Thyssen setzt auf Chinas Stahlmarkt


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Shanghai (Reuters) - Der Industriekonzern ThyssenKrupp strebt mit seinen beiden Joint-Ventures eine führende Position im chinesischen Stahlmarkt an und hofft auf Aufträge beim Bau der Magnetschwebebahn zwischen Peking und Shanghai. Die Düsseldorfer wollen innerhalb von zwei Jahren umgerechnet 387 Millionen Mark in den Aufbau und Betrieb eines 50-50 Joint-Ventures mit dem chinesischen Stahlproduzenten Angang New Steel investieren, wie der stellvertretende Vorstandschef Ulrich Middelmann am Donnerstag in Shanghai mitteilte. Ab 2005 erwartet Middelmann Umsätze von jährlich 220 Millionen Dollar. Die Produktion soll Mitte 2003 starten.

Das nordchinesische Werk mit einer Produktion von 400.0000 Jahrestonnen solle hauptsächlich die chinesische Autoindustrie beliefern, sagte Middelmann der Nachrichtenagentur Reuters. Es werde ungefähr zwei Jahre dauern, bis die Kapazität ausgeschöpft sei. Die Vorarbeiten seien vor zwei Monaten aufgenommen worden.

"Für ThyssenKrupp steht China heute im Brennpunkt der Asien-Pazifik-Region", sagte Middelmann. Nach Schätzungen von ThyssenKrupp könnte sich China in wenigen Jahren zum weltgrößten Stahlmarkt entwickeln mit einem Jahresbedarf von 1,5 Millionen Tonnen an nichtrostendem Flachstahl. Das wären zehn Prozent des weltweiten Bedarfs und eine Verdreifachung der Nachfrage in China seit 1995. Chinas hohe Importquote von 70 Prozent bietet Thyssen über die inländische Produktion eine Einstiegsmöglichkeit in den Markt.

Mit Blick auf das Entwicklungspotenzial des chinesischen Stahlgeschäfts planen die Düsseldorfer den Ausbau ihres bislang größten asiatischen Joint-Ventures mit der chinesischen Stahlgruppe Baosteel. Die gemeinsame Tochter Shanghai Krupp Stainless (SKS), an der Thyssen nach eigenen Angaben mit 60 Prozent beteiligt ist, hat ein Investitionsvolumen von 1,43 Milliarden Dollar. Am Freitag nimmt das SKS-Kaltwalzwerk in Shanghai seinen Betrieb mit einer jährlichen Kapazität von zunächst 72.000 Tonnen auf. Bis Ende 2005 soll ein Volumen von insgesamt 268.000 Jahrestonnen erreicht werden.

Abgesehen vom Stahlgeschäft hoffe Thyssen auf eine Beteiligung am lukrativen Bau der geplanten Magnetschwebebahn von Peking nach Shanghai, erklärte Middelmann. "Wir hoffen, spätestens Ende nächsten Jahres mit den Verhandlungen zu beginnen." Die Kosten für die 1.300 Kilometer-Strecke werden auf 40 Milliarden Dollar geschätzt. Das Transrapid-Konsortium aus Thyssen und Siemens baut derzeit für rund zwei Milliarden Mark eine Magnetbahn zwischen dem Flughafen und dem Finanzviertel von Shanghai, die 2003 fertig gestellt werden soll. "Der nächste Schritt ist die Vision einer Verbindung zwischen Peking und Shanghai", sagte Middelmann.

 

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