Polizei nimmt nach Kinoanschlägen Verdächtige fest


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Eröffnet am:08.12.02 17:42von: Mr.EsramAnzahl Beiträge:1
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08.12.02 17:42
Polizei nimmt nach Kinoanschlägen Verdächtige fest

Nach den verheerenden Anschlägen in Mymensingh im Norden Bangladeschs nahm die Polizei 22 Verdächtige fest, unter ihnen einen führenden Oppositionspolitiker. In der Hauptstadt Dhaka sollen 39 Mitglieder der oppositionellen Partei Awami Liga in Gewahrsam genommen worden sein. Premierministerin Khaleda Zia sprach von einem Akt des Terrorismus und griff die Awami-Liga von Oppositionsführerin Sheikh Hasina an. Die Regierung wollte offiziell nicht bestätigen, dass auch das Terrornetzwerk El Kaida als möglicher Drahtzieher hinter dem Massaker vermutet werde.
Oppositionspolitiker festgenommen
Nach Angaben der Polizei zählen zu den Festgenommenen drei Männer, die in einem der zerstörten Kinos arbeiteten. Auch Saber Hussain Chowdhury, ein enger Mitarbeiter Hasinas, wurde verhört. Die Behörden wiesen jedoch Vorwürfe zurück, man habe die Anschläge von Mymensingh genutzt, um gegen die Opposition vorzugehen. Zuvor hatte ein hochrangiges Mitglied der Awami-Liga die Anschläge verurteilt und von einer Verschwörung gegen die Opposition gesprochen.

Zeitgleiche Explosionen in vier Kinos
Die offenbar koordinierten Explosionen ereigneten sich nahezu zeitgleich in vier Kinos in Mymenshingh und deren Vororte, etwa 150 Kilometer nördlich von Dhaka. In den Kinos hielten sich sich rund 2000 Menschen auf, die den Ausgang des moslemischen Eid-el-Fitr-Festes zum Ende des Fastenmonats Ramadan feierten. Viele Familien hatten ihre Kinder dabei. Bei den Anschlägen starben 18 Menschen, mindestens 100 weitere wurden schwer verletzt. "Die Zahl der Toten wird wahrscheinlich noch steigen, weil viele Verletzte in einem kritischen Zustand sind", sagte der örtliche Polizeichef Matiur Rahman. Die Krankenhäuser riefen zu Blutspenden auf.

Bangladesch als Aufenthaltsort für Terroristen
Vor dem Hintergrund der jüngsten Anschläge erhalten Gerüchte neue Nahrung, dass El Kaida-Terroristen in Bangladesch Unterschlupf gefunden haben. Erst kürzlich hatte eine indische Zeitung berichtet, der Ägypter Aiman el Sawahiri, zweiter Mann nach Bin Laden in El Kaida, sei in Bangladesch untergetaucht. Innenminister Altaf Hussain Chowdhury bestritt aber erneut, dass sich versprengte El-Kaida-Mitglieder in Bangladesch aufhalten könnten.

Kein Nährboden für radikalen Islam
Die große Mehrheit der moslemischen Bevölkerung in Bangladesch lehnt einen radikalen Islam ab. Bei der Wahl im vergangenen Jahr zogen aber auch Islamisten ins Parlament ein. Die Partei Jamaat-i-Islami zählt zu den Koalitionspartnern Zias. Moslemfanatiker in Mymensingh hatten vor acht Jahren den Mordaufruf gegen die feministische Autorin Taslima Nasrin bewirkt.


 

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