Rentenproblem: Endlich
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 29.11.02 14:23 | ||||
Eröffnet am: | 29.11.02 12:00 | von: lutzhutzlefut. | Anzahl Beiträge: | 32 |
Neuester Beitrag: | 29.11.02 14:23 | von: BRAD PIT | Leser gesamt: | 7.984 |
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IWG Bonn
Fordert eine Revolution des Rentensystems: Meinhard Miegel
Hamburg - In einem Interview der "Bild"-Zeitung sprach sich der Rentenexperte dafür aus, die gesetzliche Rentenversicherung durch eine staatlich garantierte, aus dem allgemeinen Steueraufkommen finanzierte Grundsicherung für alle zu ersetzen. Diese Grundsicherung sollte etwa 15 Prozent über dem Niveau der Sozialhilfe liegen. Wer im Alter mehr wolle, müsse privat vorsorgen - "zum Beispiel mit einer Lebensversicherung oder anderen Kapitalanlagen".
Der Generationen-Vertrag sei zu den bestehenden Bedingungen nicht mehr erfüllbar, betonte Miegel. Deshalb sei ein radikaler Schnitt bei der Altersversorgung erforderlich. Bei Beibehaltung des jetzigen Systems gebe es nur zwei Alternativen: Entweder würden die Renten langfristig auf Sozialhilfeniveau sinken oder die Beiträge müssten in den nächsten 40 Jahren in astronomische Höhen angehoben werden, um den heutigen Standard zu halten. "Dies würde völlig irreale Beitragssätze von 40 Prozent und mehr bedeuten. Diejenigen, die diese Beiträge dann bezahlen müssen - also unsere Enkel - werden dann zu Recht rebellieren", meinte der Rentenexperte.
Miegel wies darauf hin, dass ohne den vom Steuerzahler bezahlten Bundeszuschuss zur Rentenversicherung die Beiträge schon jetzt bei 28 Prozent wären.
Umlageverfahren, läßt sich nicht durch einen
Miegel'sche Revolution verändern.
Die jetzigen Beitragszahler erwerben durch Ihre
Zahlungen verfassungsmäßig geschütze Ansprüche.
Der Staat kann das Geld aber nicht auszahlen,
weil wegen des Umlageverfahren gar nicht vorhanden.
Die jetzigen Beitragszahler können aber nicht
gleichzeitig die Beiträge für die jetzigen Rentner
aufbringen und zusätzlich für ihre eigene Beitrags-
finanzierte Rente ansparen.
Miegel's Vorschlag heißt doch im Klartext:
Die aktuellen Renter werden enteignet oder am besten
auf echt revolutionäre Art erschossen. Nach dieser
"Revolution" kann Miegel - sofern nicht selbst erschossen -
auf der grünen Wiese ein neues Rentensystem einführen.
Wer derartige von vorn herein unrealistische Vorschläge
unterbreitet und das nicht zum ersten Mal ist halt nur
ein dummer Schwätzer und liefert eben keinen sinnvollen
Beitrag zur Lösung des Rentenproblems.
Steht nur die Frage, was mit dem Anspruch aus dem Bestandsschutz wird wie der Übergang laufen soll, ohne daß erworbene Ansprüche verloren gehen.
Hier muß es wohl für eine Übergangszeit von vielen Jahren massive Stützungen durch den Staat geben, weil die Rentenbeiträge eines Monats im Übernächsten gleich wieder ausgegeben werden. Somit ist keine Pufferzone vorhanden, um Übergänge abzufangen.
Den Vorschlag hat seinerzeit auch Biedenkopf gemacht und ALLE haben ihn verteufelt.
Es wird so kommen, früher oder später. Oder soll künftig ein AN einen Rentner finanzieren ?
Schönes Wochenende !
So long,
Calexa
www.investorweb.de
Kriegsfolgelasten
Renten in den neuen Bundesländern (für die nie ein Pfennig in die Rentenversicherung eingezahlt wurde!)
Absicherung des Arbeitsmarktrisikos durch Rentenzahlung
Renten für Aussiedler (für die nie ein Pfennig in die Rentenversicherung eingezahlt wurde!)
Ausgleich für NS-Unrecht
Ausgleich von SED-Unrecht
Renten von polnischen Offizieren die in den 70er Jahren nach Deutschland übersiedelten.
Renten von jüdischen Emigranten in Israel und USA usw.
Das ist schlichtweg falsch !
Begründung:
Die RV ist kein Beitragssammeltopf, in den die Beitragszahler einzahlen um dort ihr Geld zu parken um es später als Rente ausbezahlt zu bekommen. Davon gehst Du offensichtlich aus unter dem Motto "wir haben 40 Jahre beiträge gezahlt und finanzieren damit nun die Ostrenten".
Richtig ist:
ALLE Beitragszahler bezahlen z.B. im Januar ihre RV-Beiträge.
Mit diesem Geld werden im Februar alle Renten ausgezahlt (+ versicherungsfremde Leistungen ).
Jeder beitragzahler finanziert somit rechnerisch die Renten der Gegenwart und nicht die in (seiner) Rentenzukunft.
Deinen anderen Argumenten stimme ich weitestgehend zu.
zahle, bin ich nicht im geringsten einverstanden, wenn da alles über ein Kamm geschert
wird und mir dann von Steuerzahlers Gnaden genau dieselbe Minigrundrente gegeben wir, wie demjenigen, der nie in seinem Leben auch nur einen Pfennig in die Kasse getan hat.
Sollte das Rentensystem in der Art, wie oben beschrieben, geändert werden, dann erwarte ich selbstverständlich meine in nun rund 28 Jahren geleisteten Beiträge in bar zurück und zwar mit Verzinsung.
Eine Enteignung würde ich mir jedenfalls nicht gefallen lassen, dann müssten eben die Gerichte bemüht werden. Und ich bin mir ganz sicher, mit der Meinung stehe ich nicht alleine. Bastler an den Sozialversicherungen hatten wir nun schon genug.
Die Pflegeversicherung ist ein Flop geworden, die Riesterrente und die Eichelförderung sind ein Flop. Das reicht langsam.
Einzig die Korrektur der Alterspyramide in Deutschland kann helfen. Dazu muß aber auch
mehr Arbeit geschaffen werden, nur dann macht ein vermehrter
Kindersegen Sinn oder der Import von ausländischen Arbeitkräften. Mehr Arbeitskräfte in Deutschland nutzen absolut garnichts für die Sozialversicherungssysteme, wenn diese Menschen keine Arbeit haben.
Pieter
Wenn man mal davon ausgeht, dass nicht jeder eine betriebliche Altersvorsorge hat, dann muss jeder viel stärker privat vorsorgen als bisher. Das können viele beim derzeitigen System aber gar nicht.
Ich glaube, das Schwierigste an dem ganzen Thema ist die Übergangsphase zwischen zwei Systemen. Die kostet einfach -so oder so- sehr viel Geld, wenn keiner benachteiligt werden soll.
Viele Grüße
MadChart
die mit ihren ggfalls bereits über Jahre geleistetn
Beiträgen verfassungrechtlich verbriefte Ansprüche
erworben haben. So ist das nun mal bei einem Umlageverfahren.
Will Miegel die auszahlen oder enteignen? Oder was?
(Erschießen kommt bei den künftigen Rentner, da Beitrags-
zahler vermutlich auch bei Miegel nicht in Betracht)
erforderlich ist, ist die Übergangsphase natürlich
die Schwierigste.
Dabei müssen die Lasten aber gerecht verteilt werden.
Und das heißt auch, daß erworbene Ansprüche gewahrt
bleiben.
Über die Höhe des privaten oder betrieblichen Anteils
bei der Schweizer Rente kann ich leider nichts sagen.
Ich würde aber auch einen hohen Anteil befürworten,
sofern die Steuerbelastung eine hohe private Vorsorge
nicht mehr oder weniger ausschließt.
Fakt ist jedoch dass alle DDR-Renter zum Stichtag
1990
so behandelt wurden als hätten sie Rentenansprüche aus dem
BRD Rententopf durch Beitragszahlungen erworben.
Die hinzukommenden Einnahmen (Ost) deckten diese Ansprüche nur zum Teil.
Dennoch ist mir die Gruppe der Ost-Rentner noch die liebste
der o.g. Gruppen
Weiterhin wird jeder Arbeitnehmer spätestens mit 60 aus seinem Job rauscomplementiert
(durch Mopping, oder durch Vorruhestand weil Personal abgebaut werden muß, oder einfach nur aus betrieblichen Gründen). Das macht dann 33 Jahre zu früh in Ruhestand, sind bei 3,6% sage und schreibe 118,8% Abschlag. Somit hat dieser Frührentner sogar monatlich
bis zu seinem 93 genau 18,8% der dann zu erwartenden Rente an die Rentenkasse zu zahlen.
Leute das ist die goldene Lösung aller Finanzprobleme der Sozialversicherung.
Pieter, der dank der gelungenen Lösung der Rentenprobleme wieder froh und zuversichtig in die Zukunft blickt :-)