Schottland ex UK
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 19.09.14 16:43 | ||||
Eröffnet am: | 19.06.14 11:44 | von: Mehr Wisse. | Anzahl Beiträge: | 28 |
Neuester Beitrag: | 19.09.14 16:43 | von: Leverage1 | Leser gesamt: | 62.462 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 89 | |
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Vielleicht wird die positive EU-Grundstimmung der Schotten auch in irgendeiner Form seitens der EU mit wirtschaftlichen Hilfen versüßt.
Restgroßbritannien verliert dadurch einen hohen Prozentsatz EU-Befürworter und das von Cameron versprochene Referendum zum EU-Verbleibt droht bei einem EU-Austritt Großbritanniens für ihn persönlich und wirtschaftlich für Restgroßbritanniens zu einem Fiasko zu werden.
Die britische Königin muß dann wenn sie in ihre schottische Sommerresidenz fährt eine EU-Grenze passieren.
Vielen Dank für Link zur Meinungsumfrageseite Schottland Referendum. Sie haben recht, dass mein Eingangsstatement "Pattsituation" zahlenmässig nicht korrekt war. Mein "Patt" gründet sich auf meine Vermutung, dass die noch unentschlossenen Abstimmer am 18.09. mit "Herz und Bauch" stimmen = right or wrong - my scotland.
Die drastischen Beeinflussungen der schottischen Nationalisten scheinen sich ins Gegenteil zu verkehren. Ein gutes Stimmungsbarometer sind die Wettquoten; z.B. bei Ladbrokes. Bis vor ein paar Tagen stand laut Nachrichtenagentur Bloomberg die Ladbroke-Wettquote auf 4 für 1. Also bei Austritt Schottlands aus dem UK würde Ladbrokes 4 Pfund für 1 Pfund Wetteinsatz zahlen. Im Moment ist die Ladbroke-Wettquote 9 Pfund für 2 Pfund Wetteinsatz.
Das Befragungsinstitut YouGov hat laut einer Bloomberg-Meldung vom 2. Juli im Zeitraum vom 25. bis 29. Juni eine Umfrage in Schottland durchgeführt und rund 1 200 Stimmberechtigte speziell gefragt, wie sie ihre finanzielle Lage in einem separierten Schottlands erwarten würden. 43 Prozent meinten, dass es sie dann schlechter wäre. 17 Prozent meinten, dass es finanziell besser wäre.
Dennoch hat sich UK-Premierminister Cameron vorgenommen, jetzt Dampf im Abstimmungskampf zu machen. „Cameron will die Schottland-Frage im Meer der Absagen an Abspaltung“ versenken, überschrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg ihren Artikel (04.07.14) über den Besuch Camerons bei der Taufe des neuesten UK-Flugzeugträgers in Rosyth nahe Edinburgh.
Bei seinem Besuch war laut Bloomberg bereits zu spüren, dass sich die Stimmung „im Volk“ zu Gunsten des Verbleibs im Vereinigten Königreich neigt. Die Werftarbeiter in Rosyth buhten Alex Salmond’s Bild aus, als dieses auf einem Großbildschirm bei der Taufzeremonie kurz auftauchte.
Detaillierte Info über die UBS-Analyse mit guten Schaubildern gibt es per Internet mit:
http://www.thisismoney.co.uk/money/investing/...otland-leaves-UK.html
Die Sitzverlegung ist m.E. mehr als nur eine „Erwartung“ oder vermutliche Konsequenz. Sie wird bei Separation Schottlands Realität. Denn, nach Separation Schottlands wird Schottland für England Ausland sein. Und Banken im Ausland haben keinen Zugang zur Liquiditätsressource der Bank of England. Und ohne „lender-of-last-resort“ wird schottisches Bankgeschäft nicht gehen. Es sei denn, der neue Staat Schottland wird eine eigene Notenbank aus dem Ärmel zaubern. Das kann bezweifelt werden.
Eine Britannienweite zweite Debatte soll es in Kuerze im BBC-Fernsehen geben.
Die Diskussion darüber gewinnt an Fahrt.
Siehe Sonderseiten und Sonderberichte in der BBC.
Mehr dazu per Link:
http://www.bbc.com/news/uk-scotland-28559007
Fuer den Fall, dass die Schotten sich separieren werden, hatte die kenntnisreiche (britische) Zeitschrift The Economist dem Anfuehrer, dem bisherigen schottischen "First Minister" Alex Salmond, in ihrer Ausgabe vom 12. Juli detailliert aufgeschrieben, wieviel praktische Arbeit auf ihn und seine Regierung zukommt.
Eine erste und politische Frage wird sein, ob die (bisher) unseparierten Parlamentsabgeordneten im bisher gesamtbritischen House of Parliament verbleiben koennen? Und bleiben schottische Lords im Oberhaus, dem House of Lords? Wie werden die Goldreserven der Bank of England aufgeteilt? Und deren Devisenreserven?
Schwierig wird es nach Meinung des The Economist sogar in den bei den ersten Blick einfacheren Fragen sein: welche Internet-Endung sollen Homepages in Schottland erhalten? "sc" ist bereits durch die Seychellen belegt. "sl" durch Sierra Leone. Als Landes-Telefonvorwahl schlaegt The Economist +424 vor.
Banken, Versicherungsgesellschaften und Broker mit (juristischem) Sitz in Schottland bereiten sich dagegen schon mit "B"-Plaenen vor, falls die abstimmungsberechtigten Schotten tatsaechlich mehrheitlich eine Abspaltung wuenschen. So hat z.B. das schottische Brokerhaus Speirs & Jeffrey, Glasgow, in einem Schreiben an seine Kunden erklaert, dass es fuer den Fall der Abspaltung fuer einen eventuell erforderlichen Transfer anvertrauter Gelder auf neue von ihnen in England etablierte Gesellschaften und Konten zu transferieren.
M.E. wird es letztendlich am 18. September nicht zu einer Mehrheit zur Separation kommen. Genuegend Stimmberechtigte sind noch unentschlossen. Diese werden ueberlegen, dass ein Ja zur Abspaltung ein Schritt in eine nicht gewisse Zukunft sein wird. Sie werden wissen, dass es diesmal nicht darum geht, „den Politikern“ einen „Denkzettel“ zu verpassen; dass es bei diese Abstimmung um eine Entscheidung geht, die spaeter nur schwer rueckgaengig zu machen ist.
Professor Alan Renwick, Universitaet Reading, wies in einem ausfuehrlichen Artikel im Daily Telegraph bereits am 18. August darauf hin, dass aehnlich gelagerte Referenden in anderen Laendern letztendlich nicht die Mehrheit zu Abspaltungen erbrachten, die davor in Umfragen vorhergesagt wurden. Und zwar aus dem Grund, dass Menschen eher das Bekannte dem Unbekannten vorziehen.
"Als Investor berücksichtige ich das Thema Schottland weniger, weil eine schottische Unabhaengigkeit unsere Entscheidungswege bei der Auswahl von Einzelfirmen nicht veraendern wuerde. Wir besitzen derzeit allerdings auch keine Aktien von Unternehmen mit Sitz in Schottland, nur solche mit Geschaeftstaetigkeit dort."
hier übrigens auch interessant die wettquoten zu sehen:
http://sports.williamhill.com/bet/de-de/betting/e/...dum-2014%3F.html
https://sports.bwin.com/de/sports/61/38595/wetten/...5&sportId=61
Royal Bank of Scotland und Lloyds haben bei Separation bereits einen Umzug ihrer juristischen Hauptsitze nach England (London) angekuendigt. Ein tatsächliches JA zur Separation Schottlands wuerde die Kursentwicklung beider nochmals in Richtung tieferer Kurse ausloesen. US-Investoren z.B. halten von einer Separation ganz und gar nichts. Sie fragen sich unter anderem, welches "Steuerregime" in Schottland gelten werde unter dem die dort ansaessigen Unternehmen arbeiten werden. Diese Frage gilt nicht nur fuer Banken mit Sitz in Schottland, sondern selbstverstaendlich fuer alle Gesellschaften dort.
Unbekannte kommende Verhaeltnisse werden von Anlegern durchweg mit "sell" beantwortet. Ich werde jetzt "vorsichtshalber" keine Aktien mit Geschaeftssitz Schottland kaufen.
SCO bleibt im UK, das Ergebnis der Abstimmung war nicht zu knapp aber London wird Schottland wohl einige Zugeständnisse machen müssen. Die Aktie freut es jedenfalls, der heutige Kurssprung hat mich für ein paar nervöse Nächte entlohnt.
Vielleicht wird aus dem Ding ja doch noch irgendwann eine Aktie, die mir Freude macht.
Die Belastung einer eventuellen Separation faellt damit von den Maerkten, Aktienmarkt wie auch Devisenmarkt, weg.
Freie Bahn fuer UK-Aktien? Wahrscheinlich generell JA. Selektiv erscheinen viele FTSE-Aktien tatsaechlich attraktiv. Insbesondere auch wegen recht ordentlicher Dividendenausschüttungen.
Fragt sich noch, bleibt das Pfund im Verhaeltnis zum EUR eine feste Waehrung?
Ja, zumindest solange 1. "die Maerkte" weiter auf eine Zinserhoehungstendenz der Bank of England warten und 2. die UK-Konjunktur flott verlaeuft.
Vorsicht ist natürlich immer geboten, aber evtl kommt der Wert jetzt in ein etwas ruhigeres Fahrwasser?
http://www.ariva.de/news/Die-Londoner-City-atmet-auf-5165697