Wahrheiten zur Arbeitslosigkeit
Es ist doch müßig, über die Statistiken zu diskutieren. Begründung:
1. Jeder weiß, dass unsere Regierungen (ob unter Kohl oder Schröder) seit vielen Jahren nur noch an den Symptomen herumdoktern, statt daran zu arbeiten, die Basis für eine stärkere Wirtschaft und damit für mehr Beschäftigung zu schaffen.
2. Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefäscht hast. Laufend wird doch der Begriff "Arbeitslosigkeit" anders interpretiert. Daher ist fraglich, ob die heutige Statistik mit denen der Vergangenheit noch vergleichbar ist.
Man muss zu der Zahl der offiziell Arbeitslosen noch zu 100% hinzuzählen:
2.1 Vorruheständler
2.2 Leute in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
2.3 Leute in Weiterbildungsmaßnahmen
2.4 Leute in Umschulung
Außerdem sind teilweise zu berücksichtigen:
2.5 Geringfügig Beschäftigte (die keinen echten Job finden und daher Aushilfstätigkeiten annehmen)
2.6 Berufsunfähige (die zum Teil sicherlich noch arbeiten könnten, aber resigniert haben)
2.7 Teilzeitkräfte (die die Suche nach Vollzeitarbeit aufgegeben haben)
2.8 Selbständige (die wegen fehlender Alternativen dieses Weg zum Erfolg probieren)
2.9 Stille Reserve (Leute, die gern wieder arbeiten würden, aber wegen Aussichtslosigkeit erst gar nicht auf Jobsuche gehen; z.B. Hausfrauen, wenn die Kinder erwachsen sind)
2.10 Schüler, die keinen Job/keine Lehrstelle finden und daher zunächst weiter auf der Schule bleiben
Habe ich noch was vergessen?
Fazit: Die echte Arbeislosenzahl dürfte bei 6,5 bis 7 Millionen liegen. Tendenz steigend. Wenn unsere Regierungen so weitermachen (egal welche "Farbe"), dann liegen wir in einigen Jahren bei 10 Millionen (6 Millionen echte und 4 Millionen aus den Statistiken rausgeleogene).
Weiter: Es liegt gar nicht in erster Linie an der UNFÄHIGKEIT der Regierenden, dass keine sinnvollen Maßnahmen ergriffen werden. Sondern es liegt am UNWILLEN, denn jedem, der ernsthafte Maßnahmen erwägt (die dann natürlich auch unbequem würden), erntet von den Gewerkschaften, von den Medien und von der Bevölkerung extremes Unverständnis und Gegenwind, denn unsere Gesellschaft hat es sich in ihrer Lethargie bequem gemacht.
Unsere Gesellschaft ist unter dem Strich selbst Schuld an der Misere, denn eine wirkliche Änderung unterstützt sie nicht. Leider.
Dieser Realität müssen wir ins Auge schauen. Denn wenn wir uns darüber nicht im klaren sind und unsere eigene Bequemlichkeit abstreifen, dann wird sich nie etwas ändern.
Lieber Mod, es gibt in dem System eine Basis. Auf dieser Basis agiert die Politik. Sie kann sich nur im Rahmen dieser Basis bewegen und deswegen auch keine wirklichen Veraenderungen durchfuehren. Will man etwas veraendern, muss man die Basis aendern. Und was ist die Basis?
Genau, das ist unser Gesellschaftssystem, die "soziale Marktwirtschaft". Diese Basis hiess frueher einmal Manchester Kapitalismus und scheiterte (Weltwirtschaftskrise).
Damals gab es sicher auch solche Klugschwaetzer die zur Weltwirtschaftskrise aufwachten und begriffen, dass Manchester Kapitalismus unweigerlich zum Ende fuehrt.
Mit der daraus entstandenen sozialen Marktwirtschaft ist das nicht anders. Was passiert denn, wenn die Industrie keine steigenden Absaetze mehr hat?
Traeum halt weiter.
Auch Kontrollen würden da nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein, soviel Schwarzarbeiter kann man nicht kontrollieren.
Man sollte deshalb die Ursachen beseitigen und nicht an den Symptomen herumbasteln, sprich umfassende Einschnitte in das zu fett gewordene Sozialsystem machen, (z.T. irrwitzige) Subventionen streichen und mit den frei werdenden Mitteln die direkten Steuern und Abgaben senken. Dann ist Arbeit auch wieder bezahlbar.
Leider bringt das auch einen scharfen Einschnitt in Besitzstände mit sich, wobei sich nicht nur der deutsche Michel, sondern auch die Politiker schwer tun werden, denn die wollen ja wiedergewählt werden.
Also bleibt eben alles wie es ist....
Afrika, Great Britain usw. herrscht
die Wirtschaftsordnung der "sozialen Marktwirtschaft"! *lol*
Das bricht natürlich zusammen, und es muss ein neues her!
Erst einmal Basiswissen anstelle von "Basis".
http://staff-www.uni-marburg.de/~multimed/...ftbrd/wirtschaftbrd.html
In den USA gibt es auch keinen Manchester Kapitalismus mehr. Auch da greift der Staat mit einen Mitteln in das Geschehen ein. Das ist der einzige Punkt um den es dabei geht. Du bist halt ein Spinner mit lausigem Wissen. Wo findet man denn heute noch den Manchester Kapitalismus Du Ü-Ei?
Mittelständler entlassen nicht so schnell wie Konzerne
Köln, 15. September (AFP) - Während Großunternehmen wöchentlich neue Hiobsbotschaften über Entlassungen vermelden, wollen die meisten Mittelständler offenbar an ihren Mitarbeitern festhalten. Dies geht aus einer Forsa-Umfrage für das Wirtschaftsmagazin "impulse» bei mehr als 500 Chefs kleiner und mittlerer Unternehmen hervor. Demnach plant nur jeder Zehnte der Befragten, wegen der schwachen Konjunktur Personal abzubauen oder Abfindungen für eine freiwillige Vertragsauflösung anzubieten. 85 Prozent schlossen sogar betriebsbedingte Kündigungen bis mindestens Ende Februar 2003 kategorisch aus. Am sichersten sind die Jobs demnach im Dienstleistungsbereich und bei freien Berufen.