US0846701086 - Berkshire Hathaway A

Warren Buffetts Berkshire Hathaway-Aktie klettert auf Rekordhoch - zu teuer für die Börse

"Die Berkshire Hathaway-Aktien können in diesem Jahr eine starke Performance vorweisen. Nach den Quartalszahlen Anfang Mai konnten die Papiere weiter zulegen, was der NASDAQ nun jedoch Probleme mit der A-Aktie bereitete."

 

 

 

 

 

Ein meines Erachtens wirklich guter Auszug, in dem Warren Buffet die Auslese der Managements für von Berkshire Hathaway gehaltene Unternehmen erläutert.

 

Wahnsinn. Alles was man Ende 1999 hätte tun müssen: Eine A-Aktie von Berkshire Hathaway kaufen und es dann mit Kostolany halten: Einfach nicht mehr ins Depot gucken. Heute könnte man sich davon eine schicke Eigentumswohnung leisten, je nach Lage ganz ohne Hypo.

Ich habe mich damals umgekehrt entschieden und mir eine Wohnung gekauft. Die ist heute gerade mal das dreifache des damaligen Kaufpreises wert - ohne Neben- und Umzugskosten, Hypozinsen, etc.

Beim Aktienkauf hätte man natürlich weiter die Kaltmieten zahlen müssen (Betriebskosten werden für beide Szenarien fällig, daher lass ich sie außen vor). Doch selbst dann bleibt noch etwas Luft.

 

Da medial und auch hier im Forum immer mal wieder die Frage aufgeworfen wird, warum Berkshire Hathaway auf so einem großen Cashberg sitzt, hier eine Antwort von Warren Buffet dazu - zum Nachschlagen, denn hier im Thread ist weniger los als in den anderen:
 

"You have said that you want to keep - if you could find $30 bilion in acquisitions, you´re prepared to do that. You just want to keep in reserve 10 billion, about 10 billion, yeah - why that?

Well, I think that a company that writes the catastrophe insurance and all of that sort of thing that we do shold have plenty of liquidity. I mean I want Berkshire always to be the rock of Gibraltar. I mean we´ve got 400.000 shareholders, we´ve got people who  have workers compensation claims gainst us that that are quadriplegics or that are going to be getting a check from us 60 years from now.

I´ve got no business  fooling around with anything close to the solvency of Berkshire. So I will keep it way over on the safe side in every respect and having a lot of money around - you know when you´re in the insurance business like we are, I don´t want to depend on letters of credit from banks or anything of the sort. You know, I don´t want to - no too big to fail doctrine to bail us out.

I really want us to be... 10 billion is the right number.
Well, who knows the right number?

Maschinell übersetzt:

"Sie haben gesagt, dass Sie - wenn Sie 30 Milliarden Dollar für Akquisitionen auftreiben könnten - bereit wären, das zu tun. Sie wollen nur 10 Milliarden in Reserve behalten, etwa 10 Milliarden, ja - warum das?

Nun, ich denke, dass ein Unternehmen, das Katastrophenversicherungen und all diese Dinge, die wir tun, schreibt, über ausreichend Liquidität verfügen sollte. Ich meine, ich möchte, dass Berkshire immer der Fels in der Brandung ist. Ich meine, wir haben 400.000 Aktionäre, wir haben Leute, die Entschädigungsansprüche gegen uns haben, die Tetraplegiker sind oder die in 60 Jahren einen Scheck von uns bekommen werden.

Ich habe kein Interesse daran, mit irgendetwas herumzuspielen, das der Solvenz von Berkshire nahe kommt. Ich werde also in jeder Hinsicht auf Nummer sicher gehen und eine Menge Geld zur Verfügung haben - Sie wissen ja, wenn man im Versicherungsgeschäft tätig ist, wie wir es sind, möchte ich nicht von Kreditbriefen von Banken oder Ähnlichem abhängig sein. Wissen Sie, ich möchte keine "Too big to fail"-Doktrin, die uns aus der Patsche hilft.

Ich möchte wirklich, dass wir... 10 Milliarden ist die richtige Zahl.
Nun, wer kennt schon die richtige Zahl?

 

IMO zeigt sich an o.g. Worten, wie Warren Buffet tickt: Langfristig, nachhaltig, konservativ - und mit einem Verantwortungsbewusstsein, das man so eigentlich nur von Familienunternehmen kennt, aber sicher nicht von angestellten Vorständen börsennotierter Unternehmen. Mir fällt da ad hoc nur noch der inzwischen zurückgetretene Wolfgang Grupp von Trigema ein - alle anderen sind leider längst weggestorben - aber natürlich ist das kein wirklicher Vergleich.

Ich selbst bin nur in die B-Aktie investiert - Berkshire macht mit etwas über 11% momentan meine größte Position im Depot aus, gefolgt vom Vanguard FTSE All World Dist mit 9,58%. Danach geht es mit mit vielen weiteren Titeln weiter: nur fünf davon machen zwischen 3-5%, alle übrigen Positionen weniger aus.

Neben Yandex (kleiner Restbestand; zum Glück hatte ich kurz vor dem Ukrainekrieg Kasse gemacht) ist Berkshire die einzige Aktie in meinem Portfolio, die grundsätzliche keine Dividenden ausschüttet. Eigentlich passt sie damit nicht nur Strategie. Aber Statements wie das von Warren da oben lassen mich weiterhin fest darauf vertrauen, dass hier die nächsten 20-30 Jahre unterm Strich alles gut gehen dürfte - es sei denn, die Erde geht komplett unter.

Warren Buffet hat für seine Nachfolge längst vorgesorgt. Daher mache ich mir auch diesbezüglich keine Sorgen. Berkshire bleibt im Depot und ich wünsche ihm ein langes Leben. Hoffentlich bleibt er fit und wird 120, das wär´doch was!