Die (vorläufige) Bilanz meines traurigen Börsenjahres...


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Neuester Beitrag: 14.12.99 23:51
Eröffnet am:13.12.99 20:33von: AllensteinAnzahl Beiträge:48
Neuester Beitrag:14.12.99 23:51von: checkitLeser gesamt:9.284
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335 Postings, 8985 Tage AllensteinDie (vorläufige) Bilanz meines traurigen Börsenjahres...

 
  
    #1
13.12.99 20:33
Liebe Ariva-Freunde,

ich sitze nun hier vor meinem PC und mache mir rückblickend so meine Gedanken.

Das Jahr 1999 war wieder einmal ein Jahr voller aktionärer Fehlentscheidungen:

Wenige Beispiele:

- Viag Verlust 10000
- SAP Verlust 110000 (heute bei 600 €, ich fasse es nicht)
- Easy Software, Einstand 46 €, verkauft bei 29 €, Verlust 34000 (heute bei 50 € (ich glaub es nicht)
- Highlight, gekauft bei 73 €, verkauft bei 68 € (heute bei 100 €, gibt es das?)
- Augusta, gekauft bei 49 €, verkauft bei 55 € (heute bei über 70 €, ich habs gewusst, aber nicht geglaubt)
- Hancke & Peter, gekauft bei 21 €, verkauft bei 27 € (heute bei 43 €, mir fehlen die Worte, ich war von diesem Kursziel überzeugt und habe es nicht durchgehalten)
- die Krönung kommt jetzt, 600 Consors gekauft 3/99 für 82 €, verkauft 12/99 bei 74,20 (heute bei 83 €, ich bin so dumm! Und ich habe so an Consors geglaubt)

Dies sind nur einige Bespiele für meine Trades. Ich habe durch unzählige Geschäfte mit hohen Umsätzen alle meine Verluste ausgeglichen und eine Traumperformance von bis heute 772,64 DM Gewinn erzielt! Ich habe Ordner voll Abrechnungen und meine Bank reichgemacht.

Ich habe unzählige Stunden in Börsen-Internetdiensten verbracht und schlaue Zeitungen und Zeitschriften gelesen, ich habe Stunden (nein Tage!) mit schlauen Börsenprofis geredet, ich habe gelitten, mit Euch gelitten und gehofft, ich habe geglaubt und vertraut, und was kommt dabei heraus? 772,64 DM! Wenn ich Euch meinen Kapitaleinsatz verraten würde, was ich aus Gründen der Diskretion lieber nicht tue, würdet ihr mich für bekloppt halten.

Warum tue ich mir das an???

Ich habe eine tolle Frau, tolle Kinder, tolle Freunde, eine tolle Firma und gimpele mit irgendwelchen Aktien herum. Die Performance meiner Aktienfonds, die ich gleichfalls gekauft habe, ist sensationell!

Ich glaube, nach 20 Jahren Erfahrung mit Aktien, daß ich keine Erfahrung habe, nichts gelernt habe und genauso blöd bin, als ich als 20-jähriger in der Wertpapierabteilung einer Bank sinnlose Auskünfte am Telefon gegeben habe (ich weiß noch wie heute, Kunden-Frage "was meinen Sie, steigt der Dollar? Antwort "das kommt ganz darauf an!).

Liebe Ariva-Freunde, ich glaube, ich kann es einfach nicht und ich werds lassen.

Nichts für ungut, aber ich musste heute meinen Frust niederschreiben, ich hoffe, Ihr nehmt es mir nicht übel.

Es grüsst Euch Euer trauriger, aber dennoch zufriedener

Allenstein, der Euch eine bessere Hand wünscht.  

139680 Postings, 8963 Tage seltsamRE

 
  
    #2
13.12.99 20:41
Danke.
Da werde ich wohl auf 19 Lehrjahre verzichten ??
Ich habe diese Erfahrung schon nach einem Jahr gemacht.
Aber wer wird schon wirklich aufhören wollen ???  

10683 Postings, 8996 Tage estrichHerr Allenstein

 
  
    #3
13.12.99 20:43
Das hätte ich nicht von Ihnen gedacht.
Aber immerhin, es ist ein PLUS und nicht wie bei mir ein MINUS:
Hm, aber was es mir dennoch gebracht hat ist Spannung, Spaß, eine Menge Erfahrung uuuuunnnd tja, was noch???
Der Traum vom Millionär ist geplatzt
ehhh was noch? hm, online Kosten habe ich auch gehabt, was noch ???
hm, ich habe Sie kennenlernen dürfen,
was noch??? hm hm hm, wenn mir noch etwas einfällt sage ich es Ihnen
auf bald

Ihr estrich  

1055 Postings, 9003 Tage GarionRe: Die (vorläufige) Bilanz meines traurigen Börsenjahres...

 
  
    #4
13.12.99 20:59
Das Problem ist, man KANN einfach nicht aufhören!
Und, Allenstein, du WILLST doch auch gar nicht wirklich aufhören, oder?

Mein Rat: Analysiere jeden trade und frage dich: "Was habe ich hier richtig und was habe ich hier falsch gemacht?"

Stelle dir dann Regeln auf, die du im nächsten Börsenjahr befolgen willst.

Ich habe das in diesem Jahr so gemacht und ich war damit erfolgreich.
Gerade vor einer Stunde habe ich meine Jahresbilanz gemacht und war angenehm überrascht. Obwohl ich im letzten halben Jahr einige dicke Patzer machte (ich war leichtsinnig geworden und hatte mich einige Male NICHT an meine eigenen Regeln gehalten), überwogen doch die Gewinne der ersten Jahreshälfte.
Sogar deutlich.

War ich 1998 noch dick im Minus, bin ich jetzt im Plus.
Und wenn ich das kann, dann kannst du das doch auch, lieber Allenstein!

Garion

 

150 Postings, 8940 Tage schokoAllenstein, ich fühle mit Dir !!!

 
  
    #5
13.12.99 21:11
Ich kann dich sehr gut verstehen.

Mein Jahresrückblick:

Ich hatte Anfang 1999 super Werte mit sehr hohen Gewinnen. Ende Juli hatte ich in meinem Kalender die Notiz: "Alle Aktien verkaufen, Festanlage bis 15.Oktober". ABER WAS HABE ICH GEMACHT !!!! Alle redeten von einer Sommerrelly !! Deshalb blieb ich voll investiert. Da ich sehr volatile Werte im Depot hatte gings dann VOLL ABWÄHRTS !! In nur 2 Monaten halbierte sich mein Depot. Bei diesen schlechten Kursen wollte ich dann auch nicht mehr raus und ich war beim gesamten SOMMERLOCH voll dabei.

Jetzt kommen endlich wieder gute Monate und meine Werte ziehen wieder an. Eine Notiz in meinem 2000er Kalender habe ich auch wieder gemacht. Und glaube mir, ich werde dieses Jahr im Juli mein Depot räumem. EGAL WAS KOMMT!

In der Summe fahre ich für das Jahr 99 zwar anständige Gewinne ein, aber mit einen guten Aktienfonds hätte ich mit viel weniger Aufwand nahezu den selben Ertrag erwirtschaftet.

VIEL GLÜCK FÜR DAS JAHR 2000 WÜNSCHT DIR

schoko  

95 Postings, 9117 Tage Kosto Wenn Du einen tollen Betrieb hast,

 
  
    #6
13.12.99 21:57
dann hast Du vergessen, die Regeln die Du auch dort haben mußt, auf dein
Aktienengagement zu übertragen.
Dort läßt Du Dich sicherlich nicht ins Bockshorn jagen, fällst auf jede
Finte herein oder arbeitest für Nullmarge.
Du setzt auf gute Pferde und wenns Denen mal schlecht geht, läßt Du Sie
nicht fallen, sondern hältst zu Ihnen, denn es kommen bessere Zeiten.
Du verramscht sicherlich nicht Deine Ware oder Deine Arbeitskraft, wenn
Du weißt, daß es Potential gibt.
Ich bin noch nicht einmal ein Jahr dabei, habe auch eine gutgehende Firma
und geh dort immer schon mit großen Summen um, machts vielleicht etwas
leichter, gelassen an die Geschichte heranzugehen. Fehler hab ich genug
gemacht, zu früh verkauft, zu spät eingestiegen usw. Sommerloch mitgenommen.
Aber: Ich laß mich nicht kirre machen. Die einzige Aktie, die ich mit
Verlust verkauft habe, war Cybernet, die gingen mir sowas von auf`n Keks.
Bei allen anderen: What comes up, must come down - und umgekehrt.
Ich hab zumindest das ganze erste Jahr als Lehrjahr begriffen, um alle
Phasen, zumindest die zyklischenjährlichen Verläufe mal kennezulernen.
Ich hab ein Schema entwickelt, an das ich mich meistens halte.
Bei 30% Anstieg 1/3 verkaufen, nochmal 30%, weiteres Drittel, nochmal
30% weiteres Drittel, Rest stehenlassen, ist sowieso umsonst.
Bei 1/3 Abstieg die gleiche Aktienzahl nachkaufen, bei weiterem 1/3
für die gleiche Summe wie zu Anfang nachkaufen, bei noch`m Drittel etwas
in der GRößenordnung vorhandene Aktienzahl bis doppelten Depotwert dieser
Aktie, je nach Marktlage. Immerhin bin ich damit bei ca. 18% plus. Geht
doch oder ? Mich interessiert auch kein Daytrading mehr. Hängst Du nur
wie die Schlange vorm Beschwörer und vernachläßigst alles (sogar Deine
Frau, wenn Du nicht aufpaßt) und bringt: gaaaaarniiichts.
Wenn ich mich zuviel reinhaänge, verkaufe ich zu früh, hat niiieee was
gebracht.
Das einzige, was ich nicht weiß, ist, was ich mit den zyklischen Verläufen
mache. Steige ich Ende Januar aus, denn dann brichts kurz ein, oder nicht.
Steige ich Ende Juni etwa aus, bricht bestimmt ein oder nicht.
Muß man ja auch den Steueraspekt berücksichtigen. Um die Abgaben aufzufangen, kann sone Aktie ja gut 30% verlieren im Sommerloch und
es macht noch keinen Sinn, sie zu abzustoßen.
Na ja, vielleicht verkauf ich einfach die Hälfte von allem.
Fazit: Gute Werte aussuchen, dran glauben, nie panikartig verkaufen,
mit System nachschießen, cool bleiben, weggucken.
In diesem Sinne, mehr Glück in der Zukunft !
Kosdonany  

2 Postings, 8931 Tage cocoDanke und ein Hoch auf Allenstein

 
  
    #7
13.12.99 21:57
Hallo Allenstein,

ich bin ganz selten auf dieser Seite und heute eher zufällig vorbeigekommen. (Bei menen täglichen (unnützen?!) Recherchen) Mit deinem ehrlichen und herzerfrischenden Bericht sprichst Du vielen von der Seele. Denn wer gibt schon gern Verluste zu und dass man bei der Anlagestrategie nicht mehr weiter weis. Jeder kann zwar schlau reden, aber ob man weiter macht, muss man für sich entscheiden. Bei Deinen Beweggründen kann man es verstehen. Vorhin in den Nachrichten hat man wieder Menschen gesehen die nichts anderes besessen haben als ihre Kleider am Leib. Da frage ich mich z. B. wieder - was mach hier eigentlich!!! Gibt es wirklich nichts wichtigeres als Gewinne. Kaufe Fonds und kümmere Dich um Deine Familie. Ich bin (leider)noch nicht so weit (mein Jahr war etwas besser) und setze morgen wieder Orders.

Tschüss und machs gut
coco
 

1047 Postings, 8928 Tage mr.anderssonmeine bilan ist sehr positiv (+32%) mein "erfolgsrezept":

 
  
    #8
13.12.99 22:05
bevor ich angefangen habe selbst zu handeln, habe ich mir fonds geholt und die liefen gott sei dank sehr gut.
in der zeit hab ich mich ZUSAMMEN mit meiner verlobten über die unternehmen informiert in die ich später eventuell investieren will. dann haben wir uns noch eine grundsätzliche strategie zu unsere risikobereitschaft zusammengestellt.
wenn ich jetzt eine aktie kaufen oder verkaufen , ein stopp-loss setzen will oder was auch immer, warte ich bis sie zu hause ist und bespreche das mit ihr.
da sie sich weder mit internetreche beschäftig, noch sich den halben tag blooberg-tv/n-tv reipfeifft, ist sie natürlich viel objektiver als ich .
kann ich ihr gegenüber eine entscheidung nicht vernünftig argumentieren, fällt die handlung flach.
dieses system ist langsam, aber ich fahre damit sehr gut. hab mir dadurch eine menge halsbrecherische entscheidungen erspart .  
das erhöht die rationalität in meinen trades.
ich kann jedem nur empfehlen sich einen zweiten zu suchen, mit dem man entscheidungen abspricht. und auf jedenfall jemanden , der nicht die gleichen info-quellen benutzt.

viel spaß noch  

4312 Postings, 9015 Tage Idefix1Tja Allenstein, Du sprichst auch mir aus der Seele

 
  
    #9
13.12.99 22:16
Auch wenn die Gesamtperformance 1999 dank des NM noch befriedigend ist - nach einem sehr guten Jahr 1998 - bei mir war der Spielverderber 1999 die EUREX-Zockerei. Dem EUREX-Gewinn von per Saldo rund 20.000 DM stehen EUREX- und Bankspesen von ca. 20.500 DEM gegenüber. Trotzdem kann ich es nicht lassen, da ich in der Vergangenheit mal Erfolg hatte. Und was hat das mir Nerven gekostet, mich im Job abgelenkt. Nein, so hat das wirklich keinen Sinn.

Meine Frau möchte mich eh in die Spieltherapie schicken. U.a. um auch so etwas zu vermeiden, hab ich den Job gewechselt. Und jetzt steht ein Reuters-Terminal im Zimmer, d.h. die Kursversorgung war noch nie so schnell möglich. Was tun ? Wieder wechseln ??

Gruß von Idefix  

95 Postings, 9117 Tage KostoMr. Andersson: Das ist gefährlich

 
  
    #10
13.12.99 22:22
Hab ich mit meinem Bruder mal eine Zeit gemacht. Wir verstehen uns supergut,
aber die ständigen Absprachen und gemeinsamen Entscheidungen haben unserem
Verhältnis nicht so gut getan. Daher haben wir uns irgendwann mal
aktienmäßig getrennt, tauschen uns immer noch aus, aber jeder macht sein
Ding. Ist zwischenmenschlich viel entspannter. Finanzielle Dinge
mit privaten Verbindungen zu verquicken, hat sich in meinem ganzen
Leben noch nie als fruchtbar erwiesen - auf Dauer.
Kosto  

232 Postings, 9145 Tage Me262Hallo Alleinstein!

 
  
    #11
13.12.99 22:28
Hallo mein Guter!

Es tut mir für dich leid, daß du dieses Jahr so schlecht abgeschnitten hast, aber ich muß dir sagen, daß ich deinen Beitrag sehr amüsant fand und finde es gut, daß du deinen Humor nicht verloren hast. Mit dem Vergleich zu Fonds hast du auf jedenfall recht. Ich habe mir am Anfang des Jahres den DWS-Telemedia gekauft und der hat ja mal schnell 100% zugelegt. Hätte ich alles da reingehauen, hätte ich mit weniger Stress mehr Kohle gemacht. Aber Spass hatten wir ja trotzdem, oder. Im übrigen bestätigt mich dein Betrag wieder darin, daß man doch lieber langfristig investiert bleiben sollte.

In Erwartung weiterer unterhaltsamer Beiträge von Dir.
Mit freundlichen Grüßen.

Me262.

PS: Ich mußte deinen Beitrag sofort meiner Lebensgefährtin vorlesen und sie konnte irgendwie einige Parallelen feststellen. Hast du eigentlich deinen Call auf Daimler noch.?
 

305 Postings, 8926 Tage SherlockRe: Die (vorläufige) Bilanz meines traurigen Börsenjahres...

 
  
    #12
13.12.99 22:30
Ja, da kann ich ebenfalls nur zustimmen...ich bin ebenfalls leicht im Minus dieses Jahr. Allerding habe ich erst vor einem Jahr angefangen, am Aktienmarkt zu spekulieren. Zum Glück setze ich nie sehr viel ein, sonst hätte és manchmal böse geendet.
Trotzdem: Im letzten Jahr habe ich viele Fehler gemacht, ein paar Verluste gemacht, aber vor allem viele Gewinne nicht mitgenommen, das wurmt auch. Dieses Jahr sollte es eigentlich besser werden, aber man kann immer noch viele, viele Fehler machen. Und wahrscheinlich gibt es für jeden Fehler zehn weitere, die man noch nicht gemacht hat.
Summa summarum jedoch hat man dazugelernt und ich bin froh, daß es bei einigen Lehrfehlern geblieben ist und keine finanziellen Auswirkungen gehabt hat. Und im nächsten Jahr wirds bestimmt besser.
Aufhören ist nie möglich, dazu ist das Ganze viel zu spannend...

Gruß, Sherlock  

57 Postings, 8932 Tage MAKUToll, Eure (vor allem Allensteins)Ehrlichkeit.....

 
  
    #13
13.12.99 22:56
ich dachte bis heute, nur ich mache diese Fehler und alle anderen im ARIVA-Board machen sich aufgrund meiner Verluste ein tolles Leben!!!!
Aber Scherz beiseite: In 1 1/2 Jahr habe ich viel gelernt:
1. Stopp-Kurse setzen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
2. Aktien, die 50% oder auch 500% gestiegen sind, können noch weiter steigen (war früher immer der Meinung: nach <30% Gewinn ist nichts mehr zu verdienen - FALSCH)
3. Kommt Zeit, kommen auch wieder alte Kurse (falls man Punkt 1 nicht
  beachtet hat (Ein Beispiel: Bremer Vulkan im August 98 bei 0,43E
  gekauft, danach gings bergab bis 0,25E. Nach einem Jahr durchhalten
  verkauft mit 208% Gewinn, obwohl ich nicht mehr daran geglaubt habe.)
4. Ständiges hin- und herspringen zwischen Werten macht nur Mürbe und bringt
  nicht viel - ausser vielleicht mal einen Glückstreffer. Besser ist, sich
  für einige wenige Wert zu interessieren und durchhalten, auch wenns trüb
  ausschaut.
5. Auf Empfehlungen im Board hören und verfolgen. Ich notiere mir seit       einiger Zeit Eure Empfehlungen und muss sagen: Wahre Superrenditen!
  Das Problem ist, dass diejenigen, die Empfehlungen geben, meist selbst    nicht daran glauben. Aber ich tu`s und fahre gut damit (natürlich    informiere ich mich vor jedem Kauf noch selbst und kaufe nicht ins Blaue)

Also, nicht aufhörn, sondern Kopf hoch! Viele Maku-Grüsse  

1061 Postings, 9062 Tage tgk1be

 
  
    #14
13.12.99 23:00
Lieber Herr Allenstein, liebe Mit-Arivianer,

ich maße mir mit meinen 19 Jahren und 2 Jahren Börsenerfahrung in dreistester Weise nun an, auch meinen Senf zu Euren Beiträgen abzugeben.
Fakt ist, dass für alle von uns die Börse schon fast zu einem Spiel geworden ist, dem man sich, wenn man nicht gerade nur in Fonds investiert hat nur schwerlich entzeihen kann. Stundenlange Recherchen um endlich einen erfolgversprechenden Wert zu finden, Minuten des Hin-und-her-gerissen-Seins
bis man das Limit gefunden hat, später die Erkenntnis, dass man es auch noch um 5% tiefer hätte ansetzen können, oder um lächerliche 50 Cent höher. (Beispiel: Samsung Limit 29€, bei 29,5€ wäre ich zum Zug gekommen......lässt sich beliebig lange fortsetzen).

Hat man endlich das Objekt der Begierde, neigt man schnell dazu ungeduldig zu werden, verkauft dann vielleicht noch +/- Null oder gar mit Verlust.

--> Totsicherer Garant für Kursgewinne:

Handle nach den Motti: 1. In der Ruhe liegt die Kraft
                                        §  2. Gut Ding will Weile haben

Aber im Endeffekt kann doch keiner von uns mit reinem Gewissen behaupten, dass er auf den täglichen Adrenalin-Kick kurz vorm Erblicken seines Depots verzichten könne!!!

Gute Nacht, bis morgen
TGK  

7 Postings, 9003 Tage bannerMeine Erkenntnis

 
  
    #15
13.12.99 23:23
Wenn ich meine Verluste so begrenzt hätte wie meine Gewinne, wäre ich
heute steinreich

weiterhin Viel Glück  

342 Postings, 8990 Tage FundiWie heißt der alte Schlager "Du bist nicht allein ..."

 
  
    #16
13.12.99 23:33
Hi Allenstein,

in ähnlich depressiver Stimmung habe ich letzte Woche folgenden Thread
gestartet http://www.ariva.de/cgi-bin/f_anz.pl?a=users&nr=7267&497 .
Bei mir geht's aber wohl (Gott sei Dank) nur um ein "Peanuts-Depot".
Man liest hier immer wieder von "ich war noch nie von einer Aktie so
überzeugt" etc., nur eigene Überzeugung bringt noch keine steigenden Kurse.
Auch ich war mal von Teles und bin eigentlich auch noch von SCM überzeugt,
aber was bringt's: Der Nemax All Share hat ein Allzeit-Hoch, SCM hat gerade
mal ein paar Tage schön performed und Teles ist eh jenseits von Gut und
Böse. Ich glaube man wählt entweder wirklich den Fonds-Weg, oder man
kauft blind irgendwelche Aktien und setzt sich ein SL um x % unterhalb dem
Kurshoch ab Kaufdatum, läßt die Gewinne laufen und begrenzt seinen maximalen
Verlust auf eben diese x %. Alle weitergehenden Analysen bringen oft nichts,
denn die Gewinnschätzungen von heute sind morgen schon wieder Makulatur.

Gruß
Fundi
(denn Spruch von wegen "Geld ist nicht alles" will ich mir mal ersparen)


 

1601 Postings, 8988 Tage jopiusRe: Die (vorläufige) Bilanz meines traurigen Börsenjahres...

 
  
    #17
13.12.99 23:33
verdammt noch mal - banner deine Erkenntnis ist ok.
Allenstein - danke !! (Ich bin nicht alein ....)

Zum Trost für viele Loser - ganz was aktuelles (so blöd bin ich ..)

FAG Kugelfischer (1998 gekauft bei 30 Euro - 1999 bei 11,5 nachge-
kauft --- Schnautze voll bei 6,76 Euro verkauft ---  kurz darauf
+ ca 18% .....

gute Nacht ...    

1601 Postings, 8988 Tage jopiusRe: Die (vorläufige) Bilanz meines traurigen Börsenjahres...

 
  
    #18
13.12.99 23:37
ich brauch dringend einen guten Tip für ca. 5000.-- DM
verbliebenen Cash ....

Wer hat Mitleid ...
 

155 Postings, 8948 Tage TrundleHallo Allenstein..........

 
  
    #19
14.12.99 00:12
das mit deiner Geschichte ist schon traurig, aber war das mit dem Kaufen und Verkaufen nicht andersherum gemeint?
Ich habe auch Dämlichkeiten vorzuweisen die ich mir aber hier verkneife.Meiner Meinung nach kann man mit Aktien nur Erfolg haben, wenn man bestimmte Regeln befolgt.
z.b.:Spekulativ immer absichern(dann ist eigentlich egal was man kauft).
    Langfristig läuft doch alles von selber z.B. 10-Jahres Chart vom Dax, der geht doch irgentwie immer nach oben.
Ich bin (nach großen Pleiten) im Oktober wieder eingestiegen und habe "satt" verdient.Viel falsch machen kann man im Moment einfach nicht.Ich kann auch nicht verstehen wie einige hier on Board sich einen teilweise derartigen Schrott kaufen können, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

Allenstein, mach nicht den Fehler und verzocke Haus und Hof und denke immer daran: Lieber wenig Gewinnen,als viel Verlieren, den ob ein Chart hoch oder runter geht weiß man immer erst hinterher.

Gruß Trundle  

24 Postings, 8929 Tage susieRe: Die (vorläufige) Bilanz meines traurigen Börsenjahres...

 
  
    #20
14.12.99 00:15
Auch ich habe negative Erfahrungen gemacht, und zwar in den Jahren 1997/1998 (als ich noch sehr umfangreich in dem deutschen Markt investiert war -Dax-Werte- VW, Veba, Hoechst, Heidelberger Zement etc.).
Bin mit sämtlichen OS pleite gegangen.
Ende 1998/Anf. 99 habe ich dann angefangen mich auf den US-Markt und Japan zu konzentrieren und habe es bisher noch nicht bereut.

Bei der besch. ..... Regierung die wir momentan haben, werde ich keine müde Mark vorerst in Dax-Werte investieren, auch wenn sie noch so gute Fürsprachen haben (eine Ausnahme: Mannesmann).

Lieber Allenstein, versuch doch mal in diese Richtung zu denken!!!!

 

1 Posting, 8915 Tage August_der_StarkeRe: Die (vorläufige) Bilanz meines traurigen Börsenjahres...

 
  
    #21
14.12.99 01:00
Auch ich sitze vor meinem PC und mache mir so meine Gedanken. Nur - Gott sei´s gedankt - ganz andere.
Die Bilanz meines einjährigen Daseins als Börsianer ist doch recht positiv. Nun, da sich mein Depot (absolut gesehen) mehr als verdoppelt hat, mache ich mir Gedanken, was ich tun kann, daß sich nicht wieder alles in Luft auflöst.
O.k. ich könnte alles verkaufen. Und dann ??? Ich habe ein Jahr lang nur gekauft, nie verkauft !!!
Ich habe zu Beginn meiner Börsenaktivitäten ebenfalls stundenlang im Internet verschiedene Börsen- und Finanzseiten durchstöbert, bei den Unternehmen, in die ich ein Investment vorhatte, im Web vorbeigeschaut und die Beiträge in diversen Diskussionsforen verschlungen. Das tue ich übrigens heute auch noch, aber mit wesentlich weniger Zeitaufwand.
Hätte ich mich von den Meinungen und Stimmungen in den Boards leiten oder beeinflussen lassen, wäre ich bestimmt mit einigen Engagements arg auf die Nase gefallen oder hätte doch zumindest meine Gesamtbilanz verschlechtert. Wäre ich den gut gemeinten Ratschlägen diverser Analysten gefolgt, hätte ich einige meiner Positionen längst verkauft bzw. wäre ich in einige Titel gar nicht erst eingestiegen.
Wenn ich eines in diesem Jahr gelernt habe so ist es dies: Höre Dir Analystenmeinungen an, wenn es sich nicht umgehen läßt, aber vergiß die ganze Sülze dann gleich wieder. Ich stelle mal die Behauptung auf, daß ein ausschließlich auf Basis von Analystenempfehlungen geführtes Depot nie besser als der Markt performt. Daraus leitet der kluge Mann ab, daß diese
Empfehlungen in der Summe nichts wert sind.
Was mir allerdings viel genützt hat, ist die Lektüre einiger Standardwerke von/über Kostolany, Buffet, Lynch...
Grundaussage aller dieser Werke: Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg.
Sicher ist ein Jahr zu kurz, um von Geduldigkeit reden zu können. Aber es gab in den letzten 12 Monaten schon ein paar Situationen, in denen sich meine Gelassenheit ausgezahlt hat.
Jetzt stehe ich allerdings vor einer neuen, mir unbekannten Situation: Die Gewinne steigen in (für mich) schwindelerregende Höhen und ich habe das dumme Gefühl, daß ich vielleicht doch mal etwas verkaufen sollte ?!
Komisch: vor ca. einem Jahr, als mein Depot noch recht bescheiden gefüllt war, kamen in mir solche Gedanken nicht auf. Dabei war das relative Risiko doch dasselbe! Ist vielleicht jetzt der Punkt nahe, wo sich erste Mißerfolge einstellen?

Na, schaun ´mer mal....

Ach so, hier noch mein Erfolgsdepot:

Singulus
Käufe am 2.9.98, 3.11.98, 11.3.99    Gewinn heute:  93%

Qiagen
Käufe am 20.10.98, 9.2.99            Gewinn heute: 173%

Consors
Käufe am 26.04.99, 18.5.99           Gewinn heute: 52%

Citrix Systems
Kauf am 13.07.99                     Gewinn heute: 85%

Intershop
Käufe am 4.11.98, 12.1.99, 5.10.99   Gewinn heute: 394%

Mannesmann:
Kauf am 11.12.98                     Gewinn heute: 139%

Nokia:
Kauf am 28.1.99                      Gewinn heute: 160%

Internet Capital Group
Kauf am 8.12.99                      Gewinn heute: 48%

VMR Strategie Quadrat (Fond)
Kauf am 14.10.99                     Gewinn heute: 28%

Gartmore CSF Japan (Fond)
Kauf am 13.9.99                      Gewinn heute: 6%

Hypovereinsbank  (meine allererste Aktie, ein Kauf zum Testen des Online-Brokings, deshalb nur 830,- DM investiert)
Kauf am 21.07.98                      Gewinn heute: -34%

Macht über alles einen (Buch-) Gewinn von 124%.

Zugegeben,  Intershop ist mit 50% Anteil an meinem Gesamtgewinn ein echtes Schwergewicht im Depot. Hätte ich auf andere gehört, wäre ich aber schon längst aus dem Wert rausgegangen.

Was will ich mit alledem eigentlich sagen?

Nichts! Ich freue mich einfach für mich und wollte das einfach mal loswerden.

Gute Nacht an alle!

August der Starke  

179 Postings, 9135 Tage T.Hi Susie, das würde ich aber nun gerade nicht tun.

 
  
    #22
14.12.99 01:17
Da fehlt mir doch ein wenig die Antizyklik. Ich bin eher Optimist, und hoffe, daß wir in Deutschland, speziell am NM börsentechnisch den gröbsten Mist erstmal hinter uns haben. Glasklar, daß man in der letzten Zeit in USA eine deutlich bessere Performance reinholen konnte. (Hab auch einige US-Papiere im Depot gehabt, die nett was eingebracht haben. Vor kurzer Zeit wollte ich die IPO von VA Linux mitnehmen, schade, daß das nicht geklappt hat, so mal eben verzehnfachen an einem Tag - das hab ich in D noch nicht gesehen) Dieser Schub in US wird möglicherweise auch noch ein wenig so weitergehen - nur, wie lange ? Irgendwann ist jede Steigerung eingepreist, und dann gehts wieder ab in anderen Märkten.
Aber so ist es halt, ist man im Plus, fühlt man sich gut (und verpennt möglicherweise den einen oder anderen Verkauf...?), ist man im Minus, fühlt man sich beschissen - wenn man sich dann nicht zurückhält, verkauft man sich in die Miesen. Cool bleiben und nachschießen (natürlich nur, wenn fundamental alles stimmt) ist aber das einzig richtige. Schaut euch doch einmal den einen oder anderen Wert im NM an, mit traumhaft niedrigen KGV's. Glaubt ihr denn, in einem Jahr oderso würde sich der eine oder andere nicht wünschen, da zugegriffen zu haben ??
Trotzdem Glückwunsch für Deine damalige Entscheidung, in den US-Markt zu gehen - war goldrichtig. Ich habe selbst vor etwas mehr als einem Jahr mit dem Aktienkram angefangen, und mich erst langsam in US hineingetraut. Aber hinterher ist man immer schlauer.
Gruß an Kosto.

T.  

29 Postings, 8922 Tage Dr KillSo Ihr Börsenspezialisten,

 
  
    #23
14.12.99 02:11
ich kann euch nachfühlen. Dieses kribbeln, dieses Herzinfarktmäßige gefühl wenn ein Wert im Depot auch nur ein Prozent gefallen ist, dieses hin- und hergerisen sein: halten oder verkaufen? Der absolute Orderflash wenn ich unbedingt kaufen oder verkaufen will und komme nicht ins Depot weil der Server total dicht ist. Die Wut, die Angst und dann das befreiende Gefühl es wieder einmal geschafft zu haben, nicht in die psychologischen Fallen getreten zu sein die doch jeder kennt, denen jedoch nur die wenigsten gewachsen sind. Es ist ein Unterschied den Weg nur zu kennen, oder Ihn auch zu beschreiten (frei nach MATRIX). Viele kennen den richtigen Weg, nehmen sich jedesmal aufs neue vor, diesen oder jenen Fehler nicht mehr zu machen und dann machen sie ihn doch oder einen anderen. Deshalb werden auch nur wenige mit Aktien reich. Ich bin noch nicht solange dabei (3/4Jahr) und ich möchte es mir nicht anmaßen auf jemanden herabzublicken oder jemanden auszulachen das ist nicht meine Art. Das ist auch ein großer Punkt der über Erfolg und Mißerfolg entscheidet: Bescheiden bleiben, zumindest vor sich selbst. Denn wenn man erst mal denkt man wäre der beste dann ist das der anfang vom ende. Auf der anderen Seite muß man an sich glauben, und nicht zuviel auf Analysten geben. Macht euch euer eigenes Bild, nehmt alle informationen die ihr kriegen könnt, aber geht kritisch mit ihnen um.
Ich habe in diesem Jahr (habe im April angefangen zu traden) eine Position mit Verlust geschlossen. Das war mein zweiter Trade. Ich habe KCE-Aktien (WKN883693) gekauft bei 2,78, danach ging nur noch bergab. Mein Fehler: Ich bin voll auf das rennende Pferd gesprungen, und als es stürzte bei 2,80!! und fiel stieg ich nicht ab. Bis 1,91. Dann war Sense. Ich werde nie wieder einen Stopkurs nicht beachten!
Nachdem ich diese Regeln befolgt habe und zugegeben in den letzten 4 Wochen ganz schön gezockt habe, konnte ich doch eine recht gute performance von bis jetzt (inkl. KCE) ca. 35% hinlegen. Ein paar Werte: Intertainment, Consors, Pixelpark, SER, Endemann, Hartcourt.

Ich sage euch was den Unterschied zwischen Erfolg und Mißerfolg ausmacht:
Es ist die Konsequenz. Beherrsche Deine Emotionen, handle niemals aus Angst oder Gier. Bevor Du investierst schau dir den Wert genau an und zwar fundamental, charttechnisch und die News dazu. Überleg dir vorher deinen Zeithorizont, Gewinnerwartung und vor allem deinen Stopkurs! Und halte ihn ein. Wenn du erst mal 50% verloren hast must du 100% gewinnen um den verlust auszugleichen! Laß gewinne laufen, ziehe nur den Stopkurs nach. Du mußt nicht immer versuchen genau im zenit zu verkaufen, das packt keiner. Häng nicht an der Vergangenheit! Was war das war. Hinterher ist man immer schlauer. Es zählt nur die Zukunft.
So, ich glaube es reicht.
Auf jeden Fall gehe ich jetzt long. Habe letzte Woche meine Short-Positionen geschlossen, manche vielleicht doch wieder zu früh aber bis anfang nächstes Jahr hab ich die Nase voll von der zockerei. Zumal bei dem ganzen Day to Day trading oder 3-day trading im Endeffekt doch nicht mehr rauskommt als mit wenigen guten Werten auf Dauer mit wesentlich weniger Streß, wie auch andere Leute schon festgestellt haben.
Leute ich wünsche euch alles gute, viel glück und die Kraft eure Emotionen zu beherrschen. Dann wirds schon klappen.
Euer Dr Kill  

1524 Postings, 8945 Tage DaLuigiRe: Die (vorläufige) Bilanz meines traurigen Börsenjahres...

 
  
    #24
14.12.99 06:36
Wäre da nicht Hartcourt, Intershop, Aol, Amazon und Yahoo gewesen, dann hätte ich auch ein trauriges Börsenjahr gehabt.
Aber 1997 & 1988 waren auch nicht meine Jahre. das Fazit aus drei Jahren
pluss 800% dank Hartcourt.  

335 Postings, 8985 Tage AllensteinLiebe Freunde, vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten...

 
  
    #25
14.12.99 07:29
Eine Entscheidung kann ich damit mit Sicherheit bestätigen:

Ich werde zumindest Euch treu bleiben und weiterhin sporadisch meine Börsenweisheiten zum Besten geben.

Ich habe mich sehr über Eure Beiträge gefreut und tatsächlich wieder einiges erfahren können. Es macht Spass, mit klugen Menschen zu "korrespondieren".

Und wie war das mit der Börse? Wie mit dem Rauchen!

Viele reden davon, aufzuhören, viele versuchen es ständig und fast keiner schafft es wirklich.

In diesem Sinne gehe ich jetzt meinem Job nach, den kann ich gut und wünsche Euch einen schönen und erfolgreichen Tag.

Euer Allenstein.

P.S. Ein Börsentip: Consors NICHT verkaufen, ich wiederhole: NICHT verkaufen! Kursziel 1/2-2000 dreistellig.  

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