammern mit Pflanzenmaterial als Polsterung, das die Dachse nicht selten an die Oberfläche schleppen, um es nach einiger Zeit gut gelüftet wieder in den Bau zurückzubringen. Das Material transportieren sie rückwärts gehend in den Bau, indem sie es zwischen Vorderpfoten und Kinn klemmen. Kotablageplätze richten Dachse außerhalb der Baue ein und graben sie von Zeit zu Zeit zu.
Tagsüber verbringen Dachse ihre Zeit fast ausschließlich in ihren Bauen, um erst nach Einbruch der Dunkelheit vorsichtig ins Freie zu kommen. Fühlt sich ein Dachs sicher und ungestört, geht er aber gerne seinen geliebten Sonnenbädern nach.
In der Gruppe sind Dachse friedliche Gesellen. Auch Revierkämpfe sind selten. Die Gruppe wird von einem dominierenden Männchen angeführt, das alle fremden Dachse, die sich dem Bau nähern, vertreibt. Dabei erkennen sich die Gruppenmitglieder an einem Drüsensekret, mit dem sie sich kennzeichnen. Auch die Reviergrenzen werden mit dem nach Moschus riechendem Sekret aus den Analdrüsen markiert. Gelegentlich wird es auch gezielt gegen Gegner eingesetzt. Dem Menschen stinkt es einfach nur, so ist der Ausspruch 'Hier stinkt es wie in einem Dachsbau' (neben der Variante mit dem Fuchsbau) nicht sehr schmeichelhaft. Der Gestank hat allerdings nichts mit mangelnder Hygiene zu tun! Im Gegenteil: Dachse gelten als erstaunlich reinlich, schließlich lüften sie nicht nur ihr Nistmaterial und tauschen es regelmäßig aus, sondern legen auch regelrechte Kotablageplätze außerhalb der Bauten an.
Dachse sind nachtaktiv und daher nur selten zu sehen. Im Winter wird man sie noch seltener antreffen. Nicht weil sie Winterschlaf halten, sondern weil sie ihre Aktivitäten drastisch reduzieren, also nur Winterruhe halten. Dabei schlafen sie viel und zehren von ihrer im Herbst angelegten Speckschicht. Körpertemperatur und Herzschlag bleiben allerdings im Normalbereich. Die Eingänge der Baue werden mit Nistmaterial verschlossen, allerdings so, dass sie jeder Zeit leicht zu öffnen sind. Während die Winterruhe in milden Gegenden ganz wegfallen kann, kann sie in Gebieten mit hartem Frost schon einmal sieben Monate dauern. Im Frühjahr 'schlottert ihnen die Schwarte', wenn sie ziemlich abgemagert wieder richtig aktiv werden.
Wie viele andere Säugetiere auch spielen Dachse gerne. Der Verhaltensforscher Eibl-Eibesfeldt beschreibt starr ritualisierte Kampfspiele, zu denen auch das Fluchtspiel "mit Gestank" gehört. Die kontrastreiche Kopfzeichnung beim so genannten Aufforderungsschütteln wirkt als Auslöser. Die Spiele dienen als lustbetontes Funktionstraining der angeborenen Bewegungsabläufe.
Dachse geben normalerweise kaum Laute von sich. Nur während der Ranz oder wenn sie in die Enge getrieben werden, stoßen sie keckernde und bellende Wut- und Angstlaute aus. Todesschreie sollen dem Heulen eines gequälten Kindes so ähnlich sein, dass einige Jäger, die diese Schreie gehört haben, keine Dachse mehr erlegen wollten.
Dachs auf Nahrungssuche |
© Il mondo degli animali - Mondadori, Mailand |
Nach Sonnenuntergang begeben sich Dachse auf Nahrungssuche. Auf meist bekannten Wegen bis zu 2 oder 3 km um den Bau herum untersuchen sie das Erdreich nach Genießbarem. Da sie schlecht sehen können, müssen sie sich ganz auf ihren guten Geruchssinn und ihr Gehör verlassen. So vertilgen Dachse fast alles, was sie finden und überwältigen können: kleine Nagetiere, Jungkaninchen, Maulwürfe, bodenbrütende Vögel sowie deren Eier und Junge, Frösche, Reptilien, Regenwürmer, Schnecken und Insekten wie Käfer. Wie das Gebiss schon gezeigt hat, verschmäht der Dachs keinesfalls pflanzliche Kost: Mit den Wurzeln bis zu den Samen, Nüssen, Beeren und anderen Früchten ernährt er sich zusammen mit der fleischigen Kost regelrecht "ausgewogen".
Vorräte für den Winter legen Dachse nicht an, sie tun dies vielmehr in ihrem eigenen Körper, indem sie sich einen ordentlichen Winterspeck anfressen. Dachse scheinen grundsätzlich keine Nahrung, wie etwa erbeutete Tiere, in ihren Bau zu schleppen. Auch dies ist ein Hinweis auf die erstaunliche Hygiene dieser Tiere.
Über die Fortpflanzung der Dachse gab es lange Zeit nur sehr unklare Vermutungen bzw. sich z. T. sehr stark unterscheidende Untersuchungsergebnisse. Vor allem über die Länge der Tragzeit waren die Forscher lange uneins, da Zeiten zwischen 5 und 12 Monaten gemessen worden waren. Heute kennen wir die Gründe für diese Unklarheiten: Die Einnistung des befruchteten Eies erfolgt z. T. erst Monate nach der Befruchtung im Stadium der Blastocyste (frühes Embryonalstadium mit 3-4 mm Größe). Doch der Reihe nach: Paarungen der vermutlich lebenslang zusammenlebenden Pärchen sind in Mitteleuropa von Januar bis Oktober beobachtet worden, wobei häufig zwischen einer Sommerranz ("Ranz" = Paarungszeit) und einer Winterranz unterschieden wird. Die eigentliche Ranz ist relativ kurz, und nach erfolgter Begattung verschwindet das Interesse der Geschlechter aneinander wieder sehr schnell. 72 Stunden nach der Begattung erfolgt erst der Eisprung. Die Einnistung des Eies in die Gebärmutter und die Einwicklung des Eies verzögern sich mehr oder weniger lange, je nachdem, wann die Begattung stattgefunden hat. Entscheidend sind die Licht- und Temperaturbedingungen. Bei der häufigeren Sommerranz erfolgt die Einnistung im folgenden Winter, und 45 Tage später werden die Jungen geboren. Bei einer Winterranz dauert die Entwicklungspause noch länger, denn die Einnistung findet erst im folgenden Winter statt. In beiden Fällen werden die 2-6 Dachsjungen etwa im Februar in einer speziellen Wurfkammer des Dachsbaus geboren. Die bei der Geburt blinden Dachsjungen öffnen nach 35-42 Tagen ihre Augen. Etwa acht Wochen werden sie von der Mutter gesäugt, um dann erste Ausflüge mit der Mutter zur Nahrungssuche zu machen. Gänzlich entwöhnt werden sie allerdings erst nach 3-4 Monaten. Der Fortpflanzungszeitplan der Dachse ist also hervorragend in den Jahreslauf eingepasst. Die Jungen werden im Sommer selbstständig, wenn das Klima am günstigsten und das Nahrungsangebot normalerweise am größten ist. Bis zum Winter haben sie dann genügend Zeit sich den erforderlichen Speckvorrat anzufressen. Im Oktober verlassen die jungen Dachse im Allgemeinen ihre Eltern.
Geschlechtsreif werden Männchen mit zwei Jahren und Weibchen schon mit einem Jahr. Als Mutterfähen können sie schon kurz nach der Geburt der Jungen wieder begattet werden.
Natürliche Feinde hat der Dachs in Mitteleuropa nicht mehr, da Wölfe und Luchse weitgehend ausgerottet sind. Einzig der Mensch wird ihm gefährlich. Früher waren Jäger vor allem wegen seines Fells, das zur Herstellung von Rasier- und Malerpinseln dient, auf der Pirsch. Dachsfett nutzte man früher zur Bereitung von Salben und Seifen. Meist wurden Fallen gestellt oder gar Hundehetzjagden veranstaltet. In England ist es immer noch üblich, Dachsbaueingänge bei Fuchsjagden zuzuschütten, um den Füchsen die Fluchtmöglichkeiten zu nehmen. Meist legen die Dachse die Eingänge selbst wieder frei, empfindlich gestört werden sie dennoch. Heute werden Dachse vor allem wegen der Tollwutübertragung kritisch gesehen. Mitte der 1960er Jahre setzte in vielen Gebieten die Baubegasung ein, wodurch die Bestände deutlich abnahmen und in einigen Gebieten die Art sogar verschwand. Daraufhin wurde nicht nur die Jagd deutlich eingeschränkt, sondern 1970 auch die Begasung verboten. Auch die Fuchsbaubegasung, die den Dachs ebenfalls bedrohte, wurde 1974 beendet, sodass sich die Bestände in der Folge wieder etwas erholen konnten. Aktuell besteht für den Dachs im immer weiter zunehmenden Straßenverkehr eine große Bedrohung. Bei uns steht der Dachs auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten.
Wissenschaftlicher Name | Meles meles |
Familie | Marder, Mustelidae |
Ordnung | Raubtiere, Carnivora |
Klasse | Säugetiere, Mammalia |
Körpermaße | |
Kopfrumpflänge | 60-90 cm |
Gewicht | Sommer: 7-13 kg; Winter: 12-25 kg |
Verbreitung | Eurasien |
Lebensraum | Waldsäume, Waldinseln, Feldgehölze, Steppen, Halbwüsten |
Lebensweise | dämmerungs- und nachtaktiv, legt komplizierte Baue an |
Nahrung | mausgroße Nager, Kleinvögel, Eier, Frösche, Eidechsen, Insekten, Schnecken, Regenwürmer, Nüsse, Früchte |
Fortpflanzung | 1-6 (meist 2) Junge, die nach 9-12 Monaten Tragzeit geboren werden Geschlechtsreife: Weibchen mit 1 Jahr, Männchen mit über 2 Jahren |
Feinde | früher: Wolf und Luchs |
Höchstalter | bis zu 20 Jahre |
Gefährdung | in Deutschland auf der roten Liste der gefährdeten Arten |
Die durch Viren verursachte Tollwut ist eine häufige Krankheit bei frei lebenden Raubtieren wie Füchsen, Ratten, Katzen oder Dachsen sowie auch bei Wild und Haustieren (Geflügel). Auch der Mensch kann befallen werden, wenn er z. B. von einem erkrankten Tier gebissen wird. Dies passiert z. B. dann, wenn sich erkrankte Tiere scheinbar zutraulich auf Menschen zu bewegen, dann aber aggressiv werden. Selbst Rehe können ein derartiges Verhalten zeigen.
Unbehandelt bricht die Krankheit nach 2 Wochen bis maximal 6 Monaten aus und äußert sich zuerst in Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Angstgefühlen, Muskelkrämpfen, später in Wahnvorstellungen, aggressiven Anfällen, starkem Speichelfluss bei qualvollem Durst. Schließlich kommt es zur Herzlähmung, die zum Tode führt. Durch die sehr lange Inkubationszeit ist aber glücklicherweise auch nach der Infektion noch eine schützende Impfung möglich, sodass die Krankheit ihren Schrecken verloren hat. Vorausgesetzt, das Risiko wird erkannt und entsprechend geimpft.
Als Überträger der Tollwut wurde vor allem der Fuchs lange gnadenlos verfolgt. Durch die Begasung von Fuchs- und Dachsbauen wurde auch der seltener betroffene Dachs in Mitleidenschaft gezogen. Heute werden zunehmend als vorbeugende Maßnahme immunisierende Impfköder ausgelegt, sodass Begasung und Abschuss meist nicht mehr nötig sind.
Gru$
masteruz
Hab mir auch echt Mühe gegeben! *g* (www.wissen.de)
Gru$
masteruz