Delek Group nach der Umwandlung der ADR in Aktien
Bin gespannt wie es nun weitergeht. Delek scheint noch die (erste kleinere) Ithaca Dividende 2024 „voll“ mitgenommen zu haben.
Auf die zukünftige Verteilung der Dividenden hat es doch es ab jetzt keine Auswirkungen mehr, oder?
Also Stichwort Aktionäre Pre Merger.....
Hab auch bisher keinen Hinweis im Internet gefunden ob da überhaupt Unterschiede gemacht werden zwischen Alt - und Neu- Aktionären und der Höhe der Dividende die man erhält...
Gibt es dazu einen Bericht?
Estelle, es gibt glücklicherweise keine unterschiedlichen Aktiengattungen bei Ithaca. Wir Privatanleger, Delek und Eni besitzen nun alle gleichartige Aktien. Die letzte Dividende, also H1-24, wurde noch vor der Ausgabe junger Aktien an ENI gezahlt, also 100 mUSD an "Altaktionäre". Die nächste Dividende, zahlbar in 2025 für H2-2024 von bis zu 400 mUSD wird dann durch den höheren Share-Count geteilt. Nichtsdestotrotz, mal optimistisch mit 400 mUSD kalkulierend (bisher hat ITH immer Wort gehalten und ist ihren Dividenden Ankündigungen in vollem Umfang nachgekommen), ergibt sich eine H2-24 Dividende von ca. 0,24 USD. Zusammen mit der bereits an uns gezahlten jüngsten Dividende i.H.v. ca. 0,10 USD sind das stolze 0,34 USD (also knapp 25% gemessen am heutigen Kurs - ist rechnerisch/mathematisch nicht ganz korrekt, da der Kurs höher war als die H1 Dividende ausgeschüttet worden ist, but hope you get my point...).
Delek hat letzte Woche Dienstag quasi "auf den letzten Drücker" die erforderlichen "Zwangsverkäufe" zu einem Kurs von 1,02 GBP durchgeführt. Diese waren ja erforderlich, um den Anteil der Delek Group an ITH an eine Maximalwertvorgabe anzupassen. Ich gehe davon aus, dass sie mit dem diesem Kurs im höchsten Maße unzufrieden waren und mit der hohen Dividendenankündigung und dem Warten gehofft haben, dass vorher eine Kurserholung einsetzt.
Ich nahm dies zum Anlass insbesondere gestern nochmal in großem Umfang nachzukaufen. Habe jetzt einen avg. entry von ca. 1,20 GBP, sitze jedoch auf Buchverlusten von einer kleinen Eigentumswohnung (exkl. Dividenden, die natürlich schon geschmeckt haben und die man eigentlich gegenrechnen müsste). Ich bin also alles andere als objektiv bei dem was ich hier berichte.
Gestern kam eine neue Präsentation an Credit Markets adressiert raus. Diese enthält einige neue Informationen, z.B. zur fiktiven 12-Monatsperformance der kombinierten Gesellschaft 01.07.23 - 30.06.24. Sehr starke Zahlen, wenn man mich fragt.
Als ich angefangen habe mich mit Öl & Gas E&P Aktien zu beschäftigen, schien ein EBITDAX-Multiple von ca. 4-6 angebracht (Europa eher am unteren Ende).
Ithaca hat in den besagten 12 Monaten 2.200 mUSD EBITDAX erwirtschaftet. In den nächsten 12 Monaten sollte es nicht großartig anders aussehen. Die Produktion war mit 109 kboe/d ähnlich der Planung für die nächsten Jahre mit über 100 kboe/d.
In der alten Bewertungswelt wäre also ein Enterprise Value von sicherlich 9 bUSD angemessen gewesen. Die Nettoverschuldung wurde in einer Mitteilung von gestern aktuell mit ca. 500 mUSD angegeben. Somit hätte sich ein Shareprice von 8.500 / 1.650, also 4,84 USD oder 3,70 GBP ergeben. Wo die Aktie tatsächlich steht sehen wir ja. Schon „krass“ was die britische Regierung mit Ihrer „Übergewinnsteuer“ aus dem Sektor gemacht hat.
Gestern in drei Wochen wird die britische Regierung im Rahmen Ihres Herbst-Budgets neue Details zu einer möglichen Öl & Gas Steuerreform präsentieren (aktuell sind ja alle Maßnahmen als „temporäre Windfall Tax“ präsentiert worden, die immer verlängert worden ist bis aktuell 2023. Dies ist natürlich Quatsch, sodass man ein stabiles Regime schaffen sollte). Diese Informationen werden britische Öl&Gas-Werte natürlich massiv beeinflussen. Ithaca im speziellen mMn. besonders stark, weil die kombinierte Ithaca nun das größte unentwickelte Potential in der britischen Nordsee besitzt und daher besonders davon abhängig ist, ob von der Politik eine Umgebung wiederhergestellt wird, in der neue Projekte (Cambo!) realisiert werden können…oder eben nicht. Angekündigt sind ja sogar weitere Verschlechterungen wie eine weitere Erhöhung der Steuer auf 38% also 78% insgesamt, sowie der Wegfall wichtiger Investment-Allowances. Ein „worst-case-tax-scenario“ scheint aber bei den meisten Werten eingepreist (ACHTUNG: nur meine Meinung), sodass jede aufrechterhaltene Allowance als eine Nettoverbesserung zum jetzigen Stand gewertet werden könnte. Wie gesagt, in drei Wochen wissen wir mehr. Bis dahin sollten sich die O&G Werte analog zur Öl-&Gaspreisentwicklung bewegen. Also insbesondere abhängig von der Krise im Nahen Osten, sowie möglichem China-Wirtschafts-Stimulus sein. Größere Ankündigungen im Bereich von FIDs oder M&A erwarte ich vor dem 30.10.24 nicht.
Hallo Tamov,
Danke für die Info, ich freue mich jedesmal wenn du hier deine Gedanken mit uns teilst, es ist sehr wertvoll.
Ich hatte mich kurzzeitig von einigen Ithaca Aktien getrennt und mein Glück woanders probiert, bin aber nun wieder mit einem für mich schon fast zu hohem Anteil im Depot wieder dabei. Hoffe nun dass die britischen Politiker langsam zur Vernunft kommen und nicht noch mehr schlechte Entscheidungen für Ithaca und allgemein den Ölsektor in der Nordsee treffen.
Erwarte jetzt schon gespannt den 30.Oktober. wäre schön, wenn es dann mal ein paar positive Neuigkeiten für uns gibt. Ithaca muss mal langsam wieder ins Positive drehen... Aber wer weiss was die verrückte Börse noch an Überraschungen für uns bereit hält