Internetapotheke gewinnt Akzeptanz


Seite 1 von 1
Neuester Beitrag: 11.12.02 15:57
Eröffnet am:11.12.02 15:25von: calexaAnzahl Beiträge:4
Neuester Beitrag:11.12.02 15:57von: Gesundheitse.Leser gesamt:982
Forum:Talk Leser heute:1
Bewertet mit:


 

4691 Postings, 8227 Tage calexaInternetapotheke gewinnt Akzeptanz

 
  
    #1
11.12.02 15:25
Nicht jeder Kunde mag sich in der Apotheke gerne über die Schulter schauen lassen. Der Medikamenten-Versandhandel im Internet bietet dann entsprechende Anonymität und lockt auch noch mit Preisvorteilen. Zwar ist der Onlinevertrieb mit Medizin in Deutschland verboten, doch das soll sich nach Willen des Bundesgesundheitsministeriums ändern.

Ausländische Anbieter haben schon in der Vergangenheit die Lücke gefüllt, die das Gesetz gelassen hat. Die Online-Apotheke 0800DocMorris aus dem niederländischen Landgraaf ist bereits seit ihrer Gründung vor rund zwei Jahren auf dem deutschen Markt aktiv. Etwa 75 Prozent der Kunden sollen aus Deutschland kommen. Der Versandhändler verspricht auf Grund wegfallender Rezeptgebühren Preise von bis zu 25 Prozent unter dem hiesigen Niveau. Die Beratung läuft über eine kostenlose Telefonnummer. Die Kunden können nach Vorlage eines Rezepts rund 60000 zugelassene Originalpräparate per Post, Telefon oder Internet bestellen.

Der Kunde bekommt zum Schluss der Bestellung eine Bestätigung, die er mit dem Original-Rezept an die deutsche Adresse der Apotheke schickt. Wochentags bringt ein Kurier die Bestellung bis etwa 18.00 Uhr.

Bei gesetzlich Krankenversicherten bietet die Apotheke, ein Kassenrezept vorausgesetzt, die Abrechnung mit einer Krankenkasse an, die diesen Vorgang akzeptiert. Das sind nach Aussagen des Doc-Morris Mitgründers Ralf Däinghaus mittlerweile alle großen gesetzlichen Krankenkassen. Privat Krankenversicherte erhalten eine Rechnung.

Als ein Gegengewicht zu 0800DocMorris sieht sich Aponet.de, ein Internetangebot der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in Berlin. «Wir wollten zeigen, dass die Apotheken das auch können», sagt Aponet-Sprecherin Diana Vasapollo. Der Kunde kann online bestellen, muss das Medikament jedoch in der Apotheke selbst abholen. «Nur die persönliche Arzneimittel-Abgabe durch pharmazeutisch qualifiziertes Apotheken-Personal kann höchste Arzneimittelsicherheit garantieren», sagt ABDA-Präsident Hans-Günter Friese.

Die Internet-Apotheke beschäftigt jetzt auch den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg, die am 10. Dezember beginnt. Der Deutsche Apothekerverband hatte gegen 0800DocMorris eine Einstweilige Verfügung erwirkt wegen Verstoßes gegen das Versandhandel-, Wettbewerbs- und Heilmittelwerbegesetzes. Die niederländische Firma beruft sich dagegen auf das Vertragswerk der Europäischen Union zum gemeinsamen Binnenmarkt. Dies erlaube auch im Arzneimittel-Handel den innereuropäischen Wettbewerb. Ein Urteil wird im Jahr 2003 erwartet.

Die Versandhandel-Befürworter haben mittlerweile in dem Bundesgesundheitsministerium einen Partner gefunden. Im Rahmen der Liberalisierung des Gesundheitsmarkts will es den Medikamentenversand per Internet zulassen. «Wir müssen die Rahmenbedingungen aber so gestalten, dass die strengen Kriterien der Apotheke vor Ort auch im Internet gelten», so eine Ministeriumssprecherin in Berlin. Dazu gehörten unter anderem die Vorlage eines Rezepts und die genaue Information des Verbrauchers über Arznei-Risiken.

So long,
Calexa
www.investorweb.de  

7089 Postings, 8025 Tage MützenmacherStimmt

 
  
    #2
11.12.02 15:36

311 Postings, 8843 Tage spatenpauliSpare schon eine ganze Weile...

 
  
    #3
11.12.02 15:46
jede Menge Rezeptgebühren bei DocMorris und die Krankenkasse zahlt wohl auch mit mit Freude weil sie 20% spart. Bin noch nie in einer Apotheke beraten worden aber bei DocMorris kann man interaktiv seine Medikamente eingeben und prüfen lassen ob sie miteinander harmonieren. Die Apotheken haben uns in all den Jahren über den Tisch gezogen und wundern sich jetzt wenn zurückgeschlagen wird.

Ciao Spaten  

9 Postings, 7779 Tage GesundheitsexperteGrausam - Beispiele von Arzneimittelfälschungen

 
  
    #4
11.12.02 15:57
Es ist unstrittig, Arzneimittel spielen in der Gesundheitsversorgung eine wichtige Rolle: Sie retten Leben, beschleunigen die Heilung von Erkrankungen und lindern die Symptome von Krankheiten, die heute noch nicht ursächlich bekämpft werden können. Um so verwerflicher ist es, wenn Arzneimittel gefälscht werden und so zur Ursache von Leiden oder Tod werden:

Nigeria 1990:
Ein Hustensaft wird mit giftigem Lösungsmittel "gestreckt". Über 100 Kinder sterben.


Mexiko 1991:
Tausende Brandsalben enthalten Sägemehl.


Bangladesh 1992:
Von 137 analysierten angeblichen Markenpräparaten erweisen sich 37 als qualitativ fragwürdig.


Türkei 1993:
1993 wird ein Apotheker verhaftet, der Medikamente nach Afrika exportieren will. Der Wirkstoff seiner "Medikamente" besteht aus Backpulver.


Kamerun 1994:
In einer Untersuchung erweisen sich 20 Prozent der untersuchten Arzneimittelproben als minderwertig.


Niger 1995:
Nach Informationen der "Ärzte ohne Grenzen" enthält ein Meningitis-Impfstoff nur Wasser.


Haiti 1996:
Mindestens 59 Kinder starben nach der Einnahme eines gefälschten Fiebersirups.


China 1997:
Im Rahmen von Untersuchungen erweisen sich 10 Prozent der getesteten Medikamente als minderwertig oder gefälscht.


Kenia 1998:
Vorgebliche Anti-Malaria-Präparate erweisen sich als wirkungslos. Die Zahl der unmittelbar Geschädigten kann nur geschätzt werden.


Malawi 1999:
Die angesehenen Zeitschrift Africa Health berichtet, das Land werde von gefälschten Arzneimitteln förmlich überschwemmt.


Kambodscha 2000:
Aus dem südostasiatischen Staat werden mindestens 30 Tote durch gefälschte Anti-Malaria-Präparate gemeldet.

Übrigens: Die WHO schätzt, das es sich bei den im Internet vertriebenen Arzneimittel um 7-10% Arzneimittelfälschungen handelt. Hoffentlich bekommt ihr das richtige !!

So long,
Gesundi



 

   Antwort einfügen - nach oben