Uniper back-of-the-envelope max EUR 2.50.
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 11.03.24 19:01 | ||||
Eröffnet am: | 23.09.22 10:59 | von: Pat888 | Anzahl Beiträge: | 74 |
Neuester Beitrag: | 11.03.24 19:01 | von: tagschlaefer | Leser gesamt: | 46.995 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 34 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < | 2 | 3 > |
Vor dem Ukraine Krieg handelte die Uniper Aktie bei etwa 40.
Mit 366m ausstehenden Aktien ergab das einen Eigenkapitalwert von 14.6mrd.
Bis 16. September sind laut Uniper Verluste von 8.5mrd angefallen. Mit einem täglichen Verlust von etwa 100m wird bis Ende September noch 1.4mrd Verlust zusätzlich anfallen (14 Tage x 100m). Das ergibt einen Gesamtverlust von 9.9mrd (keine Abschreibung sondern für immer verlorenes Cash).
Ab 1. Oktober greift die Gasumlage, die 90% der Gasverluste auffängt. Bei gleichen Gaspreisen würden dann bis Ende Jahr noch 920m (92 Tage x 10m) Verluste anfallen. Unipers Nettogewinne in 2019 und 2020 waren 600m und 400m. Free Cash Flows über beide Jahre waren ebenfalls in der Grössenordnung. Das restliche Geschäft reicht also nicht aus, um die 10% verbleibenden Gasverluste bei unveränderten Gaspreisen auszugleichen.
Wenn man optimistisch annimmt, dass 1) ab 1. Oktober die Gasverluste trotzdem vom restlichen Geschäft ausgeglichen werden und 2) ab Ende Dezember 2022 die Gaspreise wieder so hoch sind wie vor dem Krieg, müsste der Gesamtverlust für Uniper also 9.9mrd betragen.
Falls Uniper nach dem Krieg den gleichen Wert hat wie vor dem Krieg, ergibt sich folgende einfache Rechnung:
14.6mrd (Börsenwert des Eigenkapitals vor Krieg) - 9.9mrd (Verlust) + 8mrd (Eigenkapitalerhöhung zu 1.70/ Aktie vom Bund) = 12.7mrd (Börsenwert nach dem Krieg)
Durch die Ausgabe neuer Aktien steigt die Anzahl Aktien von 366m auf 5072m (plus 8mrd / 1.70).
Das ergibt einen Wert pro Aktie von 12.7mrd / 5072m = 2.50
Beim momentanen Kurs von 3.35 wäre Uniper heute mehr Wert als vor der Krise. Das ist nicht möglich.
Die Rechnung berücksichtigt nicht, dass 2023 weitere Verluste anfallen werden oder die Gasumlage noch angepasst werden könnte (wie Habeck angemerkt hatte), um Bürger zu entlasten. Die 2.50 sind darum eher zu optimistisch.
Fortum hat seinen 80% Stake zu 1.70 verkauft und das war laut Fortum ein "ok" Deal, weil die Alternative ein Totalverlust gewesen wäre (möglicherweise mit einer Insolvenz von Uniper).
Die Frage bleibt - wo kann man überhaupt noch Geld am Aktienmarkt anlegen?
Russland sanktioniert.
China droht bereits das Gleiche. Man sieht es an den Kursen dort. Ein Jahrzehnte Tief auf breiter Front. Wirtschaftskrieg vom feinsten durch diverse "Acts". Jetzt bekommen die Chinesen schon keine Chips für ihre AI mehr.
In Europa droht eine brutale Rezession.
Einfach in Cash bleiben fällt aber auch schwer, wenn vom Gehalt einfach noch zu viel übrig bleibt
Naja, ist etwas traurig, aber ich würde mal im Verteidigungssektor herumschauen, z.B. Thales, Leonardo, Rheinmetall, Lockheed Martin etc. Verteidigen muss sich Europa mit oder ohne Rezession.
Während an der Pressekonferenz vom 29. September noch von weiteren Kapitalisierungen von Versorgern gesprochen wurde, erfahren wir heute nach der zweiten Sitzung der Expertenkommission etwas mehr zur Gaspreisbremse.
Die Gaspreise sollen über Subventionszahlungen entweder an die Versorger oder an die Verbraucher "gedeckelt" werden. Wann und wie genau das umgesetzt werden soll, ist unklar.
Die gute Nachricht ist, dass Subventionszahlungen eher nicht zu einer weiteren grösseren Verwässerung bei Uniper führen würden. Wobei es wegen der fehlenden Gasumlage und mit einem möglichen Startdatum der neuen Massnahme erst nach 1. Oktober zu weiteren Verlusten (zuletzt EUR 100m pro Tag) bei Uniper kommen würde. Diese müssten dann eventuell doch mit einer weiteren Eigenkapitalerhöhung gedeckt werden.
Die schlechte Nachricht ist, dass das alles keinen Einfluss hat auf Unipers bereits verlorenes Geld bis 30. September. Die EUR 8mrd Kapitalerhöhung ist trotzdem notwendig. Die Wertberechnung im ersten Post nimmt bereits an, dass ab 1. Oktober keine weiteren Verluste anfallen, so wie es mit dem Abwehrschirm im besten Fall möglich wäre und wie es auch mit der Gasumlage zu 90% möglich gewesen wäre.
Insgesamt bleibt der fundamentale, vernünftige Wert der Uniper Aktie darum bei unter EUR 2,50
https://www.focus.de/politik/deutschland/...-halten_id_159452239.html
Ebenfalls sagt Uniper, aus dem zusätzlichen genehmigtem Kapital die "erste Tranche noch vor Jahresende 2022 für eine Barkapitalerhöhung zu nutzen."
Das wird zu einer noch viel grösseren Verwässerung führen als gedacht. Dadurch verringert sich der faire Wert der Aktie weit unter die EUR 2.50 Obergrenze.
Obwohl die Aktie momentan bei EUR 5.25 handelt, kann Uniper diesen Preis nicht nutzen (nicht wie AMC) und muss Aktien zu EUR 1.7 verkaufen.
Da Fortum 78% an Uniper hält und dem Deal bereits zugestimmt hat, ist es ausgeschlossen, dass die Sache von der Hauptversammlung nicht genehmigt wird...völlig sinnlos, überhaupt seine Stimme bei der HV abzugeben.
Wer denkt, dass die Börse kein Spielcasino ist und dass ein Aktienpreis die zukünftigen Gewinne/Cashflows reflektieren sollte, der hat Gelegenheit, die momentan noch viel zu hohen Kurse zum Ausstieg zu nutzen.
Die Kurse sind momentan so hoch, weil die DZ Bank (grösster Emittent) sich Uniper Aktien kaufen musste, um das Risiko aus ihren Derivatepositionen abzusichern (Deltahedging). Vor ein paar Tagen hat die DZ Bank den Derivateverkauf auf Uniper jedoch komplett gestoppt und kauft die Derivate nur noch zurück, um ihr Exposure zu verkleinern, weil sie das Problem erkannt hat. Seitdem sinkt der Uniper Aktienpreis jeden Tag.
Hier noch die Ad-hoc Mitteilung von Uniper zum benötigten zusätzlichen Kapital: https://irpages2.eqs.com/websites/newsfeed/German/...c3c-1bd192038a71
UBS schätz einen Kurs von 1,80 bis 2,00 € ein , das muss ich bestätigen. Also wer jetzt verkaufen würde könnte später das doppelte kaufen, aber auch danach wird es Jahren dauern bis es wieder bergauf geht.
Zur Zeit sehe ich nur eine Richtung runter. Es ist eine Rettung der Kommunen bis die alternativen quellen haben.
Quelle:(https://www.ariva.de/forum/...ck-of-the-envelope-max-eur-2-50-580917)
Sowohl Wirtschaftsminister Robert Habeck als auch Kanzler Olaf Scholz hatten in den vergangenen Monaten mit Katar über einen Gas-Deal verhandelt. Zwischenzeitlich schien er gescheitert. Nun verkündet das Energieministerium plötzlich doch einen abgeschlossenen Deal.
https://amp.focus.de/finanzen/news/...t-deutschland_id_180413354.html
https://www.marketwatch.com/amp/story/...ine-in-february-271669742580
https://www.zfk.de/energie/strom/uniper-irsching-3-markt
By the Way: die Durchschnittskurse werden nach Volumen gemittelt. Und da reißen die 5 Mrd. Aktien zu 1,70 den Durchschnitt gewaltig in die Nähe dieser Marke. Und es gab ja auch keinen Hinweis darauf, daß der Staat sich an den 1,5% "Fremd"-Aktionären stören würde.
Wenn es ein anderer Ankeraktionär als der Staat wäre, würde ich die 1,70 auch als mutmaßlichen Boden sehen. So jedoch bleibt Skepsis. Wenn noch weitere Milliarden Aktien folgen, aber zum gleichen Preis, wird die Verwässerung kein bißchen berücksichtigt. Es stehen dann auch 10 oder 12 Mrd. Aktien im Raum, und bei bestenfalls gleichem Marktwert ergibt das "wahre" Kurse deutlich unter 1,70.
Sich auf vernünftige Entscheidungen des Staates zu verlassen ist unvernünftig ;-)
Bei 2.38 ist Uniper mit einer Marktkapitalisierung von 19.8mrd bewertet. Das liegt weit über dem höchsten Wert, den Uniper vor der Krise jemals erreicht hatte (etwa 15mrd). Das KGV 2024E bei diesem Aktienpreis liegt bei 29.2x, also drei Mal so hoch wie E.On. Das macht keinen Sinn, denn Unipers Zukunftsaussichten sind nicht drei Mal besser als E.Ons.
Eine sinnvolle Bewertungshöhe für Uniper würde bei 0.85 bis 1.25 pro Aktie liegen. Bei diesem Preis würde man pro investiertem Euro ähnlich viel Gewinn erhalten wie bei RWE und E.On. Das wäre fair.
Falls Unipers Probleme am 31. Dezember, also in 3 Tagen, nicht plötzlich gelöst sind, wird das Unternehmen noch mehr Kapital brauchen, genauer gesagt bis zu 19.5mrd zusätzlich (die ersten 5.5mrd der insgesamt angekündigten bis zu 25mrd wurden in den letzten Tagen abgerufen). Weitere Kapitalerhöhungen würden den fairen Preis wegen Verwässerung weiter senken.
Bei 1.70, dem Ausgabepreis für den Bund, handelt Uniper bei 20.9x KGV 2024E. Das ist zu hoch. Die 1.70 entsprechen dem gesetzlichen Mindestwert und wurden festgelegt als die Verlusterwartungen noch kleiner waren als heute.
Es ist vertraglich festgehalten, dass es für 9 Monate keinen Squeeze-out geben darf. Darauf zu setzen macht darum nur schon aus rechtlicher Sicht keinen Sinn.
Der wahrscheinlichste weitere Wertverlauf geht weiter in Richtung fundamentaler Wert, so wie es auch in den letzten Wochen geschehen ist, seit die Banken den Derivatehandel eingestellt haben und keine Uniper Aktien mehr kaufen müssen, um ihr eigenes Risiko zu minimieren (Hedging).
Politik und nicht vorhersehbare Energiepreise.
Was ist der Unterschied zwischen Tesla, Tui und Uniper?
Das Geld ist ein Hund!
Klar, er ist zur Seite gesprungen als die Not am größten war. Nun aber sind die Gasspeicher voll, wir haben schon Anfang Januar und ein sehr milder Winter wird uns prognostiziert. Somit muss Uniper am Spotmarkt nicht Unsummen ausgeben und andere Märkte haben sich in den letzten Monaten aufgetan um die Gasversorgung zu sichern.
In ein paar Monaten kann der Staat somit auch wieder aussteigen und Uniper wieder in die eigen Verantwortung entlassen. Für das Aktienpaket findet sich im hohen Norden dann sicherlich wieder der geeignete evt. auch der alte Besitzer sicherlich wieder.
Somit wären bei dem Gedankengang die jetzigen Kurse wahre Schnäppchenkurse und eine Verdrei bis Vervierfachung gut denkbar.
Dazu kommt noch das starke streben in den Wasserstoff.
Also so pessimistisch sehe ich Uniper nicht wie so mancher Analyst.
Der Eigenkapitalwert von Uniper an der Börse ist nicht der Aktienpreis.
Der Eigenkapitalwert von Uniper an der Börse ist der Aktienpreis x (mal) ANZAHL AUSSTEHENDE AKTIEN.
Zum Beispiel: Wenn sich die Anzahl Aktien verdoppelt und sich der Aktienpreis halbiert, ist das Unternehmen nicht halb so teuer geworden sondern genau gleich teuer wie zuvor.
Bei Uniper hat sich Anzahl Aktien nicht verdoppelt. Die Anzahl Aktien ist seit Anfang Dezember auf das 22.8-fache gestiegen. Man rechne...
Das Ziel ist wie so oft, so bald wie möglich in Teilen oder auf einmal wieder die Aktien in die Wirtschaft zurück zu geben. Dann erfolgt ein Aktiensplit und alles ist wie vorher.
Klar, das ist Spekulation, aber das ist Börse und ich habe kaum den Bund gesehen der irgend wo den großen Ankeraktionär gespielt hat, über lange Zeit.