Streik im öffentlichen Dienst


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Neuester Beitrag: 30.11.02 13:50
Eröffnet am:30.11.02 12:05von: TraderAnzahl Beiträge:4
Neuester Beitrag:30.11.02 13:50von: MadChartLeser gesamt:871
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1943 Postings, 8835 Tage TraderStreik im öffentlichen Dienst

 
  
    #1
1
30.11.02 12:05


Es ist schon verwunderlich, dass in der aktuellen finanziellen Situation der öffentlichen Haushalte von der Gewerkschaft Verdi darüber nachgedacht wird, einen Streik zur Durchsetzung höherer Einkommen für den öffentlichen Dienst anzuzetteln. Auf der anderen Seite müßten die Menschen doch auch auf die Straße gehen, um gegen weitere Steuer- und Abgabenerhöhungen, die unsere Regierung zu verantworten hat, zu demonstrieren? Warum geschieht das nicht? Ist es die Staatshörigkeit des Deutschen, der sich einerseits schamlos von der Regierung in die Tasche greifen läßt und auf der anderen Seite durch Streik die finanzielle Notsituation seiner Arbeitgeber an den Pranger stellt?

Gruß
Trader  

13475 Postings, 9031 Tage SchwarzerLordEs kann doch auch nicht sein, daß...

 
  
    #2
30.11.02 13:16
...die Angestellten im ÖD die Fehler der Politiker ausbaden müssen. Natürlich ist Zurückhaltung angesagt. Aber hätte die Regierung ihre geplante 2. Stufe der Steuerreform durchgezogen, wäre ein Lohnzuwachsverzicht wirklich durchsetzbar gewesen. Nur immer überall abkassieren geht halt nicht. Und wenn schon Lohnzurückhaltung: Dann bitte auch in der "freien" Wirtschaft, wo uns z.b. Telekom-Vorstände mit üppigen Gebühren- und Gehaltserhöhungen begeistert haben.  

1943 Postings, 8835 Tage Trader@SL

 
  
    #3
30.11.02 13:42
Gebe Dir vollkommen recht, daß der kleine Angestellte nicht für die Fehler der Politiker herhalten kann. Aber warum wird nicht gegen die Politiker demonstriert? Wenn Du die freie Wirtschaft ansprichst, dann ist es in vielen mittelständischen Betrieben doch heute schon so, daß unabhängig von Tarifabschlüssen eigene Verträge ausgehandelt werden, die einen teilweisen Lohnverzicht beinhalten. Ich möchte den mittelständischen Unternehmer sehen, der in wirklich schlechten wirtschaftlichen Zeiten wie diesen auf seinem Gehalt besteht! Die Gehälter der Geschäftsführer im Mittelstand sind stark rückläufig, also wird Lohnzurückhaltung sowohl von Arbeitgebern als auch von Mitarbeitern praktiziert, weil dem jeweiligen Unternehmen gar nichts anderes übrig bleibt, um zu überleben. Dein Beispiel mit der Telekom bezieht sich auf eine große Aktiengesellschaft, und hier gebe ich Dir völlig Recht, daß in diesen Unternehmen in den letzten Jahren bei den Gehältern der Manager sinnlos übertrieben worden ist. Nach meiner Meinung wird die Politik in vielen Bereichen vom Großkapital bestimmt, und das ist falsch. Der Kanzler geht werbewirksam mit einem Scheck winkend zu Holzmann, um diesen Großkonzern zu retten, der Mittelstand stirbt aber heimlich und leise! Hier muß die Politik ansetzen!

Gruß
Trader  

16600 Postings, 7928 Tage MadChart@trader: genau! Lohnzurückhaltung?

 
  
    #4
30.11.02 13:50
Wo ist das Problem? Ich zum Beispiel arbeite in einer 20-Mann-GmbH. Das Jahr war verlustbehaftet, und deswegen bekommt keiner unserer Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung. So einfach ist das, sieht hier auch jeder ein.

Mit welcher Selbstverständlichkeit die Gewerkschaften jedes Jahr aufs neue nach mehr Geld für weniger Arbeit schreien, hat mich schon immer verwundert. Aber angesichts derart leerer Kassen wie zur Zeit hat die Dreistigkeit eine neue Qualität erreicht.


Viele Grüße

MadChart  

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