Ricardo und QXL
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 18.08.00 13:19 | ||||
Eröffnet am: | 15.08.00 10:05 | von: O815 | Anzahl Beiträge: | 5 |
Neuester Beitrag: | 18.08.00 13:19 | von: RalphGawlick | Leser gesamt: | 3.302 |
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Schlechte Zeiten für Start-ups
QXL will weniger für Ricardo zahlen - Dressmart in
Verhandlungen
Von Anne Lacker
London - Vor einem Jahr sah noch alles rosig aus. Es gab
zahlreiche europäische Internet-Start-ups, denen man zutraute,
es den amerikanischen Unternehmen gleichzutun. Doch seit dem
der britische Online-Shop Boo.com Mitte Mai Pleite machte, sind
Europas Dot-coms unter Druck. "Die Amerikaner haben einfach
die besseren Ideen, das beweisen Amazon, Yahoo oder AOL. Die
Europäer kupfern dagegen Geschäftsideen oft nur ab", sagt
George Garafas, Internet-Analyst bei Lehman Brothers. Weitere
(Beinahe-)Pleiten sind die logische Folge. Und: Junge
Unternehmen, die derzeit ohnehin schon Probleme haben,
genügend Liquidität zu generieren, wird es in der Zukunft noch
schwerer fallen, Investoren anzulocken.
Einen Konkurs vorerst vermieden, haben die schwedische
Online-Handelsfirma Dressmart.com und der britische
Beauty-Online-Händler Clickmango. Dressmart soll vom
schwedischen Kleiderverkäufer New Wave Group, Stockholm,
übernommen werden. Und Clickmango schöpft neue Hoffnung, da
sich die Kreditgeber entschlossen haben, noch einmal Geld
nachzuschießen.
"So mancher Start-up-Gründer wollte doch nur das schnelle Geld
machen. Und nun kommt die Stunde der Wahrheit", erzählt
Garafas. Viele Firmen werden daher noch Pleite machen. "Die
Investoren-Stimmung gegenüber Internet-Retailer ist so schlecht
wie nie zuvor", meint Robert Zegelaar von Atlas Ventures,
Clickmangos Haupt-Geldgeber. Die Angst vor Kreditverknappung
ist berechtigt. Auch die jüngste Studie von Pricewaterhouse
Coopers macht nicht Mut. Eine von vier britischen Internet-Firmen
werde in den kommenden sechs Monaten ihre Geld-Reserven
aufgebraucht haben. Nach Ansicht der Unternehmensberatung
sei das Gefährdungspotenzial in Deutschland allerdings geringer.
Neuen Zündstoff könnte die Situation erhalten, wenn die geplante
Fusion zwischen QXL.com und Ricardo.de nicht zustande
kommt. Ende vergangener Woche gab der britische
Online-Auktionator QXL bekannt, man müsse "bestimmte
Informationen" prüfen. Nun macht in der Londoner City die Runde,
dass QXL eine substanzielle Kürzung seines Angebotes für
Ricardo in Erwägung zieht. "Das sind alles Spekulationen. Wir
kommentieren das nicht", so gestern eine QXL-Sprecherin.
Noch weitere europäische Internet-Unternehmen hadern mit dem
Leben in der New Economy. Der britische Internet Service
Provider Freeserve gilt als Übernahmekandidat. Der
niederländische ISP World Online verhandelt mit der italienischen
Tiscali-Gruppe. Das Einkaufsportal Letsbuyit.com kämpft darum,
profitabel zu werden. Positives hatte am Montag dagegen
Lastminute.com zu berichten. Sie kauften die größte
französische E-Reisefirma Degriftour. Damit, so Lastminute,
könnte das Unternehmen Ende 2002 und damit ein Jahr früher als
bisher erwartet die Gewinnschwelle erreichen.
Wenn die Fusion klappt, werden wieder die Fondgesellschaften in das neue Unternehmen investieren, d.h. der Kurs wird wieder steigen.
Sollte die Fusion nicht klappen (was mir persönlich lieber wäre), wird Ricardo im Nemax50 bleiben und die Fondsgesellschaften sind wieder an der Reihe, Geld in das Unternehmen zu investieren.
Es wird nicht schlagartig zu Kurssprüngen von 500% kommen, aber ich denke, 100% innerhalb einiger Wochen sind drin, zumal die Unternehmensdaten beider Unternehmen nicht schlecht sind. OK, ich gebe zu, daß die Sache mit der Cashburn-Rate nicht sonderlich toll aussieht, aber welches Unternehmen muß nicht in Werbung finanzieren? Das Geld, das bisher in Werbung und Aufbau des Unternehmens finanziert wurde, war gut angelegt. Ricardo ist bekannt und ohne Zweifel im europäischen Markt gut behauptet. Auch die Zusammenarbeit mit SAT1 sollte nicht vergessen werden.
Bei einem momentanen Kurs von knapp 30 Euro liegt Ricardo wieder knapp am Ausgabepreis vom 19.7.99. Der Bekanntheitsgrad des Unternehmens und auch die Aktivitäten wurden im Laufe des letzten Jahres konsequent ausgebaut. Es ist bekannt, daß Ricardo noch einige Zeit benötigt, um in die Gewinnzone zu kommen (ich glaube 2002, oder?), jedoch gibt es noch viel mehr Unternehmen, bei denen es schlechter aussieht, die weder den Bekanntheitsgrad haben noch unternehmerisch so weit sind.
Meine persönliche Meinung: Ricardo ist bei Kursen unter 30 Euro ein klarer Kauf. Ich rechne damit, daß Ricardo bis Ende des Jahres bei 80 Euro liegt, bis März nächsten Jahres dürften so 150 Euro drin sein.
P.S. Was auch passieren könnte...die Fusion platzt und Ricardo wird von einem anderen Unternehmen aufgekauft...ein Unternehmen, das in diesem Bereich versucht, Fuß zu fassen. Beim momentanen Kurs von Ricardo dürfte es für Unternehmen wie Bertelsmann kein Problem sein, Ricardo zu übernehmen. Ich denke, Ricardo würde sich in der Bertelsmann-Family gut machen, oder? Lycos sitzt drin, Fireball und so Zeugs auch...sollte jetzt nur ne Denkanregung sein...
B2B funktioniert bei beiden nicht.
Mit ihrem Stammgeschäft vernichten beide nur ihr Kapital.
Da hilft auch keine Fusion, höchstens Jesus könnte helfen,
der rote Zahlen in schwarze verwandelt.
Timchen
PS: Ausserdem ist es ein Warnzeichen für Anleger, wenn
als Kaufargument nur Übernahmespekulationen herhalten können.
Meine Meinung:Ricardo und qxl verbreiten bewußt negative Stimmung, damit die Aktie kurz vor der Fusion noch günstig zu haben ist. Anschließend erfolgt der Knall, es kommt zur Fusion ond (hoffentlich) zur Kursexplosion.
Sollte die Fusion scheitern, würde ich mir wünschen, daß ricardo mit Ebay fusioniert. Die haben nämlich den größten Marktanteil und damit Zukunftsperspektive. Bei den Privatauktionen hat Ebay deutlich die Nase vorn, bei den Live-Auktionen Ricardo. Die beiden Firmen würden sich hervorragend ergänzen.
Naja, zumindest herrscht nun Klarheit. Daß der Kurs aber bald wieder bei 150 ist, halte ich nun für utopisch, da die Zahlen für das 4. Quartal wohl nicht rosig sein werden.