Pfizer - zu Unrecht im Keller
Erst hab ich mich aufgeregt. Dann hab ich diese neuen grünen Dinger
von Pfizer geschluckt. Jetzt bin ich stolz drauf. Gute alte Pfizer...
die Rohre hergeben...;-)
Piep piep piep, wir ham uns alle lieb...
*räusper. - Können wir vielleicht mal wieder übers Geschäft reden?
Wer hat einen brauchbaren Tip für morgen und Freitag?
(Geheimtips willkommen)
Wann kommt die erste Korrektur, wann die Gewinnmitnahmen?
Bevor jemand fragt: mein Chartkoffer ist schon weggepackt, sonst hätt
ich natürlich...
Jetzt zu verkaufen, weil der Chart "schlecht aussieht", ist dasselbe, wie Sonderangebote im Supermarkt nicht zu kaufen, weil der Preis so stark gefallen ist. "Wenn das so billig ist, kann das ja nichts sein..."
"Dead Cat Bounce" wäre angesagt, wenn die Erholung rein technisch wäre. Ist sie aber wegen der Fundamentals IMHO nicht. Es ist ein (vulgär-)charttechnischer Aberglaube, zu vermuten, dass sich Trends bis in alle Ewigkeit fortsetzen. Wenn niemals eine Kurswende käme, müsste Pfizer langfristig auf Null fallen. Die 50 Mrd. Cash ergeben jedoch, umgerechnet auf 7,3 Mrd. Aktien, knapp 7 Dollar Cash pro Aktie. Auf Null fallen kann sie daher nicht. Folglich muss auch vorher irgendwann die Wende kommen.
Ich habe vorgestern hier ausgerechnet, daß die Dividendenanhebung
mit 20 Dollarcent per anno dotiert. Niemand hat widersprochen.
Die Aktie ist darauf (?) hin von 20,30 auf 22,30 USD gestiegen -
also um genau den Zehnfachen Betrag!
Schlußfolgerung:
Entweder die Dividendenanhebung war gar nicht der Grund, für den
plötzlichen Anstieg; wenigstens nicht der Hauptgrund. Dann bleibt
die Frage, was der wirkliche Grund war. Denn ohne den zu kennen,
ist eine zuverlässige Kurzfristprognose nicht möglich.
Oder es gibt keinen anderen Grund als die Divi-Anhebung. Dann läge
aber eine erhebliche Übetreibung vor; dann müßte man allerdings
kurzfristig mit einer scharfen Korrektur rechnen.
Ich nehme aber an, daß unser Nachrichtendienst (AL) hier gute Arbeit
geleistet und uns umfassend informiert hat.
Daß es nun so weitergeht, kann mir nicht vorstellen. Eine Aktie, die
derart ausgeblutet ist, benötigt eine solide und breit angelegte
Bodenbildung um zu "genesen". Das ist kein geschriebenes Gesetz, erst
recht hat das nichts mit Charttechnik zu tun.
(was anderes als charttechnisch zu denken traut mir inzwischen der
eine oder andere gar nicht mehr zu). Es hat einfach damit zu tun,
daß nach Phasen solch langen Niedergangs jede auch noch so kleine
Erholung zu Gewinnmitnahmen genutzt wird.
Im aktuellen Fall starren die meisten Anleger noch verblüfft und wie
paralysiert auf den Kurs. Die meisten haben der Aktie einen solchen
"Schnalzer" gar nicht mehr zugetraut. Wenn sie erwachen, könnte es
schnell zu Abräumaktionen kommen. Die nächsten Tage werden es zeigen.
Ich würde das aber eher positiv sehen. Wenn eine Aktie dem Publikum
"zeigt", daß noch Leben in ihr ist, erzeugt das neues Vertrauen und
damit die Grundlage für die weitere Erholung.
Der Pharmamarkt ist für mich zu riskant, weil
- viele aufgeblasene Player leere Pipelines haben,
- Biotech viel abräumt,
- legale Nachahmer viel abräumen,
- illegale Nachahmer in Zukunft noch mehr abräumen (China),
- die Amis immer für eine milliardenschwere Schadensersatzklage gut sind.
Wenn der Konsolodierungsprozess abgeschlossen ist und nur noch eine Handvoll Player da ist, werden die Karten neu gemischt.
So schwer kanns doch gar nicht sein, die Richtung vorherzusagen!
da die meisten ohnehin der Fundamentalfraktion angehören. Speziell ich
habe die Ansicht vertreten, daß es nach einem erfolgreichen Test des
Doppelbodens aufwärts geht. Daß das nun geschah, muß niemand testieren:
die Kraft des Faktischen spricht für sich...
Der Doppelboden ist also Fakt, die Aufwärtsbewegung im Gange.
Ich vermute allerdings, daß es so nicht weitergeht; daß vielmehr schon
bald Gewinnmitnahmen einsetzen werden. Tendenziell, über den Tag hinaus,
dürfte es eher positiv aussehen. Die Nachrichtenlage wird die entscheidenden
"Big Points" setzen.
http://www.finanznachrichten.de/...ichten-2005-12/artikel-5722046.asp
Spinne ich?
Oder sind es Römer? (die spinnen)
Oder ist was im GW*, was wir nicht wissen?
Oder nix von alledem?
Wer die Antwort hat: her damit...
_____________________
*GW = Busch
Fast (!) tut es mir ja leid, dass mein Wunsch nach einem steilen Anstieg so brutal in Erfüllung gegangen ist. ;-)) Mit 22,70 ist PFE in das offene Gap vom 19. Oktober bis 23,60 USD eingetreten. Es kann sich aber immer noch um einen Fake-Ausbruch handeln. Der Anstieg ging derart schnell, dass er zu Gewinnmitnahmen geradezu einlädt (siehe Sitting Bull, oben). Mir fehlen, die Quartals-Div. eingerechnet, nur noch 0,30 USD zum Breakeven.
Mit anderen Worten: An bestimmten Marken bestimmt der kurzfristige Ausschlag, wohin die Hammelherde mittelfristig läuft. Diese Aussage ist ihrer Natur nach trivial.
Immerhin hast Du den Doppelboden richtig vorhergesagt - wie füx ja auch - , und "er hat gehalten, was die Charttechnik verspricht".
EIN PROBLEM bei der Charttechnik ist der richtige Einstieg. Beim fundamental schreiend günstigen Kurs von 20,30 USD vorgestern hast Du nicht gekauft, weil es ja noch 19,90 hätten werden können. JETZT steht PFE bei 22,90 (!) - und der Zug ist im Prinzip abgefahren. Wenn Du jetzt kaufen würdest, müsstest Du Angst haben, dass der Ausbruch nur ein Fake ist - oder dass es vielleicht einen Tripel-Boden bei 20,70 gibt.
So bleibt die Angst, nach oben wie nach unten. Mir ist lieber, ich halte mutig gegen den Strom und sitze dann auch mal ein Tief aus.
Es kann allerdings sein, dass etliche Trader und Hedger den XLV (Health-Untersektion des SP&500-Tracking-Stocks SPY) oder andere Pharma/Healthcare-Tracking-Stocks traden. Dann würden alle jeweils enthaltenen Titel gleichzeitig profitieren, obwohl nur bei einem der Anstieg jeweils begründet ist. Und umgekehrt lassen alle Federn, wenn einer Probleme hat.
Mich würde nicht wundern, wenn der Doppelboden von PFE bei 20,70 USD nur deshalb kurzfristig nach unten durchbrochen wurde, weil Merck am selben Tag 4 % wegen der Vioxx-Zulassungsstudien-Probleme (Unterschlagung von 3 Herztoten) gefallen war...
jeden von Euch freut es mich ehrlich), aber so schön es ist, so
"ungesund" ist es: Geizkrägen wie ich steigen nach so einem Anstieg
grundsätzlich nicht (mehr) ein. Selbstverständlich bin ich da nicht der
einzige. Die meisten sind schlicht überrascht worden. Fundamental
gesehen ist die Entwicklung einfach hirnrissig; jedenfalls im Vergleich
zum Status Quo Ante. Denn getan hat sich im Grunde - nichts.
Daß die Dividende gerade mal 20 Cent p.a. ausmacht, sage ich nun schon
zum dritten Mal. Als schlüssige Begründung kann sie daher auch nicht
taugen.
Ich resümiere also, daß die Dividendenerhöhung wohl so etwas ähnliches
war, wie wenn man eine Handgranate in einen Sack voller Handgranaten
wirft: man wirft zwar nur eine, entzündet aber viele. Oder andersrum:
die Dividendenerhöhung war die Initialzündung für eine kollektive,
massenhysterische Kaufpanik.
Kommen wir zurück zum Anfang, zum Ungesunden: irgendwann fehlen die
Anschlusskäufe; dann stagniert der Anstieg zuerst, dann tauchen die
Zweifel auf, die Gewinnmitnahmen und schließlich kann es zum genauen
Gegenteil kommen: zu Panikverkäufen. Kann - nicht muß!
An ALSTOM habe ich öfters gelobt, daß nach Phasen fulminanten Anstiegs
Phasen der Erholung eintraten, wo Nachzügler immer wieder die Chance
zum Einstieg bekamen (ich schrieb daher auch: ALSTOM, die faire Aktie).
Im Grunde ist das Geheimnis des ALSTOM-Märchens. Ich bin gespannt, ob
PFIZER es ähnlich hinkriegt. Keine Frage - ich würde mich darüber freuen.
die Dividendenerhöhung ist nicht marginal. Bis jetzt war die Rendite (4*0.19)/20.4, also knapp 3,7 Prozent - was schon mal kein schlechter Wert ist. Jetzt haben sie die Quartalausschüttung auf 0.24 erhöht, was beim gleichen Preis der Aktie eine rendite von 4.7% ergibt. Das ist sehr viel. Wenn nun die Investoren zu dem Preis einsteigen, und die Aktie durch die Käufe an Wert gewinnt, so müsste sie bis auf 25.90 steigen, damit die Rendite bei 3.7 bleiben würde. Bei meinem Sparkonto habe ich wesentlich weniger. Also wird umgeschichtet, und das treibt die Aktie. Übrigens, mit dem "zu teuer - kaufe ich nicht mehr" habe ich letztes Jahr den Aufstieg von Apple verpasst. Hätte ich nicht darauf spekuliert, wieder tiefer einsteigen zu können, sondern hätte den abfahrenden Zug noch mit einem höheren Einstiegspreis wieder eingeholt, so wäre mein Kontostand ca. 33000 USD höher. The trend is your friend. Vielleicht ist es noch etwas zu früh um von Trendbruch zu reden, aber wenn der Trend erstmal bestätigt ist (ich rechne mit einem Nachkauf, wenn PFE um weitere 10% steigt...), dann geht es rein. Ich möchte mir nicht wieder in den allerwertesten treten müssen, wenn PFE bei 40$ ist, und ich die Chance verpasst habe!
Gruss
der Feierabendzocker