Selbstständigkeit - bin ich denn blöd?


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Neuester Beitrag: 09.12.02 18:17
Eröffnet am:09.12.02 09:24von: BankerslastAnzahl Beiträge:26
Neuester Beitrag:09.12.02 18:17von: BRAD PITLeser gesamt:5.042
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6506 Postings, 8292 Tage BankerslastSelbstständigkeit - bin ich denn blöd?

 
  
    #1
09.12.02 09:24


Glaubt man den Statistiken, dann geht es mit dem Standort Deutschland bergab: Die Anzahl der Insolvenzen steigt, alle 15 Minuten stirbt ein mittelständisches Unternehmen, das sind 40 000 im Jahr. Die Arbeitslosenzahlen steigen, die Defizite in den öffentlichen Haushalten wachsen unaufhaltsam, ebenso die Steuer- und Abgabenbelastung. Es ist nicht fünf vor zwölf - es ist zwölf Uhr. Deutschland braucht jetzt Reformen, sonst wird das Vertrauen in die Politik nachhaltig gestört.

Von der Substanz her wäre Deutschland ein ausgesprochen guter Standort. Dies gilt insbesondere für den Mittelstand, der mehr als 90 Prozent der Betriebe ausmacht und 60 Prozent des Bruttoinlandprodukts erwirtschaftet. 20 Millionen Menschen sind hier beschäftigt. Aber im Mittelstand sind mehr als 25 Prozent der Betriebsinhaber älter als 55 Jahre. Etwa ein Viertel der 850 000 Betriebe muss in den nächsten Jahren einen Generationswechsel vollziehen. Selbstständigkeit in Form der Übernahme dieser Betriebe ist also das Gebot der Stunde, wenn die Zahlen von Betriebsschließungen und Arbeitslosenzahlen nicht noch weiter steigen sollen.

Dabei haben sich die politischen Rahmenbedingungen rapide verschlechtert. Von Steuerreduzierung keine Rede. Stattdessen überlegt man, Erbschafts- und Schenkungssteuer zu erhöhen und die Vermögensteuer wieder zu beleben. An der ungerechten steuerlichen Bevorzugung der Kapitalgesellschaften gegenüber Personenunternehmen will man festzuhalten. Die Ökosteuer soll erhöht werden, Beitragsanstiege drohen in der Renten- und Krankenversicherung und auch bei der Arbeitslosenversicherung. Wahrlich keine positiven Aussichten.

Aber im Handwerk regiert immer noch das Prinzip Hoffnung. Der Generationswechsel im Handwerk kann funktionieren. Die Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften, Innungen und die Handwerksjunioren werden alles daran setzen, junge Existenzgründer und Betriebsübernehmer beim Schritt in die Selbstständigkeit zu unterstützen - nur Mut!

Thilo Bräuninger, Bundesvorsitzender der Junioren des Handwerks


 
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2256 Postings, 8611 Tage JOHN MILLNERdazu sag ich nur eins:

 
  
    #2
3
09.12.02 09:37
... jungens und mädels, lasst den scheiss .... ich bin seit 4  jahren selbstständig, und ich muss sagen, ich habs oft bereut. wenn mich heut einer fragen tut, ob er sich selbstständig machen soll, sag ich ihm, er solls lieber lassen. ein arbeiter oder angestellter geht moirgens ins geschäft und abends wieder heim und der rest vom tag: arsch lecken. er hat ausserdem so in etwa 30 tage urlaub (urlaub, wasn das eigentlich????), urlaubsgeld (hab ich schon mal gehört, dass es sowas geben soll), weihnachtsgeld (hähhhhh???) krankengeld (egal, als selbstständiger biste eh nie krank). so das waren die vorteile des arbeiters/angestellten. sollte ich was vergessen haben, ich werds nachreichen ... hihi  

9950 Postings, 8191 Tage Willi1Moin John,

 
  
    #3
09.12.02 09:40
hast Recht. Geht mir genau so, aber wie der Name schon sagt: selbst und ständig.
Willi



Willi1

 

9095 Postings, 8508 Tage BoersiatorBin seti 2 Jahren selbststängig

 
  
    #4
09.12.02 09:50
im EDV-Sektor, gute und schlechte Zeiten erlebt.
Dank guter Auftragslage und Verdienst bin ich guter Dinge, doch die Masse und realität sieht leider anders aus.
Als Allgemeininfo würde ich ein gutes Angestelltenverhältnis auch empfehlen.

Gruß,
Boersiator  

2256 Postings, 8611 Tage JOHN MILLNERmoin miteinander ...

 
  
    #5
09.12.02 09:59
... achja: da war doch noch was: bei der bank bekommste eher geld, wenn du arbeiten gehst, denn merke: wenn einer mit 30 millionen schulden pleite macht sind das peanuts, bei 30.000 geht die bank pleite. wenn du als selbstständiger pleite gehst, haste hiterher im besten falle gar nix. wenn dein schef pleite macht: sozialplan, arbeitslosenhilfe etc ...  

311 Postings, 8074 Tage slk306cabrio:-)

 
  
    #6
09.12.02 10:07
Lerne zu Klagen ohne zu Leiden  

6506 Postings, 8292 Tage Bankerslasttja und Politiker

 
  
    #7
09.12.02 10:10
animieren zur Selbsständigkeit mit markigen Worten: "Wir brauchen Leute, die es anpacken, mit Mut, laber, laber, laber."
Wenn die Bank Dich an den Eiern hat, fragt keine Sau mehr nach Dir.  

19524 Postings, 8491 Tage gurkenfred@john millner: gebe dir

 
  
    #8
09.12.02 10:16
im prinzip recht, aber:
1. urlaubs-und weihnachtsgeld: sind für mich bestandteile des jahresgehaltes. es ist völlig egal, wie das kind nun heißt. wichtig ist, was man am jahresende im sack hat. ich würde auf urlaubs- und weihnachtsgeld liebend gerne verzichten, wenn mein monatsgehalt höher wäre.
2. krankengeld: da kannste dich doch entsprechend versichern.....
3. rest vom tag "arsch lecken" ist ne derbe verallgemeinerung. mit der einstellung bekommste keinen job auf "selbstständigen-niveau". andererseits haben viele selbstständige (gerade handwerker) genau diese einstellung.

nix für ungut.
gf  

2728 Postings, 7898 Tage anarch.Gibt es im Sozialismus denn Selbstständige?

 
  
    #9
09.12.02 10:16

5937 Postings, 8002 Tage BRAD PITGanz zu schweigen von dem Druck der Banken auf

 
  
    #10
09.12.02 10:23
selbständige Unternehmer. Da heißt es dann: "Sie wollen ihr Konto überziehen? DAnn bitten wir um Ihre private Bürgschaft"
Weil man das aufgebaute nicht verlieren will und sich außerdem für die Arbeitnehmer verantwortlich fühlt, geht man darauf ein.
Wenn es dan eng wird sieht man aufeinmal, dass man im Falle einer Insolvenz nicht nur pleite, sondern "persönlich" hoch verschuldet sein wird. DAs ist dann schon ein enormer Druck. Und mit das Gehalt der Mitarbeiter wird dann im wahrsten Sinne des Wortes aus der eigenen Tasche bezahlt und man schuldet es auf ewig den Banken.
GmbH = begrenzte HAftung wird notgedrungen so zur bloßen Illusion.  

1361 Postings, 8633 Tage avantgardedas ein Arbeitnehmer morgens zur Arbeit geht

 
  
    #11
09.12.02 10:24
und abends arschleckender-weise die Füße hochlegt ist vollkommener Quatsch.

Sicher gibt es Jobs, in denen die Verantwortung gleich null ist - diese Jobs werden aber auch beschissen bezahlt - das ist das gesetz der Wirtschaft.

Ich bin Selbständig und Angestellter, und ich überlege in der nächsten Zeit komplett in die Selbständigkeit zu wechseln, da es den idealen "angestellten" Arbeitsplatz nicht gibt. Da ist der Chef, der seit 50 Jahren einen Laden führt, der mit der harten Hand heute Leute einstellt, um sie morgen wieder zu feuern. Da ist der Junior-Chef, der von BWL keine Ahnung hat, aber auf die Tonne klopft, ohne zu wissen, das das Ergebnis kompletter Nonsens sein wird. Da werden Abmahnungen geschrieben und wieder zurückgenommen, nur mal so, weil man ja die Sachlage nicht genau beschleuchtet hatte.

Das Spiel guter Cop böser Cop ist auch sehr beliebt, bei dem erst der mitarbeiter von Chef A zusammengepfiffen wird, um dann 10 Minuten später von Chef B. tröstende Worte zu empfangen "na gehts wieder".

Da werden Motivationen ausgesprochen a la - "wenn sie den kaffee das nächste mal nicht besser kochen fliegen sie raus" usw. usw.

ich kann beide Seiten beurteilen, und auch wenn ich weiß, daß ich als Selbständiger arbeiten muß, dann ziehe ich das dem normalen langweiligen angestellten Job 100x vor. Ich kann mich als Angestellter nur begrenzt verwirklichen - wenn die Rahmenbestimmungen und das me gusto der Chefs mir wohlwollend entgegenspringt - als Selbständiger habe ich die Selbstverwirklichung eben "selbst" in der hand.

Gruß

Avantgarde

P.S. Ach so - genauso wie selbständig "selbst" und "ständig" kommen könnte, stammt das Wort Armut aus dem Sprachgebrauch "arm an Mut". Und die braucht es schon, um etwas zu schaffen.

 

51345 Postings, 8709 Tage eckiDas mit der GmbH funktioniert so nicht.

 
  
    #12
09.12.02 10:25
Wenn nur beschränkt gehaftet wird, gibt die Bank keinen Krdeit. Ist doch klar.

Ich muß auch privat bürgen. Urlaub und so? Fehlanzeige, kann ich bestätigen.

Grüße
ecki  

2256 Postings, 8611 Tage JOHN MILLNERgurkenfred: im prinzip haste recht ...

 
  
    #13
09.12.02 10:27
... aber: ich bin handwerker und selbstständig, und die einstellung, die ich beschrieben habe, kann sich kein selbstständiger leisten, möchte sagen, wenn ich die einstellung hätte, und um 5 meinen laden dicht mache und den rest vom tag ... wie gesagt ... glaub mir, da ist die kundschaft weg, so schnell kannste gar nicht gucken. flexibilität ist gefragt, da geht schon mal ein samstag oder sonntag drauf ... und wenn ich dann die gewerkschaften höre, welche vorzeitlichen ansichten die noch vertreten, muss ich sagen, mir kommts kotzen (sorry für den ausdruck), aber es ist so.  

8584 Postings, 8414 Tage Rheumax@Gurke

 
  
    #14
09.12.02 10:29
Was will ich mit einer Krankenversicherung, wenn ich mir eh nicht leisten kann, krank zu sein?
Und wenns mich wirklich mal so packen sollte, dass ich längere Zeit nicht arbeiten kann, ist die Firma sowieso im Eimer.
Bei einem kleinen Laden ist das nun mal so.

Gruß
Rheumax  

1102 Postings, 8360 Tage FuzzziEs kommt immer darauf an,

 
  
    #15
09.12.02 10:31
was man selbständig so macht. Ich für meinen Teil habe z.B. keine Kredite zu laufen und bin auch sehr froh darüber. Was man da so hört im Umgang Banken - Gewerbe; eieiei...



Selbständig ?
bei einer guten Idee ?
warum nicht ?

Aber bitte nicht als ICH-AG nur weil es mir das Arbeitsamt einreden will !

Ciao  

5937 Postings, 8002 Tage BRAD PITFuzzi. Du gibst aber zu, dass deine

 
  
    #16
09.12.02 10:34
Variante der Selbständigkeit eher untypisch ist. WIr sprechen hier "generell" über Selbständigkeit und da zählt die Regel und nicht die Ausnahme.  

19524 Postings, 8491 Tage gurkenfred@rheumax: stimmt, bin auch nur drauf gekommen,

 
  
    #17
09.12.02 10:49
weil millner mit dem krankengeld argumentierte.

@john millner: bei mir sind die erfahrungen mit meinem hausbau noch sehr frisch, deshalb mein eindruck, daß auch manche handwerker diese "LMAA"-einstellung haben.
Beispiel aus der praxis:
Klempner: "Ich wars nicht, der elektriker ist schuld."
Elektriker: "hab alles richtig gemacht, klempner ist schuld."
kunde (ich): "und wie kriege ich jetzt meine heizung ans laufen??"
Das heißt: auch selbstständige pfuschen ne menge rum, scheinen aber trotzdem noch genug aufträge zu haben....

p.s.: bin froh, nicht selbstständig zu sein....

mfg
gf  

1102 Postings, 8360 Tage FuzzziJo

 
  
    #18
09.12.02 10:58
Ciao  

16074 Postings, 8190 Tage NassieIch verstehe die Diskussion nicht

 
  
    #19
09.12.02 11:06
Bin seit 13 Jahren selbständig.
Habe es nie bereut.
Verdiene gut und das Geschäft entwickelt sich prächtig.

Die "Nachteile" wie Streß, Belastung, weniger Freizeit etc. sind mir nicht wichtig.
Hauptsache es macht Spaß und ich kann mein Ding selbst machen.  

1361 Postings, 8633 Tage avantgardeso ist es Nassi

 
  
    #20
09.12.02 11:26
wobei ich die ärgernisse mit banken nur zu gut kenne. Habe auch bekannte, die mit großre Angst auf "basel 2" warten, damit ihr kontokurrent-Kredit von 50.000 € auf 0 gesenkt wird, da objektiv keine Bonität mehr besteht.

Aber trotzdem meine Aussage: Arbeitnehmer haben es heute auch nicht leichter als früher, weil die Arbeitgeber leider nicht mehr von der Kategorie sind wie früher, und daher bekommen wir eine hire & fire mentalität wie in Amerika, was für Regiionen wie Flensburg verherend ist (schlechte Anbindung, kein Wirtschaftsstandort).

Gruß

Avantgarde
 

8584 Postings, 8414 Tage RheumaxIn wirtschaftlich guten Zeiten wirst Du als

 
  
    #21
09.12.02 16:02
Selbständiger für das höhere Risiko, welches die Selbständigkeit mit sich bringt, mit
dem Klingeln in der Kasse entschädigt.
Des Risiko, das gegenübersteht, wird aber erst richtig bewußt, wenn wir rauhere Zeiten erleben, wie jetzt.

Selbständig oder angestellt verhält sich so ähnlich wie Aktie oder Sparbuch.  

1361 Postings, 8633 Tage avantgardeGut gesagt Rheumax

 
  
    #22
09.12.02 16:30
Ich wähle da eher die Aktien-Anlage.

Das Sparbuch ist für Omas und die Leute, die das Leben nicht "leben" sondern nur "überleben" wollen.

Ich habe da in meinem Leben andere Dinge vor. Wenn ich meine Angestellten-Tätigkeit noch 5 jahre ausführe, bin ich für andere Jobs nicht mehr zu gebrauchen. Firmen-Tunnelblick, Man hat sich eingerichtet, man kennt alles und jeden, nichts kann einen mehr aus der Fassung bringen, um es auf den Punkt zu bringen:

Laaaaannnggweilig

Avantgarde
 

42128 Postings, 9042 Tage satyrSelbständig seit 25 Jahren

 
  
    #23
09.12.02 16:47
und eigentlich nie richtig bereut.Als Angestellter oder Arbeiter ein Sklave sein abhängig von irgendwelchen Idioten die die Firma in die pleite steuern?
Niemals.
Ich kann aufstehen wann ich will,meine Arbeit wo und wie ich will, so what, wo würd es mir besser gehen.
Gewiß gibt es schlechte Zeiten,dann aber kann man Gas geben und hat es selbst in der Hand alles wieder nach vorn zu bringen.  

1380 Postings, 8940 Tage volvicich werds noch erleben

 
  
    #24
09.12.02 16:59
sicher gibts jobs wo man als angesteller leichtes spiel hat. aber bei wirklich guter/gehobener bezahlung, da hat man es als angestellter auch nicht leicht. und jobsicherheit? nix da - hire & fire. bekomme ebenfalls kein urlaubsgeld und weihnachtsgeld. und selbst der bezahlte urlaub ist ein witz. rechne doch einfach, dass ich 220 tage im jahr arbeite und den entsprechenden lohn brutto dafür bekomme. in meiner branche gibts keinen selbständigen, der diese arbeit unter dem DOPPELTEM meines (brutto) einkommens macht.
sicher ist es nicht leicht selbständig zu sein. aber wer das angestellten dasein verherlicht, dem empfehle ich sich einfach wieder irgendwo anstellen zu lassen. ich gehe in die andere richtung. bin jetzt selbständig und nächstes jahr gehts dann richtig los.

volvic  

7089 Postings, 8052 Tage MützenmacherIch finde selbstständig sein auch besser,

 
  
    #25
09.12.02 17:36
kann meine Zeit einteilen wie ich will und aussüben wo ich will.

Mützes Arbeit
 

5937 Postings, 8002 Tage BRAD PITRheumax. Wann sind wir endlich mal

 
  
    #26
09.12.02 18:17
verschiedener Meinung? Wird doch langweilig.  

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