Schweden spürt den Zorn der türkischen Regierung
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 17.03.10 23:40 | ||||
Eröffnet am: | 12.03.10 10:01 | von: topwinner1 | Anzahl Beiträge: | 18 |
Neuester Beitrag: | 17.03.10 23:40 | von: heavymax._. | Leser gesamt: | 3.037 |
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Das Parlament hat die Tötung Hunderttausender Armenier und Mitglieder anderer Volksgruppen zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Völkermord eingestuft. Die Türkei rief sofort ihre Botschafterin zurück, Premier Erdogan sagte einen Besuch ab. Stockholm - Mit knapper Mehrheit hat das schwedische Parlament überraschend eine umstrittene Resolution verabschiedet, die die Tötung von Armeniern während des Ersten Weltkriegs im Osmanischen Reich als Völkermord einstuft. Auch die Verfolgung von Assyrern und Pontos-Griechen zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird darin verurteilt. Die Resolution wurde am Donnerstag gegen den Willen der Mitte-rechts-Regierung und die Empfehlung von Außenminister Carl Bildt mit 131 zu 130 Stimmen angenommen. 88 Abgeordnete waren während der Abstimmung im 349-köpfigen Parlament in Stockholm nicht anwesend. Aus Protest gegen den Beschluss rief die Türkei umgehend ihre Botschafterin zurück. Das berichtete der Rundfunksender SR am Donnerstag. Die türkische Botschafterin Tergün Korutürk sagte, es sei bedauerlich, dass Schwedens Parlamentarier "Historiker spielen". Sie werde Schweden "so schnell wie möglich" verlassen. Der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan verurteilte die Resolution auf seiner Website scharf: "Sie entspricht nicht der engen Freundschaft unserer beiden Nationen." Zudem kündigte er an, den für den 17. März geplanten türkisch-schwedischen Gipfel abzusagen. Historiker schätzen, dass im Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier von Türken getötet wurden, viele Forscher sprechen vom ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts. Die Türkei wehrt sich entschieden gegen diese Einschätzung und hat wiederholt erklärt, die Zahl der Toten sei übertrieben, und die Armenier seien Opfer von Bürgerkrieg und Unruhen geworden. Der Auswärtige Ausschuss des US-Repräsentantenhauses hatte in der vergangenen Woche einen ähnlichen Entschließungsantrag angenommen. Fraglich ist aber, ob der Resolutionsentwurf auch dem Plenum zugeleitet wird. Trotzdem rief die Türkei aus Protest ihren Botschafter in den USA zurück.
Wo sie doch immer so auf "korrekt, Alter" pochen.
Passt, wie immer.
Ob Anfang des 20. Jahrhunderts ein "Völkermord" an den Armeniern stattgefunden hat oder das Gemetzel als Völkermord einzustufen ist, bleibt heute Ansichtssache Die Geschehnisse von damals beruhen auf Zeugenaussagen Einzelner. Die Schweden und einige andere meinen ja.
Dass die Türkei so beleidigt reagiert wenn das Thema angesprochen wird, spricht doch Bände. Es geht heute vielmehr darum, dass man die Türkei nicht kritisieren darf, ein offenener Diskurs nicht stattfindet. Ein Türke der in diesem Zusammenhang von Völkermord spricht, wird der Beleidigung des Türkentums angeklagt und läuft Gefahr Opfer eines Attentats zu werden.
In welcher Welt lebt die Türkei eigentlich??? Oder sollte man fragen: In welchem Zeitalter???
blaubärgrüsse
Besonders lieb haben sie ja auch unseren Außenminister! ;-)
"Die türkische Familienministerin hat in der islamisch geprägten Regierung einen Streit ausgelöst, weil sie Homosexualität für eine Krankheit hält, die behandelt werden müsse. Andersartige Sexualität ist in der Türkei ein heikles Thema. Die Intoleranz endete schon mehrmals tödlich."
http://www.welt.de/politik/ausland/article6729324/...-fuer-krank.html
Die USA sind auch nicht glücklich, wenn man den Finger in ihre "go west"-Völkermord-Geschichte legt.
Die Liste lässt sich nahezu beliebig fortsetzen.
Im Prinzip gibt es wohl kaum jemand der sich glücklich den Schattenseiten der Geschichte der Ahnen stellt und sich in die Verantwortung nimmt....
Erdogan zeigt kalte Schulter
Wegen der "von Fehlern beschmutzten Entscheidung" des schwedischen Parlaments, den Massenmord an Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord einzustufen, sagt der türkische Regierungschef seinen Schweden-Besuch kurzfristig ab.
Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan hat einen für nächste Woche geplanten Besuch in Schweden abgesagt. Das bestätigte Außenminister Carl Bildt in der Nacht zum Freitag in seinem Internetblog. Erdogan reagierte damit auf eine Resolution des Stockholmer Reichstages, mit der der Massenmord an Armeniern und anderen ethnischen Gruppen 1915 im Osmanischen Reich als Völkermord eingestuft wird. Die Türkei hat auch ihre Botschafterin aus Stockholm bis auf weiteres abgezogen.
"Von Fehlern beschmutzte Entscheidung"
Erdogan wies die Entscheidung des Reichstages in einer Erklärung scharf zurück. Politiker sollten nicht über die Geschichte richten, teilte sein Büro in Ankara mit. Sie sollten Lehren aus der Vergangenheit ziehen und sich für eine bessere Zukunft einsetzen. Die Resolution passe nicht zu der engen Freundschaft beider Staaten. Der Schwedische Reichstag habe sich von den Kräften missbrauchen lassen, die die Annäherung zwischen der Türkei und Armenien verhindern wollten. "Unser Volk und unsere Regierung weist diese von Fehlern beschmutzte Entscheidung zurück", hieß es in der Erklärung.
Bildt distanzierte sich von der Entscheidung des eigenen Parlaments. Er schrieb in seinem Blog: "Die Geschichte durch Abstimmungen im Reichstag zu politisieren, ist alles andere als konstruktiv." Es beunruhige ihn vor allem, dass dies von Reformgegnern in der Türkei ausgenutzt und der Versöhnungsprozess zwischen Türken und Armeniern gestoppt werden könne.
Die Abgeordneten hatten ihre Erklärung mit nur einer Stimme Mehrheit verabschiedet. Aus dem Regierungslager kamen demnach mindestens vier Stimmen. Der Antrag war von der linken Opposition eingebracht worden. Die Abstimmung ändere nichts an der Haltung seiner Regierung zur Türkei, erklärte Außenminister Carl Bildt umgehend. Stockholm unterstützt die Beitrittsbemühungen Ankaras zur Europäischen Union.
Historischer Streit
Die Türkei und Armenien streiten seit Jahrzehnten über die historische Bewertung der Ereignisse im Osmanischen Reich. Bei den Massakern wurden zwischen 1915 und 1917 nach armenischen Angaben mehr als 1,5 Millionen Armenier getötet. Die Türkei spricht von 250. 000 bis 500.000 armenischen Todesopfern und lehnt die Einstufung der Verbrechen als Völkermord ab.
In der vergangenen Woche stufte bereits der Außenausschuss des US-Repräsentantenhauses das Massaker als Völkermord ein und sorgte damit für diplomatische Spannungen mit der Türkei. Daraufhin rief Türkei ihren Botschafter in Washington zurück.
Quelle: dpa
Oder hast du schon einen beschämten Ami getroffen wegen Völkermord und Landraub und der deshalb seinen amerikanisch-patriotischen Nationalismus zur Seite legt und in Sack und Asche geht?
"Das ist Geschichte und was solls, warum fängst du Nazinachkomme denn mit sowas an?"
Wie gesagt, nur wenige stellen sich angemessen der Verantwortung und an ererbte Schuld glaube ich eh nicht. Die Verantwortung für Sachen die 50, 100 oder gar mehr Jahre her sind, haben sich die damaligen Akteure aufgeladen. Jetzt kann man sich der üblen Aktionen nur noch bewusst werden und versuchen Beziehungen aufzubauen, die eine künftige Wiedrholung ähnlicher Taten nicht mehr möglich werden lässt.
Eine eindeutige Erklärung des bedauerns durch Erdogans wäre da nicht schlecht, nicht weil ihm irgendjemand was persönliches vorwirft, aber seine Ahnen waren halt keine Unschuldslämmer.
Wenn er eine gute Basis für die Annäherung von Armenien und der Türkei schaffen will, dann sollte er halt ein Dokument des Bedauerns für vergangene Fehler verfassen und dann eine Zukunft in Freundschaft anstreben.
Ohne wirds immer Probleme geben. Brandts Kniefall in Warschau (frei von persönlicher Schuld) setzte ein unvergessliches Zeichen auf das gebaut werden konnte.
Dann sollte man Erdogan drohen jeden Türken der ausserhalb der Türkei lebt, dort keine Steuern zahlt, weil nicht arbeitet, aber Sozial und sonstige Hilfe erhält, auch auszuweisen.....dann könnt sich die Türkei uber zig Millionen Heimkehrer freuen.......