SW Umwelttechnik Details sprechen für Neubewertung
Das Jahresergebnis lag letztes Jahr bei 1,1 Mio Euro.
Das Neun-Monats-Ergebnis lag letztes Jahr bei 0,7 Mio.
Dementsprechend hat man im letzten Quartal 0,4 Mio Euro Netto verdient.
Nachdem man nun aber in den ersten 9 Monaten bereits etwa das vierfache im Vergleich zum letzten Jahr verdient hat, wird man im letzten Quartal auch wesentlich mehr verdienen als diese 0,4 Mio. des letzten Jahres.
Sollte es wieder das vierfache sein, müsste man von den 5 Mio Euro Jahresergebnis eigentlich gar nicht so weit weg sein?!
Auch das EK müsste dazu kräftig steigen.
Offenbar herrscht eine Super-Geschäftslage. Eigentlich müsste sich dabei auch einiges auf das nächste Jahr mitnehmen lassen. Lange ist es ja nicht mehr bis zum Jahreswechsel.
#Bargain Invest:
Das sind wirklich außergewöhnlich gute Zahlen und die Wiederaufnahme der Quartalsberichte ist überdies ein großer Schritt in die richtige Richtung hin zu mehr Information und Kommunikation mit dem Kapitalmarkt.
Sehe ich auch so. Die Aussendung (die ja freiwillig ist) zeigt, dass man sich nun doch um das Informationsbedürfnis der Aktionäre kümmert.
Man sieht dann ja gleich, wie gut das auch an der Börse ankommt - siehe den gestrigen Kurssprung um 26%, wobei dann ja auch gleich etwas Volumen rein kam.
Bleibt zu wünschen, dass das jetzt nicht ein einzelnes Ereignis bleibt, sondern dass in nächster Zeit noch mehrere Aussendungen kommen.
In 2017 belief sich die Gesamtvergütung beider Vorstandsmitglieder auf 712 Tsd Euro. 516 Tsd Euro davon entfielen auf fixe Gehaltsbestandteile.
Der variable Gehaltsbestandteil ist auf 100% des fixen Gehaltes begrenzt.
Geht man in 2018 nun vom gleichen Fixgehalt wie 2017 aus und einer maximalen Ausreizung des variablen Anteils, käme man insgesamt auf eine Vergütung von 1032 Tsd Euro, was einer Steigerung von etwa 300 Tsd Euro entspricht.
Damit wäre man aber noch immer über 4,5 Mio Jahresgewinn.
Mir ist allerdings nicht klar, ob und inwieweit auch andere Mitarbeiter der mittleren Führungsebene erfolgsorientierte Gehaltsbestandteile haben.
Man sieht, dass man lediglich im Fokus eines sehr kleinen Aktionärkreises steht. Es gab offenbar nur ein paar Käufer.
Im Normalfall löst eine solche Meldung eine Lawine aus. Immerhin kann man nunmehr von einem fast doppelt so hohen Jahresergebnis ausgehen, wie bislang erwartet. Außerdem macht man bei der Schuldentilgung einen Riesensprung. Das Eigenkapital wird man in etwa verdoppeln können.
Vor allem aber zeigt es, wozu das Unternehmen fähig ist. Bislang dachte ich, die SW wäre maximal dafür gut einen Jahresgewinn von 2-3 Mio einzufahren. Das heurige Jahr belehrt mich eines Besseren.
Als Finanzverschuldung bezeichnet man die Schulden des Unternehmens bei den Banken, nicht also auch Verbindlichkeiten aus LuL etc.
Auch nicht zu verwechseln mit der Nettoverschuldung des Unternehmens. Diese liegt stets geringfügig niedriger.
Das Ausgangsjahr bildet das Geschäftsjahr 2017 mit einer Finanzverschuldung von 58,874 Mio Euro.
In den Jahren 2012 bis 2017 baute die SW die Finanzverschuldung im Durchschnitt um 2,966 Mio Euro pro Jahr ab. Im selben Zeitraum wurde ein durchschnittlicher FreeCash Flow idH von 3,4 Mio (bereinigt um Sondereinflüsse wie die Investitionsförderung bzw. Kosten für den Bau von Cristesti) erzielt.
Ab dem Jahr 2018 wird der durchschnittliche Free Cash Flow der Jahre 2012 bis 2017 idH von 3,4 Mio Euro + die nicht betriebsnotwendigen Vermögenswerte idH von 7,7 Mio Euro (bei diesen wurde auf die Jahre 2018 bis 2024 der Durchschnitt errechnet) ergibt in Summe 4,5 Mio Euro (3,4 + 1,1)
Zusätzlich wird berücksichtigt, dass sich die Zinszahlungen durch die niedrigere Verschuldung pro Jahr um 0,15 Mio Euro verringern.
Die Berechnung setzt also stabile CashFlows, den vollständigen Verkauf der nicht betriebsnotwendigen Grundstücke und einen gleichbleibenden Zinssatz voraus.
Auf der anderen Seite wurden jedoch auch keine möglichen Aufwertungsgewinne der zum Verkauf stehenden nicht betriebsnotwendigen Grundstücke angenommen.
Des weiteren wurde auch der (in der Erwartung) weit überdurchschnittliche Cash Flow aus 2018 nicht extra bewertet.
Das Diagramm zeigt also, dass im Bereich der Jahre 2023 bis 2025 eine langfristig tragfähige Verschuldung erreicht sein wird.
Eine solche Verschuldungshöhe ist nach unserer Definition dann erreicht, wenn maximal die Hälfte des langfristigen Anlagevermögens mit verzinslichen Verbindlichkeiten finanziert ist. Damit hätte man in Krisenzeiten verpfändbare Aktiva für eine neuerliche Kreditaufnahme.
Natürlich muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Kurse er als fair empfindet und wo er, aus fundamentalen Gründen, noch zu kaufen bereit ist.
Wir hatten hier im Forum schon mehrere Modelle zur Berechnung des fairen Marktwertes präsentiert.
Besonders hilfreich finde ich das sehr seriöse DCF-Modell im Beitrag 269 (und weitere) von Bargain Invest vom 24.07.2018.
Anschauen kann man sich auch meinen Beitrag 233 vom 18.04.2018, wo ich insbesondere auf den Enterprise Value bzw. den EV/EBITDA - Faktor - auch unter Berücksichtigung der stillen Reserven - eingegangen bin.
Klar ist natürlich, dass die Berechnungen so nicht mehr ganz passen zumal die 9-Monatszahlen ein wesentlich besseres Bild zeigen.
Insbesondere im Tech-Bereich waren die Bewertungen schon haarsträubend hoch.
Die SW-Aktie hat damit in den letzten Monaten eine klare Outperformance gegenüber dem Markt vorzuweisen.
Aktueller Marktwert: 8 Mio (Kurs von 12,2 Euro)
Umsatz: 75 Mio
EBITDA: 10,5 Mio (Abschreibung: 3,5 Mio)
EBIT: 7 Mio (Zinszahlung: 1,7 Mio)
EBT: 5,3 Mio (Ertragssteuern: 15% im Konzern)
Jahresergebnis: 4,5 Mio
Anmerkung: Bei der Schätzung wird von einem "sehr guten" Geschäftsverlauf, wie im "Ausblick" angekündigt, ausgegangen. Sondereffekte wie der teilweise Verkauf einer betrieblich genutzten Liegenschaft in Lienz (Bucheffekt von 0,9 Mio) und ein negativer Währungseffekt von 0,4 Mio werden berücksichtigt.
Berücksichtigt wurden auch die erwarteten höheren Bonuszahlungen an die Vorstände.
Unberücksichtigt bleiben mögliche Aufwertungsgewinne, welche aus der sehr guten Geschäftslage resultieren. Die Verkauspreise der SW Produkte in Ungarn sind wesentlich höher als im Vorjahr, weshalb es hier eine Aufwertung geben könnte.
Meiner Ansicht nach ist die Chance auf noch höhere Gewinne (als oben ausgewiesen) größer als das Risiko für niedrigere Gewinne.
Das Jahresergebnis von 4,5 Mio (einschließlich Sondereffekt) wird das Eigenkapital auf 8,9 Mio erhöhen.
Kennzahlen:
KUV: 1,06
KGV: 1,7
KBV: 0,89
EV: 57 Mio (Nettoverschuldung + Marktwert - Liquide Mittel)
EV/EBITDA: 5,42
Nicht betriebsnotwendiges Vermögen:
In der Bilanz befinden sich Vermögenswerte idH von 7,7 Mio Euro. Insbesondere der Anteil an der BKS ist recht einfach veräußerbar. Die Grundstücke in Ungarn und Rumänien stehen bereits zum Verkauf.
Diese Vermögenswerte bleiben bei der Berechnung des EV unberücksichtigt. Auf Basis einer umfassenden Unternehmensbewertung müssen sie jedoch Berücksichtigung finden.
Veränderung des EV bzw. EV/EBITDA unter Berücksichtigung dieser Vermögenswerte:
EV: 49,3 (57-7,7)
EV/EBITDA: 4,69
Anmerkung:
Auch hier gilt: Die allgemein sehr gute Geschäftslage in Ungarn und auch die erwartete erhöhte Bedeutung des Ostens von Ungarn als Wirtschaftsstandort (In den Folgejahren) könnte eine Aufwertung der nicht betriebsnotwendigen Grundstücke auslösen.
Wie schon mehrmals angemerkt weist das Unternehmen stille Reserven auf, die in Form von unterbewerteten Grundstückwerten vorhanden sind. Meiner eigenen Schätzung nach belaufen sich diese Werte auf zumindest 15 Mio Euro.
Jeder kann diese Werte für sich selbst überprüfen. Man nehme nur die in der Bilanz angegebenen Grundwerte von 5,8 Mio (Betrieblich genutzte Grundstücke) und schätze dann den aktuellen Marktwert. Man wird unweigerlich zu einem wesentlich höheren Wert kommen. Einen deutlichen Hinweis auf diese eklatante Unterbewertung hat die Aufwertung des Grundstückes in Lienz gegeben. Hier wurde etwa ein Drittel des Grundstückes verkauft. Allein dies hat zu einer Aufwertung von 0,9 Mio geführt.
Bezieht man diese Reserven in der geschätzten Höhe mit ein, ergäben sich folgende Werte:
EV: 34,3 Mio (49,3-15)
EV/EBITDA: 3,28
Eigenkapital: 23,5 Mio (8,9+15)
Fazit:
Trotz des jüngsten Kursantieges ist die Aktie gegenüber den Prognosen vom Mai 2018 erheblich günstiger geworden. Ausschlaggebend ist natürlich der erwartete außergewöhnlich hohe Jahresgewinn bzw. das vorgelagerte EBITDA welches sehr positiv auf den EV/EBITDA - Faktor durchschlägt.
Es ergibt sich daher folgendes Bild:
Der EV bzw. EV/EBITDA - Faktor verändert sich nur dann, wenn man die stillen Reserven miteinbezieht. Nach Abzug der stillen Reserven ergibt sich daher folgendes:
EV: 42 Mio (57 - 15)
EV/EBITDA - Faktor: 4
Das KUV beträgt natürlich nicht 1,06 sonder 0,106.
Danke für das Feedback des aufmerksamen Lesers!
Der nachfolgende Artikel zeigt die Probleme auf:
https://derstandard.at/2000093535138/Irrwege-im-Klimaschutz
...damit bleibt meiner Ansicht, dass man sich mit einem veränderten Weltklima abfinden muss.
Wie immer gibt es neben Krisenverlierern auch Krisengewinner. Hersteller von Betonfertigteilen dürften von der Klimaveränderung profitieren.
Das Bild im nachfolgenden Link versinnbildlicht dies eindrucksvoll:
https://blog.voeb.com/betonfertigteile-im-katastrophenschutz/
Immerhin hatte die Aktie letztes Jahr einen Schlusskurs von 7,5 Euro.
Bei einem Kurs von 12,60 wäre der Kursgewinn damit bei fast 70% gelegen.
Aber auch mit einem Schlusskurs von 10,20 liegt das Kursplus noch bei mehr als 35%.
Diesmal schlägt die SW damit sämtliche mir bekannte Börsen.
Nachdem die Aktie nach wie vor eine eklatante Unterbewertung aufweist, gehe ich davon aus, dass es auch 2019 ähnlich gut weiter geht.
Orban ist jetzt sicher kein Politiker, den ich wählen würde, aber für die größeren Unternehmen des Landes ist er sicher gut. Meiner Ansicht profitiert auch die SW nicht gerade knapp von Orban - siehe dazu natürlich die niedrige Körperschaftssteuer oder eben die im Artikel genannten staatlichen Maßnahmen, dass sich möglichst viele ausländische Unternehmen ansiedeln.
Im Zusammenhang mit der Errichtung des BMW-Werkes in Debrecen könnte es einen weiteren Infrastrukturausbau geben. Mir ist allerdings nicht klar, ob diese Summe von 425,- Mio Euro für den Bereich Debrecen oder für einen größeren Bereich - womöglich sogar Landesweit - vorgesehen sein soll.
Aus dem Artikel:
Wie das Internetportal napi.hu berichtet, will sie in den nächsten Jahren über 135 Milliarden Forint – rund 425 Millionen Euro – in genau diese Infrastruktur investieren.
https://www.mdr.de/heute-im-osten/orban-steuerpolitik-100.html
Man darf gespannt auf die Jahreszahlen im April sein. Sämtliche Kennzahlen (EK-Quote, Gearing, KGV, KCV usw) werden sich ob des Rekordergebnisses markant verbessern.
Aber natürlich, wenn Ungarn und Rumänien gleichzeitig crashen, hat die SW sicher ein Problem. Die Frage ist nur, wie wahrscheinlich das ist. Politisch kann natürlich immer etwas sein, aber ansonsten denke ich doch, dass die Länder recht stabil sind und vor allem eine Bevölkerung haben, die nach oben will. Langfristig rechne ich eher damit sich die beiden Länder immer weiter dem EU-Schnitt nähern.
https://derstandard.at/2000095797649-628/Crash-ohne-fliegende-Truemmer
Wie cicero außerdem schon erwähnt hat, erfolgte die finanzielle Restrukturierung vor mittlerweile fast 4 Jahren, als die Verschuldungsstruktur wesentlich schlechter war als heute. Es sind wie im Thread schon besprochen erhebliche Substanzwerte in der Bilanz, vor allem in Form von Grundstücken, deren Buchwert teilweise nur ein Bruchteil (selbst) des bebauten Verkehrswertes beträgt. Vor allem die österreichischen Werke stehen auf Grundstücken, die vor vielen Jahrzehnten angeschafft wurden. Beispielsweise wurde ein Grundstück in Lienz vor kurzem verkauft, und zwar zu einem Verkaufspreis, der ein Vielfaches des Buchwertes betrug. Das Werk in Klagenfurt (der Landeshauptstadt des Bundeslandes Kärnten direkt am schönen Wörthersee) steht quasi mitten in der Stadt. Ich gehe davon aus, dass diese Substanzwerte auch die Banken gesehen haben, als sie 2015 der Restrukturierung zugestimmt haben.