Scud-Transport: Brisantere Fracht als gedacht


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11.12.02 15:13
NORDKOREA-FRACHTER



Auch hochexplosive Gefechtsköpfe an Bord



Die Fracht des von spanischen Patrouillenbooten im Arabischen Meer aufgebrachten Schiffes "Sosan" aus Nordkorea ist brisanter als zunächst bekannt wurde. An Bord sind 15 komplette Scud-Raketen inklusive hochexplosiver Gefechtsköpfe gefunden worden, ebenso chemische Substanzen. Die USA, die zunächst gelassen reagiert hatten, zeigen sich inzwischen sehr besorgt.


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Ein Hubschrauber der spanischen Marine seilt einen Sicherheitsbeamten auf den Scud-Raketen-Frachter ab
AP
GroßbildansichtEin Hubschrauber der spanischen Marine seilt einen Sicherheitsbeamten auf den Scud-Raketen-Frachter ab



Seoul - Die USA haben von den Staaten, die US-Präsident George W. Bush zur "Achse des Bösen" zählt, derzeit vor allem den Irak im Visier. Doch Nordkorea gibt zunehmend Grund als gefährlicher als der Irak zu gelten. Kürzlich erst wurden Waffengeschäfte zwischen Pakistan und Pjöngjang bekannt, die beiden Ländern helfen, ihr Atomwaffenprogramm umzusetzen.


Nun offenbart sich, dass Nordkorea Waffen auch in die arabische Welt exportiert. Die im Arabischen Meer sichergestellten Scud-Raketen samt Sprengköpfen geben den USA nach eigenen Angaben neue Beweise für die expansive Rüstungspolitik der Machthaber in Pjöngjang in die Hand. Die Funde bestätigen, was US-Regierungskreisen zufolge in Washington schon seit längerem als sicher gilt: Dass Nordkorea führender Exporteur von Raketentechnologie ist.


"Dies ist genau die Art von Aktivität, die im Mittelpunkt der amerikanischen Bedenken stehen", erklärte Scott Snyder von der Asienstiftung in Seoul zu der Entdeckung vor dem Horn von Afrika. Die nordkoreanischen Waffenexporte könnten - die 15 Scud-Raketen waren vermutlich für den Jemen bestimmt - zu weiteren Spannungen oder einer Eskalation der Lage im Nahen und Mittleren Osten beitragen.


US-Angaben zufolge zählen zu den nordkoreanischen Kunden auch Syrien, Iran und Libyen. Nach Einschätzung von Militärexperten könnte Nordkorea damit jährlich rund 100 Millionen Dollar für seine leeren Kassen einnehmen.


Fund auf der ''Sosan'': 15 Scud-Raketen
REUTERS
GroßbildansichtFund auf der "Sosan": 15 Scud-Raketen
Bei Experten und in Südkorea stoßen Äußerungen aus den USA nur teilweise auf Verständnis. US-Regierungssprecher Sean McCormack hatte von einer "Besorgnis erregenden Angelegenheit" gesprochen. Doch Lee Jong Sok
vom unabhängigen Sejong-Institut in Seouln sagt: "Jeder weiß, dass
Nordkorea Raketen exportiert. Die Frage ist doch, was die USA
mit dem Abfangen des Schiffes bezwecken wollen." Kritisch äußert sich auch
ein Sprecher der südkoreanischen Regierungspartei, Lee Nak Yon: "Wir kommen nicht
umhin, uns Fragen zu stellen" - bezüglich der amerikanischen Empfindlichkeit. Nach Angaben der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung sind Raketenlieferungen aus Nordkorea keinesfalls völkerrechtswidrig, so lange sie nicht selbst
auferlegte Rüstungskontrollbeschränkungen oder Beschränkungen für
die Empfängerländer verletzen - wie sie etwa für den Irak existieren.


"So lange dieses Schiff keine Raketen für Irak transportiert hat,
so lange es keine Langstreckenraketen geladen hat, denke ich nicht,
dass diese Episode in eine größere Sicherheitskrise eskalieren
wird", erklärte auch Sicherheitsexperte Lee Jong Sok.




quelle:www.spiegel.de

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