Über die bundesweite und gesamtgesellschaftliche
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 25.04.21 13:24 | ||||
Eröffnet am: | 06.08.19 21:24 | von: Rigomax | Anzahl Beiträge: | 14 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 13:24 | von: Lenaruwza | Leser gesamt: | 2.826 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 3 | |
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Anfang August hatte ein Mann in Stuttgart auf offener Straße einen anderen Mann mit einer Stichwaffe getötet. Nach verschiedenen Medienberichten war der Täter ein syrischer Asylsuchender, nach anderen war er möglicherweise Tunesier. Das Opfer soll danach ein aus Kasachstan stammender Deutscher gewesen sein. Dem Opfer soll bei der Tötung auch ein Arm abgehackt worden sein. Der Deutschlandfunk hat über diese Tat nicht berichtet, weil er dieser Tat keine "bundesweite und gesamtgesellschaftliche Bedeutung" zugemessen hatte und begründete das so:
https://www.deutschlandfunk.de/...er.1939.de.html?drn:news_id=1033981
Dazu entspann sich eine Diskussion auf Twitter:
https://twitter.com/DLFNachrichten/status/1156953144858992640
Darin wurde der Deutschlandfunk mehrfach gefragt, was denn die Kriterien für eine "bundesweite und gesamtgesellschaftliche Bedeutung" seien. Und dazu äußerte sich der Deutschlandfunk dann (am Beispiel Frankfurt) so:
"Die Bewertung kann sich zum Beispiel ändern, wenn sich die Politik des Themas annimmt: Bundesinnenminister Seehofer kehrte in diesem Fall eigens aus seinem Urlaub zurück." Und weiter zum Fall in Stuttgart: "Wenn die Tat in Stuttgart eine politische Dimension erhält, dann kann das auch für uns zu einem Thema werden."
Aha: "Bundesweite und gesamtgesellschaftliche Bedeutung" hat also etwas, wenn sich "die Politik" der Sache annimmt und sie dadurch eine "politische Dimension erhält".
Und wie beurteilt der Deutschlandfunk dann selbst seine Art von Journalismus? Das schreibt er auch in dem Tweet: "...wir haben keine politische Agenda, sondern wir arbeiten nach professionellen journalistischen Kriterien, die wir transparent machen."
"AfD verzerrt Bilanz zu Straftaten systematisch"
Medienwissenschaftler werfen der AfD vor, die Furcht vor Zuwanderern bewusst zu schüren. In Mitteilungen verzerre die Partei die Statistiken zu Straftaten konsequent.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-08/...haftler-zuwanderer
So entwickeln sich ansehnliche Doppelpässe oder Doppedoppelpässe oder...
Man kann gar nicht glauben, dass das ein Kind des WDR ist.
Schaut Euch nur mal die verbreiteten News aus den USA an.
Dazu entspann sich die in #1 ebenfalls verlinkte Twitterdiskussion, in der der DLF unter anderem gefragt wurde, warum der Fall Stuttgart vom DLF verschwiegen, der Fall Wächtersbach aber in großer Breite dargestellt worden ist.
Der DLF versuchte, das am Beispiel von Frankfurt und Stuttgart so zu begründen wie ich es in #1 zitiert hatte:
"Die Bewertung kann sich zum Beispiel ändern, wenn sich die Politik des Themas annimmt: Bundesinnenminister Seehofer kehrte in diesem Fall eigens aus seinem Urlaub zurück." Und weiter zum Fall in Stuttgart: "Wenn die Tat in Stuttgart eine politische Dimension erhält, dann kann das auch für uns zu einem Thema werden."
Damit sind wir beim Punkt. Denn das ist das, was man "Hofberichterstattung" nennt: Nicht die Besonderheiten des Geschehenen sind entscheidend für die Auswahl, sondern die Tatsache, dass sich "der Hof" (in unserer Zeit beispielsweise die Berliner Politik-Szene) zum Geschehenen geäußert hat.
Und das ist eben kein guter, sondern miserabler Journalismus.
Gehts dir darum, worum es dem Großteil der Twitterer auch geht? Lügen-/Systempresse? Böse GEZ?
Ich kann nachvollziehen, dass durch die "politische Dimension" der Fall über ein rein lokales Verbrechen hinausgeht und es deshalb für den DLF relevant wird. Die Folgerung, so werde es zur "Hofberichterstattung", ist doch Mumpitz. Bin ich bei den vielen Meldungen bei meinem täglich Käseblatt und anderen Medien zumindest noch nicht drauf gekommen.
Aber du sagst nur, wie es nicht geht - was für "Besonderheiten des Geschehenen" sollten denn entscheidend sein?
- Die Tat geschah in aller Öffentlichkeit.
- Die Tat wurde mit besonderer Grausamkeit begangen (Arm abgehackt, Zahl der Stiche, Größe der Waffe (nach Berichten "Machete" / "Schwert")).
- Das 6-jährige Kind des Opfers soll bei der Tat in der Nähe gewesen sein.
- Das Opfer hatte Migrationshintergrund.
Alles das sind Besonderheiten, die diese Tat von den meisten anderen der rund 400 jährlichen Morden in Deutschland unterscheiden. Wenn das alles kein Grund zur Berichterstattung ist, was dann?
Willst Du das Verschweigen dieser Tat im DLF wirklich immer noch (wie in #2) damit rechtfertigen, der DLF könne schließlich nicht über jeden Mord berichten?
Die füllen Ihr Programm mit überregional interessanten Meldungen.