US-Börsen leben von der Fantasie


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Neuester Beitrag: 20.03.02 05:50
Eröffnet am:20.03.02 05:49von: Happy EndAnzahl Beiträge:2
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95441 Postings, 8963 Tage Happy EndUS-Börsen leben von der Fantasie

 
  
    #1
20.03.02 05:49
Die US-Börsen haben am Dienstag mal wieder gezeigt, dass Spekulationen beflügeln. Sowohl der Standardwerte-Index Dow Jones als auch die Technologiebörse Nasdaq legten im Tagesverlauf gut zu. Nachdem US-Notenbankchef Alan Greenspan wie erwartet Rezessionsentwarnung gab, gab der Dow einen Teil seiner Gewinne ab schloss mit einem Plus von 0,5 Prozent. Die Nasdaq blieb mit 0,2 Prozent im Plus. Die positiveren Wirtschaftsaussichten sollten den Märkten in den kommenden Wochen wieder Mut machen.    

Alle hatten damit gerechnet, dass die  Notenbank am Dienstag einen positiveren Ausblick auf die weitere Wirtschaftsentwicklung geben wird. Als es dann tatsächlich geschah, büßten die Börsen einen Teil der vorherigen Gewinne wieder ein. Zum ersten Mal seit 15 Monaten spricht die Fed somit nicht mehr von weiterer konjunktureller Abkühlung. Damit sind zwar die Rezessionsängste erst einmal beschwichtigt. Allerdings bedeutet der veränderte Ausblick auch, dass der Weg frei ist für Leitzinsanhebungen. Die Fed hatte im vergangenen Jahr elf Mal die Zinsen gesenkt, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Auf der Unternehmensseite hatte der Dienstag zahlreiche gute Nachrichten zu bieten. Im Visier der Anleger rückte etwa der Konsumgütergigant  Procter & Gamble . Das Unternehmen kündigte an, im laufenden Quartal die Analystenprognosen zu übertreffen. Das sorgte für Kursanstiege. Im Glanz des Konkurrenten sonnte sich auch Johnson & Johnson und legte um mehr als 70 Cent zu.

Den Auftakt bei den Investmentbanken für diese Woche machte  Goldman Sachs . Zwar waren die Gewinne des Unternehmens im fünften aufeinander folgenden Quartal rückläufig, aber sie übertrafen die Analystenprognosen und das war Grund genug für den Markt, die Aktie um bis zu 1,70 Dollar steigen zu lassen. Außerdem verhalf Goldman Konkurrenten wie Merrill Lynch und anderen, die im Laufe der Woche noch Zahlen melden werden, zu Kursanstiegen.

Mit Unruhe dürften die Aktionäre der Computerkonzerne  Hewlett-Packard und Compaq in den Dienstag gegangen sein. Zwar hat sich Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina nach der Versammlung siegessicher gegeben, aber das endgültige Ergebnis wird erst in den kommenden Wochen vorliegen. Die Unruhe spiegelte sich in den Kursgewinnen von Hewlett und den Kursabschlägen von Compaq wider.

Bei den Telekommunikationsunternehmen schlug der trübe Zukunftsausblick auf die Anleger-Stimmung. Hauptleidtragende waren Lucent Technologies und Nortel Networks.  
 
Nachdem am Dienstag die Spannung aus den Märkten raus war, gaben die Börsen einige ihrer vorherigen Gewinne wieder ab. Die Fed hat einen freundlicheren Wirtschaftsausblick gegeben, was die Märkte in den kommenden Wochen wieder etwas optimistischer stimmen sollte. Allerdings werden sich die Märkte auch darauf vorbereiten, dass die Zinsen nun bald wieder angehoben werden. Bis es soweit ist, werden aber erst noch ein paar Wochen vergehen.  

sharper.de  

95441 Postings, 8963 Tage Happy EndNew Yorker Börse: Abstimmungspoker

 
  
    #2
20.03.02 05:50
Wie erwartet ließ die US-Notenbank die Leitzinsen unverändert. Die Banker änderten jedoch ihre Einschätzung der wirtschaftlichen Lage von schwach auf neutral und bereiteten damit den Markt auf eine Zinserhöhungen im Jahresverlauf vor. Vor Börsenbeginn teilte das Handelsministerium zudem mit, dass im Januar ein Handelsdefizit von 28,5 Milliarden Dollar erzielt wurde – eine Ausweitung um 15 Prozent gegenüber Dezember. Volkswirte hatten nur 26,9 Millliarden Dollar prognostiziert. Der Dow-Jones-Index zog 57 Zähler oder 0,5 Prozent auf 10.635 Punkte an, während der breiter gefasste S&P 500 4 Zähler oder 0,4 Prozent auf 1.170 Punkte zulegte. Mit Pluszeichen schmückte sich auch die Technologiebörse Nasdaq: Der Composite-Index schloss mit 1.880 Punkten – ein Plus von 3 Zählern. Am Rentenmarkt wurden Gelder sporadisch abgezogen: Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe legte 2 Stellen auf 5,33 Prozent zu. Die 30-jährige Staatsanleihe rentierte zuletzt mit 5,78 Prozent (+ 4 Stellen). Im Blickpunkt Die Aktionäre von Hewlett-Packard (- 2,5 Prozent auf 18,77 Dollar) haben über die Fusion mit Compaq (+ 5,9 Prozent auf 10,97 Dollar) abgestimmt. Sowohl Gegner als auch Befürworter eines Zusammenschlusses gaben sich nach der Abstimmung optimistisch. Das Ergebnis wird erst in den nächsten Tagen erwartet. Anteilseigner von Compaq werden am Mittwoch abstimmen. Mit einer Gewinnwarnung für das erste Quartal überraschte der Fusionspartner von Ciena: ONI Systems erwartet ein Minus von 24 bis 27 Cents je Aktie. Analysten hatten den Quartalsverlust bislang lediglich auf 18 Cents je Aktie prognostiziert. Das Papier rutschte 4,6 Prozent auf 5,81 Dollar ab. Aufkäufer Ciena bescherte das "faule Ei im eigenen Nest" ein Minus von 5,8 Prozent. Schlusskurs: 8,37 Dollar. Ein enttäuschender Ausblick brachte Gemstar TV-Guide zu Fall – die Aktie stürzte 26,2 Prozent ab. Der Hersteller von interaktiven Programmführern wurde vom Brokerhaus CIBC World Markets auf "Buy" abgestuft. Zugleich wurde das Kursziel von 37 auf 25 Dollar revidiert. Auch Salomon Smith Barney stufte die Aktie ab, beließ aber das Kursziel bei 40 Dollar. Letzte Notiz: 16,04 Dollar. Sun arbeitet künftig mit Cisco im Netzwerkbereich zusammen. Als erster Kunde sei bereits der Technologiekonzern Motorola (+ 0,4 Prozent auf 13,95 Dollar) gewonnen worden, der eine neue Netzwerkplattform in Auftrag gegeben hat, teilten die Kooperationspartner mit. Während sich Sun auf 9,14 Dollar (+ 2 Prozent) verbesserte, kletterte Cisco 1,3 Prozent auf 16,74 Dollar. Der weltgrößte Automobil-Hersteller General Motors hat seine Gewinnprognosen am Vorabend bekräftigt. Im laufenden Quartal werden 1,20 Dollar und im Gesamtjahr 3,50 Dollar je Aktie verdient, hieß es. Bis 2005 soll der Gewinn sogar auf 10 Dollar je Aktie springen. Dennoch wurde der Optimismus mit einem Abschlag von 0,5 Prozent auf 60,83 Dollar "honoriert". Im abgelaufenen ersten Quartal sank der Gewinn von Goldman Sachs im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode von 768 auf 524 Millionen US-Dollar. Der Gewinn je Aktie schrumpfte von 1,40 auf 0,98 Dollar. Analysten hatten jedoch im Vorfeld nur einen Gewinn je Anteilsschein von 0,89 Dollar prognostiziert. Trotz des verhaltenen Ausblicks zogen die Goldmänner 2,1 Prozent auf 91,05 Dollar an. Der Konsumgüterkonzern Procter&Gamble wird die Gewinnprognosen im laufenden Quartal nach eigenen Angaben übertreffen. Genauere Angaben wurden jedoch nicht gemacht – dennoch legte das defensive Papier 2,6 Prozent auf 89,94 Dollar zu.  
 

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