Schülerin überflügelte 100 Informatikstudenten


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Neuester Beitrag: 25.10.02 11:50
Eröffnet am:25.10.02 10:05von: SlaterAnzahl Beiträge:10
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44542 Postings, 8523 Tage SlaterSchülerin überflügelte 100 Informatikstudenten

 
  
    #1
25.10.02 10:05
Von Andrea Behnke

Schon vor dem Abitur studieren - an der Ruhr-Universität Bochum ist das möglich. Eine 18-Jährige hat 100 Studenten jetzt gezeigt, was Schüler draufhaben: Als einzige bestand Anna Fischer eine Klausur mit "sehr gut", während viele Informatikstudenten durchfielen.

 
Anna Fischer: Mit Bestnote die Studenten geschockt


Nach der Vorlesung "Grundlagen der Informatik" rieben sich 100 Studenten verblüfft die Augen: Als sie die Ergebnisse der Abschlussklausur durchsahen, stahl ausgerechnet eine 18-jährige Schülerin ihnen die Show. Viele Studenten bestanden die Klausur nicht, Anna Fischer dagegen räumte als einzige die Bestnote ab.
Die Bochumer Schülerin der Jahrgangsstufe 13 hat bereits vor dem Abitur an der Ruhr-Universität eine Testphase des neuen Projekts "SchülerUni" absolviert und in den letzten beiden Semestern an der Einführungsvorlesung teilgenommen. Und niemand konnte ihr das Wasser reichen. Im laufenden Wintersemester und im nächsten Sommersemester besuchen nun elf Schüler die Vorlesung. Helmut Balzert vom Lehrstuhl für Software-Technik freut sich über die jungen Zuhörer: "Ich bin schon auf die nächsten Klausurergebnisse gespannt", sagt der Professor.

Offen auch für Schüler

Acht Bochumer Fakultäten - neben naturwissenschaftlich-technischen auch Geowissenschaften und Philosophie - haben bislang 17 Veranstaltungen für "Jung-Studenten" geöffnet. Sie nehmen an ganz normalen Seminaren oder Übungen teil, schreiben Referate und Klausuren. Pro Semester können sie eine Veranstaltung belegen; die Scheine werden bei einem späteren Studium angerechnet.

 
Rektor Petzina mit den Schülern Marc Linstädter und Kathrin Breitkreuz: Uni als schwarzes Loch


"Schnuppertage" für Schüler sind an deutschen Hochschulen längst üblich. Neben Bochum bieten auch die Unis in Köln, Berlin, Duisburg, Aachen oder Paderborn an, bereits vor dem Abi Leistungsnachweise zu erwerben. "Wir wollen gute Schülerinnen und Schüler in den Lehrbetrieb integrieren und ihnen rechtzeitig das schwarze Loch Universität zeigen", sagt der Bochumer Rektor Dietmar Petzina. Schließlich sei die "Ware gut ausgebildete und motivierte Schüler" knapp und begehrt.

Kathrin Breitkreuz zum Beispiel ist 17 und geht in die 12. Klasse. Ihre Hobbys sind Kontrabass spielen, Streetdance, Ausgehen - und Chemie. Eine Streberin ist sie nicht; lernen fällt ihr einfach leicht. Besonders Naturwissenschaften mag die Bochumerin. Schon in der fünften Klasse fand sie Physik-Versuche klasse. Heute ist Chemie, einer ihrer Leistungskurse, ihr Lieblingsfach.

Kathrin hat schon bei mehreren Wettbewerben Preise gewonnen. Ihr Berufswunsch: Forscherin. Den ersten Schritt auf dem Weg zum Chemie-Examen hat sie getan und ist nun eine von 50 Schülern von zehn Gymnasien, die im ersten Durchlauf des Projektes dabei sind.

Schneller fertig mit dem Studium

"Bei der Bewerbung zählten Notendurchschnitt und Persönlichkeit", so Dirk Gellesch, Projektkoordinator und Bochumer Lehrer. Das Programm richtet sich an leistungswillige und leistungsstarke Jugendliche - mit Hochbegabten-Förderung hat es nichts zu tun. "Trotz Pisa gibt es keinen Grund, nur noch Moll-Töne anzuschlagen", sagt Luise Berg-Ehlers, Leiterin der Graf-Engelbert-Schule. Für die vielen jungen Leute, die mehr können und wollen, müsse man Angebote schaffen.

 
Ruhr-Uni Bochum: Schnuppern erwünscht


Keine Frage: Es ist anstrengend, zwischen Schule und Uni zu pendeln. Aber Kathrin Breitkreuz findet ihre Uni-Visiten spannend. Ihr Vater meinte zwar, sie solle erst das Leben genießen, doch sie hat das Gefühl, genau das zu machen. "Ich stelle es mir gut vor, sich auf ein Fach konzentrieren zu können und selbstständig zu lernen", sagt sie. Und ergänzt ganz pragmatisch: "Außerdem ist es sicher ein Vorteil, wenn man so schneller mit dem Studium fertig ist." Kathrin freut sich, neue Leute mit ähnlichen Interessen kennen zu lernen. Eine Lerngruppe hat sie schon - allerdings mit einer Freundin aus ihrer Stufe, die auch bei der Schüler-Uni mitmacht. Denn den Unterricht, den die beiden versäumen, müssen sie natürlich nachholen. Schließlich geht die Schule immer vor.



 

19279 Postings, 8864 Tage ruhrpottzockerWKN ?

 
  
    #2
25.10.02 10:10

25195 Postings, 8556 Tage modJede Nation hat und braucht ihre

 
  
    #3
25.10.02 10:11
Elite.

Aber die wurde in der Vergangenheit durch eine
gleichmacherische Schulpolitik behindert.

Kulturpolitik ist laut Grundgesetz bekanntlich
Sache der Länder.  

1147 Postings, 7983 Tage wettyDie "gleichmacherische Schulpolitik" ist nicht

 
  
    #4
25.10.02 10:21

ganz so schlecht.

Immerhin ermoeglicht sie unterpriveligierten auch zur Elite aufzusteigen. Ein Getto-Kid in USA hat kaum die Moeglichkeit zu studieren, egal wie begabt.
Ausserdem gibt es auch hier in Deutschland gute Privatschulen fuer Kinder der erwachsenen Elite.

Ich denke wer in jungen Jahren grosses Leisten will hat hier genug Moeglichkeiten. Ausserdem: Was ne
Verschwendung, wenn eine hochbegabte achzehnjaerige ihre Zeit in Vorlesungen verplempert.

Ich wuerde sie einstellen, Brutto 5000,- EUR.



mfg  

16763 Postings, 8256 Tage ThomastradamusTolle Elite, die da entstehen würde...

 
  
    #5
25.10.02 10:24
...da ist der Name dann wohl falsch!

Gruß,
T.  

25195 Postings, 8556 Tage modwetty,

 
  
    #6
25.10.02 10:49
kennst Du hier in Deutschland die Bildungs-
und Aufstiegschancen von Ghettokindern?
De jure, gegeben. De facto, sehr gering.

Viele Grüsse
m.  

5256 Postings, 7870 Tage DingMal salopp gesagt

 
  
    #7
25.10.02 11:14
wenn eine 18-jährige sich an der Schule nicht ausgelastet fühlt,
dann ist sie auf der falschen Schule. In NRW ist es natürlich denkbar,
daß es diese Schule im Umkreis garnicht gibt. Die Gründe dafür sind bekannt.
Das ist unter gleichmacherischer Schulpolitik zu verstehen. Und nicht, daß
jeder nach seinen Möglichkeiten zum Nutzen der Allgemeinheit gefördert
wird.
 

1147 Postings, 7983 Tage wetty@mod w/ Ghettokinder

 
  
    #8
25.10.02 11:42

Natuerlich braucht es auch eine entsprechende Begabung um die Chancen nutzen zu koennen.

In der Oberstufe sass einer neben mir, hatte Hauptschule gemacht, dann Real und ist schliesslich auf dem Gymnasium gelandet.
In Mathe konnte der nichts, aber er konnte Dir aus dem Kopf so Dinge sagen wie das Datum der Kriegserklaerung Argentieniens im Falklandkrieg. Ich weiss nicht was der heute macht, koennte aber durchaus ein Geschichtsprofessor geworden sein.

Das Problem mit den Eliten in USA ist doch, das es weniger auf die Begabung des Nachwuchses ankommt als auf die finanziellen Moeglichkeiten der Eltern.
In unserem System gibt es eine Unmenge an "faulen", ueberforderten Studenten. Solange es die gibt kann mir niemand erzaehlen es gaebe nicht genug Moeglichkeiten fuer jeden.

However, was ich aendern wuerde: Eine Elitenfoerderung auf Kosten der obigen ueberforderten. z.B. Informatik/Erstsemester-Abschlusspruefungen, dirrekter Vergleich, Konkurenz: 50% fliegen raus, 50% duerfen weiter studieren.
Waere aus meiner Sich sinnvoller als den ersteeren 50% noch weitere drei, vier Semester zu finanzieren.



mfg  

16763 Postings, 8256 Tage ThomastradamusHab ich richtig verstanden?

 
  
    #9
25.10.02 11:49
Angenommen in Deiner Konkurrenz-Auslese hätten 50% ne 1 und 50% ne 2.
Die zweiten 50% würdest Du rauswerfen?

Bei uns war es so, dass nur rund ein Viertel derer, die mit mir als Erstsemester angefangen hatten, am Ende das Examen gemacht hatten - ist das nicht Auslese genug?

Gruß,
T.  

58 Postings, 8934 Tage maxi@wetty

 
  
    #10
25.10.02 11:50
Hallo Wetty,

Dein Angebot klingt ganz interessant.
Was sollen die Jungen bei Dir  für 5000 EUR
brutto  machen?

Mfg
Maxi  

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