(Süd)zucker fürs Depot, ausgebombt und lecker
Im Allgemeinen gilt:
Bilanzergebnis (Bilanzgewinn oder -verlust) =
Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag
+ Gewinnvortrag aus dem Vorjahr oder
- Verlustvortrag aus dem Vorjahr
+ Entnahmen aus der Kapitalrücklage
Es ist also möglich, wie jetzt im Fall von Südzucker, dass ein Bilanzgewinn ausgewiesen wird, obwohl das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr eigentlich einen Verlust (Jahresfehlbetrag) erwirtschaftet hat.
Beobachten kann man dieses Phänomen in der Praxis, wenn trotz eines Jahresfehlbetrages bzw. Nettoverlustes eine Dividende an Aktionäre ausgeschüttet werden soll, um diese bei „Laune“ zu halten, oder, wie im Falle von Südzucker, die Dividendenpolitik auf Kontinuität und nachhaltige Ergebnisentwicklung ausgerichtet ist.
Bei Südzucker muss man zudem im Auge behalten, das Anfang des Jahres ein Restruk-
turierungsplan eingeleitet wurde. Mit diesem "ging eine Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte des Segments Zucker einher,
die zu einem Wertberichtigungsbedarf von rund 670 Mio. € geführt hat. Daneben fallen im Konzern weitere rund 140 Mio. €
Restrukturierungsaufwendungen an, die mit rund 110 Mio. € Wertberichtigungen auf Sachanlagen betreffen." (Geschäftsbericht Südzucker 2018/2019, S. 10). Dies erklärt warum der Jahresfehlbetrag so hoch ausgefallen ist.
Auf dieser Grundlage vermute ich, dass 2018/2019 lediglich ein Übergangsjahr war und dass sich im nächsten Fiskaljahr (2019/2020) das Blatt für Südzucker nachhaltig zum Positiven wenden wird. Dafür könnte auch sprechen, dass die Vorstandsvergütung sich im Vergleich zum Vorjahr (2017/2018) nicht verändert bzw. reduziert hat.
"Eigenkapital
Das Eigenkapital ging auf 4.018 (5.024) Mio. € und die Eigenkapitalquote auf 49 (54) % zurück.
Das Eigenkapital der Aktionäre der Südzucker AG reduzierte sich um 980 Mio. € auf 2.476 (3.456) Mio. €, was maßgeblich aus dem anteiligen Jahresfehlbetrag resultiert.
Die sonstigen nicht beherrschenden Anteile verzeichneten einen Rückgang um 26 Mio. € auf
888 (914) Mio. €."
Aus der Tabelle 'Entwicklung des Eigenkapitals' (S.116) kannst Du entnehmen, dass der Jahresfehlbetrag (also inklusive Steuer- und Zinsenzahlungen) die sonstigen Rücklagen gemindert hat. Die sonstigen Rücklagen beinhalten u.a. die thesaurierten Periodenergebnisse (S. 162).
Auf Seite 147 findest Du zudem noch genauere Angaben zu den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (-: Steuererstattung, +: Steueraufwand). So kannst Du nachvollziehen, wieso trotz Verlust Steuern i.H.v. 21,4 Mio. € gezahlt werden mussten.
Ich hoffe, ich habe Dich nicht zu sehr verwirrt.
"Ein Widerstand um jeden Preis ist das Sinnloseste, was es geben kann."
am 06.06.18 schrieb Zwergnase-11:
" Eine DB wird keine LH werden.
Da haben wir ja viel zu früh verkauft, ich bei 21, du glaube ich schon bei 17 oder so.
Aber 15 sollten bei der DB in den nächsten 12 Monaten wieder drin sein.
Wieder so machen wie bei der LH, immer schön nachlegen, dann wird das was. "
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L A C H !
Deutsche Zuckerwirtschaft fürchtet um Existenz
FRANKFURT (Dow Jones) - Zuckerfabriken und Rübenbauern sehen ihre wirtschaftliche Zukunft bedroht. Hans-Jörg Gebhard, Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker (WVZ), schließt einen weitgehenden Rückzug Deutschlands aus der Erzeugung nicht mehr aus. "Wenn der Zuckerrübenanbau und die -produktion nicht mehr rentabel sind, werden sich Landwirte in Deutschland von der Rübe abwenden", sagte Gebhard der Zeitung Welt am Sonntag.
"Das hat zwangsläufig Konsequenzen für die rund 5.300 Beschäftigten in der deutschen Zuckerindustrie sowie die fast 80.000 verbundenen Arbeitsplätze", erklärte er weiter. Viele dieser Jobs seien bedroht.
Knapp zwei Jahre nach dem Ende der EU-Zuckermarktordnung steckt die Branche einer Krise. Die Ursache liege aber nicht im Wegfall der garantierten Preise und Mengen, sondern in unfairen Handelsbedingungen, sagte Gebhard. So zahlten elf EU-Staaten ihren Rübenerzeugern Prämien für hohe Erntemengen, Deutschland jedoch nicht. In 13 anderen Staaten dürften per "Notfallzulassung" weiterhin die umstrittenen Neonicotinoide als Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Zudem erhöhe die EU durch das geplante Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten zusätzlich den Preisdruck, obwohl die Weltmarktpreise bereits stark gefallen seien. So hat sich der Preis für unverarbeiteten Rohzucker in auf umgerechnet rund 240 Euro pro Tonne halbiert.
Gebhard appellierte an die neue Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, wieder "einen fairen Binnenmarkt für Zucker" herzustellen. "Schluss mit Sonderprämien für den Rübenanbau, einheitliche Regeln für Pflanzenschutzmittel und Fairness in Handelsabkommen", fordert er.
Marktführer Südzucker hatte im Frühjahr bereits das Aus für zwei Fabriken in Deutschland und drei weitere Werke in Frankreich und Polen angekündigt. Weiteren sieben bis zehn der momentan noch 20 bestehenden Zuckerfabriken in Deutschland drohe die Schließung, so die WVZ. Auch sinke die Zahl der Rübenbauern beständig. Zuletzt waren es noch rund 26.000.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/jhe
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc. / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com
aber vom 3. August 2016. Damals haben die Analysten etwas über einen Kurs von dreißig Euro geschrieben. -----Wer hat den aktuellen Exane-Bericht vorliegen?
passiert hier was richtung 15,16,17 oder gehts eher richtung 13 minus....
geht nur seitwärts. Von dem her ist nach oben kein wirklicher Platz.
Spezialitäten sind Umsatzseitig mittlerweile mehr wie Zucker. Aber operativ haut Zucker einfach noch zu sehr rein. Sparmaßnahmen greifen erst nächstes Jahr besser. Wobei dann der Gesamtumsatz auch etwas fällt. Grund für letzterers weniger Zuckerproduktion (Umsatz), dafür aber weniger Verluste... Hier muss man halt ein richtiges mittelmaß finden. Die andren 3 Sparten dürften relativ stabil weiterlaufen. Ethanol mit glück sogar steigen .. Der Trigger ist aber immernoch Zucker...
könnte morgen dann mal wieder deutlicher unter 14 gehen
Die Aktie hat sich schon immer sehr erratisch bewegt. Also könnte sich nun, da vermutlich alle bad news heraus sind und viele Anleger schlechte Laune haben, eine Aufwärtsbewegung ankündigen.
https://boerse.ard.de/aktien/suedzucker-herabgestuft100.html