Vogelgrippe jetzt endlich auch in Deutschland!
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Eröffnet am: | 14.02.06 21:19 | von: danjelshake | Anzahl Beiträge: | 9 |
Neuester Beitrag: | 14.02.06 22:50 | von: Scontovaluta | Leser gesamt: | 814 |
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In Deutschland ist der erste Verdacht auf Vogelgrippe aufgetreten. Auf Rügen seien vier tote Schwäne gefunden worden, sagte die Sprecherin des Bundesagrarministeriums der dpa am Dienstagabend in Berlin. Ein Schnelltest habe bei zweien dieser Schwäne den Verdacht auf den gefährlichen Virus H5N1 ergeben. Am Nachmittag war ein erster dringender Verdachtsfall im Nachbarland Österreich gemeldet worden.
Deutsches Geflügel Stallpflicht ab dem 20. Februar
Animierte Grafik Vogelgrippe auf dem Vormarsch
Hintergrund Die wichtigsten Fragen
Bild großklicken Verendeter Schwan in Griechenland - Verdachtsfälle jetzt auch in Österreich (Foto: dpa) |
In der Steiermark wurden zwei tote Schwäne entdeckt, die vermutlich an dem gefährlichen Virus H5N1 verendet sind. Bisher gibt es jedoch auch hier noch keine endgültige Gewissheit. Entsprechende Proben sind nach Informationen der Nachrichtenagentur APA auf dem Weg ins zuständige EU-Referenzlabor in Weybridge in England. Das Ergebnis wird frühestens nächste Woche vorliegen. Experten rechnen mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent damit, dass sich der Verdacht bestätigen wird.
Schutzzonen eingerichtet
Die österreichischen Behörden sicherten der EU-Kommission in Brüssel umgehend Schutzmaßnahmen zu. So muss Geflügel im Umkreis von drei Kilometern um den Fundort in der Nähe von Graz für zunächst 30 Tage in den Ställen bleiben. Im Umkreis von zehn Kilometern sind die Landwirte angewiesen, strenge Hygienemaßnahmen einzuhalten.
Nicht der erste Fall in der EU
Am Wochenende hatte das gefährliche H5N1-Virus erstmals das Gebiet der EU erreicht. Fälle gab es in Italien und Griechenland. Verdacht auf einen H5N1-Fall besteht zudem in Slowenien. Die toten Schwäne in Osterreich wurden in der Nähe der slowenischen Grenze entdeckt.
Stallpflicht kommt früher
Die rasche Ausbreitung der Vogelgrippe schreckte auch Bundesverbraucherminister Horst Seehofer auf: "Es ist schon eine Besorgnis erregende Entwicklung, mit welchem Tempo sich das Virus ausbreitet - und zwar auf uns zu." Er reagierte, indem er die Stallpflicht für deutsches Geflügel vorzog. Ab Montag und damit neun Tage früher als geplant muss sämtliches Federvieh in Deutschland im Stall bleiben.
WHO-Experte: Ausbreitung nicht mehr zu stoppen
Nach Ansicht des Vorsitzenden des Influenza-Programms der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Klaus Stöhr, ist die Ausbreitung des Vogelgrippe-Erregers H5N1 mittlerweile fast nicht mehr zu stoppen. "Das haben wir zwar geglaubt, als das Virus bei den Wildvögeln noch nicht verbreitet war", sagte Stöhr auf hr-info. Durch diesen Übertragungsweg seien aber die bisherigen Eindämmungsmaßnahmen des Erregers wie Gepäckkontrollen und Verbote von Tiertransporten ineffektiv geworden. Der WHO-Experte sieht nun keine effektiven Maßnahmen mehr, die Ausbreitung des Virus zu verhindern.
EU berät über Schutzmaßnahmen
Am Mittwoch wollen Tierseuchenexperten in Brüssel über das mögliche weitere Vorgehen innerhalb der europäischen Gemeinschaft beraten. Die EU-Veterinäre beraten unter anderem darüber, ob bei einer festgestellten Vogelgrippe bei einem einzelnen Federvieh oder einem Ei der gesamte betroffene Bestand getötet und sämtliche Eier zerstört werden sollen.
mfg ds
Alle haben die Vogelgrippe nur wir nicht :(
Wir werden aber auch immer benachteiligt gg
beliebäugeln sein. Somit stellt der Virus meiner Meinung eine ernst zu nehmende Bedrohung dar die nicht zu unterschätzen ist, zumal meines Wissens keine wirkungsvollen Medikamente
existieren.
Wir werden erstaunt sein, wie schnell dieses Thema dann vom Tisch verschwindet.
MfG/Johannah
denk mal drüber nach ;)
mfg ds
HANDELSBLATT, Dienstag, 14. Februar 2006, 22:31 Uhr
Vorgezogene StallpflichtVogelgripppe hat Deutschland erreicht
In Deutschland ist erstmals der Verdacht auf Vogelgrippe aufgetreten. Auf der Ostsee-Insel Rügen seien vier tote Schwäne gefunden worden. Zwei davon seien im Schnelltest positiv auf H5N1 getestet worden, wie das Verbraucherschutzministerium am Dienstag in Berlin mitteilte.
Am Dienstag untersuchen auch in Italien Ärzte Tierkadaver auf Vogelgrippe. Erste Tests ergaben auch dort das gefährliche Virus. Foto: dpa
HB BERLIN. Damit ist erstmals in der Bundesrepublik der Vogelgrippetyp aufgetreten, der beim Menschen eine lebensgefährliche Krankheit auslösen kann. In Asien sind schon 91 Menschen daran gestorben, darunter mehrere Kinder.
Unmittelbar vor dem Auftreten des ersten Falls in Deutschland hatte Verbraucherschutzminister Horst Seehofer Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung verkündet, darunter eine Stallpflicht für Nutzgeflügel. Sie gilt bundesweit ab nächsten Freitag und auf Rügen ab sofort, wie der CSU-Politiker nach einer Sondersitzung des Krisenstabes der Regierung am Abend bekannt gab. „Die Vogelgrippe macht uns zunehmend Sorgen. Das Tempo der Ausbreitung nimmt deutlich zu“, betonte er. Nach Angaben seines Ressorts tritt zugleich ein EU-weiter Krisenplan in Kraft. Das Ergebnis des ausführlichen Tests an den Schwänen wird laut Seehofer am Donnerstag erwartet. Die Untersuchung übernimmt das EU-Labor in Großbritannien.
Seehofer hatte die Stallpflicht für Nutzgeflügel zunächst für kommenden Montag angeordnet, den Termin nach dem Nachweis der Krankheit auf Rügen aber erneut vorverlegt. Der Zwang zur Stallhaltung sollte eigentlich ab 1. März wirksam werden. Die Pflicht soll bis Ende April gelten, könnte aber verlängert werden. Auch im Nachbarland Österreich wurde erstmals die für Menschen gefährliche Vogelgrippe-Variante bei Schwänen nachgewiesen.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Für Deutschland gilt inzwischen die zweithöchsteGefährdungsstufe.-->Für Deutschland gelte inzwischen die zweithöchste Gefährdungsstufe, hatte Seehofer am Nachmittag gesagt. Den Hauptgrund zur Sorge bereite der Ausbruch der Tierseuche in Nigeria. Damit habe sich die Gefahr erhöht, dass die Vogelgrippe auch über die Südwest- und die Zentralroute der Zugvögel eingeschleppt werden könnte. Unter anderem in Italien und Griechenland waren am Wochenende an dem H5N1-Virus verendete Wildschwäne gefunden worden.
Neben der Stallpflicht ordnete der Minister ein generelles Verbot von Geflügelveranstaltungen und -märkten an. Ausnahmen für solche Veranstaltungen sollen unter strikten Auflagen und lokal zugelassen werden. Zudem soll die Beobachtung und Untersuchung von Schwänen ausgeweitet werden, die als Frühindikator für die Ausbreitung der Krankheit gelten.
In Österreich wurde der Erreger von den Behörden am Dienstag in der Nähe von Graz im Grenzgebiet zu Slowenien gefunden. In Slowenien waren ebenso wie in Italien, Griechenland, Kroatien und Bulgarien Tiere positiv getestet worden. „Auf Grund der uns zur Verfügung stehenden Testverfahren sind wir der Meinung, dass es H5N1 ist, sagte der Leiter des Bereichs Veterinärmedizin der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Josef Koefer. Das Wiener Gesundheitsministerium teilte mit, es seien etliche Sicherheitsvorkehrungen eingeleitet worden.
Bei den angeordneten Maßnahmen handele es sich nicht um Aktionismus, sondern um eine politische Entscheidung auf Grund seriöser wissenschaftlicher Untersuchungen, hatte Seehofer betont. Ökonomische oder Standesinteressen dürften keine Rolle spielen. „Es geht um eine gefährliche Tierseuche und es geht auch um eine potenzielle Gefahr für die Menschen.“ Der Minister rief die Bevölkerung auf, beim Auffinden verendeter Tiere die Behörden zu verständigen.