Meisterzwang wird gelockert
FDP für Kompromiss vor Sommerpause
von Stefan von Borstel
Berlin - Die Handwerksreform von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) ist beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und der CDU/CSU-Opposition auf entschiedene Ablehnung gestoßen. Zustimmung zu dem Gesetzentwurf, der eine weit gehende Lockerung des Meisterzwangs vorsieht, kam dagegen von der FDP.
Der ZDH kritisierte die Reformvorschläge als "in sich widersprüchlich, unlogisch und rechtlich fehlerhaft". Die Entwürfe seien mit heißer Nadel gestrickt und nicht mit dem Handwerk abgestimmt. Die außerordentliche Ausbildungsleistung des Handwerks werde "völlig missachtet". Mit dem Entwurf würden "unwiederbringlich zukunftssichernde Strukturen zerschlagen". Der Meisterbrief werde nicht gestärkt, sondern gleich mehrfach ausgehöhlt - mit erheblichen Auswirkungen für die Handwerksbetriebe. Weniger Aus- und Weiterbildung werde die Folge sein, warnte der Verband.
Die Kritik aus der CDU/CSU lautete ähnlich. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, Dagmar Wöhrl, bezeichnete den Entwurf als "Schlag ins Gesicht für alle Betroffenen". "Mit dem Kahlschlag-Konzept gefährdet die Bundesregierung die ohnehin schon äußerst angespannte Situation am Ausbildungsmarkt", sagte Wöhrl. Sie erinnerte daran, dass seit der Wiedervereinigung mehr als 1,8 Millionen qualifizierte Fachkräfte aus dem Handwerk hervorgegangen seien. Die Union sei zu vernünftigen Gesprächen bereit, betonte die CSU-Politikerin. "Aber nicht, wenn es sich um unausgereifte Schnellschüsse handelt." Die Änderung der Handwerksordnung bedarf der Zustimmung des Bundesrates, in dem die unionsgeführten Länder eine Mehrheit haben. Der CSU-Mittelstandspolitiker Ernst Hinsken kritisierte, es sei nicht hinnehmbar, wenn Clement eine Reform gegen das Handwerk über das Knie brechen wolle. Seit 1998 seien mehr als eine Million Arbeitsplätze im Handwerk verloren gegangen. "Ursache für diese Misere ist nicht der Meisterbrief, sondern die katastrophale rot-grüne Wirtschaftspolitik", stellte Hinsken fest. Zustimmung kam dagegen von der FDP. Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Walter Döring sagte der WELT, Clements Pläne seien "in der Tendenz richtig" und brächten Bewegung in den Arbeitsmarkt. Das Handwerk sei "in Teilen" auch gar nicht so weit von den Vorstellungen der Regierung entfernt, sagte Döring. Der Meisterbrief sollte nicht gänzlich abgeschafft, sondern als Gütesiegel erhalten werden. Er plädierte für einen "sinnvollen Kompromiss" noch vor der Sommerpause.
Clement will den Meisterzwang nur noch für 32 Handwerke festschreiben, von denen bei unsachgemäßer Ausübung Gefahren für Gesundheit und Leben ausgehen können. Bislang besteht für 94 Handwerke der Meisterzwang. Aber auch in den 32 verbleibenden Meisterberufen sollen sich Gesellen nach zehnjähriger Tätigkeit ohne Meisterbrief selbstständig machen können. Zudem wird das Inhaberprinzip - nach dem nur Meister einen Betrieb führen dürfen - aufgehoben.
Da hatten Wilhelm I und Bismarck mehr Ahnung von Wirtschaft als Stoiber und das Merkel.
Jetzt kann ich mir auch besser vorstellen, was Fundamentalismus bedeutet.
R.
Dtl. ist, ohne Probleme einen Meisterbetrieb aufmachen OHNE eine
Meisterpruefung abgelegt zu haben. Das muessen NUR die Deutschen,
gezwungenermassen.
Da bin ich letztens bei der Restauration eines Altbaus drueber
gestolpert und habe grosse Augen bekommen. Vielleicht in Berlin
mehr verbreitet als sonstwo in Dtl, ist aber so.
Ein Glueck lerne ich gerade 'ne Weile die englischen Methoden
kennen, gefaellt mir hier nach nur einer Woche schon besser, als
in Berlin insgesamt. ( Zumindest der Stil der hier gefahren wird. )
taos, trink mal noch 'n gutenmorgenCaffee und denk mal ueber Deine
Aussage nach. Ich wuerde mich totlachen, wenn es nicht zum heulen
waere.
Reila, meine Grosseltern haben auch in 'nem schoenen alten Haus gewohnt,
Baujahr weiss ich nicht, um die Jahrhundertwende und wo da diese
extrem gerade Bauweise herkam moecht ich auch mal wissen. Das waren
noch Handwerker, da kommen auch keine heutigen Meisterbetriebe mehr ran.
Unseren naechsten Grillabend sollten wir wohl als Winterangrillen bezeichnen.
Eher bin ich leider nicht mehr in deutschen Gefilden. Beste Wuensche.
Gruesse
MOB
und die CDU tut genau dass, was sie behauptet nicht zu tun.
Gegen alles und fuer nichts zu sein, nur aus Prinzip.
Gruesse
MOB
Achso, der Grill - der funktioniert hier bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Mußt Dich nur melden.
R.
Habe vor ca. zwei Wochen Fotos von einen Trip(p) nach Algerien
( Top - Touristenland ) angesehen.
Die waren da zwei Wochen um Brueckenaufmasse ( kein sz hier weit und breit )
zu machen.
Kommst nur mit Einladung rein, gepanzerte Fahrzeuge, vorn und
hinten eins mit schwerem Maschinengewehr, ... das lieb ich mir.
Und das beste, mein Kumpel fand das da klasse !
Das hoert sich doch wirklich traurig an , fuer Deutschland.
Was London angeht, kein Nebel , kein Regen, nur Sonnenschein,
alles andere ist Luege
und
von den 3 Leuten die aus der Firma in letzter Zeit hierher
gegangen sind ( kurzzeitig geplant ), sind 2 gleich hiergeblieben.
Wollen wir mal seh'n. :-)
Gruesse
MOB