Rohstoffschlinge zieht sich zu
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 09.03.05 22:13 | ||||
Eröffnet am: | 06.03.05 11:03 | von: bammie | Anzahl Beiträge: | 6 |
Neuester Beitrag: | 09.03.05 22:13 | von: bammie | Leser gesamt: | 7.061 |
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von Manfred Fischer
Boomende Märkte, Übernahmeschlachten um unbekannte Unternehmen, Kurssprünge bei Aktien um 50 oder 100 Prozent - kommt der New-Economy-Rausch vom Ende des letzten Jahrhunderts in neuer Verkleidung zurück? Werden Rohstoffe zur Goldgrube, für die bis vor nicht allzu langer Zeit noch Internet und neue Medien gehalten wurden?
Es sieht so aus. Die stürmische wirtschaftliche Entwicklung in China, die nachrückende Nachfrage aus Indien, zugleich die gute Verfassung der Weltwirtschaft treibt die Rohstoffpreise in beängstigende Höhen.
Das Öl notiert deutlich über 50 Dollar für das Faß und schickt sich an, den Rekordpreis des Jahres 2004 zu brechen. Kohle und Koks, einst Symbole der abgewirtschafteten Old Economy, werden von Tag zu Tag teurer. Der Weltmarktführer für Eisenerz, die brasilianische Companhia Vale do Rio Doce, dankenswert abgekürzt zu CVRD, setzt gerade Preiserhöhungen von über 70 Prozent bei ihren Kunden durch, darunter die deutsche ThyssenKrupp AG.
Für den amerikanischen Kult-Autor und Anlageprofi Jim Rogers sind die Perspektiven eindeutig: "Rohstoffe - der attraktivste Markt der Welt", heißt sein neues Buch, das Ende kommender Woche in München erscheint. Wer auf Rohstoffe setzt, so das Credo des Gurus, der kann nichts falsch machen.
Was die Rohstoffhändler und Geldanleger in Rauschzustände versetzt, alarmiert den Rest der Wirtschaft. Selbst Bundeskanzler Gerhard Schröder wird sich am Dienstag auf dem Kongreß Rohstoffsicherheit des Bundesverbandes der Deutschen Industrie mit dem brisanten Thema befassen. Schließlich treiben steigende Rohstoffpreise die Inflation in die Höhe, bremsen das Wirtschaftswachstum und können zur Bedrohung für verarbeitende Industrie und Volkswirtschaft werden.
Für den Anleger bietet dies Szenario entsprechende Chancen. Allerdings ist mit deutschen Werten in der Sache wenig auszurichten. Außer bei den Baustoffen Steine und Erden gibt es kaum Rohstoffe in Deutschland. Allenfalls der Eon-Konzern verfügt über seine Tochtergesellschaft Ruhrgas über direkten, wenn auch begrenzten Zugriff zu russischen Erdgas-Vorräten. Auch das Chemieunternehmen BASF hat mit seiner Gesellschaft Wintershall Zugang zu Öl- und Gasquellen. Profitiert hat bislang auch Thyssen-Krupp von der steigenden Nachfrage nach Stahl, weil es gelang, die höheren Kosten für Eisenerz und Koks an die Kunden weiterzureichen. Doch abgesehen von diesen Standardwerten muß, wer an Rohstoffen verdienen will, ausländische Papiere kaufen.
Gut gefahren sind die Anleger bislang mit Ölaktien. Konzern wie BP und Shell verdienen am hohen Ölpreis glänzend und belohnen die Aktionäre mit Kurssteigerungen und Dividenden. Zunehmend knapper werdendes Erdöl reizt auch zu Investitionen in jene Gesellschaften, die hauptsächlich mit der Suche nach dem Rohstoff befaßt sind. Dazu zähen etwas die US-Unternehmen Schlumberger und Baker Hughes.
Einen rasanten Kursanstieg hat der australische Minenkonzern Rio Tinto in den vergangenen Monaten vorgelegt. Die Aktien notieren auf Rekordniveau, bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 nach den für 2005 geschätzten Zahlen scheint die Aktie immer noch nicht zu teuer.
Risikoärmer ist es allerdings, auf Fonds zu setzen. Der World Mining Fund der Investmentbank Merrill Lynch investiert in Bergbaukonzerne rund um den Globus. Größter Einzelwert ist die brasilianische CVRD mit einem Anteil von zehn Prozent. Danach folgen die Werte der australischen Konzerne BHP Billiton und Rio Tinto. Auf Platz vier liegt der Schweizer Rohstoffkonzern Xstrata. Der versucht gerade, die australische Gesellschaft WMC Ressources zu kaufen, die sich aber der Übernahme widersetzt. Die Schlacht hat den WMC-Kurs schon deutlich nach oben getrieben.
Ganz auf US-Unternehmen setzt der Rohstoffonds der Hypo-Vereinsbank-Gesellschaft Activest. Zur Hälfte ist der Kurs gegen Kursschwankungen abgesichert, so daß ein weiteres Sinken des Dollarkurses nur gebremst auf den Wert der Anlage durchschlägt.
Fundsmanager Johann Fürstenberger ist ohnehin frei von Enthusiasmus bei der Einschätzung der Chancen, mit Rohstoffen reich zu werden. Nur fünf bis zehn Prozent seines Vermögens sollte der private Anleger in Rohstoffe investieren. Zum einen seien die Rohstoffpreise notorisch schwankend, daran ändert auch die wachsende Nachfrage nach Rohstoffen nichts. "Der Boom, den wir sehen, kommt aus den Emerging-Market-Ländern", sagt er. Diese Entwicklungsländer seien selten ein Muster der Zuverlässigkeit bei ihrer Entwicklung. Das kann zu erheblichen Kursrückschlägen führen, die sowohl finanziell als auch nervlich verkraftet werden müssen.
Auch seien, so Fürstenberger, Preise und Kurse bei Rohstoffen in den vergangenen zwölf Monaten schon deutlich gestiegen. "Was passiert, wenn alle gleichzeitig den Ausgang aus dem Markt suchen?" fragt er sich.
Was dann passiert, haben wir schon erlebt: als der Internet-Boom zu Ende ging.
Artikel erschienen am 6. März 2005
Zu Hysterie besteht nach Ansicht der Experten jedoch kein Anlass. "Es gibt keinen Grund, eine neue Ölkrise herbeizureden", sagte Hüfner. Die Belastung werde "eher temporär" sein. Auch Scheide rechnet nicht mit einer "ganz so bösen Überraschung" wie im vierten Quartal 2004, als die Wirtschaft leicht geschrumpft ist.
US-ÖLPREISE ZUM WOCHENENDE GESTIEGEN
Angesichts starker Nachfrage sind die US-Ölpreise zum Wochenende gestiegen. In New York schloss Öl zur April-Auslieferung am Freitag mit 53,78 Dollar je Barrel um 0,4 Prozent fester. Das war der höchste Stand seit dem 26. Oktober vergangenen Jahres. Der Ölpreis für die Nordsee-Sorte gab am Freitag in London um 0,3 Prozent auf 51,80 Dollar je Barrel nach, nachdem er am Donnerstag den Rekordwert von 53 Dollar erreicht hatte.
Die meisten Marktbeobachter gehen von einem baldigen Überschreiten des bisherigen Rekordpreises von 55,67 Dollar je Barrel aus, der im Oktober 2004 verbucht worden war. Etliche rechnen auch mit 60 Dollar je Barrel. Einige Marktbeobachter halten sogar Ölpreise von bis zu 80 Dollar für denkbar, falls es zu großen Lieferunterbrechungen kommen sollte.
MASSIVE ÖLNACHFRAGE DER USA UND CHINAS
Die massive Ölnachfrage der USA und Chinas, der beiden weltgrößten Ölverbraucher, ist der Hauptgrund für die Eskalation der Ölpreise. Hinzu kommt, dass der schwächere Dollar die Ölpreise verteuert. Ölkäufe werden in Dollar abgerechnet. Die Ölproduzenten verlangen mehr für ihr Öl, weil sie Wechselkursverluste ausgleichen wollen./br/bb/DP/fat
Das hohe Wirtschaftswachstum hat für eine angespannte Lage auf den Rohstoffmärkten gesorgt. Die steigenden Preise gefährdeten zudem zigtausend Jobs, sagte RAG-Chef Müller.
Die Lage auf den weltweiten Rohstoffmärkten ist dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Jürgen Thumann, zufolge angespannt und betrifft fast die gesamte Industrie. «Viele Unternehmen haben mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen», sagte Thumann anlässlich des Kongresses «Rohstoffsicherheit – Herausforderung für die Industrie» am Dienstag in Berlin.
Ein Grund für die hohe Rohstoffnachfrage sei das stärkste Weltwirtschaftswachstum der letzten 30 Jahre. Vor allem das starke Wachstum in China habe die Rohstoffmärkte verändert, so Thumann. Weitere Entwicklungs- und Schwellenländer würden folgen, da sie erst am Anfang ihrer wirtschaftlichen Entwicklung stünden.
Rohstoffe müssen thematisiert werden
In Anbetracht der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen müsse die Versorgungssicherheit mit Rohstoffen wieder auf die politische Agenda. Thumann forderte deshalb von Wirtschaft und Politik ein stärkeres Problembewusstsein für Rohstofffragen und die Entwicklung einer langfristig orientierten Rohstoffstrategie.
Die Rohstoffversorgung sei dabei allerdings grundsätzlich eine Sache der Industrie und müssen den Unternehmen überlassen werden. Die Wirtschaft sollte sich aber darauf verlassen können, dass die Märkte funktionierten. Wo dies nicht gegeben sei, müsse die Politik eingreifen und das Interesse der Unternehmen an einer gesicherten Rohstoffversorgung unterstützen, sagte Thuman weiter.
Rohstoffpreise gefährden Jobs
Nach Ansicht des ehemaligen Bundeswirtschaftsministers und RAG-Chefs Werner Müller gefährdet die dramatische Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten «zigtausend Arbeitsplätze». Dabei handle es sich nicht um temporäre Entwicklungen, sondern um dauerhafte Nachfrageverschiebungen wie beim Wiederaufbau Europas nach dem zweiten Weltkrieg oder beim Aufstieg Japans in den 60er- und 70er-Jahren, so Müller.
Ein weiterer Anstieg der Rohmetallpreise um 50 Prozent belaste die deutsche Wirtschaft mit 35 Milliarden Euro im Jahr. «Wir brauchen daher dringend eine nationale Rohstoff- und Energiestrategie», forderte Müller. Nur so könne dem Industriestandort Deutschland auch langfristig eine Perspektive gegeben werden. (nz)
Alle Kurse liegen im Trend. Rohöl und Heizöl rauf, Dollar runter. Treibende Kraft beim Öl war gestern u.a. eine Studie der EIA (Energie Information Administration), durch die die Einschätzung der Bullen unter den Spekulanten bestätigt wurde. China und die USA brauchen mehr Öl als bisher prognostiziert. Die Förderung der Nicht-OPEC-Länder ist rückläufig. Aus Nigeria kam zudem eine neue Streikankündigung.
preistreibende (bullische) Einflüsse:
Investmentfonds mehrheitlich bullisch eingestellt
Weltweites Nachfragewachstum höher als erwartet
Geopolische Lage, allgemeine Unsicherheit
Terrorgefahren im Irak und in Saudi Arabien
Streikankündigung in Nigeria
Winter hält Sorgen um Heizölversorgung hoch
OPEC will Preise um 50$ pro Barrel
Lieferfähigkeit der Nicht-OPEC-Länder geringer als erwartet
preisdrückende (bärische) Einflüsse:
Gegenreaktionen auf Preisanstieg fällig
OPEC-Mitglieder schließen Kürzungen im März aus
Befriedigende US-Vorräte (nicht Heizöl!)
Komfortable Vorräte der OECD-Länder
US-Dollar fällt
Unsere Heizölpreise drehten gestern wieder aufwärts. Die Entwicklung einer Gegenreaktion auf den starken Preisanstieg der letzen Wochen ist angesichts der Stimmung an den Börsen schwierig. Die Hausse-Spekulanten dominieren den Markt. Wenn heute keine positive Überraschung durch die US-Bestandsmeldungen geliefert wird, wird sich das nicht ändern. Die Chance auf etwas günstigere Heizölpreise ist für den Moment passé. Die Empfehlung lautet daher wieder: Achten Sie lieber auf Terminflexibilität von zwei Wochen für Ihre Bestellung. Die Einsparung aus den niedrigeren Logistikkosten ist sicher. Die Spekulation auf fallende Preise endet häufig im Gegenteil. Leerer Tank, teure Sonderlieferung, Preis noch höher.
Ein absolutes Muss aus Russland ist Norilsk Nickel 676683. Weltgrößter Nickel und Palladium Anbieter, mit zunehmender Diversifizierung in Richtung Kupfer und Gold. Dieses Unternehmen bietet an Rohstoffen so ziemlich Alles, was der Rohstoffhunger begehrt. Aus dem Ölbereich ist Tatneft 904282 mein Favorit, da dieser Wert besser gelaufen ist und wird, als die großen Player Lukoil und Gazprom. Wer in Russland nicht auf Einzelwerte setzen möchte, dem sei das Open-End Zertifikat auf den RTX mit der WKN 774900 ans Herz gelegt. Da der RTX sehr stark durch Energie- und Rohstoffwerte geprägt ist, bietet sich hier dem Anlegr die Möglichkeit, bei geringerer Volatilität und gleichen Transaktionskosten wie bei Einzelwerten, direkt in den Index zu investieren.
Aus Brasilien kann ich Euch einen meiner alten Klassiker empfehlen. Petrol.bras. 615375 ist der größte Erdölkonzern Südamerikas und fährt aktuell richtig Geld ein. Der Kursverlauf der letzten 12 Monate spricht Bände. Weitergehende Informationen findet ihr unter: http://www.ariva.de/board/133605/...15375&search_id=&search_full=&752
Da auch zukünftig mit einem starken Wachstum der Weltwirtschaft zu rechnen ist, man denke nur an China und Indien, werden Rohstoffe dauerhaft teuer sein bzw. dauerhaft teuerer werden. Die Fahrt an die Zapfsäule beweist, Steueranteil des Kraftstoffes hin oder her, dass bspw. Benzin/Diesel-Preis seit 30 Jahren nur eine Richtung kennt - nach oben. Mit ausgesuchten Rohstoffwerten ist man daher immer auf der richtigen Seite. Positive Nebeneffekte, wie eine bessere Diversifizierung des Depots, kommen noch dazu.
Gruss n1608
MOSKAU (dpa-AFX) - Der russische Aktienmarkt hat nach dreitägigen Ferien freundlich geschlossen. Nach mäßigem Geschäft notierte der RTS-Interfax-Index des Computerhandels in Moskau am Mittwoch behauptet mit plus 0,67 Prozent bei 716,83 Punkten. Der Umsatz verdreifachte sich auf 20,318 Millionen US-Dollar (15,224 Mio Euro).
Die russische Börse sei von anhaltend hohen Preisen für Rohöl und Buntmetalle auf dem internationalen Markt beflügelt worden, hieß es in Moskau. Händler sprachen auch vom schwachen US-Dollar und von einer hohen Luquidität russischer Anleger.
Papiere des größten russischen Gasproduzenten Gasprom gingen aus dem Parketthandel an der St. Petersburger Effektenbörse knapp behauptet mit plus 0,25 Prozent auf 82,98 Rubel (2,255 Euro). Werte von Russlands größtem Stromversorger EES Rossii gewannen 0,2 Prozent auf 0,3006 Dollar.
Aktien des größten russischen Ölförderers Lukoil legten um 0,44 Prozent auf 34,5 Dollar zu. Mit Werten des Ölkonzerns Yukos wurden wie seit Tagen keine Operationen registriert. Papiere des sibirischen Ölkonzerns Surgutneftegas waren mit minus 0,6 auf 0,825 Dollar der einzige Tagesverlierer. Aktien des Ölkonzerns Sibneft (Sibirien) kletterten um 2,27 Prozent auf 3,6 Dollar. Für Titel der Ölgesellschaft Tatneft (Tatarstan) hatten die Investoren kein Interesse.
Werte des Bunt- und Edelmetallproduzenten Norilsk Nickel notierten 0,16 Prozent höher bei 64,0 Dollar. Papiere der Telefongesellschaft Rostelekom zogen um 0,23 Prozent auf 2,21 Dollar an. Aktien des regionalen Stromversorgers Mosenergo verzeichneten einen Gewinn von 1,81 Prozent auf 0,112 Dollar. Titel der halbstaatlichen Sparkasse Sberbank stiegen um 2,52 Prozent auf 610,0 Dollar.
Die Zentralbank erhöhte den amtlichen Wechselkurs der russischen Währung um 11,36 Kopeken auf 27,5562 Rubel je Dollar (Samstag: 27,6698). Zum Euro sank der amtliche Wechselkurs des Rubels um 13,61 Kopeken auf 36,7848 Rubel (Samstag: 36,6487). /am/DP/js