Game over Mr. Sniper
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 25.10.02 10:19 | ||||
Eröffnet am: | 25.10.02 09:04 | von: vega2000 | Anzahl Beiträge: | 5 |
Neuester Beitrag: | 25.10.02 10:19 | von: Depothalbiere. | Leser gesamt: | 1.592 |
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Gewehr von Tatverdächtigen ist die Mordwaffe
Nach Angaben der US-Behörden ist die Jagd nach dem unheimlichen Heckenschützen von Washington offenbar beendet.
Ein bei den festgenommenen Tatverdächtigen gefundenes Gewehr ist laut Untersuchungsergebnis jene Waffe, mit der zehn Menschen getötet und drei schwer verletzt worden waren. Das hätten ballistische Tests ergeben, teilte die Polizei mit.
Nach Einschätzung von Rechtsexperten haben die Behörden damit einen „entscheidenden Beweis“ gegen den 41-jährigen Golfkriegsveteranen John Allen Muhammad und den 17-jährigen aus Jamaika stammenden John Lee Malvo in der Hand.
Sie waren am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) rund 80 Kilometer von Washington entfernt in ihrem Auto aufgespürt und festgenommen worden. „Wir fühlen uns gut. Wir haben die Waffe, sie ist nicht mehr auf der Straße“, sagte Fahndungsleiter Charles Moose.
Bereits vor der Pressekonferenz hatten sich die Hinweise gehäuft, dass es sich bei den Verhafteten tatsächlich um die Personen handelt, die für die Mordserie verantwortlich sind. Nach Medienberichten deuten darauf auch eine „Scharfschützen“-Erfahrung Muhammads sowie eine Art Schießscharte in dem Fahrzeug hin, in dem das Duo gestellt wurde.
Auto gleicht „wahrer Tötungsmaschine“
Danach wies das Auto im Kofferraum zwei große Löcher auf - eines für den Gewehrlauf und eines für das Zielfernrohr. Die Polizei schließt daraus, dass zumindest bei mehreren der Anschläge aus dem Kofferraum heraus geschossen wurde. Sie nannten das Fahrzeug in diesem Zusammenhang eine „wahre Tötungsmaschine“.
Muhammad, dessen Nachname auch als Williams bekannt ist, und Malvo wurden bereits am Donnerstag einem Bundesrichter im Staat Maryland vorgeführt, aber noch nicht im Zusammenhang mit den „Sniper“-Attacken angeklagt.
Muhammad wird zunächst des verbotenen Waffenbesitzes bezichtigt. Dieser Fall hat seinen Ausgangspunkt im US- Westküstenstaat Washington. Malvos erster Auftritt vor Gericht fand hinter verschlossenen Türen statt, weil es sich um einen Minderjährigen handelt. Dem Vernehmen nach wird er vorerst als „wichtiger Zeuge“ im „Sniper“-Fall festgehalten.
Sein Verhältnis zu Muhammad ist unklar: Dem US-Sender CNN zufolge ist Muhammad entgegen ersten Berichten nicht der Stiefvater des Teenagers. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht auch die Frage, wo die erwarteten Mordanklagen erhoben werden. Die meisten tödlichen Anschläge ereigneten sich im Bundesstaat Maryland, einige aber auch in Virginia, und ein einziges Attentat fand in Washington statt.
Virginia gilt als Staat mit dem härtesten Vorgehen in Mordprozessen, in denen dem oder den Angeklagten die Todesstrafe droht.
Süddeutsche Zeitung
Na ja, sei's drum - Hauptsache die Leute können wieder einigermaßen sorglos auf die Straße treten.
Gruß,
T.
John Allen Muhammad gilt als hervorragender Scharfschütze. Aus dem Verteidigungsministerium verlautete, Muhammad sei von 1985 bis 1995 in der Armee gewesen und habe 1991 am Golfkrieg teilgenommen. Er sei mehrfach ausgezeichnet worden, darunter als Scharfschütze mit dem F-16 Sturmgewehr. Die Auszeichnung werde bei einer hohen Trefferqoute auf Ziele in einer Entfernung zwischen 50 und 300 Metern vergeben. Muhammad war zum Islam konvertiert und hatte im vergangenen Jahr seinen ursprünglichen Familiennamen Williams abgelegt.
Die Polizei kam den Männern offenbar in Verbindung mit einem anderen Fall auf die Spur, der sich im September im Bundesstaat Alabama ereignet hatte. Malvo sieht nach Polizeiangaben dem Fahndungsbild eines Mannes sehr ähnlich, der bei einem Überfall auf einen Spirituosengeschäft eine Frau getötet haben soll. Malvo und Muhammad hätten ein enges Verhältnis gehabt und unter anderem zusammen in einem Obdachlosenheim gelebt, hieß es.
von reuters.de
Im Internet können Nachwuchs-Sniper ihr Handwerk lernen
Die beiden liegen auf einem Hochhausdach, sie schaut durch ein Zielfernrohr, er sagt: „Atme mit Deinem Opfer. Errate seine Bewegungen.“ Als „Leon, der Profi“ bringt Jean Reno einem 12-jährigen Mädchen sein Handwerk bei, das Töten. Viel bekommt man nicht mit von der Ausbildung, aber schon die Anweisung, sich mimetisch seinem Opfer anzuverwandeln, trägt Früchte: Die kleine Mathilda trifft gleich mit ihrem ersten Distanzschuss den amerikanischen Präsidenten in den Bauch.
Ganz ähnliche Tipps, nur weit ausführlicher, kann man sich im Internet holen: Die Seiten von „snipercountry.com“ und „snipersparadise.com“ verbuchen seit den ersten Morden von Washington deutlich stärkeren Zulauf. „Jeder Schuss ein Toter“, verspricht die Homepage des Sniper-Paradieses, die sich an alle „long range enthusiasts“ wendet. Damit man möglichst viel Erfolg mit seinem Distanzenthusiasmus hat, muss man sich einem Online-Training unterziehen, das sich eng an die Trainingsprogramme der US-Army anlehnt und in seiner Sprache die potenziellen Opfer ebenfalls auf großer Distanz hält: „Targets“ heißen sie nur, Ziele.
Bevor man allerdings richtig loslegen darf mit dem Training, muss man sich noch mit lästigen unterrichtsfremden Materialien beschäftigen und sich gewissenhaft fragen, ob man aufbrausend ist und schnell in Wut gerät: „Und jagen Sie gerne? Sind Sie je alleine campen gegangen? Wie fühlte sich das an? Was haben Sie in den Tagen gemacht? Wie oft haben Sie masturbiert?“ Wer gerne selbst Hand an sich legt, so die Betreiber der Website in bedauerndem Tonfall, eignet sich leider nicht als Sniper. Allen anderen wünschen sie „viel Erfolg“.
Süddeutsche Zeitung
Aber was sind schon ein paar Tote gegen den Verlust von mehreren Mio $.
Mit unregistrierten Waffen mordet es sich halt entspannter.