Schaeffler unterbewertet!?
Zu den Kuriositäten der Börse zählt, dass es erstens viel tiefer fällt, als man realistisch für möglich gehalten hätte, um dann zweitens viel höher zu steigen, als man (angesichts der Rekordtiefs) realistisch noch erhofft hätte.
Aktuell (Stand 22.9.24) liegt die Shortquote bei Schaeffler immer noch unverändert bei 1,78%.
https://www.shortsell.nl/universes/Duitsland
Bei Meyer-Burger [blauer Rahmen] sieht man rechts einen Pfeil, der auf eine Erhöhung der Shortpositionen um 0,59% hinweist. So einen Pfeil will ich bei Schaeffler nach unten gerichtet sehen.
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Das liegt u. a. daran, dass die Shortseller, wenn sie short sind, die Dividende an die Aktionäre auszahlen müssen (bzw. ihnen die Dividende vom Broker abgezogen wird).
Da Schaeffler eine recht hohe Dividende zahlt (Rendite lag im März bei 8%), haben die Shortseller ein Interesse daran, ihre Short-Posis vor dem Stichtag glattzustellen. Und da das Eindecken mehrere Monate dauert (Begründung in #9451), müssen sie mit dem Eindecken eben bereits im Oktober/November beginnen.
Würden sie nämlich erst im Januar anfangen mit den Shorteindeckungen, müssten die täglichen Kauforders (wegen der kurzen verbleibenden Zeitspanne zum Stichtag) so groß werden, dass sie den Kurs auf 24 Euro hochtreiben würden ;-)
Diese merkwürdigen Schweinezyklen sind typisch für den deutschen Aktienmarkt. In USA werden sie dadurch verhindert, dass die Dividende vier Mal pro Jahr gezahlt wird, also alle drei Monate - und nicht nur ein Mal pro Jahr wie in D.
Über den Quoten steht bei Shortseller.nl:
"Die Meldungen im Leerverkaufsregister werden nach Handelsschluss einen Tag nach dem Tag, an dem die Positionen eingegangen wurden, veröffentlicht. Die Positionen in dieser Übersicht beziehen sich auf den 22. September und sind die aktuellsten bekannten Daten. Nach Börseschluss wird diese Seite so schnell wie möglich aktualisiert."
Original:
"Meldingen in het shortregister worden gepubliceerd na het sluiten van de beurs één dag na de dag waarop de posities zijn ingenomen. De posities in dit overzicht hebben betrekking tot 22 September en zijn meest actuele gegevens die bekend zijn. Na-beurs zal deze pagina zo spoedig mogelijk worden bijgewerkt."
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Die Quoten werden daher offenbar laufend aktualisiert. Auf einen Tag früher oder später kommt es ohnehin nicht an, weil die Shorteindeckungen sich (bei handelsengen Aktien) oft über Monate hinziehen.
Dass die Shortquote bei null liegt (deine zweite Quelle) glaube ich nicht. Shortsell.nl nennt ja sogar die Hedgefonds, die aktuell short Schaeffler sind.
Die größte Shortposition (0,69%) hält zurzeit Gladstone Capital Management, die übrigens im US-Staat Virginia (südlich von Washington D.C.) ihren Firmensitz haben:
https://www.gladstonecapital.com
China-Paket treibt DAX über die 19.000er-Marke
Der DAX ist wieder an die Marke von 19.000 Punkten zurückgekehrt. Der deutsche Leitindex kletterte um 0,8 Prozent auf 19.006 Punkte, damit ist sein Rekordhoch von 19.045 Stellen wieder in Sicht. Der EUROSTOXX50 stieg um 1,0 Prozent auf 4933 Punkte.
Treiber ist ein umfassendes Konjunkturpaket in China. "Gerade jetzt, wo Deutschlands Wirtschaft schwächelt, verbessern sich die Exportaussichten nach Fernost", kommentierte Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets. Die Volksrepublik sei dabei nicht nur für den deutschen Autoabsatz ein wichtiger Markt. "Deutschlands Export profitiert insgesamt von den Maßnahmen Pekings."
https://www.bundesanzeiger.de/pub/de/nlp_history?10
Wegen dem werden auch nicht mehr E-Autos verkauft.
Und die E-Auto Stigmatisierung war die letzten Wochen doch m.E. für den Kursfall verantwortlich.
Evtl. wird auch auf mögliche Abwrackprämien spekuliert. Das geht wohl eher mit rein.
In der Liste finden sich viele der Hedgefonds, die auch Shortsell.nl nennt. Allein schon auf der ersten Seite finden sich: Sandbar, Point72, Gladstone. Auf den folgenden Seiten tauchen auf Qube, PSquared und GSA auf. Auf der letzten Seite (Seite 6) findet sich auch Endagine, allerdings mit Einträgen von 2018.
Die letzten Einträge von Sandbar stammen von Juni 2023. Ich bezweifle, dass die Zahl der Shortseller aktuell bei null sein soll, wie du schreibst. Womöglich sind inzwischen nur einige Positionsgrößen unter die Meldeschwelle von 0,5% gefallen, weil die Positionen teilaufgelöst wurden.
FAZIT: Ich sehe die Daten von Shortsell.nl im Kern bestätigt. Zu beachten ist außerdem, dass Shortsell.nl für ihre/seine Daten ein aktuelles Referenzdatum nennt, nämlich den 22. Sept. 2024 - außerdem gibt Shortsell.nl die kumulierte Quote von 1,78% an.
Man sieht, dass Hedgefonds Ende 2022 am "bärigsten" waren, aber die Quote ist eben nicht auf null gesunken.
Ein Mangel des Bundesanzeigers ist, das auch dann "kein Ergebnis" angezeigt wird, wenn man einen falschen Eintrag macht (z. B. Scheaffler"). Das User-Interface ist einfach schlecht.
Das ist fast doppelt so hoch wie die 1,78%, die in der Standardeinstellung genannt werden.
Eine hohe Shortquote ist allerdings nicht zwingend bärisch, sondern hat Ende 2022 für einen wunderschönen Shortsqueeze gesorgt (roter Kasten in #9462).
Ich räume aber (hinsichtlich Kritik an Shortsell.nl) ein, dass es merkwürdig ist, dass Shortsell.nl in der Standardeinstellung "60 Tage" eine Shortquote von 1,78% angibt und in den beiden anderen Einstellungen jeweils 3,55%.
Die Shortquote von 3,55% ergibt sich bei Schaeffler, wenn man auch Positionen berücksichtigt, die unter der Meldeschwelle von 0,5% liegen.
Original: "3.55% (inclusief de laatst bekende positie van partijen die onder de meldingsgrens zijn gekomen)."
Deutsch: "3,55 % (einschließlich der letzten bekannten Position von Parteien, die unter die Meldegrenze gefallen sind)."
Denn bei Continental ist dieser Chart immer noch nahe dem Top, während er bei Schaeffler bereits Ende 2022 ausgetoppt hat und nun um ein gutes Drittel tiefer steht.
Bei Conti sind außer dem Hedgefonds Sandbar auch bekannte große Namen am (bösen) Short-Spiel beteiligt, nämlich Blackrock und Citadel.
Der Chart stieg von 22 Dollar im Sept. 2000 auf aktuell 3048 Dollar.
Das KGV von AZO liegt bei 21 (Schaeffler = 5,95 - Ariva-Angabe für 2023)
https://www.infranken.de/lk/erlangenhoechstadt/...zentrum-art-5922602
20.09.24
Die Aktie von Schaeffler ist unlängst auf den niedrigsten Stand seit ihrem Börsendebüt gesunken. Ein Mega-Deal soll beim fränkischen Autozulieferer nun die Wende einläuten. Der Vollzug liege "in greifbarer Nähe", so ein Sprecher.
In der Automobilbranche herrschte hierzulande schon einmal deutlich mehr Optimismus als gerade. Der Zulieferer ZF will in den kommenden Jahren bis zu 14.000 Jobs in Deutschland streichen. Die Firma hat allein in Franken sechs Standorte. Für einen regelrechten Paukenschlag sorgte am Dienstag (17. September 2024) die Nürnberger Leoni AG. Das Unternehmen wurde mehrheitlich nach China verkauft. Auch an der global tätigen Schaeffler-Gruppe aus Herzogenaurach geht das anhaltende schwierige Marktumfeld nicht spurlos vorbei. Der Umsatz des Konzerns schwächelt - nur ein einziger Bereich boomt.
Die angespannte Situation wirkte sich zuletzt auch an der Börse aus: Vor rund einer Woche brach die Schaeffler-Aktie auf den tiefsten Stand seit ihrem Börsendebüt im Oktober 2015 ein. Das Wertpapier des mittelfränkischen Industriegiganten wies am Donnerstag (12. September 2024) ein neues Allzeittief in Höhe von 4,10 Euro auf. Inzwischen hat sich der Kurs zwar etwas erholt, allzu rosig ist die Situation für den Zulieferer aber trotzdem nicht. Doch auf was ist diese Talfahrt vornehmlich zurückzuführen? inFranken.de hat das Unternehmen um eine Stellungnahme gebeten.
...Gegenwärtig hat die Gruppe ... wie vielen Mitbewerber mit mehreren herausfordernden Rahmenbedingungen zu kämpfen.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres lag der Umsatz der Schaeffler-Gruppe bei 8,3 Milliarden Euro - und damit gerade einmal um 0,8 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Am Mittwochnachmittag (18. September 2021) wies die Aktie der Schaeffler AG einen Wert von 4,23 Euro auf. Warum ist das Wertpapier momentan derart schwach?
"Auch die Schaeffler-Aktie konnte sich zuletzt dem Trend im Automobilbereich nicht entziehen und notiert aktuell deutlich unter den Erwartungen zahlreicher Analysten", hält Unternehmenssprecher Matthias Herms gegenüber inFranken.de fest. "Gleichzeitig blicken wir optimistisch in die Zukunft, auch da der geplante Zusammenschluss mit Vitesco Technologies am 1. Oktober 2024 in greifbarer Nähe liegt."
Die medial viel beachtete Mega-Fusion der beiden Firmen gilt bereits seit April unter Dach und Fach, der Vollzug steht bislang indes noch aus. Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld bezeichnete den beschlossenen Schritt als "Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte". Infolge der Fusion sollen unter anderem die Produkte für E-Fahrzeuge eine eigene neue Sparte werden.
"Im Zuge des Zusammenschlusses schaffen wir durch die Kombination von komplementären Technologien und Lösungen ein wachstumsstarkes globales Unternehmen mit rund 25 Milliarden Euro Umsatz", teilte Schaeffler-Sprecher Herms inFranken.de am Dienstag mit. "Anfang Oktober wird zudem die Aktionärsstruktur vereinfacht, die neue Schaeffler-Aktie mit vollen Stimmrechten handelbar sein und die Liquidität in der Aktie erhöht. Dadurch werden zusätzliche Voraussetzungen für eine positivere Bewertung geschaffen", so der Sprecher der Schaeffler AG.....
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FF: Ob es wirklich schon am 1. Oktober zur Fusion kommt, die mit einer Umwandlung der bisherigen Schaeffler-Vorzugsaktien in Stammaktien einhergeht (gleichzeitig werden die Vitesco-Aktien im Verhältnis 1 zu 11,4 in neue Schaefflerstämme getauscht), bleibt somit offen. "In greifbare Nähe" suggeriert andererseits, dass die Fusion wohl Anfang Oktober vollzogen wird.
Die Unternehmenskommunikation bleibt dürftig. Der Artikel ist vom 20.09.24, und der Autor hat ja mit Schaeffler telefoniert (u. a. mit Unternehmenssprecher Herms und mit CEO Rosenfeld). Da hätte ich mir - knapp zwei Wochen vor dem Event - schon etwas klarere Ansagen hinsichtlich des Termins gewünscht. Vielleicht weiß es aber nicht einmal die Firmenleitung auf den Tag genau, weil die involvierten Investmentbänker den genauen Termin nicht nennen können oder dürfen?
Ich schätze, dass die Schaeffler-Aktie an dem Tag, an dem die Fusion mit Vitesco offiziell in den Medien verkündet wird, um mindestens 10 Prozent steigen wird, bis dahin aber "vor sich hin dümpelt".
Variante 2:
Alternativ steigt die Schaeffler-Aktie bis zum Termin (ab bereits ab jetzt) schrittweise, so dass sie bei der Verkündung bereits über 10% im Plus liegen wird und dann nicht mehr groß auf die "News" reagiert.
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Die Wahrscheinlichkeit, dass Variante 1 eintritt, halte ich für höher.
Quelle: wiwo.de
Schaeffler kündigt spürbaren Stellenabbau an
Der fränkische Autozulieferer Schaeffler wird Stellen streichen. Wie viele es werden, ist laut Vorstandschef Klaus Rosenfeld noch unklar. Die Fusion mit Elektroantriebsspezialist Vitesco ist ein Grund - aber nicht der einzige.
Nach dem Autozulieferer ZF hat nun auch der fränkische Auto- und Industriezulieferer Schaeffler signifikante Stellenstreichungen ins Gespräch gebracht. Im Zuge der bevorstehenden Fusion mit dem Elektroantriebsspezialisten Vitesco könnten sich bestimmte Personalstellen erübrigen, sagte Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld der "Wirtschaftswoche". "Wir brauchen keine zwei Hauptquartiere. Auch bei bestimmten Funktionen sind wir doppelt besetzt. Wir werden also auch ausgewählte Stellen streichen müssen", sagte Rosenfeld der Zeitung.
Dies werde aber nicht die Ausmaße annehmen, die von ZF verkündet worden waren. Der Zulieferer aus Friedrichshafen hatte angekündigt, 14.000 Stellen zu streichen. Genauere Angaben machten zunächst weder Rosenfeld noch ein Unternehmenssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Schaeffler hatte bereits zuvor erklärt, die Fusion mit Vitesco solle Einsparungen von jährlich rund 600 Millionen Euro bringen, das meiste davon jedoch nicht beim Personal. Gemeinsam haben die beiden Unternehmen rund 120.000 Beschäftigte.
Rosenfeld erklärte aber in dem Interview mit der "Wirtschaftswoche", dass über die sich aus der Fusion mit Vitesco ergebenden Einsparungen hinaus noch weitere Streichungen möglich seien. "Das hat auch damit zu tun, dass wir noch prüfen, was sich - unabhängig vom eigentlichen Zusammenschluss - aus dem aktuellen Marktumfeld ergibt", sagte Rosenfeld.
Rosenfeld erwartet ein starkes Wachstum des Elektromobilitätsgeschäfts des fusionierten Unternehmens und betonte, dass die Transformation zur E-Mobilität "weiter richtig bleibt". Eine Abkehr der Autohersteller vom E-Auto gebe es nicht: "Ich kann nicht erkennen, dass unsere Kunden komplett neue Generationen an Verbrennungsmotoren entwickeln werden."
Im Industriegeschäft rechnet Rosenfeld mit niedrigeren Gewinnen. "In China haben wir lange viel Geld mit Lagern für Windkraftanlagen verdient", sagte der Schaeffler-Chef. Der Markt ändere sich aber gerade. Dass der Wettbewerb härter werde, bedeute nicht, dass sich Schaeffler aus China zurückziehen werde. Man müsse aber mit geringeren Margen auskommen.
https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/...streichungen-an/30012946.html
Autozulieferer Schaeffler-CEO kündigt Stellenstreichungen an
von Horst von Buttlar und Artur Lebedew
26. September 2024
Der Autozulieferer Schaeffler plant wegen der Fusion mit Vitesco den Abbau von Stellen. Das sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld im WirtschaftsWoche-Interview.
Klaus Rosenfeld, Vorstandschef des Autozulieferers Schaeffler, kündigt einen spürbaren Stellenabbau im Konzern an. Zum 1. Oktober fusioniert Schaeffler mit dem Autozulieferer Vitesco. „Natürlich wird es auch personelle Anpassungen geben“, sagte Rosenfeld im Interview mit der WirtschaftsWoche: „Wir brauchen keine zwei Hauptquartiere. Auch bei bestimmten Funktionen sind wir doppelt besetzt. Wir werden also auch ausgewählte Stellen streichen müssen.“
Gefragt, ob es sich dabei um eine fünfstellige Zahl von Stellen wie beim Wettbewerber ZF handle, sagte Rosenfeld: „Nein, nicht in dieser Größenordnung. Aber die genauen Dimensionen kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen.“
Zu den Kürzungen im Zuge der Fusion könnten weitere hinzukommen, stellte Rosenfeld in Aussicht. Noch sei das gesamte Ausmaß unklar: „Das hat auch damit zu tun, dass wir noch prüfen, was sich – unabhängig vom eigentlichen Zusammenschluss – aus dem aktuellen Marktumfeld ergibt.“
Rosenfeld erwartet ein starkes Wachstum des Elektromobilitätsgeschäfts des fusionierten Unternehmens und betonte, dass die Transformation zur E-Mobilität „weiter richtig bleibt“. Eine Abkehr der Autohersteller vom E-Auto gebe es nicht: „Ich kann nicht erkennen, dass unsere Kunden komplett neue Generationen an Verbrennungsmotoren entwickeln werden.“
Im Industriegeschäft rechnet Rosenfeld mit niedrigeren Gewinnen. „In China haben wir lange viel Geld mit Lagern für Windkraftanlagen verdient“, so Rosenfeld. Der Markt ändert sich aber gerade mit rasanter Geschwindigkeit: „Plötzlich kommen neue Spieler auf das Feld, die vielleicht nicht unsere Qualität zusichern können, aber ihre Produkte deutlich günstiger anbieten. Wir reden da teilweise von mehr als 25 Prozent.“
Dass der Wettbewerb härter werde, bedeute nicht, dass sich Schaeffler aus China zurückziehen werde, „aber“, so Rosenfeld, „wir müssen in Zukunft mit geringeren Margen auskommen“.