Warren Buffett erzählt uns was
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Eröffnet am: | 08.03.04 08:32 | von: bogard | Anzahl Beiträge: | 9 |
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Aus der FTD vom 8.3.2004 | www.ftd.de/warren-buffet |
Von Heike Buchter, New York In seinem jährlichen Brief an die Aktionäre von Berkshire Hathaway hat Großinvestor Warren Buffett die Steuerpolitik der US-Regierung, zu hohe Managergehälter und die mangelnde Kontrolle bei Investmentfonds kritisiert. Buffetts Äußerungen werden jedes Jahr von Anlegern weltweit mit Spannung erwartet.
Der 73-Jährige - der auch das "Orakel von Omaha" genannt wird - folgt bei seinen Investitionen dem so genannten Value-Ansatz. Er investiert langfristig in werthaltige Aktien. Buffett wetterte gegen die seiner Ansicht nach weiterhin mangelhafte Corporate Governance in den USA. Die Reform der internen Kontrollsysteme der Unternehmen stellt den Großinvestor noch nicht zufrieden. "Der Lackmustest sind die Vorstandsgehälter, und das Ergebnis ist nicht begeisternd", schreibt Buffett. Aufsichtsräte sind Schoßhündchen Er beklagt die "Schoßhündchen-Mentalität" der Aufsichtsräte, die bei Gehaltsverhandlungen selten die Interessen der Aktionäre durchsetzten. Seine spitzesten Bemerkungen widmet Buffett jedoch Investmentfonds und deren Managern. Es fehlten wirklich unabhängig Aufsichtsräte. In der Branche gehe eine "Epidemie der Gier" um. "Um ihren Profit zu erhöhen, trampelten sie auf den Rechten der Anteilseigner herum", schreibt der Anlegerguru über die Fondsmanager. Wenig besser kommt die Wirtschaftspolitik der Bush-Regierung weg. Die Steuersenkungen, mit denen der Präsident die Wirtschaft ankurbeln will, hält Buffett für verfehlt. "Wenn ein Klassenkampf in Amerika stattfindet, dann zählt meine Klasse zu den Gewinnern." Der Milliardär hat wiederholt öffentlich bemerkt, dass Steuergeschenke an Wohlhabende kaum wirtschaftlichen Impulse liefern. Die Abschaffung der Dividendenbesteuerung, die Bush zur Freude der Wall Street im vergangenen Jahr durchsetzte, bezeichnete Buffett als "Dividenden-Vodoo". Größter US-Steuerzahler In seinem Brief wehrt sich Buffett gegen Vorwürfe des Finanzministeriums, er selbst nutze Steuertricks. Berkshire Hathaway gehört seinen Angaben zufolge zu den US-Unternehmen, die am meisten Steuern zahlen. Die Holding entrichtete 2003 rund 3,3 Mrd. $ Steuern gegenüber 1,75 Mrd. $ im Jahr 2002. Sorgen bereitet dem Investor das wachsende US-Handelsdefizit. Dies belaste den Dollar-Kurs. 2002 hatte Buffett erstmals am Devisenmarkt investiert. Ende 2003 hielt Berkshire Hathaway rund 12 Mrd. $ in Devisenpositionen in fünf verschiedenen - von Buffett nicht genannten - Währungen sowie 1 Mrd. $ in Euroanleihen. Buffett lässt allerdings keinen Zweifel daran, dass sein Engagement am Devisenmarkt keine Herzensangelegenheit ist. Stolz berichtet Buffett seinen Aktionären, dass Berkshire Hathaway in den vergangenen 39 Jahren ein jährliches durchschnittliches Wachstum von 22,2 Prozent aufweist. In den Jahren 2000 bis 2003 fuhr Buffett den Aktienanteil in seinem Portfolio auf 50 Prozent zurück. Die Berkshire-Hathaway-Aktien der Klasse A schlossen am Freitag in New York mit 93.000 $. |
Der Multimilliardär und Großinvestor Warren Buffett hat scharfe Kritik an übertriebenen Manager-Gehältern, dem "betrügerischen" Verhalten von Fondsgesellschaften und an der Steuerpolitik der US-Regierung geübt. "In Amerika wird ein Klassenkrieg geführt, und meine Klasse gewinnt eindeutig", schrieb er am Wochenende.
New York - Börsenlegende Warren Buffett hat am Wochenende harsche Kritik an übertriebenen Manager-Bezügen geübt und Fondsgesellschaften vorgeworfen, ihre Aktionäre zu betrügen. Zugleich schoss er scharf gegen die Steuerpolitik der Regierung von US-Präsident George W. Bush.
[M]AP;mm.de
Warren Buffett greift die Vergütungspraxis von Vorstandschefs scharf an
Im seinem jährlichen Brief an die Aktionäre seines Holding-Unternehmens Berkshire Hathaway forderte der zweitreichste Mann der Welt Unternehmensvorstände und Fondsgesellschaften zugleich auf, "wirklich unabhängige Chefs" auszusuchen, die sich um die Interessen der Aktionäre kümmerten. Buffetts diesjähriger Aktionärsbrief ist 21 Seiten und mehr als 12.000 Worte lang. Der Investor genießt an den Finanzmärkten große Aufmerksamkeit und gilt als "Orakel von Omaha".
Als die beiden wichtigsten Aufgaben eines Unternehmenschefs nannte Buffett, ehrliche Mitarbeiter einzustellen, die auf angemessene Weise bezahlt würden. Wenn es aber an die Bezahlung der CEOs gehe, scheiterten viele Vorstände. "Bei der Beurteilung, ob es amerikanischen Unternehmen ernst ist, sich zu reformieren, bleiben die CEO-Bezüge eine Nagelprobe. Bis heute sind die Ergebnisse nicht ermutigend", schrieb Buffet.
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Buffet griff auch die Praxis hoher Abfindungen an. Dabei werde oft kein Unterschied gemacht, ob 100.000 oder 500.000 Aktien verteilt würden, schrieb der 73-Jährige, dessen Vermögen auf 42,9 Milliarden Dollar geschätzt wird.
Im Herbst hat die New Yorker Staatsanwaltschaft vier Fondgesellschaften wegen Betrugs an ihren Kunden und illegaler Handelspraktiken durchsuchen lassen. Unternehmenschefs wurden zudem wiederholt für ihre hohen Bezüge kritisiert. Richard Grasso, der Chef der New York Stock Exchange (NYSE), musste im September zurücktreten, nachdem er wegen seiner Bezüge in Höhe von 188 Millionen Dollar massiv unter Druck geraten war.
Buffett rechnet ab (2)
Sorge um den Dollar
"Ich halte jetzt nur Volksreden, weil durch die eklatanten Verstöße, die vorgefallen sind, das Vertrauen von vielen Millionen Aktionären missbraucht wurde", hieß es in dem Schreiben Buffetts weiter. "Hunderte von Eingeweihten wussten, was passiert, und niemand hat ein Wort gesagt. Erst mit (dem New Yorker Generalstaatsanwalt) Eliot Spitzer hat das Aufräumen begonnen."
© AP
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Warren Buffett: "In Amerika wird ein Klassenkrieg geführt, und meine Klasse gewinnt eindeutig."
Besorgt äußerte sich Buffett mit Blick auf den schwachen Kurs des Dollar. Die Verluste der US-Währung könnten zu einem ernsthaften Problem werden, das weit über die Finanzmärkte hinausginge, hieß es in dem am Wochenende verbreiteten Aktionärsbrief weiter.
"Als Amerikaner hoffe ich, dass ein gutes Ende für dieses Problem gefunden wird", zitierte die US-Ausgabe von Yahoo-Finance aus dem Schreiben. Eigenen Angaben zufolge hielt Berkshire zum Jahresende 2003 offene Devisenkontrakte in fünf Währungen im Gesamtwert von zwölf Milliarden Dollar. Buffet erklärte in diesem Zusammenhang, im Zuge des sich ausweitenden US-Handelsdefizites hätte er im Jahr 2002 begonnen, in ausländische Währungen zu investieren.
"In Amerika wird ein Klassenkrieg geführt"
Zugleich prangerte Buffett die Steuergeschenke der US-Regierung an. Die Administration unter Präsident Bush würde die reichen Amerikaner deutlich stärker entlasten. "In Amerika wird ein Klassenkrieg geführt, und meine Klasse gewinnt eindeutig", schrieb Buffett.
Buffett würde gern mehr Steuern zahlen und rief die restlichen reichen Amerikaner dazu auf, ihm hierbei zu folgen. Letzteres scheint aber nicht der Fall zu sein. Laut Buffett ist die Steuerlast für Berkshire Hathaway zwischen den Jahren 1995 und 2003 um das Elffache auf zuletzt 3,3 Milliarden Dollar gestiegen, während sich die Gewinne seiner Gesellschaft in etwa verzehnfacht hätten. In demselben Zeitraum aber hätten alle US-Unternehmen allerdings durchschnittlich 16 Prozent weniger Steuern bezahlt.
Buffett rechnet ab (3)
Berkshire-Gewinn zieht kräftig an
Warren Buffetts Mischkonzern Berkshire Hathaway hat im vergangenen Jahr vor allem dank blendender Erträge im Versicherungsgeschäft den Gewinn auf 8,2 Milliarden Dollar (6,7 Milliarden Euro) verdoppelt. Dies teilte Berkshire Hathaway am Wochenende in seinem Jahresbericht mitgeteilt.
Das in Omaha (US-Staat Nebraska) ansässige Unternehmen, das auch Fertighäuser produziert, eine Pipeline- und Energiefirma betreibt und viele andere Geschäftssparten und Beteiligungen hat, steigerte den Umsatz drastisch auf 59,6 (Vorjahr: 39,4) Milliarden Dollar, da die Gesellschaft im vergangenen Jahr den riesigen Nahrungsmittel-Großhändler McLane übernommen hatte.
Die seit Jahrzehnten von Buffett geführte Firma verfügt auch über riesige Aktienpakete anderer Großkonzerne wie Coca-Cola , American Express und Gillette mit einem Gesamtwert von 35,3 Milliarden Dollar.
Der 73-jährige Buffett liegt nach einer in der jüngsten Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "Forbes" veröffentlichten Liste der reichsten Männer der Welt mit einem Vermögen von 42,9 Milliarden Dollar auf Platz zwei und ist damit ganz dicht an den Spitzenreiter Bill Gates von Microsoft (46,6 Milliarden Dollar) heran gerückt. Buffett hatte aber nicht nur sich selbst reich gemacht, sondern auch die anderen Aktionäre der Gesellschaft.
Berkshire Hathaway steigert Erg/Aktie 03 auf 5.309 (2.795) USD
New York (vwd) - Die Berkshire Hathaway Inc, Omaha, hat ihren Nettogewinn je Aktie 2003 auf 5.309 (Vj: 2.795) USD gesteigert. Das Nettoergebnis habe in der Summe 8,15 (4,29) Mrd USD betragen, teilte die von Warren Buffet geführte Beteiligungsgesellschaft am Samstag weiter mit. Der Umsatz habe 63,86 (42,24) Mrd USD betragen. Sowohl Aktien als auch Anleihen seien aktuell überbewertet, sagte Buffet. Im Falle einer Korrektur werde Berkshire aber als aggressiver Käufer auftreten, um das ungenutzte Kapital zu nutzen. Nur vereinzelt zeigten sich attraktive Anlagemöglichkeiten.
Im abgelaufenen Jahr sei es schwierig gewesen, deutlich unterbewertete Aktien zu finden, sagte Buffet. Problematisch sei auch, dabei größere und damit für das Unternehmen relevante Investitionsmöglichkeiten aufzutun. 2003 habe sich nur ein Bruchteil der Anlagemöglichkeiten des Vorjahres aufgetan. Im abgelaufenen Jahr habe es zwar eine starke Entwicklung im Versicherungsgeschäft gegeben, aber das niedrige Zinsniveau habe der positiven Gewinnentwicklung entgegengewirkt.
vwd/DJ/8.3.2004/tw/nas
- fundierter und begründeter Kritik an Prozessen, Abläufen und Verhaltensweisen ist
- und was Schmähkritik mit dem einzigen Ziel jemand niederzumachen ist.
Wenn Du endlich aufhörst unreflektiert immer die gleichen Partei-Parolen nachzuplappern und anfängst Argumente abzuwägen, dann werde ich Dich wieder zur Kenntnis nehmen. Bis dahin: Tschuß
Aldy
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'Buffett hat seine anlagestrategie in den vergangenen jahren
generell auf die akquisition von unternehmen verschoben.'
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quelle: www.faz.de