Roland Koch (CDU) fordert 41-Stunden-Woche
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 19.03.04 17:13 | ||||
Eröffnet am: | 12.03.04 15:30 | von: ottifant | Anzahl Beiträge: | 36 |
Neuester Beitrag: | 19.03.04 17:13 | von: Karlchen_II | Leser gesamt: | 9.510 |
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Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat die Einführung der 41-Stunden-Woche für Arbeitnehmer gefordert. Koch sagte, die Deutschen müssten sich auf mehr Arbeit für weniger Geld einstellen: „Ich glaube, dass das geht.“ Zudem müsse mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt erreicht werden. Dazu gehöre auch, das Beschäftigungsverhältnisse nach vier Jahren wieder aufgelöst werden könnten.
plus 5 Std. z.B. am Freitag von 08.00-13.00 Uhr
wär wirklich keine grosse Anstrengung
ausser für Leute die schwer körperlich arbeiten
müssen (und wer muss das heute noch?)
Lohnausgleich ist auch nicht notwendig, denn
nur in der Freizeit wird Geld ausgegeben. Da diese weniger
wird ist das gefühlte verfügbare Einkommen höher
gruß Maxp.
Damit könnte man ohne Probleme auf den kontraproduktiven Fixlohnausgleich verzichten.
Die Einkommen würden trozdem steigen und der Konsum könnte dadurch anspringen.
Außerdem würden die Lohnstückkosten fallen und damit die Arbeitslosigkeit sinken.
Zudem würden die Arbeitnehmeranreize verbessert, da sie nunmehr am Erfolg des Unternehmens beteiligt wären.
Alle würden gewinnen.
Keine Ahnung warum das nicht so umgesetzt wird.
Arbeitszeit: Männer wollen nicht noch länger arbeiten!
Bremen/Kassel/Stuttgart 15. Dezember 2003Offener Brief
- an den Bundeskanzler und die Bundesfamilienministerin
- die Fraktionen des Deutschen Bundestages und Parteivorstände
- Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA)
- Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB)
Alle Untersuchungen zeigen, dass sich gerade die jüngeren von uns auf den Weg gemacht haben. Sie haben sich von den Rollenvorbildern unserer Väter- und Großvätergeneration gelöst und streben partnerschaftliche Lebensentwürfe an, bei der Erwerbsarbeit und auch in der Familie.
Nun rollen die Züge wieder rückwärts. Viele Politiker und Verbandsfunktionäre fordern "länger Arbeiten", weil sie meinen, so Wirtschaftskrise und Defizite in unseren Sozialsystemen bekämpfen zu können. Sie wollen das Arbeitszeitgesetz aufweichen, wollen Feiertage streichen, sie diskutieren über Rente mit 67, beseitigen die als Beschäftigungsbrücke zwischen Alt und Jung dienende Altersteilzeit und streben als Arbeitgeber dauerhafte Mehrarbeit auf 40 und mehr Stunden in der Woche an.
Wir teilen die Kritik von Wissenschaftlern und Gewerkschaften, dass die Politik der Arbeitszeitverlängerung schon jetzt eine der Ursachen für die hohe Arbeitslosigkeit ist und ein Zwang zur Arbeitszeitverlängerung die Probleme auf dem Arbeitsmarkt verschärfen wird. Weil dadurch die Arbeitslosigkeit nicht gesenkt wird, können auch die Finanzierungsprobleme der sozialen Sicherung nicht gelöst werden.
Gleichzeitig ist Arbeitszeitverlängerung ein gesellschaftspolitischer Rückschritt: sie erschwert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - zu Lasten der Unternehmen, von denen viele das Problem erkannt haben und sich um Verbesserungen bemühen, zu Lasten von Frauen, deren Partner noch weniger Zeit für ihre Familie haben. Kinderwünsche von Frauen und Männern werden noch weniger zu realisieren sein. Ein weiterer Rückgang der Geburtenzahlen ist programmiert und wird aller Diskussion über Demografie zum Trotz die Krise unserer Sozialsysteme weiter verschärfen.
Gerade Männer, die die Morgenluft neuer Männerrollen geschnuppert haben, wehren sich gegen die Politik der Arbeitszeitverlängerung, gegen ein Zurück in alte Muster, einen Rückschritt in die 50er-Jahre. Wir sind uns sicher, damit auch für unsere Partnerinnen, für viele Frauen und vor allem für unsere Kinder und Enkelkinder zu sprechen, die gemerkt haben, wie es gehen könnte und die - zurecht - mehr von uns haben wollen und können, als dass wir Geld nach Hause bringen!
Unterzeichner (unvollständig)
Michael Breidbach, Betriebsratsvorsitzender Stahlwerke Bremen; Prof. Dr. Olaf-Axel Burow, Erziehungswissenschaftler, Uni Kassel Prof. Dr. Heinrich Dauber, Erziehungswissenschaftler, Uni Kassel Eike Hemmer, ehemaliger Betriebsrat Stahlwerke Bremen; Thomas Gesterkamp, Journalist und Buchautor; Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ; Prof. Dr. Walter Heinz, Psychologe; Prof. Dr. Rudolf Hickel, Wirtschaftswissenschaftler, Uni Bremen; Dr. Eckart Hildebrandt, Wissenschaftszentrum Berlin; Andre Holtrup, Doktorand; Oliver Jäger, IT-Consultant; Franz Lüninghake, Angesteller; Peter Mehlis, zeitweise Hausmann; Prof. Dr. Ulrich Mückenberger, Arbeitsrechtler und Zeitforscher; HWP Hamburg Prof. Dr. Rainer Müller, Arbeitsmediziner; Uni Bremen Dr. Karsten Reineke, Familiensoziologe, Uni Hannover; Martin Rosowski, Männerarbeit der EKD, Kassel Dr. Wolfgang Sachs, Kulturwissenschaftler, Wuppertal-Institut; Dr. Werner Sauerborn, Mitherausgeber PAPS, Zeitschrift für Väter; Prof. Dr. Eberhard Schmidt, Politikwissenschaftlker, Uni Oldenburg; Dr. Fritz Schnapper, Kinder- und Jugendpsychiater; Prof. Dr. Helmut Spitzley, Arbeitswissenschaftler, Uni Bremen; Volker Stahmann, IG Metall Küste; Dr. Peter Strutynski, Politologe, Uni Kassel; Dr. Herbert Stubenrauch, Pädagoge; Prof. Dr. Hannes Stubbe, Psychologe, Uni Köln Peter Wahl, Koordination ATTAC; Dr. Günter Warsewa, Umweltsoziologe
ausser für Leute die schwer körperlich arbeiten
müssen (und wer muss das heute noch?)"
Kleiner Tipp, schau auf dem Weg zur Uni mal aus dem Fenster! Da sind sie! Maler, Glaser, Schreiner, Bauarbeiter, Betonbauer, Dachdecker, Straßenbauer, Kanalreiniger usw. usw.
Ohne deren schwere körperliche Arbeit, sähen viele, die jetzt längere Arbeitszeiten fordern, ziemlich alt aus.
Ich arbeite nicht an der Uni
die waren froh dass sie mich nach 10 semestern los waren
was zählt sind Fakten. Und da ist seit Jahrzehneten
zu beobachten, dass die Beschäftigungszahlen in der
Land- und Forstwirtschaft und in der Bauindustrie
sinken und in der Dienstleistung steigen.
und im Dienstleistungssektor gibt es eben
weniger körperliche sondern mehr individuelle Tätigkeiten
und diese auf 35 std. in der Woche zu beschneiden ist ineffektiv.
gruß Maxp.
die Unterscheidung in körperliche und
nicht körperliche Arbeit gemacht:
"wär wirklich keine grosse Anstrengung
ausser für Leute die schwer körperlich arbeiten
müssen (und wer muss das heute noch?)"
passend zum Thema:
Verarbeitendes Gewerbe Januar 2004: – 2,3% Beschäftigte; – 1,3% Umsatz
WIESBADEN – Ende Januar 2004 waren gut 6,0 Mill. Personen in den Betrieben des Bergbaus und des Verarbeitenden Gewerbes von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten tätig. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, ist dies ein Rückgang um 143 900 Personen (– 2,3%) gegenüber dem Januar des Vorjahresmonat.
Die Zahl der im Januar 2004 geleisteten Arbeitsstunden betrug 757,9 Mill.; im Vergleich zum die Veränderung zum Vorjahresmonat ist sie um – 5,4% gesunken. Die Lohn- und Gehaltsumme lag bei 18,4 Mrd. Euro, 0,6% mehr als im Januar 2003.
Im Januar 2004 wurde ein Gesamtumsatz (ohne Umsatzsteuer) von 102,9 Mrd. Euro (– 1,3% zum Vorjahresmonat) erwirtschaftet. Dabei verringerte sich der darin enthaltene Inlandsumsatz um 0,7% auf 63,3 Mrd. Euro und der Auslandsumsatz um 2,2% auf 39,6 Mrd. Euro.
gruß Maxp.
dass aber arbeitszeitverkürzung nachhaltig
arbeitsplätze durch abwanderung von firmen ins ausland vernichtet
hat ist unstrittig.
eine längere arbeitszeit macht die arbeitskraft
zwar nicht so billig wie die arbeitskraft in den konkurrenzstaaten im
osten, aber das preis/leistungs verhältnis nähert sich wieder an.
gerade in der entwicklung und verwaltung sind spezialkenntnisse gefragt,
da kann ich nicht einfach wie am fliessband einen durch den anderen
ersetzen und eine position in der 45 stunden notwendig sind kann ich
nicht einfach wie an der ladenkasse in zwei 22,5 jobs aufteilen;
ich hatte früher in der metallindustie eine 35 std. woche,
wenn man mal -z.b. beim jahresabschluss, oder bei der planung -
mehr arbeiten wollte, musste erst mal die werksleitung einen kniefall vor
dem betriebsrat machen und um erlaubnis bitten.
ich geniesse jetzt dass ich so viel arbeiten darf wie notwendig ist
gruß Maxp.
ergo: arbeitszeitverkürzung ja, aber ohne lohnausgleich. dann muß eben mal auf den dritten game-boy oder das zweit-handy verzichtet werden....
mfg
gf
Diese Sozi-Traumtänzer haben tatsächlich geglaubt, man kann bei Bedarfsspitzen mal eben schnell einen qualifizierten Entwicklungsingenieur oder Facharbeiter anheuern.
Folge: Siemens und die Töchter Epcos und Infineon verlagern seit Jahren im GROßEN Stil die Entwicklung nach Asien und Osteuropa.
Einziger Lichtblick dabei: Es ist etwas leiser geworden hier im Viertel. Die Gewerkschaftseinpeitscher haben die Megaphone etwas leiser gedreht und der Trillerpfeifenlärm hat nachgelassen...
Siemens will die Arbeitsplätze erhalten wenn die Beschäftigten der 40 Stundenwochen ohne Lohnausgleich zustimmen ansonsten soll die Produktion nach Ungarn verlagert werden. Die Gewerkschaften sind dagegen.
Gibt es größere Reformgegner als die Gewerkschaften?
Wieso kann man deren Macht nicht einfach zusammenstreichen? Ach ja die meisten Mitglieder der SPD sind ja gleichzeitig Gewerkschaftsmitglieder.
MFG
http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2004/p1040181.htm
Im übrigen ist Deutschland Exportweltmeister. Guckt Euch doch mal die Excel-Tabelle (Gesamtentwicklung...) auf jener Seite an:
http://www.destatis.de/themen/d/thm_aussen.htm
Spiegelbild davon ist allerdings, dass der Euro starkt geworden ist.
Wenn man aber soviel exportiert, können die Löhne eigentlich nicht das Problem sein. Natürlich wird es immer wieder Buden geben, die mit der Konkurren nicht mithalten können - aber so ist nun einmal die Marktwirtschaft.
Ich halte auch nicht viel von Arbeitszeitverkürzung, denn die wird zu einem großen Teil durch Rationalisierung etc. wieder kompensiert. Und betriebliche Flexibilät sollte schon sein, ich bin deshalb nen Freund von Arbeitszeitkonten. Wenn viel zu tun ist, werden die Konten aufgefüllt, wenn wenig zu tun ist, werden sie eben wieder geleert. Gibt es aber auch schon in vielen Betrieben.
Früher: Fast alles in D produziert
Heute: 60, 70, 80% der Komponenten importiert, etwas Schlußmontage und riesige Exporte.
Was bleibt nun unterm Strich hier?? Und bei wem landen die Erträge? An den Arbeitsplätzen oder bei den Banken?
Nicht immer allen Blödsinn den parteischen Presse-Sprechern glauben und lieber etwas selber Denken
Aldy
Deutschland ist das einzige Land der Euro-Zone,wo die letzten 3 Jahre Jobs verlorengingen.
Das Märchen der Gewerkschaftsfunktionäre,das Arbeitszeitverkürzung mehr Arbeitsplätze schafft,ist damit leider Unsinn.
Diese Funktionäre habens in der Theorie voll drauf.
Mit Praxis hat das Geschwätz allerdings wenig zu tun...
In der Ukraine oder in Sambia sind die Löhne lächerlich gering.
Klar: Wir sind zwar Freizeitweltmeister - aber warum sind wir auch Exportweltmeister?
Wegen der hohen Produktivität - obwohl ich das mitunter nicht glauben kann, wenn ich sehe wie oft hier manche bei Ariva posten (mich einbezogen).