BASF
BASF: Shortpositionen aufbauen?
--------------------------------
Auch wenn die Aktie von BASF jüngst über das bisherige Verlaufshoch bei 68,45 Euro ausgebrochen ist, kann die Gesamtlage des Aktienkurses nicht rundweg als bullish bezeichnet werden.
- Doppeltop oder Aufbruch zu neuen Ufern, lautete die Devise. ( mic )
Also ACHTUNG aufpassen was kommt !
Handelsblatt:
"BASF-Ergebnis stagniert im Quartal – Ziele bekräftigt
in deutlich schwächeres Agrarchemiegeschäft und niedrigere Preise hinterlassen ihre Spuren bei BASF. Im zweiten Quartal lag der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) mit 1,957 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres, wie das Ludwigshafener Unternehmen am Freitag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt 2,046 Milliarden erwartet. BASF setzte 16,1 Milliarden Euro um, ein Minus von knapp sieben Prozent binnen Jahresfrist. Das Unternehmen konnte in der Hälfte seiner Sparten Ergebniszuwächse verbuchen, im Agrarchemiegeschäft brach der Betriebsgewinn allerdings wegen geringerer Nachfrage und niedrigerer Preise für den Unkrautvernichter Glufosinat-Ammonium um fast 66 Prozent ein.
"Die Dynamik des ersten Quartals, das durch eine positive Mengenentwicklung in den meisten unserer Geschäftsbereiche gekennzeichnet war, hat sich fortgesetzt. Die Preise standen weiter unter Druck", erklärte der neue BASF-Chef Markus Kamieth. Die Ziele für dieses Jahr bekräftigte er. Für 2024 rechnet BASF unverändert mit einem Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns auf 8,0 bis 8,6 (2023: 7,7) Milliarden Euro. Dafür muss sich der Konzern im zweiten Halbjahr aber noch strecken: Nach den ersten sechs Monaten stand ein Ergebnisrückgang von knapp drei Prozent auf 4,67 Milliarden zu Buche. Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn im Halbjahr um fast 13 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden.
Kamieth präsentiert erstmals die Geschäftszahlen des weltgrößten Chemiekonzerns. Er übernahm Ende April das Ruder von Martin Brudermüller. Der ehemalige Asienchef Kamieth muss BASF aus der tiefen Krise führen, in der sich die Chemieindustrie befindet. Die Branche litt lange unter schwacher Nachfrage und hohen Produktionskosten. Brudermüller hatte zu Jahresbeginn den Sparkurs am Stammsitz Ludwigshafen verschärft, da BASF seit zwei Jahren in Deutschland rote Zahlen schreibt. Eine weitere Milliarde Euro soll jährlich eingespart werden, auch ein weiterer Stellenabbau ist damit verbunden.
Im Stammwerk Ludwigshafen werden mehrere Anlagen geschlossen, und erst kürzlich kündigte BASF an, wegen der wachsenden Konkurrenz durch Generika-Anbieter bis Ende des Jahres aus der Produktion von Glufosinat auszusteigen. Betroffen sind davon die Standorte im Chemiepark Knapsack in Hürth sowie im Industriepark Höchst in Frankfurt mit rund 300 Arbeitsplätzen. Finanzchef Dirk Elvermann erklärte, die Kosteneinsparprogramme von BASF seien auf Kurs. "Wir sind auf gutem Weg, die angestrebten jährlichen Einsparungen von 2,1 Milliarden Euro bis Ende 2026 zu erreichen."
Was Du mit den Lagern meinst, weiß ich nicht. BASF betreibt keine Lager, "Lager" sind alte Erdgasfelder und Kavernen in Salzstöcken und eigentlich so dimensioniert, dass man im Winter den Mehrbedarf dadurch decken kann, d.h. ein Lagerzyklus ist im Sommer einspeichern (April bis Oktober) und im Winter raus. Länger "gelagert" wird nur, wenn der Winter mild ist. Speicher muss man , sogenanntes Unbundling, als Händler bei Speicherunternehmen buchen, dementsprechend muss das Gas raus, wenn die Buchung endet. Mir ist nicht bekannt, dass BASF was gebucht hat, dass machen in Wirklichkeit auch eher die Händler, die versorgen oder Trader. Zumeist letztere, der Bedarf wird dann über den Handelsmarkt getrauet. Es ist nicht nur ein bißchen sondern sehr stark wir hier: Börse.
Also stimmt die Aussage nicht, dass Gas wieder billig ist. China zahlt im übrigen für das meiste Gas einen ähnlichen, sogar leicht höheren Preis. LNG liegt zurzeit 3-5 Euro/MWh in der Regel oberhalb dem europäischen Markt. Auch hier fallen Transportkosten für den Verbraucher an (wie hoch weiß ich nicht, aber LNG ist ja im Hafen), vermutlich sind hier die Abgaben niedriger und der chinesische Haushalt wird subventioniert. Das belastet die Bilanz des Staats.
Land des billigen Gases, und da wiederhole ich nicht, ist die USA, die teilweise im einstelligen Beriech liegt. Der Gaspreis, den man hier an der Börse findet, ist in der Regel der Henry Hub und wird gemessen in $/mmbtu. Da stimmt die Spanne 2-4 und ich vermute, da kommt der Wert her. Das muss man umrechnen. Als grobe Daumenregel kann man den Preis aber mal 3 nehmen, also 6 bis 12 Euro/MWh. Das Gas wird im Land produziert, da die USA Netto exportiert, wird haben also ggf. weniger Transport. Es fallen sicher ebenfalls Abgaben an, Höhe weiss ich nicht, trotzdem ist die USA weit vor Europa.
D.h. gasbasierte Chemie, die in der USA produziert ist, ist deutlich günstiger als in Europa oder auch China/Asien (hier sind mir einige Variablen unbekannt, Europa ist auf jeden Fall noch teurer als China. Aber hier dürfte der Unterschied lange nicht mehr so drastisch sein, abhängig von Subventionen natürlich. Die China sich nicht mehr ewig leisten kann.
Von daher stimmt das schon und zwar in beiden Dimensionen. Gas ist im Mittel fast 50% teuerer als vor 5 Jahren und teuerer als Konkurrenzmärkte (USA)
Wenn man den anvisierten fr Cfl für 2024 als Zahlkasse für Aktionäre nimmt (0,1-0,6Mrd) dann fehlen ca. 2,5-3,0 Mrd. (3,4€/Aktie).
Es müssen also andere Töpfe geöffnet werden...oder eben die Divi kürzen.
Als selbsternannter stabiler Divi-Zahler kann ich mir aber gut vorstellen das 2015 die Divi noch nicht gekürzt wird und man auf bessere Zeiten in der Zukunft hoffen wird.
Grüsse vom Aniliner a.D.
https://www.finanznachrichten.de/...e-das-sieht-nicht-gut-aus-486.htm
Totgesagte leben länger.
Was die BASF angeht , kann ich dich beruhigen , wenn die Firma untergeht ....
Lassen wir das gut sein.
Die BASF führt für alle denkbaren Erwartungen Planspiele u.a. durch.
Und was sich hinter den Kulissen abspielt , gibt die BASF auch nur das an die Öffentlichkeit mit einer gewissen Offenheit weiter , mit dem sich gut leben lässt.
Nicht vergessen : Die BASF wurde 1865 !!! gegründet .
Und siehe da , als Mannheim Auflagen forderte , welche BASF nicht bereit war nach zukommen wurden Nägel mit Köpfe gemacht und die Firma wurde mit firmenfreundlichen Auflagen in LU angesiedelt.
Sowas prägt.
wie Du vielleicht gestern in den Medien entnommen hast, gibt es von Flossbach eine Studie zu den Subventionen des Staates für die deut. Unternehmen.
Ich verlinke sie für dich mal. Vielleicht bringt die dich ja wieder etwas runter von dem Baum. und ja, die momentane Politik der Regierung ist nicht allzu Unternehmers freundlich. Aber Hassen und Zerstören ist dann doch etwas zu viel
Vernachlässigt bei der Betrachtung wird oft der der komplexe Zusammenhang der Wirkung einer Subvention.
Wenn ein Unternehmen staatliche Gelder erhält dann dient das der Erhaltung/Generierung von Arbeitsplätzen oder/und das Überwinden einer Durststrecke (wie z.B. Corona-Pandemie oder Turbulenzen am Finanzmarkt), das Etablieren einer neuen Technologie oder dem Schutz vor Abhängigkeiten von ausländischen Produkten u.a.
Wenn so Unternehmen und Arbeitsplätze gerettet werden dann zahlt sich das unterm Strich oftmals aus. Mann muss dann allerdings eine Gesamtberechnung anstellen was meisstens nicht gemacht wird. Unternehmen zahlen ja nicht nicht nur Einkommenssteuer. Sie zahlen noch andere Steuern wie z.B Gewerbesteuer, Grundsteuer, Umweltsteuer, Energiesteuer und und und. Die grösseren Positionen sind die indirekten Steuern über die Arbeitnehmer. Diese zahlen durch ihr Einkommen Einkommenssteuer und Sozialabgaben und müssen nicht zum Arbeitsamt rennen und Arbeitslosengeld beantragen und Gelder aus den Sozialkassen abziehen.
Ausserden erzeugt ein Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen wodurch dem Fiskus die Mehrwertsteuer zufliesst.
Ein Arbeitsplatz in der Industrie generiert 1-2 indirekte Arbeitsplätze in der Zulieferind./Dienstleist./Logistik usw. die dann wiederum auch Steuern zahlen und deren Arbeitnehmer ebenso.
Durch die Erhaltung der Arbeitsplätze bleibt die Kaufkraft gewahrt (Ein Arbeitsloser kauft weniger) was den Konsum stabil hält und wiederum die Mehrwersteuer nicht reduziert.
Das ist nur ein kleiner Auszug einer Gesamtbetrachtung.
Das Politiker solch eine Gesamtbetrachtung oftmals nicht anstellen, sondern Gelder verteilen nach Parteiinteressen und Stimmungslage ist auch klar. Deshalb müssen sie unterm Strich jedoch nicht falsch sein.
Also Vorsicht mit solchen Aussagen!
nebenbei bemerkt: BASF hat sehr oft auf Subventionen verzichtet
Grüsse vom Aniliner a.D.