Schaeffler unterbewertet!?
Die neu im SDax gelisteten Stammaktien des Autozulieferers Schaeffler (Schaeffler Aktie) haben an ihrem ersten Handelstag deutlich zugelegt. Die Papiere zogen bis zum Mittwochnachmittag um 4,5 Prozent auf 4,84 Euro an und erreichten damit das Niveau von Anfang August. Der Nebenwerte-Index gab leicht nach.
Angesichts des Vollzugs der Übernahme von Vitesco durch Schaeffler wurde der Handel mit den zuvor im SDax gelisteten Vorzugsaktien der Schaeffler AG eingestellt. Mit der Transaktion entstand eines der zehn größten Zulieferunternehmen weltweit und die Nummer vier in Deutschland - hinter Bosch, ZF und dem Schaeffler-Schwesterunternehmen Continental (Continental Aktie) . Schaeffler ist Großaktionär von Conti.
Quelle: dpa-AFX
Sehr schön, wie der Kurs der Schaeffler nach Xetra Schlusskurs sofort anzieht. Darf gern so weitergehen. Aktuell: 4,95€ auf Tradegate.
Vor der Fusion lag der Streubesitz bei 166 Mio. Aktien, und all diese Aktien waren Vorzüge.
Die Differenz zum aktuellen Streubesitz beläuft sich auf 32 Mio. Aktien.
20 Mio. Aktien hatte die Schaeffler IHO 2023 von einem US-Investor zurückgekauft:
https://de.tradingview.com/news/reuters.com,2023:newsml_L8N3D754D:0/
Die Schaeffler SHA-Familienholding IHO hat ein Paket von gut 20 Millionen Vorzugsaktien vom US-Finanzinvestor BDT Capital Partners gekauft. Der Kaufpreis liege bei 6,25 Euro je Aktie, teilte die Holding am Dienstag mit. Er ist damit deutlich über dem derzeitigen Börsenkurs von 5,10 Euro.
Ungeklärt ist also nur noch, wo die letzten 12 Mio. Aktien aus dem neuen Streubesitz hergekommen sind. Vielleicht sind es Vitesco-Aktien, die die Schaeffler IHO am Markt (kürzlich zu Tiefstpreisen?) aufgekauft hat. Die werden nun ja auch umgewandelt.
Ungeklärt ist weiterhin, was die IHO mit diesen 32 Mio. Stammaktien (20 Mio. von BDT, ca. 12 Mio. durch vermuteten "Zukauf"?) gemacht hat.
Wurden sie bei institutionellen Anlegern (Fonds, Banken) untergebracht und/oder (ganz oder teilweise) in eigenen "Investment-Vehikeln" geeigneter Größe (mit jeweils unterhalb 5% des Free Floats) angelegt?
Das es jetzt eine geringere Stückzahl an Aktien gibt als vorher berechnet, könnte es natürlich auch sein, dass die Familie tatsächlich „ still und leise“ zurückkauft; die Überlegung wurde ja hier schon platziert von FF.
(1) - Bei einem Aktienrückkauf kauft eine Firma Aktien am freien Markt zurück und "vernichtet" sie danach. Dadurch sind weniger Aktien im Umlauf, und der Gewinn pro Aktie steigt entsprechend. Rückkäufe helfen daher ALLEN Aktionäre (von Schaeffler IHO bis zum Kleinaktionär).
(2) - Bei einem Zukauf erwirbt die IHO Holding (und nicht die Schaeffler AG selbst) Aktien am freien Markt, z. B. auch Vitescos, die ihr bei 94 Euro im Dez. nicht angedient wurden. Sie würde diese Aktien dann aber nicht (oder nur zum Teil) vernichten, sondern "sammeln" - ggfs. in Investmentvehikeln parken - und für sich selber verwerten, z. B. für Dividenden. Das käme einer schrittweisen Reprivatisierung der Firma nahe, weil die Holding ihren Geschäftanteil damit überproportional erhöht hat.
Die jetzige Gemengelage ist offenbar eine Kombination aus (1) und (2). Es gibt neuerdings rund 945 Mio. Stamm-Aktien - also weniger als die 1122 Mio. Stamm-Aktien, die rechnerisch bei der Fusion zusammengekommen wären - siehe #9515.
D.h. Die IHO hat offenbar 177 Mio. Aktien zurückgekauft und "vernichtet", um den Gewinn pro Aktie zu erhöhen (evtl. als Ausgleich für die niedrigere Vitesco-Marge). Dies entspricht dem Vorgehen in Variante (1).
Gleichzeitig hat die IHO aber auch ihren Anteil am Gesamtkuchen erhöht:
Der Free Float ist zwar auf 198 Mio. Aktien (um 32 Mio. bzw. um 19%) gestiegen. Die Altaktionäre behielten jedoch ihre 166 Mio. Alt-Aktien, die nun zu Stämmen geworden sind. Zuvor besaßen sie 25% der Altfirma. Nun sind es nur noch 18% der allerdings vom Umsatz her um ca. 50% größeren Fusions-Firma, und die Transaktion war für die Vorzugsaktionäre kostenlos, da keine Kapitalerhöhung vorgenommen wurde.
Die 32 Mio., die zum Free Float hinzugekommen sind, hat die IHO offenbar bei Investoren oder in IHO-eigenen Investmentvehikeln untergebracht.
Der IHO-Anteil ist von zuvor 500 Mio. Schaeffler-Aktien auf 747 Mio. (d.h. um 274 Mio. bzw. um 49,5%) gestiegen. Evtl. kommen auch noch die obigen 32 Mio. Aktien hinzu, falls sie bei IHO-eigenen "Vehikeln" untergebracht sind.
Unterm Strich hat die IHO also wesentlich mehr vom Fusions-Kuchen abbekommen.
Negativ für die Altaktionäre ist im Prinzip die Gewinnverwässerung infolge der schwächeren Vitesco-Marge. Dies könnte jedoch durch den vermuteten Teilrückkauf (177 Mio. Aktien) gemäß Variante (1) kompensiert worden sein.
Die Altaktionäre besitzen nun 18% der Anteile an einer größeren und vom Einfluss her "schwergewichtigeren" Firma, ohne dass sie dafür mit einer KE zur Kasse gebeten wurden. D.h. sie bekommen u. a. die Vorteile eines Aufstiegs in den MDAX und in die Euro-Stoxx-Variante "gratis". Hinzu kömmt die erhöhte Verhandlungs-Power des größeren Gesamtunternehmens bei Preisverhandlungen mit Autoherstellern, was die Marge hebt.
Insgesamt mMn eine faire Lösung.
Wenn die IHO einen Teil ihrer Schaeffler-Bestände an externe Investoren verkauft, um den Free Float zu erhöhen, hat sie natürlich ein Interesse daran, dass die Kurse zum Zeitpunkt des Verkaufs möglichst hoch sind, weil sie dann viel mehr Geld für die veräußerten Anteile erhält. In diesem Sommer/Herbst war die Lage unter diesem Aspekt ungünstig, und wohl deshalb wurde der ursprüngliche Plan (noch) nicht umgesetzt.
Interessant ist, dass die Kleinaktionäre und die IHO somit dasselbe Interesse haben: Der Kurs muss hoch. Besondere Eile scheint bei der Erhöhung des Free Floats auf 30% aber ohnehin nicht vorzuliegen. Das könnte die IHO evtl. auch in zwei Jahren noch erledigen, wenn der Kurs z. B. wieder bei 9 Euro steht.
Ich gehe davon aus, dass Schaeffler sich gezwungenermaßen nochmal zu dem „reduzierten“ Freefloat äußern wird/muss. Wird bestimmt auch dem ein oder anderen Analysten aufgefallen sein.
Man muss ja auch bedenken, dass Schaeffler bei der Erstemission in 2015 pro Aktie 12,50 Euro erhalten hatte. Das entspricht nach der starken Inflation einem heutigen Betrag von 18 bis 20 Euro.
https://www.it-times.de/news/...schaft-im-rahmen-des-vollzugs-163523/
Meldung und öffentliche Bekanntgabe der Geschäfte von Personen, die Führungsaufgaben wahrnehmen, sowie in enger Beziehung zu ihnen stehenden Personen
02.10.2024 / 15:00 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
1. Angaben zu den Personen, die Führungsaufgaben wahrnehmen, sowie zu den in enger Beziehung zu ihnen stehenden Personen
a) Name
Name und Rechtsform: IHO Verwaltungs GmbH
2. Grund der Meldung
a) Position / Status
Person steht in enger Beziehung zu:
Titel: §
Vorname: §Georg F. W.
Nachname(n): Schaeffler §
Position: Aufsichtsrat
§
b) Erstmeldung
3. Angaben zum Emittenten, zum Teilnehmer am Markt für Emissionszertifikate, zur Versteigerungsplattform, zum Versteigerer oder zur Auktionsaufsicht
a) Name
Schaeffler AG
b) LEI
549300Q7E782X7GC1P43
4. Angaben zum Geschäft/zu den Geschäften
a) Beschreibung des Finanzinstruments, Art des Instruments, Kennung
Art: Aktie §
ISIN: DE000SHA0019
§
b) Art des Geschäfts
Erhalt von 182.218.683 Stammaktien der Schaeffler AG für 15.984.095 Aktien der Vitesco Technologies Group Aktiengesellschaft im Rahmen des Vollzugs der Verschmelzung der Vitesco Technologies Group Aktiengesellschaft auf die Schaeffler AG.
c) Preis(e) und Volumen
Preis(e) Volumen§
nicht bezifferbar nicht bezifferbar
d) Aggregierte Informationen
Preis §Aggregiertes Volumen
nicht bezifferbar nicht bezifferbar
e) Datum des Geschäfts
01.10.2024; UTC+2
f) Ort des Geschäfts
Außerhalb eines Handelsplatzes [= OTC]
https://www.finanznachrichten.de/...ginnt-auch-fuer-die-aktie-486.htm
Telefonkonferenzen / Webcasts
10. Oktober 2024 | Pre-Close Call Q3 2024
Schaeffler Investor Relations wird eine Telefonkonferenz für Analysten und Investoren veranstalten, um bereits öffentliche Informationen und aktuelle wichtige Entwicklungen des Quartals über die Schaeffler AG und Vitesco Technologies Group AG zusammenzufassen.
Datum: Donnerstag, 10. Oktober 2024
Zeit: 18:15 – 18:45 Uhr MESZ
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https://www.schaeffler.com/de/investor-relations/...l.jsp?id=88051904
Aufnahme der Schaeffler-Aktien in den MDAX und den MSCI Europe angestrebt
Foto zeigt (von links nach rechts): Georg F. W. Schaeffler, Familiengesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender, liebkoster Metallbulle, CFO Claus Bauer, CEO Klaus Rosenfeld
Der IHO-Anteil ist von zuvor 500 Mio. Schaeffler-Aktien auf 747 Mio. (d.h. um 247 Mio. Aktien bzw. um 49,5%) gestiegen.
Es gab am Mittwoch, d. 2.10. schon einmal eine auffallend große Out-of-Trade-Schlussorder, die sogar ein Volumen von 6 Mio. Euro hatte (ca. 1,2 Mio. Schaeffler-Aktien).
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Egal ob das Shorteindeckungen sind oder "frisch" eingegangene Longpositionen - es ist in jedem Fall bullish.
Im Xetra-Jargon wird er TaC-Trade genannt (Kürzel für "Trade at Close"):
https://www.xetra.com/xetra-de/handel/...der-handel-mit-auktionen-tac
Xetra Trade-at-Close (TaC)
Handel zum Preis der Schlussauktion nach Handelsende
Xetra Trade-at-Close ist eine im November 2020 eingeführte verlängerte Handelsphase auf Xetra (MIC Code: XETR). Sie bietet Teilnehmern und Investoren die Möglichkeit, nach der Schlussauktion zum offiziellen Preis der Schlussauktion zu handeln.
Xetra TaC auf den Punkt gebracht
- Möglich für alle Instrumente auf Xetra (Bluechip-Aktien, Mid- und Small-Cap-Aktien, ETFs und ETPs).
- Die Xetra TaC Handelsphase beginnt unmittelbar nach Ende der Schlussauktion, wenn die Schlussauktion mit einer erfolgreichen Preisfeststellung und mit einem positiven Umsatz beendet wurde.
- Xetra TaC dauert maximal 10 Minuten.
- Nur entsprechend markierte Orders können an Xetra TaC teilnehmen.
- Market- und Limit Orders mit einem Kurs, der besser oder gleich dem Schlusskurs ist, können an TaC teilnehmen.
- Aufträge, die an TaC teilnehmen, sind entweder nicht ausgeführte Aufträge, die aus der Schlussauktion übertragen wurden, oder neue Aufträge, die während TaC eingegeben werden.
- Während der Phase findet ein kontinuierliches Matching zu einem festen und einmaligen Preis mit zeitlicher Priorität statt.
- Xetra TaC bietet volle Vor- und Nachhandelstransparenz mit sofortiger Veröffentlichung der ausgeführten Transaktionen.
- Xetra TaC erfordert keine zusätzliche Anbindung und keine zusätzlichen Kosten im Vergleich zu den bestehenden Handelsphasen auf Xetra.
Deutschland ist Autoland. Daran ändert sich trotz ausgerufener Verkehrswende auch statistisch nichts - im Gegenteil: Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts nimmt die Zahl der Pkw pro Einwohner in diesem Jahr wieder zu. In absoluten Zahlen erreicht die Flotte einen neuen Rekordstand.
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FF: Von einer Verkehrswende ist daher trotz Deutschlandticket nichts zu sehen.