Deutsche Telekom (Moderiert)
Ich glaube, dass in den nächsten 16 Monaten etwas auf der Übernahme-Seite passieren wird. Den ersten Schritt wird die Telekom unternehmen. Ich vermute BT aber auch Orange wäre denkbar. Sollte es wieder Richtung Orange gehen dann wird wiederum Orange versuchen mit Voda zu fusionieren (da Orange jetzt auch deutlich mehr wert ist werden die Franzosen die Kontolle übernehmen, was die übliche Blockadehaltung der Regierung nicht aufkommen lassen wird), was eine klare Logik hätte. Durch die "Verschlankung" bei Orange (Spanien) und Voda (Italien, Spanien und Ungarn) ist mittlerweile die Telekom was Umsatz, Ebitda und Kunden (nur in Europa) angeht absolutes Maß der Dinge. Eine Kombination aus Voda und Orange würde den Platzhirsch Telekom weit übertreffen. Umsatz des kombinierten Unternehmens auf Quartalsebene über 12,3Mrd. (vs. 9,4 Mrd. der DT) sowie ein Ebitda i.H.v. 3,8Mrd. (vs. 3,7Mrd. bei der Telekom).
Noch interessanter wäre eine Zusammenlegung der Afrika-Töchter: 330 Mio Kunden, ein Quartalsumsatz i.H.v. 4,7Mrd. sowie ein Ebitda i.H.v. 1,66Mrd. Euro.
Sollte sich die Telekom Orange einverleiben, dann wird man das Afrika-Geschäft mit ziemlicher Sicherheit abgeben, Tim hat schon öfters bekundet, dass er froh ist keine Unternehmen in Afrika, Südamerika oder Asien zu besitzen. Dann hätte die Telekom auch endlich ein Gegengewicht zur US-Tochter, 17 Länder in Europa, ca. 180 Mio Mobilfunkkunden, ca. 54 Mio Breitbandkunden, ein Quartalsumsatz von 15,4 Mrd. Euro (vs. 18Mrd. € TMUS) sowie ein Ebitda von 5,7Mrd. € (vs. TMUS 7Mrd.).
Die Geschichte wäre aber nicht ganz billig: 37Mrd. MKap + 15 Mrd. Schulden + ca. 10Mrd. Aufschlag + Franzosen, die gegen alles sind.
Klar, die Afrika-Tochter könnte man gut verkaufen (ca. 10-15Mrd., Interessenten: Etisalat, Vodacom, Airtel Africa oder MTN), man muss aber trotzdem tief in die Tasche greifen und ca. 50Mrd. ausgeben. Dies wiederum würde die Verschuldungsquote auf (also incl. Leasing 126 Mrd. + 50Mrd. bei einem kombinierten Ebitda i.H.v. 56,3 Mrd. €) 3,1 bringen sollte... was das Niveau nach der Sprint Übernahme war, d.h. eigentlich verkraftbar
Für mich ist die DT auch eine Langfrist-Anlage,ich freue mich schon auf die nächste Dividende und hoffe auf 1 Euro,aber auch die 90 Cent in diesem Jahr waren gut,vor allem für Käufe vor 2009.
Ich glaube,bei einem ungünstigen Währungsverhältnis USD zu Euro könnte T-Mobil eher Schulden in der US-Währung abbauen?
Aber nun zurück zur alten Dame Telekom bzw. zu den Zahlen: ich hab mich noch nicht komplett durch das Werk gekämpft und hab mir auch noch nicht die Q&A's angetan, nur überflogen.
Wettbewerbssituation in Deutschland dank der doch planlos agierenden Vodafone sehr angespannt. Europa wieder super, hier ist es Free und Orange in Polen offensichtlich schwerer gefallen Neukunden / Revenue und Ebitda-Steigerungen zu erzielen als der Telekom. Weiß jemand, ob hier im Management, Marketing oder sonst etwas eine Änderung stattgefunden hat?
Mein größter Kritikpunkt ist die Anzahl der FTE's/Mitarbeiter. Hier erwarte ich mehr Anstrengungen und als Vorbild BT. Die peers machen hier bedeutend mehr, Orange hat im letzten Jahr die Anzahl der Mitarbeiter von 128.300 auf 124.600 reduzieren können (knapp 3%), BT hat die direkten Beschäftigten von 91.700 auf 85.300 reduziert (knapp 7%).
Hier waren bei der Telekom in den letzten Jahren auch die richtigen Zeichen gesetzt worden, aktuell lässt man (meiner Meinung nach) es aber wieder beim Thema Effizienzsteigerungen und Optimierung etwas schleifen, die Mitarbeiterzahl hat sich im letzten Jahr um lediglich 1.400 reduziert, bei knapp 200.000 Angestellten sind das nicht einmal 1% der Belegschaft.
Ich wünsche mir hier für einige Bereiche (Germany und Europa) ähnliche Ankündigungen wie von Frau Kirkby von der BT. Man kann nicht permanent von Optimierung und AI sprechen und keine Entlastung sehen. Aber nur meine Meinung ;)