Thiel Logistik: Aktienrückkaufprogramm
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 12.06.02 17:22 | ||||
Eröffnet am: | 12.06.02 13:25 | von: StarrTrader | Anzahl Beiträge: | 9 |
Neuester Beitrag: | 12.06.02 17:22 | von: Gekko is ba. | Leser gesamt: | 2.620 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
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Der Verwaltungsrat hat am 22. April 2002 beschlossen, bis zu 10% der Aktien der Thiel Logistik AG aus Mitteln der Gesellschaft zurückzukaufen. Die rechtliche Grundlage für dieses Aktienrückkauf-Programm bildet Art. 49-2, Abs. 2, des luxemburgischen Gesellschaftsgesetzes. Danach dürfen auch ohne detaillierten Beschluss der Generalversammlung bis zu 10% der eigenen Aktien von der Gesellschaft zurückgekauft werden, wenn dies notwendig ist, um einen schweren unmittelbar bevorstehenden Schaden von der Gesellschaft abzuwenden. Eine entsprechende Ermächtigung enthält Art. 5, Abs. 12 der Satzung der Thiel Logistik AG.
Beim heutigen Kurs sollte Thiel spätestens dieses Rückkaufprogramm starten, um das bei der letzten, entgegen allen zuvor gemachten Äußerungen durchgeführten Kapitalerhöhung von 10% ohne Abfindung der Altaktionäre, zerstörte Vertrauen in sein Unternehmen wieder annähernd herzustellen. Vor allem angelsächsische Investoren shorteten danach Thiel bis nur noch auf ein Drittel des damaligen Wertes, obwohl sich fundamental seitdem, zumindest nach Aussagen des Unternehmens, nichts verschlechtert hat (so geht man vielleicht mit dem deutschen Kleinanleger aber nicht mit amerik. Großinvestoren um).
Nun steckt Thiel jedoch in einem Dilema:
Zitat Thiel Logistik Investor Relation auf Anfrage:
"Bei der Realisierung von Outsourcing-Projekten - insb. bei der Anbahnung derselben - ist wegen der üblicherweise langen Laufzeiten und dem Bedarf an Investitionen zur Neugestaltung der Versorgungsprozesse die Frage der Bonität des Dienstleisters für den Kunden von großer Bedeutung. Wenn innerhalb kürzester Zeit ohne fundamentale Grundlage der Aktienkurs der Thiel Logistik AG signifikant sinkt (d.h. deutlich außerhalb üblicher Marktschwankungen), so ist dies grundsätzlich geeignet, laufende Gespräche über Neugeschäft oder die Verlängerung bestehender Verträge zu erschweren bzw. den Abschluss zu verzögern und so dem Unternehmen einen unmittelbar drohenden, schweren wirtschaftlichen Schaden zu verursachen."
Nun muß man sich fragen, ob bei diesem Kurs die Bonität für die Realisierung der "in der Pipeline befindlichen Großaufträge" gegeben ist. Sollte Thiel mit einem Rückkaufprogramm aus Gesellschaftsmitteln jedoch eingreifen, wäre das für die Realisierung der geplanten Großaufträge zurückgelegte Kapital verbraucht. Hier beisst sich die Katze in den Schwanz.
Diese Überlegungen sind bestimmt ein Grund für den immensen Kursverfall, vor allem auch der letzten Tage.
Ich halte beide Unternehmen für zu unrecht abgestraft, aber das Zitat (obiges Posting) trifft leider den Nagel auf den Kopf!
Ähnlich geht es den vielen guten Unternehmen am NeuenMarkt, die derzeit von den Banken hängen gelassen werden! Und erzählt mir nicht, das wären hausgemachte Probleme! Die Bilanzen dieser Unternehmen sehen nicht schlechter aus, als die der Dax-und MDax-Werte!
Es liegt leider in der Natur dieses Systems, daß die Banken erstmal die Kleinen fallen lassen, um ihre eigenen Probleme in den Griff zu kriegen! Hoffen wir, daß es nicht noch schlimmer kommt, sonst geht alles den Bach runter!
katjuscha
PS: Ich habe trotzdem ein Kauflimit für Thiel bei 7,2 Euro platziert! Denke die Shorties werden heute nachmittag noch dafür sorgen, daß das Limit erreicht wird! Echt traurig!
Ich hoffe und denke aber das Thiel eine Größe erreicht hat ,das die sich an denen die Zähne ausbeißen.
Ich glaube die haben im mom schon über 10tausend Mitarbeiter, und da ist auch schon für den Staat interessant, das denen nicht so schnell etwas passiert.
gruß Grenke
5,75Mio * 7,50 = 43 Mio Euro
Sollte Thiel mit dem restlichen Geld aus der KE seine Großaufträge trotzdem stemmen können und der Kurs sich danach auch wieder erholen, ist dies ein gutes (wenn auch unfreiwilliges) Geschäft, sollte der Kurs danach jedoch weiter schwach bleiben und damit ein lukrativer Wiederverkauf der Aktien nicht möglich sein, wären weiter Großaufträge und damit das weitere Wachstum von Thiel in Gefahr.
und Irrtümern dank unvollkommener Information.
Bitte nicht Ursache und Wirkung verwechseln.
Gute Bilanzen? Wo? Warum?
Der Neue Markt ist doch überwiegend ein Tummelplatz für unfähige, grössenwahnsinnige Jungunternehmer ohne BWL-Hintergrund.
Man kann eben nicht grundlegende kfm. Aspekte (geronnene Erfahrung über Jahrhunderte) aussen vor lassen.
Mich wundert das alles nicht.
Viele Grüsse
m.
Es gibt ja hier einen GordonGekko im Board! Der Film "Wallstreet" war die erste Erfahrung die ich (okay sehr subjektiv) mit der Börse gemacht habe, aber wohl die Beste! Nur das im wirklichen Leben die richtigen Meinungsmacher und Großkapitalisten nie verantwortlich gemacht werden!
Ich will mich gar nicht beschweren, aber jeder Kleinanleger sollte sich das rauhe Geschäft zu gemüte führen, und danach handeln! Ich habe seit Wochen nur in ausgewählte kleine Nemax-Werte investiert, weil dort keine Fonds mehr drinstecken, und bin sehr gut damit gefahren! Auch können diese Aktien nicht geshortet werden!
Trotzdem sind Aktien wie Thiel oder Teleplan unterbewertet, und wenn die Shorties kalte Füsse kriegen, springe ich auf den Zug wieder auf!
Schönen Tag, katjuscha
Günter Thiel ist schon seit 1985 am Markt, dem traue ich auf alle Fälle gute BWL-Kenntnisse zu. Er hat nur entgegen seinen Ankündigungen selbstherlich eine KE durchgezogen mit 10%-igem Verwässerungseffekt für die Altaktionäre und das sich die Amis sowas nicht bieten lassen und mit dem Instrument des Leerverkaufs zurückschlagen um aus der ganzen Sache noch mit Gewinn 'rauszukommen, ist doch auch irgendwo vrständlich.
Gruß - Gekko