Über Terroristen in Nadelstreifen
"Die EU-Finanzminister wollen die Ersteller von internationalen Finanzregeln stärker überwachen. Das ist gut so, weil damit der Einfluss der USA auf die Märkte beschnitten wird.
Lange hat es gedauert, doch werden Europas Politiker endlich wach. Die Finanzminister der EU wollen die Macht des Internationalen Accounting Standard Boards (IASB) beschneiden, es zukünftig stärker überwachen und fordern mehr Transparenz ein. Das IASB verordnet für Unternehmen in mehr als 100 Ländern die Bilanzregeln IFRS, so auch für Deutschland. Skurril war daran schon immer, dass es sich dabei um eine private Veranstaltung handelt. Das IASB hat sich seit seiner Gründung 1973 schon immer als Einfallstor amerikanischer Finanzkultur und Finanzlogik gedient, die aus der Praxis heraus ständig weiterentwickelt wird, in der Realität aber - siehe Finanzkrise - häufig versagt."
Dass Goldman Sach bei dieser Weiteretnwicklung der amerikanischen Finanzversagerkultur seine Finger immer ganz kräftig im Spiel hatte, wurde ja jetzt in den lezten Tagen mit dem Austritt aus dem Bankenverband klar, der nicht mehr so die Bilanzen fälschen wollte, wie das Goldman Sachs gerne gehabt hätte. Denn ein Merkmal dieser amerikanischen Finanzversagerkultur ist, dass da laufend im fliegenden Galopp die Pferde gewechselt werten, statt auf die Kontinuität der Bilanzierung zu achten - wahrscheinlich in dem Tempo, wie es Goldman Sachs entsprechend seiner Positionierung seiner Handelabteilungen braucht. So hängen die angeblichen Schieflagen der beiden großen US-Hypothekenfinanzierer zwar hauptsächlich mit den Problemen auf dem US-Häusermarkt zusammen, aber auch damit dass man wieder einmal im fliegenden Galopp andenkt die Bilanzierungspraxis in bestimmten für die Hypothekenfinanzierer wichtigen Punkten zu ändern.
Wer da wohl seine Finger im Spiel hat? Meint Ihr nicht auch, dass das jemand sein könnte, der gerne den iTraxx statt bei 112 wieder bei 160 hätte wie einst im März. Wahrscheinlich ein Schelm, der Böses dabei denkt.
anderer Märchenerzähler nach, die den Leute auf Ohr binden wollen, dass wir hier eine Planwirtschaft haben. Preise können immer nur kurzfristig gemacht werden, selbst von Goldman Sachs, und danach setzen sich die Kräfte von Angebot und Nachfrage durch. Die Nachfrage ist im wesentlichen durch Billiarden von Anlagegeldern entstanden, die in die Rohstoffmärkte geströmt sind - mit den entsprechenden Reaktionen wie bei den Tulpenzwiebeln in Holland und Aktien wie Intershop und ähnlichem Grobzeug auf dem Neuen Markt oder Verzockeraktien wie Commerce One an der Nasdaq, Das Rohstoffangebot (einschließlich der Substitute) wird sich ausweiten - hoffentlich nicht so stark wie nach den Fantastereien des Club of Rome vor fast 40 Jahren. Denn dann würde der Schweinezyklus, der wegen sinkender Rohstoffpreise in den Entwicklungsländern Millionen Menschen umgebracht hat, neu beginnen. Positiv an diesen Überinvestitionen könnte aber wie damals bei den Überinvestitionen ins Internet sein, dass wir Quantensprunge im Energie- und Materailsektor erleben (schon jetzt sind große Windkraftanlagen beim momentant Gaspreis den vielen angeblich so günstigen Gaskraftwerken haushoch überlegen und deshalb investieren dort auch Frimen wie Blackrock massiv), die den für die Aktienkursentwicklung wichtigen Produktiviätsfortschritt noch weiter antreiben, als wir ihn viel höher als im Durchschnitt der letzten 50 Jahre momentan schon ehr erleben.
Im Börsen-Kommentar von Christof Schürmann in der letzten Wirtschaftswoche heißt es zu dem Schwachsinnsmodell von Goldman Sachs, das mutwillig überall drübergestült werden soll, wo es nicht passt: "Unter dem Deckmantel vermeintlicher Transparenz müssen mittelständische Unternehmen plötzlich Bilanzierungsmethoden anwenden, die zu Scheingewinnen oder -verlusten führen und ihre echte Ertragssituation verschleiern. Nicht ausgeschlossen ist, dass der Verstoß der EU den (Alb-)Traum von einem einheitlichen weltweiten Bilanzstandard (Anmerkung: nach Gutsherrenart von Goldman Sachs verordnet) beenden wird. Denn die ständigen und enormen Veränderungen der Bilanzregeln in den vergangenen Jahren (Anmerkung: wie es eben der Gutsherr gerade brauchte) haben zu einem Chaos geführt, wie es seinesgleich sucht."
Da übt die Bankenlobby richtig schön Druck auf die Regulierungsbehörden aus, um ihren ganzen Schrott mit einer „Alice-im-Wunderland-Bilanzierung” aufzuhübschen, und du klatscht da noch Beifall und pöbelst gegen Goldman, eigentlich völlig unverständlich:
“Jungens, das mit diesem fair value geht uns aber jetzt wirklich zunehmend auf den Sack, seht mal zu, dass Ihr da was unternehmt!”. Oder etwas weniger salopp steht dort genau das als Forderung, nämlich die Abkehr vom “fairen Wert” und die Rückkehr zu den “Historischen Anschaffungskosten” für derlei illiquiden Finanzschrott, wie ABS, CDOs und dergleichen.
Und aufgepasst, jetzt kommt Libudas großer Traum vom großen Tischlein-deck-dich-Spiel der stillen Reserven:
Was könnte passieren, wenn man von “mark-to-model” abrücken sollte? Und die wahrscheinliche Antwort lautet: zu ANSCHAFFUNGSKOSTEN. Nota bene, wohl evtl. vermindert um etwaige eingetretene Wertberichtigungen für Kreditausfälle und dergleichen, aber keineswegs auch nur annähernd zu tagesaktuellen “Marktpreisen”. Und wäre dem tatsächlich so, dann hätten alle Banken wohl in besagten “Level 3″-Assets plötzlich gehörige “stille Reserven”, die man, je nach Gusto der Aufsichtsbehörden, gewinnwirksam oder -neutral auflösen lassen könnte.
Die Banken, die noch schnell den maximalen Betrag nach Level 3 geschaufelt haben, stünden dann mit ihrem nach wie vor illiquiden Schrott natürlich wieder sehr gut da.
Und genau hier hat Goldman Sachs natürlich clevererweise angesetzt
“The proposals are extraordinary,” a Goldman official said on Thursday.
“This is Alice-in-Wonderland accounting.”
http://www.ft.com/cms/s/0/fe3ae802-2857-11dd-8f1e-000077b07658.html
Mit dem Begriff "Fair Value" soll hier suggeriert werden, dass ein richtiger Preis verwendet würde, wenn man die jeweiligen sogenannten "Marktpreise" nehme. Ihr erinnert Euch sicher an mein Beispiel oben mit dem Kredit Eurer Sparkasse um die Ecke an Eurer Gemüsehändler um die Ecke. Nehmen wir an, der hat sich 50.000 Euro geliehen. Seit über 100 Jahren wurde der - und zwar überaus bewährt - wie folgt in der Sparkassenbilanz angesetzt. Zunächst einmal wurde nachgeforscht, ob es einen konkreten Anlass gibt, dass der Gemüsehändler seinen Kredit nicht zurückbezahlen kann. War der vorhanden, wurde die nach der geschätzten Ausfallwahrscheinlichkeit eine auf den einzelnen Kredit bezogene Wertberichtigung (Einzelwertberichtigung) gebildet. Wurde kein konkreter Anlass für eine nicht mögliche Rückzahlung gefunden, setzte die zweite Stufe ein: Anhand der Ausfälle der jeweils letzten fünf Jahre wurde für alle nicht einzelwertberichtigten Kredite ein zusätzlicher pauschaler Abschreibungssatz festgelegt: Für 2008 werden also die Kreditausfälle in 2003, 2004, 2005, 2006 und 2007 addiert und zu der Summe aus den nicht einzelwertberichtigten Kreditbeträgen vom 31.12.2002, 31.12.2003, 31.12.2004, 31.12.2005 und 31.12.2006 in Beziehung gesetzt. Der so ermittelte Prozentsatz wird von nicht schon einzelwertberichtigten Krediten in 2008 pauschal abgeschrieben (deshalb: Pauschalwertberichtigúngen. Wenn es jetzt nach Golman Sachs geht, wird dieses System abgeschafft und durch einen Marktpreis für den Kredit der Sparkasse an den Gemüsehändler ersetzt. Da aber logischerweise kein Marktpreis existiert, kommt jetzt ein Ersatzinstrument zum Zuge, z.B. ein am Markt gehandelter Gemüsehändlerkreditpreisindex, der von Woche zu Woche stark schwankt und von Goldman natürlich nicht, wie sie mit Ehrenwort versichern (um ein paar weitere kriminelle Lügen sind sie nicht verlegen), beeinflusst wird. Stöffen hat nicht kapiertund kann es wegen vermutlicher fehlender Sachkenntnisse auch nicht, dass die Bilanzen der Kreditinstitute überwiegend Werte enthalten, die nicht an Märkten bewertet werden, sondern z.B. nach den von mir über Jahrzehnte bewährten und in abgewandelter Form über Jahrhunderte bewährten Methoden.
Also rufst du kurzentschlossen deinen Broker an und sagst diesem, dass die Bewertungsregeln für deine Shares jetzt mal kurzfristig geändert werden müssten, denn ICGE sei ja eigentlich der Top-Inkubator in seinem Sektor und mit einer Kursverdreifachung sei innerhalb der nächsten 12 Monate zu rechnen. Dementsprechend sei hier die Kursbewertung zu ändern.
Dein Broker wird dich wahrscheinlich dann fragen, ob du einen an der Waffel hast ;-)))
Lange Zeit hat sich die ganze Welt in Sachen Finanzkultur von derartigen Strukturfaschisten gängeln lassen. Aber es scheint so, dass Welt jetzt die Schnauze voll hat von den Finanzstrukturfaschisten, die dann beleidigt aus Verbänden austreten, wenn sie ihren Strukturfaschismus nicht mehr durchsetzen können.
Damit will ich den übermäßigen Risikoappetit der Bängster im allgemeinen nicht verteidigten, niemand hat wohl über Jahre diese Truppe, wie sich jetzt im nachhinein zu recht herausstellt, so hart attackiert wie Libuda, aber es ist kriminell in das von den Bängstern aus Eigenkaptialrenditegeilheit, die Gehälter nach oben trieb, geschaffene Feuer noch unberechtigerweise Öl zu gießen, wie das Goldman Sachs als kaltem Kalkül macht. Es geht eben unter Bängstern zu wie im Schweinestall: Bekanntlich fressen sich kranke Schweine auch gegenseitig die Schwänze ab. Wenn dadurch auch das Wohl der Allgemeinheit auf dem Spiel steht, sollte sich der Staat nicht scheuen, sich auch mit der größten Sau anzulegen und sie notfalls auch zu schlachten.
Andersherum sind Marktwerte oftmas sehr schwankend. Diese Schwankungen sind oftmals irrational und auch durch reine Spekulation angefeuert.
Durch eine durchgehende Bilanzierung von Marktwerten, wie sie im Fair Value Ansatz, der IAS vorgeschlagen werden, werden die an den Märkten vorhandene Schwankungen noch mit in die Bilanzen der Firmen getragen, was wiederum die Gesamtschwankung verstärkt.
Da Beispielsweise während der I-Net Blase 2000 viele Firmen die aktuellen Börsennotierungen an Beteiligungen bilanziert haben, wurden dadurch die Bilanzen aufgehübscht, was zu steigeden Gewinnen führt und dann wiederum zu einer Vergrößerung der Blase.
Ähnliches Gilt jetzt für die Bilanzierung von Krediten. Der Wert von Krediten ist gesunken, von daher müssen die Banken ihre Bilanzen korrigieren, was ihre Gewinne schmälert. Das wiederum drückt den Markt und so weiter....
Gerade das angloamerikanische Finanzverständnis unterstützt die Bildung von Blasen und Auf- und Abwärtsspiralen. Dieses System ist nützlich für die Börsen selbst und für die Investmentbanker.
Eine vorsichtige Bilanzierung wie sie im HGB vorgesehen ist, wo Marktwerte allerdings auch herangezogen werden können, ist meines Erachtens immer noch der beste Schutz gegen das entstehen von derartigen Mechanismen.
Leider haben die US ihre Bilanzierungsvorstellungen weltweit durchgesetzt. Wenn die Welt insbesondere die USA nach HGB bilanzieren würden, wäre die Finanzkrise garnicht erst entstanden.
Der Nutznießer Blasen und irrationalen Spiraen sind Spekulanten, die auch hier im Board genügend vorhanden sind. Zu Lasten der Investoren.
Und das nur, weil die Banken die Karre gegen die Wand gefahren haben und nun lauthals jammern und du im Prinzip diesem Gejammere auf dem Leim gehst.
Tricksen bis der Notarzt kommt. Nope.
Nicht auszuschließen ist, dass Stöffen damals den Schrott kaufte, weil er ihm von Abby Cohen von Goldman Sachs empfohlen wurde. Die waren auch damals schon "voll" im Einsatz.
Nochmals zu der Einführung von IFRS: Als Daimler sich damals an der New Yorker Börse notieren lassen wollte haben die alles versucht um eine Bilanzierung nach HGB zu nutzen (selbst der Kanzler war mit dabei). Hat alles nichts gebracht. Obwohl in der Wissenschaft die Kritik an IFRS überwiegt, musste man sich in Zeiten der Globalisierung nach den AMIS richten.
Man sollte mal Schmalenbach und Moxter lesen und sich mit den GoB beschäftigen. Ein Kaufmann sollte immer vorsichtig bilanzieren.
Etwas ähnliches passiert übrigens im Bildungssystem. Wir deutschen sind aufgrund eines internationalen Druck von unserem - eigentlich besserem System - auf batchelor und Master umgeschwenkt.
Das Problem von Goldman Sachs ist nun, dass da etwas eingetreten ist, was sie anders erhofft haben. Goldman Sachs hat gegen Indices wie den iTraxx gewettet und war bei einem Stand von 160 mit dieser Wette dick im Plus und hat diesen kurzfristigen Wettgewinn als Gewinn bilanziert. Das Problem ist, dass man nun von diesen Wettpositionen runterkommen muss (denn momentan stehen wir bei diesem Index selbst nach großem Weltuntergangsgetöse von Goldman Sach nur bei 112), wobei ich vielleicht erklären sollte, was 160 und 112 bedeutet: Auf dem Höhepunkt der Krise musste man für einen Kredit von 10 Millionen einen Versicherungsprämie von 160.000 pro Jahr bezahlen, jetzt nur noch 112.000. Von diesen Positionen hätte Goldman Sachs runterkommen können, wenn sie als Gegengeschäft (Hedging) von den anderen Banken entsprechende risikobelastete Assets verkauft bekommen hättne. Fast alle diese Banken mit risikobehafteten Assets haben aber nicht auch ein Stück an Goldman Sachs und ähnlich spekulierende Hedge Funds verkauft, sondern fast all die Assets behalten und auf diese Assets Abschreibungen getätigt, selbst wenn die wesentlich höher waren als die Verluste beim Verkauf. Was daraus in den nächsten Monaten und Jahren folgt, wenn die Kreditrückzahlungen abgerechnet werden, kann sich jeder, der mit dieser Materie auf nur einigermaßen vertraut ist, leicht ausrechenen: gigantische außerordentliche Gewinne, die nicht weit von den momentanen Abschreibungen entfernt sind. Die Banken auf der Gegenseite von Goldman Sachs wissen schon, warum sie Goldman Sachs nicht mit dem Verkauf dieser Risikoaktiva, die viel zu hoch abgeschrieben wurde, füttern.
Und sollten jetzt auch im zweiten Quartal noch einmal Abschreibungen folgen - was soll's. Dann sind eben die außerordentlichen Erträge in den nächsten Monaten und Jahren entsprechend höher.
SEC opens probe to prevent spread of false info
Sunday July 13, 3:22 pm ET
By Jeannine Aversa, AP Economics Writer
SEC opens probe to prevent spread of false information that manipulates stocks
WASHINGTON (AP) -- The Securities and Exchange Commission said Sunday it is immediately opening a probe to prevent the spread of false information used to manipulate securities prices.
SEC Chairman Christopher Cox said the investigation is aimed at "ensuring that investors continue to get reliable, accurate information about public companies in the marketplace."
ADVERTISEMENT
The probe comes amid a new bout of turmoil that has gripped investors. Questions have been swirling about the financial health of mortgage giants Fannie Mae and Freddie Mac as well as Lehman Brothers Holdings Inc.
Earlier this year, a run on Bear Stearns pushed the investment bank to the brink of bankruptcy and into a takeover by JPMorgan Chase. Bear officials blamed market rumors for the run.
The investigation will be conducted by the SEC's Office of Compliance Inspections and Examinations as well as the Financial Industry Regulatory Authority and New York Stock Exchange Regulation Inc.
Cox said the probe will provide an opportunity to make sure brokers and investment advisers have "appropriate training for their employees and sturdy controls in place to prevent intentionally false information from harming investors."
By law, brokers and investment advisers must have procedures in place to prevent market manipulation and other violations. Investigators will focus on such procedures, or controls, and whether "they are reasonably designed to prevent the intentional creation or spreading of false information intended to affect securities prices or other potentially manipulative conduct," the agency said.
The probe is separate from SEC's investigations, already under way, into alleged intentional manipulation of securities prices through "rumor-mongering and abusive short selling," the agency said in a statement.
Informationen über den Marktwert des Eigenkapitals können - theoretisch fundiert zumindest - nur über Prognose der zukünftigen Cash Flows (oder auch unter Berücksichtung der Kapitalkosten auch Gewinne nach Lücke-Theorem) generiert werden.
Das Ziel des Gläubigerschutzes ist in der Tat im HGB priorisiert. Aber es ist doch genau das was jetzt fehlt! Somit kann die Pleite des einen zu Dominoeffekten führen, wie jetzt in den USA erlebt.
Ich empfehle hierzu Kahle, Holger: Internationale Rechnungslegung un ihre Auswirkung auf Handels- und Steuerbilanz
Ein überaus weites und interessantes Feld
Und logischerweise ist auch der Cash Flow falsch, wenn das Betriebsergebnis falsch ist, wenn z.B Stille Reserven verborgen werden. Denn es ist eine Legende, dass in einem solchen Fall der Cash Flow ein besseres Ergebnis bringt, denn die Unterbewertung dieser Assets ist weder in Abschreibungen noch in den Zuführungen zu den Langfristigen Rückstellungen, den beiden weiteren Komponenten des Cash Flows neben dem Betriebsergebnis, enthalten.
Überhaupt ist die Cash Flow-Manie in der heutigen Welt lächerlich. Bei den großen Firmen, die sich immer mehr zu Systemköpfen wandeln, spielen Abschreibungen keine große Rolle mehr - die finden in den Vorstufen bei den Vorlieferanten statt. Schwachsinn sind deshalb auch Vergleiche, wie sie z.B. der schwachsinnigste deutsche Börsenkommentar, der Verfasser der Spalte "Kapital" in der FTD, von sich gibt: Der behauptet nämlich fast jeden Tag, die niedrigen KGV's seien bedeutungslos, denn das Kurs-Cash-Fow-Verhältis der DAX-Werte oder von großen US-Indices liege nachwievor nicht niedriger als früher. Technologiefirmen haben eben kaum noch etwas zum abschreiben und selbst Autokonzerne schrauben nur noch zusammen. Kamem früher auf 100 Euro Gewinn vielleicht 300 Euro Abschreibungen, so ist das Verhältnis heute vielleicht 100 Euro Gewinn zu 150 Euro Abschreibungen - dass dadurch das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis höher ausfällt dürfte bis auf dem Verfasser der Spalte Kapital und vielleicht Stöffen wohl fast jedem einleuchten.
2. Gewinne und Cash Flows können, unter berücksichtigung gewissen Prinzipien, umgerechnet werden. Schau mal unter Lücke-Theorem nach, ein weiteres Deutsches Accounting Genie. Das Theorem besagt, daß über die Totalperiode, der Barwert der Zahlungsströme gleich dem Kapitalwert der um die Kapitalkosten reduzierten Gewinne(Verluste) ist. Über längere Zeit können die Cash-Flows und die Gewinne also nicht voneinander Divergieren. Über einige wenige Teilperioden betrachtet schon. Von daher muss man den Kommentar aus Kapital genauer unter die Lupe nehmen.
Von daher ist es auch egal ob du - über länger Zeiträume gesehen - mit Cash Flows oder mit Gewinnen rechnest. Aufwand und Ertrag stellen Periodisieren(Verschieben) nur Aus- und Einzahlungen
Du musst dir halt anschauen was die Firma tatsächlich für Geschäftsvorfälle getätig hat und dich vorallem Fragen, was passiert in der Zukunft. Dies kannst du auf Basis von Gewinnen oder auch von Cash-Flows tun, ist total egal. Grundlage sind allerdings immer die tatsächlich stattfindenden Ein- und Auszahlungen.
Aber auch das wussten schon unsere Großväter.
Abschreibungen waren 300 Euro. Das heißt Ergebniss vor Abschreibungen war 400 Euro. Wenn man davon ausgeht, daß es ansonsten nur ertragsrelevante einzahlungen und Aufwandsrelevante Auszhalungen gegben hat (also keine Aufwände ohne Auszahlunge, wie zum Beispiel durch Rückstellungen, oder Auszahlungen ohne Aufwand wie der Kauf und die Aktivierung einer neuen Maschine ) sind diese 200 Euro der Cash Flow
b) Gewinn nach Abschreibung 100 Euro, Abschreibungen 150 => Cash Flow = 250 Euro
es kann nur das abgeschrieben werden, was irgndwann in der Bilanz aktiviert wurde. Aktivieren bedeutet Auszahlungen sind nicht Aufwandsrelevant. D.h. Gewinn wird höher als Cash Flow. Wer also nichts mehr zum Abschreiben hat, hatte auch nichts mehr zum Aktivieren. Also nähern sich Cash Flow und Gewinn an.
1. Die Firmen tätigen verstärkt Investitionen ins Anlagevermögen und Umlaufvermögen
Diese Verringern den Cash Flow jetzt, sind aber durch die Aktivierung Aufwandsneutral
und verringern somit nicht den Gewinn
2. Die Firmn haben massiv Forderungen aus LL aufgebaut, die zwar als Ertrag verbucht
aber noch nicht in der Kasse sind.
Ob diese sachverhalte zutreffen kann ich nicht wirklich beurteilen, halte dies aber für unwarscheinlich.
Fakt ist, dass zumindest die großen Unternehmen heute weniger anlageintensiv sind und folglich dadurch im Vergleich zu früher weniger abzuschreiben haben, was einen historischen Vergleich zwischen einem Kurs-Cash-Flow-Verhältnis von vor 20 Jahren und heute wenig sinnvoll macht.
Das ist alles - dazu braucht es keiner langatmigen Ergüsse.