Über Terroristen in Nadelstreifen


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Neuester Beitrag: 20.09.19 17:57
Eröffnet am:05.07.08 11:48von: LibudaAnzahl Beiträge:73
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62162 Postings, 7051 Tage LibudaUS-Finanzkultur=Abzockerkultur für Goldman Sachs

 
  
    #26
2
12.07.08 19:35
Unter der Überschrift "Anfang vom Ende eine (Alb)Traums" kann man in der neuesten Wirtschaftswoche folgenden Kommentar lesen:

"Die EU-Finanzminister wollen die Ersteller von internationalen Finanzregeln stärker überwachen. Das ist gut so, weil damit der Einfluss der USA auf die Märkte beschnitten wird.

Lange hat es gedauert, doch werden Europas Politiker endlich wach. Die Finanzminister der EU wollen die Macht des Internationalen Accounting Standard Boards (IASB) beschneiden, es zukünftig stärker überwachen und fordern mehr Transparenz ein. Das IASB verordnet für Unternehmen in mehr als 100 Ländern die Bilanzregeln IFRS, so auch für Deutschland. Skurril war daran schon immer, dass es sich dabei um eine private Veranstaltung handelt. Das IASB hat sich seit seiner Gründung 1973 schon immer als Einfallstor amerikanischer Finanzkultur und Finanzlogik gedient, die aus der Praxis heraus ständig weiterentwickelt wird, in der Realität aber - siehe Finanzkrise - häufig versagt."

Dass Goldman Sach bei dieser Weiteretnwicklung der amerikanischen Finanzversagerkultur seine Finger immer ganz kräftig im Spiel hatte, wurde ja jetzt in den lezten Tagen mit dem Austritt aus dem Bankenverband klar, der nicht mehr so die Bilanzen fälschen wollte, wie das Goldman Sachs gerne gehabt hätte. Denn ein Merkmal dieser amerikanischen Finanzversagerkultur ist, dass da laufend im fliegenden Galopp die Pferde gewechselt werten, statt auf die Kontinuität der Bilanzierung zu achten - wahrscheinlich in dem Tempo, wie es Goldman Sachs entsprechend seiner Positionierung seiner Handelabteilungen braucht. So hängen die angeblichen Schieflagen der beiden großen US-Hypothekenfinanzierer zwar hauptsächlich mit den Problemen auf dem US-Häusermarkt zusammen, aber auch damit dass man wieder einmal im fliegenden Galopp andenkt die Bilanzierungspraxis in bestimmten für die Hypothekenfinanzierer wichtigen Punkten zu ändern.

Wer da wohl seine Finger im Spiel hat? Meint Ihr nicht auch, dass das jemand sein könnte, der gerne den iTraxx statt bei 112 wieder bei 160 hätte wie einst im März. Wahrscheinlich ein Schelm, der Böses dabei denkt.  

2402 Postings, 5839 Tage nopanicLibuda lass dich auswechseln,

 
  
    #27
2
12.07.08 20:43
das spiel wird immer härter.das grundproblem der zukunft wird nicht die finanzkrise sein,sondern die preiserhöhungen der rohstoffländer wie rußland und opec-staaten.die nachfrage ist da,warum sollten sie nochmals mit dem preis runter.selbst in einer rezession wird die derzeitige öl und gasabnahme gesichert sein.no chance.es wird keine großen zwischenerholungen mehr geben.warum,ganz einfach,weil's jeder merkt und der kapitalismus duch seine gier sich selber beerdigt.ok ein bißchen übertrieben.ich bin spekulant mit geduld und war früher oberbulle,aber momentan brummt in meinem bauch der bär.the times they are a changing.  

62162 Postings, 7051 Tage LibudaDu äffst die Märchen von Goldman Sachs und

 
  
    #28
12.07.08 22:32

anderer Märchenerzähler nach, die den Leute auf Ohr binden wollen, dass wir hier eine Planwirtschaft haben.  Preise können immer nur kurzfristig gemacht werden, selbst von Goldman Sachs, und danach setzen sich die Kräfte von Angebot und Nachfrage durch. Die Nachfrage ist im wesentlichen durch Billiarden von Anlagegeldern entstanden, die  in die Rohstoffmärkte geströmt sind - mit den entsprechenden Reaktionen wie bei den Tulpenzwiebeln in Holland und Aktien wie Intershop und ähnlichem Grobzeug auf dem Neuen Markt oder Verzockeraktien wie Commerce One an der Nasdaq, Das Rohstoffangebot (einschließlich der Substitute) wird sich ausweiten - hoffentlich nicht so stark wie nach den Fantastereien des Club of Rome vor fast 40 Jahren. Denn dann würde der Schweinezyklus, der wegen sinkender Rohstoffpreise in den Entwicklungsländern Millionen Menschen umgebracht hat,  neu beginnen. Positiv an diesen Überinvestitionen könnte aber  wie damals bei den Überinvestitionen ins Internet sein, dass wir Quantensprunge im Energie- und Materailsektor erleben (schon jetzt sind große Windkraftanlagen beim momentant Gaspreis den vielen angeblich so günstigen Gaskraftwerken haushoch überlegen und deshalb investieren dort auch Frimen wie Blackrock massiv), die den für die Aktienkursentwicklung wichtigen Produktiviätsfortschritt noch weiter antreiben, als wir ihn viel höher als im Durchschnitt der letzten 50 Jahre momentan schon ehr erleben.

 

62162 Postings, 7051 Tage LibudaEigentlich geht es hier in diesem Thred

 
  
    #29
13.07.08 00:20
umd eine Sachdiskussion. Und daher macht es meines Erachtens keinen Sinn, wenn Poster wie nopanic und andere, die momentan jetzt einmalig zufällig Puts in ihrem Depot haben, Grußadressen an ihre Mitzocker von Goldman Sachs ablassen, ohne Argumente zum eigentlichen Sachthema zu äussern.  

62162 Postings, 7051 Tage LibudaNach den neuesten Untersuchungen über die Zukunft

 
  
    #30
13.07.08 14:21
der Kreditinstitute muss man Investmentbanking sehr viel tiefer hängen als es in der Vergangenheit tönte - unter 5% soll dieses Betätigungsfeld ausmachen, der Löwenanteil Vermögensverwaltung. Umso absurder ist, dass Goldman Sacht dem gesamten Bereich der Kreditinstitute sein market-to-market-Modell überstülpen will, obwohl es durchgehend Marktpreise vielleicht bei den Assets einiger Investmentbanken gibt, aber niemals bei den Kreditinstituten allgemein.

Im Börsen-Kommentar von Christof Schürmann in der letzten Wirtschaftswoche heißt es zu dem Schwachsinnsmodell von Goldman Sachs, das mutwillig überall drübergestült werden soll, wo es nicht passt: "Unter dem Deckmantel vermeintlicher Transparenz müssen mittelständische Unternehmen plötzlich Bilanzierungsmethoden anwenden, die zu Scheingewinnen oder -verlusten führen und ihre echte Ertragssituation verschleiern. Nicht ausgeschlossen ist, dass der Verstoß der EU den (Alb-)Traum von einem einheitlichen weltweiten Bilanzstandard (Anmerkung: nach Gutsherrenart von Goldman Sachs verordnet) beenden wird. Denn die ständigen und enormen Veränderungen der Bilanzregeln in den vergangenen Jahren (Anmerkung: wie es eben der Gutsherr gerade brauchte) haben zu einem Chaos geführt, wie es seinesgleich sucht."  

8485 Postings, 6390 Tage StöffenIch verstehe deine Aufregung immer noch nicht

 
  
    #31
1
13.07.08 15:12
und es geht wahrscheinlich manch anderem hier auch so. Denn wie bei vielen Argumenten gegen das Fair-Value-Prinzip werden in dieser hier nebensächlichen Diskussion zu den Bilanzierungsregeln die tatsächlichen Gründe für die Finanzkrise ausgeblendet. Und DAS ist der hier eigentlich springende Punkt. Aber im Ausblenden hast du ja 'ne Menge Erfahrung.

Da übt die Bankenlobby richtig schön Druck auf die Regulierungsbehörden aus, um ihren ganzen Schrott mit einer „Alice-im-Wunderland-Bilanzierung” aufzuhübschen, und du klatscht da noch Beifall und pöbelst gegen Goldman, eigentlich völlig unverständlich:
“Jungens, das mit diesem fair value geht uns aber jetzt wirklich zunehmend auf den Sack, seht mal zu, dass Ihr da was unternehmt!”. Oder etwas weniger salopp steht dort genau das als Forderung, nämlich die Abkehr vom “fairen Wert” und die Rückkehr zu den “Historischen Anschaffungskosten” für derlei illiquiden Finanzschrott, wie ABS, CDOs und dergleichen.

Und aufgepasst, jetzt kommt Libudas großer Traum vom großen Tischlein-deck-dich-Spiel der stillen Reserven:

Was könnte passieren, wenn man von “mark-to-model” abrücken sollte? Und die wahrscheinliche Antwort lautet: zu ANSCHAFFUNGSKOSTEN. Nota bene, wohl evtl. vermindert um etwaige eingetretene Wertberichtigungen für Kreditausfälle und dergleichen, aber keineswegs auch nur annähernd zu tagesaktuellen “Marktpreisen”. Und wäre dem tatsächlich so, dann hätten alle Banken wohl in besagten “Level 3″-Assets plötzlich gehörige “stille Reserven”, die man, je nach Gusto der Aufsichtsbehörden, gewinnwirksam oder -neutral auflösen lassen könnte.

Die Banken, die noch schnell den maximalen Betrag nach Level 3 geschaufelt haben, stünden dann mit ihrem nach wie vor illiquiden Schrott natürlich wieder sehr gut da.

Und genau hier hat Goldman Sachs natürlich clevererweise angesetzt

“The proposals are extraordinary,” a Goldman official said on Thursday.
“This is Alice-in-Wonderland accounting.”

http://www.ft.com/cms/s/0/fe3ae802-2857-11dd-8f1e-000077b07658.html

7360 Postings, 6154 Tage relaxedMan kann Libuda auch einmal etwas recht geben:

 
  
    #32
13.07.08 15:31
Das "Fair-Value" Prinzip ist manipulierbar, gerade in illiquiden Märkten, und die Goldmänner sind "Meister" darin. Bedeutet jedoch nicht, dass es nicht etwas "belastbarer" ist als das, was man bislang hat.  

62162 Postings, 7051 Tage LibudaDas Wort "Fair-Value-Prinzip"

 
  
    #33
13.07.08 15:34
ist schlichte Volksverdummung und Stöffen plappert das, da ohne jedwegliche Sachkenntnis von der nicht ganz einfachen Materie, einfach nach. Weiter oben hatte ich das ja schon einmal ausgeführt.

Mit dem Begriff "Fair Value" soll hier suggeriert werden, dass ein richtiger Preis verwendet würde, wenn man die jeweiligen sogenannten "Marktpreise" nehme. Ihr erinnert Euch sicher an mein Beispiel oben mit dem Kredit Eurer Sparkasse um die Ecke an Eurer Gemüsehändler um die Ecke. Nehmen wir an, der hat sich 50.000 Euro geliehen. Seit über 100 Jahren wurde der - und zwar überaus bewährt - wie folgt in der Sparkassenbilanz angesetzt. Zunächst einmal wurde nachgeforscht, ob es einen konkreten Anlass gibt, dass der Gemüsehändler seinen Kredit nicht zurückbezahlen kann. War der vorhanden, wurde die nach der geschätzten Ausfallwahrscheinlichkeit eine auf den einzelnen Kredit bezogene Wertberichtigung (Einzelwertberichtigung) gebildet. Wurde kein konkreter Anlass für eine nicht mögliche Rückzahlung gefunden, setzte die zweite Stufe ein: Anhand der Ausfälle der jeweils letzten fünf Jahre wurde für alle nicht einzelwertberichtigten Kredite ein zusätzlicher pauschaler Abschreibungssatz festgelegt: Für 2008 werden also die Kreditausfälle in 2003, 2004, 2005, 2006 und 2007 addiert und zu der Summe aus den nicht einzelwertberichtigten Kreditbeträgen vom 31.12.2002, 31.12.2003, 31.12.2004, 31.12.2005 und 31.12.2006 in Beziehung gesetzt. Der so ermittelte Prozentsatz wird von nicht schon einzelwertberichtigten Krediten in 2008 pauschal abgeschrieben (deshalb: Pauschalwertberichtigúngen. Wenn es jetzt nach Golman Sachs geht, wird dieses System abgeschafft und durch einen Marktpreis für den Kredit der Sparkasse an den Gemüsehändler ersetzt. Da aber logischerweise kein Marktpreis existiert, kommt jetzt ein Ersatzinstrument zum Zuge, z.B. ein am Markt gehandelter Gemüsehändlerkreditpreisindex, der von Woche zu Woche stark schwankt und von Goldman natürlich nicht, wie sie mit Ehrenwort versichern (um ein paar weitere kriminelle Lügen sind sie nicht verlegen), beeinflusst wird. Stöffen hat nicht kapiertund kann es wegen vermutlicher fehlender Sachkenntnisse auch nicht, dass die Bilanzen der Kreditinstitute überwiegend Werte enthalten, die nicht an Märkten bewertet werden, sondern z.B. nach den von mir über Jahrzehnte bewährten und in abgewandelter Form über Jahrhunderte bewährten Methoden.
 

8485 Postings, 6390 Tage StöffenOder mal andersherum

 
  
    #34
13.07.08 15:41
Werter Libuda, du darfst ja jeden Tag den „Fair Value“ deiner Internet Capital Group-Aktien in deinem Depot bewundern. Selbstverständlich erscheint dir da der momentane Kurs als viel zu niedrig angesetzt.

Also rufst du kurzentschlossen deinen Broker an und sagst diesem, dass die Bewertungsregeln für deine Shares jetzt mal kurzfristig geändert werden müssten, denn ICGE sei ja eigentlich der Top-Inkubator in seinem Sektor und mit einer Kursverdreifachung sei innerhalb der nächsten 12 Monate zu rechnen. Dementsprechend sei hier die Kursbewertung zu ändern.

Dein Broker wird dich wahrscheinlich dann fragen, ob du einen an der Waffel hast ;-)))

62162 Postings, 7051 Tage LibudaStrukturfaschisten ist ein Ausdruck

 
  
    #35
13.07.08 15:57
der einmal von Theo Sommer in der ZEIT vor ca. 25-30 Jahren für Leute erfunden hat, die allen anderen ihre Strukturvorstellungen aufzwingen wollen, die ihnen Vorteile bringen, aber den Sachverhalten nicht angemessen sind und der Allgemeinheit schaden.

Lange Zeit hat sich die ganze Welt in Sachen Finanzkultur von derartigen Strukturfaschisten gängeln lassen. Aber es scheint so, dass Welt jetzt die Schnauze voll hat von den Finanzstrukturfaschisten, die dann beleidigt aus Verbänden austreten, wenn sie ihren Strukturfaschismus nicht mehr durchsetzen können.

Damit will ich den übermäßigen Risikoappetit der Bängster im allgemeinen nicht verteidigten, niemand hat wohl über Jahre diese Truppe, wie sich jetzt im nachhinein zu recht herausstellt, so hart attackiert wie Libuda, aber es ist kriminell in das von den Bängstern aus Eigenkaptialrenditegeilheit, die Gehälter nach oben trieb, geschaffene Feuer noch unberechtigerweise Öl zu gießen, wie das Goldman Sachs als kaltem Kalkül macht. Es geht eben unter Bängstern zu wie im Schweinestall: Bekanntlich fressen sich kranke Schweine auch gegenseitig die Schwänze ab. Wenn dadurch auch das Wohl der Allgemeinheit auf dem Spiel steht, sollte sich der Staat nicht scheuen, sich auch mit der größten Sau anzulegen und sie notfalls auch zu schlachten.  

291 Postings, 6586 Tage meistermindDie Problematik

 
  
    #36
1
13.07.08 15:59
kann nicht so einfach gelöst werden, da es sowohl Argumente für als Gegen Bilanzierung von Marktwerten gibt. Vorteil von Marktwerten: sie entsprechen dem tatsächlich erlösbaren Geldbetrag.

Andersherum sind Marktwerte oftmas sehr schwankend. Diese Schwankungen sind oftmals irrational und auch durch reine Spekulation angefeuert.

Durch eine durchgehende Bilanzierung von Marktwerten, wie sie im Fair Value Ansatz, der IAS vorgeschlagen werden, werden die an den Märkten vorhandene Schwankungen noch mit in die Bilanzen der Firmen getragen, was wiederum die Gesamtschwankung verstärkt.

Da Beispielsweise während der I-Net Blase 2000 viele Firmen die aktuellen Börsennotierungen an Beteiligungen bilanziert haben, wurden dadurch die Bilanzen aufgehübscht, was zu steigeden Gewinnen führt und dann wiederum zu einer Vergrößerung der Blase.

Ähnliches Gilt jetzt für die Bilanzierung von Krediten. Der Wert von Krediten ist gesunken, von daher müssen die Banken ihre Bilanzen korrigieren, was ihre Gewinne schmälert. Das wiederum drückt den Markt und so weiter....

Gerade das angloamerikanische Finanzverständnis unterstützt die Bildung von Blasen und Auf- und Abwärtsspiralen. Dieses System ist nützlich für die Börsen selbst und für die Investmentbanker.

Eine vorsichtige Bilanzierung wie sie im HGB vorgesehen ist, wo Marktwerte allerdings auch herangezogen werden können, ist meines Erachtens immer noch der beste Schutz gegen das entstehen von derartigen Mechanismen.

Leider haben die US ihre Bilanzierungsvorstellungen weltweit durchgesetzt. Wenn die Welt insbesondere die USA nach HGB bilanzieren würden, wäre die Finanzkrise garnicht erst entstanden.

Der Nutznießer Blasen und irrationalen Spiraen sind Spekulanten, die auch hier im Board genügend vorhanden sind. Zu Lasten der Investoren.  

8485 Postings, 6390 Tage StöffenDas Problem besteht doch darin

 
  
    #37
1
13.07.08 16:04
dass die IFRS-Regeln bei ihrer Einführung sehr hoch gelobt und allseits akzeptiert worden sind und nun unverständlichweise jetzt hier Aufweichungen und Änderungen vorgenommen werden sollen.
Und das nur, weil die Banken die Karre gegen die Wand gefahren haben und nun lauthals jammern und du im Prinzip diesem Gejammere auf dem Leim gehst.
Tricksen bis der Notarzt kommt. Nope.

62162 Postings, 7051 Tage LibudaWeitgehend Zustimmung Meistermind

 
  
    #38
13.07.08 16:14
wie erleben ja momentan, dass sich weltweiter Widerstand bildet, der die Bilanzierung nicht den Interessen von Zockern überlassen will. Man kann inzwischen sogar sagen, dass bei den Banken die Trennlinie zwischen Goldman Sachs und dem Rest der Welt verläuft. Und daher habe ich so harte Worte wie Terroristen in Nadelstreifen und Finanzstrukturfaschisten verwendet.  

62162 Postings, 7051 Tage LibudaBesonders amüsiert mich bei Stöffen

 
  
    #39
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13.07.08 16:25
die Formulierung "IFRS-Regeln bei ihrer Einführung sehr hoch gelobt und allseits akzeptiert". Dass das ausgerechnet Stöffen schreibt, der mit Unternehmen wie Commerce One und ähnlichem Schrott in 2000 sein Vermögen versenkt hat, ist schon sehr verwunderlich, haben diese Schrottunternehmen doch die Möglichkeiten des IFRS genutzt um Anlegern wie Stöffen den letzten Cent aus der Tasche zu leiern. Die Anhänglichkeit von Stöffen für Postings von Libuda hängt übrigen damit zusammen, dass Libuda damals postete: Verkauft den Schrott. Zufälligerweise (ich bin schließlich kein Hellseher) stürtzen sofort ab - und seit dieser Zeit folgt mir eine "treue" Commerce One-Gemeinde mit dem Obertreusten Stöffen wie dem Rattenfänger von Hameln.  

62162 Postings, 7051 Tage LibudaBesonders amüsiert mich bei Stöffen

 
  
    #40
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13.07.08 16:29
die Formulierung "IFRS-Regeln bei ihrer Einführung sehr hoch gelobt und allseits akzeptiert". Dass das ausgerechnet Stöffen schreibt, der mit Unternehmen wie Commerce One und ähnlichem Schrott in 2000 sein Vermögen versenkt hat, ist schon sehr verwunderlich, haben diese Schrottunternehmen doch die Möglichkeiten des IFRS genutzt um Anlegern wie Stöffen den letzten Cent aus der Tasche zu leiern. Die Anhänglichkeit von Stöffen für Postings von Libuda hängt übrigen damit zusammen, dass Libuda damals postete: Verkauft den Schrott. Zufälligerweise (ich bin schließlich kein Hellseher) stürtzen sofort ab - und seit dieser Zeit folgt mir eine "treue" Commerce One-Gemeinde mit dem besonders treuen Stöffen wie dem Rattenfänger von Hameln.

Nicht auszuschließen ist, dass Stöffen damals den Schrott kaufte, weil er ihm von Abby Cohen von Goldman Sachs empfohlen wurde. Die waren auch damals schon "voll" im Einsatz.  

8485 Postings, 6390 Tage StöffenDu kannst es ruhig dreimal posten

 
  
    #41
13.07.08 16:41
der Wahrheitsgehalt nimmt dadurch nicht automatisch zu ;-)))

291 Postings, 6586 Tage meistermindjetzt kackt euch hier doch nicht an

 
  
    #42
3
13.07.08 18:34
wie die kleinen kinder. Die Lage ist ernst - aber sehr interessant - eine sachliche Diskussion hilft bei der Investitionsentscheidung.

Nochmals zu der Einführung von IFRS: Als Daimler sich damals an der New Yorker Börse notieren lassen wollte haben die alles versucht um eine Bilanzierung nach HGB zu nutzen (selbst der Kanzler war mit dabei). Hat alles nichts gebracht. Obwohl in der Wissenschaft die Kritik an IFRS überwiegt, musste man sich in Zeiten der Globalisierung nach den AMIS richten.

Man sollte mal Schmalenbach und Moxter lesen und sich mit den GoB beschäftigen. Ein Kaufmann sollte immer vorsichtig bilanzieren.

Etwas ähnliches passiert übrigens im Bildungssystem. Wir deutschen sind aufgrund eines internationalen Druck von unserem - eigentlich besserem System - auf batchelor und Master umgeschwenkt.  

62162 Postings, 7051 Tage LibudaWir sollten allerdings die Bilanzierung nach HGB

 
  
    #43
13.07.08 22:28
nicht zu sehr verklären, die im wesentlichen das Ziel hatte, die Kreditgeber zu schützen. Wir sollten deshalb den guten Adolf Moxter in der Flasche lassen, denn obwohl es schon fast 40 Jahre her ist, kann ich mich nicht erinnern, von ihm irgendwas zu dem Thema gehört zu haben, dass man nicht nur die Kreditgeber, sondern auch die Kapitaleignr schüzten mussen. Ein Anleger hat schon ein Interesse an einer zeitnahen Bewertung, wie es IAS vorsah bzw. IFRS vorsieht - allerdings nicht an den Pervertierungen der letzten Zeit. Die Frage ist, wer für diese Pervertierungen zuständig ist. Und da stößt man doch auf sehr Sonderbares zum International Accounting Standard Boards, das die IFRS fabriziert. In der letzten Wirschaftswoche wurde das wie folgt beschrieben wurde: "Skurill daran war schon immer, dass es sich dabei um eine private Veranstaltung handelt, finanziert vor allem von großen Banken, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und den Top-Industrieunternehmen." Wer von diesen drei Gruppen in der letzten Zeit das Sagen hatte, dürfte wohl klar sein, denn eigentlich ist ja gegen eine zeitnahe Bewertung von Assets nichts einzuwenden. Zeitnah heißt aber nicht, dass man für Assets ohne Marktpreise - und die dominieren nun einmal in Firmenbilanzen und auch in den Bilanzen von normalen Kreditinstituten - krampfhaft nach Marktpreisen sucht, die es nicht gibt, und bewährte Bewertungsmethoden wie z.B. die Einzel- und Pauschalwertberichtigungen, wie sie deutsche Kreditinstitute auf ihre Kredite vornehmen, durch Mondpreise eines von Goldman Sachs manipulierten Index ersetzt, der mit diesen Kredit so wenig zu tun hat, wie die schon einmal von mir zitierte Kuh mit dem Kräppelbacken. Und so ähnlich ist es auch bei vielen strukturierten Krediten ohne Marktpreise gelaufen, die mit 50% abgeschrieben wuruden, weil unsinnigerweise herangezogene manipulierte Indices es zum Bewertungsstichtag so verlangten (nur kurze Zeit später hatte sich dann dieser Index schon um 50% geändert, z.B. fiel der itraxxEurope vom März bis Mai von 160 auf 80), obwohl vermutlich, was momentan noch niemand weiss, vielleicht noch nicht einmal 10% ausfallen.

Das Problem von Goldman Sachs ist nun, dass da etwas eingetreten ist, was sie anders erhofft haben. Goldman Sachs hat gegen Indices wie den iTraxx gewettet und war bei einem Stand von 160 mit dieser Wette dick im Plus und hat diesen kurzfristigen Wettgewinn als Gewinn bilanziert. Das Problem ist, dass man nun von diesen Wettpositionen runterkommen muss (denn momentan stehen wir bei diesem Index selbst nach großem Weltuntergangsgetöse von Goldman Sach nur bei 112), wobei ich vielleicht erklären sollte, was 160 und 112 bedeutet: Auf dem Höhepunkt der Krise musste man für einen Kredit von 10 Millionen einen Versicherungsprämie von 160.000 pro Jahr bezahlen, jetzt nur noch 112.000. Von diesen Positionen hätte Goldman Sachs runterkommen können, wenn sie als Gegengeschäft (Hedging) von den anderen Banken entsprechende risikobelastete Assets verkauft bekommen hättne. Fast alle diese Banken mit risikobehafteten Assets haben aber nicht auch ein Stück an Goldman Sachs und ähnlich spekulierende Hedge Funds verkauft, sondern fast all die Assets behalten und auf diese Assets Abschreibungen getätigt, selbst wenn die wesentlich höher waren als die Verluste beim Verkauf. Was daraus in den nächsten Monaten und Jahren folgt, wenn die Kreditrückzahlungen abgerechnet werden, kann sich jeder, der mit dieser Materie auf nur einigermaßen vertraut ist, leicht ausrechenen: gigantische außerordentliche Gewinne, die nicht weit von den momentanen Abschreibungen entfernt sind. Die Banken auf der Gegenseite von Goldman Sachs wissen schon, warum sie Goldman Sachs nicht mit dem Verkauf dieser Risikoaktiva, die viel zu hoch abgeschrieben wurde, füttern.

Und sollten jetzt auch im zweiten Quartal noch einmal Abschreibungen folgen - was soll's. Dann sind eben die außerordentlichen Erträge in den nächsten Monaten und Jahren entsprechend höher.  

62162 Postings, 7051 Tage LibudaDa kann die SEC gleich bei Goldman Sachs

 
  
    #44
13.07.08 22:53
anfangen. Aber Ihr könnt sicher sein, dass es bei der von Bushkriegern und Goldman Sachs unterwanderten SEC läuft wie schon seit Jahrhunderten auch: Die Kleinen hängt man und die Großen lässt man laufen.

SEC opens probe to prevent spread of false info
Sunday July 13, 3:22 pm ET
By Jeannine Aversa, AP Economics Writer  
SEC opens probe to prevent spread of false information that manipulates stocks


WASHINGTON (AP) -- The Securities and Exchange Commission said Sunday it is immediately opening a probe to prevent the spread of false information used to manipulate securities prices.
SEC Chairman Christopher Cox said the investigation is aimed at "ensuring that investors continue to get reliable, accurate information about public companies in the marketplace."

ADVERTISEMENT


The probe comes amid a new bout of turmoil that has gripped investors. Questions have been swirling about the financial health of mortgage giants Fannie Mae and Freddie Mac as well as Lehman Brothers Holdings Inc.

Earlier this year, a run on Bear Stearns pushed the investment bank to the brink of bankruptcy and into a takeover by JPMorgan Chase. Bear officials blamed market rumors for the run.

The investigation will be conducted by the SEC's Office of Compliance Inspections and Examinations as well as the Financial Industry Regulatory Authority and New York Stock Exchange Regulation Inc.

Cox said the probe will provide an opportunity to make sure brokers and investment advisers have "appropriate training for their employees and sturdy controls in place to prevent intentionally false information from harming investors."

By law, brokers and investment advisers must have procedures in place to prevent market manipulation and other violations. Investigators will focus on such procedures, or controls, and whether "they are reasonably designed to prevent the intentional creation or spreading of false information intended to affect securities prices or other potentially manipulative conduct," the agency said.

The probe is separate from SEC's investigations, already under way, into alleged intentional manipulation of securities prices through "rumor-mongering and abusive short selling," the agency said in a statement.



 

291 Postings, 6586 Tage meistermindBilanzierung ist

 
  
    #45
1
13.07.08 23:10
nimals eine gute Informationsquelle für den Kapitalmarkt. Auch eine nach Vair-Value Prinzipien erstellte Bilanz bringt für den Kapitalanleger keinen Mehrwert. Die aktuellen Marktwerte der Assets in der Bilanz kann er ja selbst am Markt ablesen.

Informationen über den Marktwert des Eigenkapitals können - theoretisch fundiert zumindest - nur über Prognose der zukünftigen Cash Flows (oder auch unter Berücksichtung der Kapitalkosten auch Gewinne nach Lücke-Theorem) generiert werden.

Das Ziel des Gläubigerschutzes ist in der Tat im HGB priorisiert. Aber es ist doch genau das was jetzt fehlt! Somit kann die Pleite des einen zu Dominoeffekten führen, wie jetzt in den USA erlebt.

Ich empfehle hierzu Kahle, Holger: Internationale Rechnungslegung un ihre Auswirkung auf Handels- und Steuerbilanz

Ein überaus weites und interessantes Feld  

62162 Postings, 7051 Tage LibudaDa liegst Du falsch

 
  
    #46
13.07.08 23:34
natürlich ist ein richtiges Betriebsergebnis die wichtigste Information, die wir benötigen - denn das ist die Grundlage für die Ermittlung des KGV's. Kein außenstehender Analyst kann ein HGB-Ergebnis vernünftig aufarbeiten.

Und logischerweise ist auch der Cash Flow falsch, wenn das Betriebsergebnis falsch ist, wenn z.B Stille Reserven verborgen werden. Denn es ist eine Legende, dass in einem solchen Fall der Cash Flow ein besseres Ergebnis bringt, denn die Unterbewertung dieser Assets ist weder in Abschreibungen noch in den Zuführungen zu den Langfristigen Rückstellungen, den beiden weiteren Komponenten des Cash Flows neben dem Betriebsergebnis, enthalten.

Überhaupt ist die Cash Flow-Manie in der heutigen Welt lächerlich. Bei den großen Firmen, die sich immer mehr zu Systemköpfen wandeln, spielen Abschreibungen keine große Rolle mehr - die finden in den Vorstufen bei den Vorlieferanten statt. Schwachsinn sind deshalb auch Vergleiche, wie sie z.B. der schwachsinnigste deutsche Börsenkommentar, der Verfasser der Spalte "Kapital" in der FTD, von sich gibt: Der behauptet nämlich fast jeden Tag, die niedrigen KGV's seien bedeutungslos, denn das Kurs-Cash-Fow-Verhältis der DAX-Werte oder von großen US-Indices liege nachwievor nicht niedriger als früher. Technologiefirmen haben eben kaum noch etwas zum abschreiben und selbst Autokonzerne schrauben nur noch zusammen. Kamem früher auf 100 Euro Gewinn vielleicht 300 Euro Abschreibungen, so ist das Verhältnis heute vielleicht 100 Euro Gewinn zu 150 Euro Abschreibungen - dass dadurch das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis höher ausfällt dürfte bis auf dem Verfasser der Spalte Kapital und vielleicht Stöffen wohl fast jedem einleuchten.  

291 Postings, 6586 Tage meistermindFolgendes:

 
  
    #47
1
14.07.08 00:35
1. Was an der Börse interessiert sind die zukünftigen Cash-Flows oder Gewinne. Eine Bilanz gibt nur das an, was in der Vergangenheit passiert ist (Auch IAS). KGV Rechnungen werden zwar oft gemacht. Man geht aber hier (implizit) davon aus, dass die zukünftigen Gewinne ebenso ausfallen. Wenn eine Firma jetzt ein KGV von 4 hat und zukünftig nur Verluste macht ist ihr wert null. Deswegen hat der KGV nur eine begrenzte Aussagekraft.



2. Gewinne und Cash Flows können, unter berücksichtigung gewissen Prinzipien, umgerechnet werden. Schau mal unter Lücke-Theorem nach, ein weiteres Deutsches Accounting Genie. Das Theorem besagt, daß über die Totalperiode, der Barwert der Zahlungsströme gleich dem Kapitalwert der um die Kapitalkosten reduzierten Gewinne(Verluste) ist. Über längere Zeit können die Cash-Flows und die Gewinne also nicht voneinander Divergieren. Über einige wenige Teilperioden betrachtet schon. Von daher muss man den Kommentar aus Kapital genauer unter die Lupe nehmen.

Von daher ist es auch egal ob du - über länger Zeiträume gesehen - mit Cash Flows oder mit Gewinnen rechnest. Aufwand und Ertrag stellen Periodisieren(Verschieben) nur Aus- und Einzahlungen

Du musst dir halt anschauen was die Firma tatsächlich für Geschäftsvorfälle getätig hat und dich vorallem  Fragen, was passiert in der Zukunft. Dies kannst du auf Basis von Gewinnen oder auch von Cash-Flows tun, ist total egal. Grundlage sind allerdings immer die tatsächlich stattfindenden Ein- und Auszahlungen.

Aber auch das wussten schon unsere Großväter.

 

291 Postings, 6586 Tage meistermindBeispiel

 
  
    #48
14.07.08 00:48
a) Gewinn nach Abschreibung 100 Euro,
Abschreibungen waren 300 Euro. Das heißt Ergebniss vor Abschreibungen war 400 Euro. Wenn man davon ausgeht, daß es ansonsten nur ertragsrelevante einzahlungen und Aufwandsrelevante Auszhalungen gegben hat (also keine Aufwände ohne Auszahlunge, wie zum Beispiel durch Rückstellungen, oder Auszahlungen ohne Aufwand wie der Kauf und die Aktivierung einer neuen Maschine ) sind diese 200 Euro der Cash Flow

b) Gewinn nach Abschreibung 100 Euro, Abschreibungen 150 => Cash Flow = 250 Euro

es kann nur das abgeschrieben werden, was irgndwann in der Bilanz aktiviert wurde. Aktivieren bedeutet Auszahlungen sind nicht Aufwandsrelevant. D.h. Gewinn wird höher als Cash Flow. Wer also nichts mehr zum Abschreiben hat, hatte auch nichts mehr zum Aktivieren. Also nähern sich Cash Flow und Gewinn an.  

291 Postings, 6586 Tage meistermindWenn also die Cash Flows im Dax

 
  
    #49
14.07.08 01:18
weniger gewachsen sind wie die Gewinne, so kann das folgende Ursachen haben.

1. Die Firmen tätigen verstärkt Investitionen ins Anlagevermögen und Umlaufvermögen
  Diese Verringern den Cash Flow jetzt, sind aber durch die Aktivierung Aufwandsneutral
  und verringern somit nicht den Gewinn
2. Die Firmn haben massiv Forderungen aus LL aufgebaut, die zwar als Ertrag verbucht  
  aber noch nicht in der Kasse sind.

Ob diese sachverhalte zutreffen kann ich nicht wirklich beurteilen, halte dies aber für unwarscheinlich.  

62162 Postings, 7051 Tage LibudaLass die Leser mit Deinen langatmigen

 
  
    #50
14.07.08 09:19
nichtssagenden Worthülsen in Ruhe und komme statt zu schwafeln auf den Punkt und verschone uns mit jedem bekannten Weisheiten, Mistermind.

Fakt ist, dass zumindest die großen Unternehmen heute weniger anlageintensiv sind und folglich dadurch im Vergleich zu früher weniger abzuschreiben haben, was einen historischen Vergleich zwischen einem Kurs-Cash-Flow-Verhältnis von vor 20 Jahren und heute wenig sinnvoll macht.

Das ist alles - dazu braucht es keiner langatmigen Ergüsse.  

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