Rumsfeld zu Libyen, Kuba, Deutschland: "Es gibt Un


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07.02.03 16:20
Rumsfeld zu Libyen, Kuba, Deutschland

"Es gibt Unterschiede zwischen diesen Ländern"

War nicht so gemeint. Donald Rumsfeld hat Kritik an seiner Gleichsetzung von Kuba, Libyen und Deutschland zurückgewiesen. Man habe ihn falsch verstanden. Hinsichtlich des Irak sprach Rumsfeld am Rande eines Treffens mit Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi von einem "kritischen Augenblick".

Rom - Auf seinen mutmaßlichen Vergleich Deutschlands mit Kuba und Libyen angesprochen, sagte Rumsfeld in Rom, er habe keine derartige Aussage getroffen. Er sei gefragt worden, welche Regierungen eine US-Offensive unterstützen würden. "Und es ist nun einmal zufällig so, dass diese Länder (Libyen, Kuba, Deutschland) zu denen gehören, die dagegen sind."

Rumsfeld fügte umgehend hinzu: "Offensichtlich gibt es enorme Unterschiede zwischen diesen Ländern." Er habe lediglich Länder erwähnt, die "sich ihrer eigenen Aussage als Gegner" einer militärischen Offensive eingeordnet hätten. Er habe auch Staaten angeführt, die sich hinter den harten Kurs der USA gestellt hätten. Naturgemäß gebe es auch unter diesen große Unterschiede.

Rumsfeld traf in Rom mit Ministerpräsident Silvio Berlusconi und Verteidigungsminister Antonio Martino zusammen. Während seines Besuchs sagte er, die Stunde der Entscheidung zu einer gewaltsamen Abrüstung Iraks nahe. "Dies ist ein kritischer Augenblick." Jeder könne sehen, dass sich der Druck, den Irak zu entwaffnen, erhöhe.

Martino versicherte seinem amerikanischen Kollegen die Unterstützung Italiens. Es wäre ein "furchtbarer Schlag für die Glaubwürdigkeit der Vereinten Nationen", wenn es dem Irak ermöglicht würde, sich den Uno-Resolutionen weiter zu widersetzen, sagte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Rumsfeld.


Rumsfeld richtete sich bei der Pressekonferenz mit warnenden Worten an die Regierung in Bagdad: Der Irak sei gut beraten, im Falle eines Krieges keine chemischen oder biologischen Waffen einzusetzen, sagte er. "Sonst würden sie wünschen, sie hätten es nicht getan."

Auf die Frage, ob der irakische Staatschef Saddam Hussein genügend mit den Rüstungsinspektoren kooperiert habe, antwortete Rumsfeld: "Die Frage, die mehr in den Mittelpunkt gerückt werden sollte, ist die der Zeit. Man könnte sich sehr dafür einsetzen, dass mehr Zeit wünschenswert wäre, wenn Irak kooperieren würde. Der Gedanke aber, dass es viel Zeit bedürfe um festzustellen, ob Irak kooperiert, beantwortet sich selbst - man braucht nicht viel Zeit, das zu entscheiden."

Die amerikanischen Streitkräfte haben in der Golfregion inzwischen 110.000 Soldaten für einen Krieg gegen Irak zusammengezogen. Eine Spezialeinheit der 101. Luftlandedivision in Fort Campbell in Kentucky bestätigte, sie hätten Befehl erhalten, ihre Angriffstruppen in Stellung zu bringen. Dies wird als klares Signal für die grundsätzliche militärische Einsatzbereitschaft gesehen.

In wenigen Tagen, unter anderem mit den "Screaming Eagles", werden 150.000 Soldaten für einen Militärschlag zur Verfügung stehen. Nach Angaben von Experten reicht das mindestens für die erste Stufe einer Invasion in Irak.

Bevor Rumsfeld nach Deutschland weiterflog, wo er am Wochenende zur Münchner Sicherheitskonferenz erwartet wird, besuchte er noch den US-Luftwaffenstützpunkts Aviano in Norditalien. In München wird Rumsfeld mit Bundesverteidigungsminister Peter Struck zusammentreffen. Es ist geplant, dass beide Politiker zu einem Vier-Augen-Gespräch am Rande zusammenkommen.  

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